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Die katholische Pfarrkirche St Johann Baptist in Beyharting einem Ortsteil der Gemeinde Tuntenhausen im Landkreis Rosenheim in Bayern wurde im 12 Jahrhundert als Stiftskirche des ehemaligen Augustinerchorherrenstiftes Beyharting errichtet Im Laufe der Jahrhunderte wurde die Kirche im Stil der Gotik des Barock und des Rokoko umgebaut Der Stuckdekor und der Entwurf der Fresken stammen von Johann Baptist Zimmermann Die Johannes dem Taufer geweihte Kirche ist ein geschutztes Baudenkmal Pfarrkirche St Johann BaptistAnsicht von Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Stuck 4 Deckenfresken 5 Ausstattung 6 Epitaphien 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenIm Jahr 1130 weihte Roman I Bischof von Gurk im Auftrag des Salzburger Erzbischofs Konrad I die Kirche des kurz zuvor gegrundeten Augustinerchorherrenstiftes Dieser erste Kirchenbau war eine flachgedeckte dreischiffige Basilika ohne Querhaus mit drei Apsiden Erst um 1420 wurde der Kirchturm errichtet In der zweiten Halfte des 15 Jahrhunderts erfolgte unter den Propsten Johann II Saaldorfer und Nikolaus Kneittinger der Neubau des Chors im Stil der Gotik Unter Propst Christian Scheichenstuhl Scheuchenstuel 1645 1686 wurde die Stiftskirche in den Jahren 1668 bis 1673 im Stil des Barock umgebaut und neu ausgestattet Im Jahr 1730 verlangerte man aus Anlass des 600 jahrigen Bestehens des Chorherrenstifts das Langhaus nach Westen und schloss es mit einer neuen Fassade ab Im Zusammenhang mit diesen Baumassnahmen wurde der zuvor fruhbarocke Innenraum von Johann Baptist Zimmermann mit Stuck und Fresken im Stil des fruhen Rokoko ausgestaltet In den Jahren 1740 bis 1747 baute man die Marienkapelle zur Sakristei um Nach einem Blitzschlag im Jahr 1772 musste der Turm erneuert werden der damals auch seine heutige Zwiebelhaube erhielt Architektur Bearbeiten nbsp InnenraumAussenbau Bearbeiten Der Glockenturm mit seinem quadratischen Unterbau und dem oktogonalen Aufbau geht noch auf das 15 Jahrhundert zuruck Das Glockengeschoss mit Zwiebelhaube wurde in der Mitte des 18 Jahrhunderts aufgesetzt Die barocke Westfassade wird horizontal durch Gesimse und vertikal durch auf hohen Sockeln stehende Pilaster gegliedert Unten sind drei Portale und daruber drei hohe Rundbogenfenster eingeschnitten In der Mitte des Giebelfeldes steht in einer Nische die Figur des Johannes des Taufers des Kirchenpatrons Innenraum Bearbeiten Den Eingang bildet eine flache Vorhalle mit daruberliegender Orgelempore Das einschiffige Langhaus ist wie der stark eingezogene dreiseitig geschlossene Langchor in vier Joche gegliedert Chor und Langhaus werden von Stichkappentonnen gedeckt die im Langhaus auf Wandpfeilern mit Pilastervorlagen und im Chor auf flachen Pilastern aufliegen Die Wandpfeiler des Langhauses besitzen schlichte mehrfach profilierte Kapitelle Die Pilaster im Chor sind mit Gebalkstucken und Kapitellen ausgestattet die mit Girlanden und Eierstab verziert sind Stuck Bearbeiten nbsp Stuck im LanghausDer 1730 von Johann Baptist Zimmermann geschaffene Stuckdekor steht noch am Ubergang vom Regence Stil zum Rokoko Er weist Motive wie Gitter und Bandelwerk Vasen und Blutengehange Rosetten und Girlanden auf Im Langhaus ist die Farbgebung sehr zuruckhaltend helle Grau Rosa und Ockertone bilden wenig Kontrast zum weissen Hintergrund Im Chor herrschen intensivere Farben vor und die Vergoldung nimmt zu Pilaster Gurtbogen und Stuckkartuschen sind mit leuchtend grunen Malachitspiegeln verziert Deckenfresken