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Die romisch katholische Kirche St Georg in Kusnacht ist eine neuromanische Pfarrkirche im Kanton Zurich St Georg in Kusnacht von OstenInnenraumInnenraum mit Blick auf die Orgel Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Patrozinum 2 Ausseres 3 Innenraum 4 Krypta 5 Orgeln 5 1 Hauptorgel der Oberkirche 5 2 Chororgel 5 3 Orgel der Krypta 6 Literatur 7 Einzelnachweise 8 Siehe auch 9 WeblinksGeschichte und Patrozinum BearbeitenBereits das 1188 von Papst Clemens III erwahnte erste Kirchengebaude in Kusnacht die heutige Reformierte Kirche Kusnacht war vor der Reformation dem heiligen Georg geweiht Dass die erste Erwahnung der Kirche in Kusnacht durch einen Papst geschah lasst vermuten dass es sich bereits im 12 Jahrhundert um einen grosseren Kirchenbau mit ansehnlichen Besitztumern gehandelt haben muss Ab dem 13 Jahrhundert besassen der Marien und Georgsaltar der Kirche eine uberregionale Ausstrahlung sodass die Stadt Zurich den Karfreitag als Prozessionsgtag zur Kusnachter Kirche festsetzte Bis zum Verbot von Prozessionen im Jahr 1524 blieb die Kusnachter Kirche ein beliebter Wallfahrts und Prozessionsort 1 Nach der Reformation in Zurich 1525 war der katholische Kult in den zurcherischen Untertanengebieten verboten Das Toleranzedikt von 1807 und die Niederlassungsfreiheit der Helvetischen Republik und spater des Schweizerischen Bundesstaates ermoglichten es dass Katholiken aus der Ost und Zentralschweiz sowie aus dem benachbarten Ausland im Kanton Zurich sesshaft wurden und katholische Gottesdienste stattfinden konnten Die Katholiken von Kusnacht wurden ab 1894 von der Liebfrauenkirche betreut der altesten rechtsufrigen katholischen Stadtpfarrei 1898 wurde Kusnacht jedoch der Pfarrei St Stephan Mannedorf zugeschlagen Am ersten Advent des gleichen Jahres fand die erste katholische Messe auf Kusnachter Boden seit der Reformation statt und zwar im Saal des Hotels Falken an der Dorfstrasse Ebenfalls 1898 wurde das Baugrundstuck am Heslibach fur die heutige Kirche St Georg gekauft Am 25 August 1901 wurde im Rohbau des Pfarrhauses eine erste Messe gefeiert Anschliessend wurde mit dem Bau der Kirche St Georg nach Planen von Erwin Brunner und Max Meckel begonnen Am 4 Oktober 1903 wurde die Kirche eingesegnet Kusnacht zu einer eigenstandigen Pfarrei erhoben und damit von der Mutterpfarrei St Stephan Mannedorf abgetrennt 2 Erst 84 Jahre spater nach einer umfassenden Sanierung wurde die Kirche St Georg durch den Bischof von Chur Johannes Vonderach im Jahr 1987 eingeweiht 3 Die offentlich rechtliche Anerkennung der katholischen Kirche im Kanton Zurich im Jahr 1963 erleichterte die finanzielle Absicherung der Kirchgemeinden So wurde es der Pfarrei St Georg im Jahr 1971 moglich ein eigenes Pfarreizentrum zu eroffnen Dieses wurde jedoch am Pfingstsamstag 1994 bei einem Grossbrand vollig zerstort Spater erfolgte ein Neubau 4 Zusammen mit der Pfarrgemeinde St Agnes in Erlenbach bildet die Gemeinde St Georg in Kusnacht die romisch katholische Kirchengemeinde Kusnacht Erlenbach Mit ihren 4 751 Mitgliedern Stand 2021 ist sie eine der mittelgrossen katholischen Kirchgemeinden des Kantons Zurich 5 Ausseres BearbeitenDer wuchtig wirkende Kirchenbau steht an der Ecke Kirchstrasse Bahnweg unweit des