BearbeitenDer Entwurf der Deckenfresken wird Johann Baptist Zimmermann zugeschrieben Fur die Ausfuhrung werden Jakob Worsching Wersching Joseph Ignaz Schilling und Johann Lisenz genannt Das Deckenfresko im Chor ist Johannes dem Taufer gewidmet der auf Christus weist Auf dem Fresko im Chorjoch ist die Taube des Heiligen Geistes von Engeln umgeben Das ostliche Langhausfresko stellt die Enthauptung des Johannes des Taufers dar der Szene entspricht im westlichen Langhaus die Darstellung Judiths mit dem abgeschlagenen Haupt des Holofernes Das grosse Langhausfresko zeigt den heiligen Augustinus den Verfasser der Ordensregel der Augustiner unter der Dreifaltigkeit kniend nbsp Enthauptung von Johannes dem Taufer nbsp Judith halt das abgeschlagene Haupt des Holofernes nbsp Augustinus und Heilige DreifaltigkeitAusstattung Bearbeiten nbsp Hochaltar nbsp Nordlicher ChorbogenaltarDer Hochaltar und die Chorbogenaltare stammen aus der Zeit um 1670 Die Altarbilder wurden von dem aus Italien stammenden Munchner Hofmaler Antonio Domenico Triva ausgefuhrt Die Szene der Taufe Jesu am Hochaltar ist umgeben von den Figuren der Apostel Petrus und Paulus Das Altarblatt des nordlichen Chorbogenaltars stellt den heiligen Sebastian dar seitlich stehen die Figuren des Kaisers Sigismund und des heiligen Florian Das Gemalde der Unbefleckten Empfangnis am sudlichen Altar wird flankiert von den Figuren des heiligen Josef und des heiligen Joachim Die beiden Langhausaltare der Auferstehungsaltar an der Nordseite und der Geburt Christi Altar an der Sudseite wurden 1747 angefertigt Die beiden Figuren Kosmas und Damian am sudlichen Altar stammen aus einer fruheren Ausstattung Sie werden um 1530 datiert und gehoren zu den altesten Ausstattungsstucken der Kirche Die Kanzel ist eine Arbeit von 1630 des Rosenheimer Bildschnitzers David Reiter Das spatbarocke Vortragekreuz gegenuber der Kanzel besitzt einen Korpus aus dem 17 Jahrhundert Die Skulptur der Mater dolorosa aus der Zeit um 1760 70 wird dem Umkreis von Ignaz Gunther zugeschrieben Chor und Vorhallengitter werden um 1670 datiert Das Marmortaufbecken in der Vorhalle ist mit der Skulpturengruppe der Taufe Jesu von 1743 bekront Epitaphien BearbeitenIn der Vorhalle sind zahlreiche Epitaphien der Stiftspropste und der Familie Maxlrain in die Wande eingelassen Das alteste Epitaph erinnert an den 1423 verstorbenen Wilhelm von Maxlrain und seine beiden Ehefrauen Eine Besonderheit stellen die Reste des Hochgrabes der Stifterin Judith dar Auf einer Reliefplatte von 1479 ist Judith mit dem Kirchenmodell zu sehen ein Medaillon zeigt das Haupt des Johannes ein anderes das Osterlamm Eine andere Deckplatte von 1513 zeigt Judith ebenfalls mit dem Kirchenmodell die umlaufende Inschrift am Rand der Platte gibt Auskunft uber die Entstehung unter Propst Pantaleon Hauser 1509 1536 nbsp Reliefplatte des Hochgrabes der Stifterin Judith nbsp Reliefplatte des Hochgrabes der Stifterin JudithLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Bayern IV Munchen und Oberbayern 2 Auflage Deutscher Kunstverlag Munchen 2002 ISBN 3 422 03010 7 S 135 136 Alexander Heisig Kath Pfarrkirche St Johann Baptist Beyharting Kunstverlag Josef Fink Lindenberg 2008 ISBN 978 3 89870 478 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Johann Baptist Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien 47 92413 11 99065 Koordinaten 47 55 26 9 N 11 59 26 3 O Normdaten Geografikum GND 4720207 5 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Johann Baptist Beyharting amp oldid 236535441