Bahnhofs und erinnert mit seiner neuromanischen Formensprache an die rheinische Romanik Die Fassaden der Basilika sind mit Rundbogenfenstern und Blendbogenfries versehen Dominiert wird der Eindruck durch den Glockenturm mit Biforenfenstern und Zeltdach und durch den anschliessenden Vierungsturm Zum Saulenportal an der Hauptfassade fuhrt eine Freitreppe darunter liegt der Zugang zur Krypta Der Kirchturm erhielt eine erste Glocke im Jahr 1903 Es handelte sich um eine gemietete Ave Glocke die bis zum Jahr 1922 ihren Dienst tat Im Jahr 1922 wurden die neuen Glocken fur die Kirche in Aarau durch die Giesserei H Ruetschi angefertigt Es handelt sich um ein funfstimmiges Gelaut das in der Tonfolge c d f a c erklingt Am 6 Oktober 1922 erschallten die neuen Glocken erstmals Das Gelobniskreuz an der Aussenwand der Kirche im Innenhof wurde 1950 angebracht und gesegnet Es ist das erste offentlich stehende Kreuz seit der Reformation auf Kusnachter Boden 6 Das Relief an der Fassade gegenuber vom Haupteingang der Kirche zeigt den Hl Georg Innenraum BearbeitenDas Hauptschiff wird durch auf Saulen mit Wurfelkapitellen ruhende Arkaden von den Seitenschiffen abgetrennt Die Vierung wird durch den hohen Vierungsturm beleuchtet Der halbrunde Chor wird durch eine doppelte neuromanische Saulenreihe abgeschlossen Im unteren Bereich befinden sich halbrunde Lisenen im oberen Bereich Rundbogenfenster Aufgrund mangelnder finanzieller Mittel war das Innere der Kirche nach der Einsegnung noch schlicht Die eigentlichen Hochaltare der Kirche wurden erst im Jahr 1928 eingebaut Weitere Elemente der Innenausstattung folgten schrittweise Nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil in den 1960er Jahren wurde das Innere der Kirche erneut verandert und an die Vorgaben der Liturgiekonstitution angepasst Die pragenden Malereien an den Arkaden Fensterrahmen Kassettendecken und am Vierungs und Chorbogen wurden erst im Rahmen der Restauration 1986 geschaffen verstarken aber den romanisierenden Eindruck In der Kirche stehen Heiligenstatuen aus dem 15 bis 18 Jahrhundert nbsp Neoromanisches Fenster nbsp Saule mit Wurfelkapitell nbsp Kassettendecke nbsp Taufbecken mit Osterkerze nbsp Krypta Bearbeiten nbsp KryptaUnter der Kirche befindet sich eine Krypta aus dem Jahr 1986 Es handelt sich um einen niedrigen Raum dessen Mittelteil um drei Stufen tiefer gelegt wurde damit dennoch eine angemessene Raumhohe erreicht werden konnte Betonpfeiler halten die Last des Kirchengebaudes Die Holzverkleidungen der Decke und der Klinkerboden verleihen der Krypta einen bergenden Charakter Hinter dem Volksaltar befindet sich eine Orgel welche wie die Orgel in der Oberkirche von der Firma Graf aus Sursee gefertigt wurde Moderne Glasfenster runden die Gestaltung der Krypta ab Orgeln Bearbeiten nbsp Graf Orgel von 1977Hauptorgel der Oberkirche Bearbeiten Eine erste Orgel erhielt die Kirche am 6 Februar 1921 7 Dieses erste Instrument wurde im Jahr 1977 durch die heutige Orgel der Firma Graf aus Sursee ersetzt Das Instrument hat 35 Register auf drei Manualen und Pedal 8 Im Jahr 2012 erfolgte durch die Firma Orgelbau Kuhn der Einbau einer Setzeranlage des Balanciers in Haupt und Schwellwerk sowie elektrischer Koppeln Die Spieltraktur ist mechanisch die Registertraktur elektrisch I Ruckpositiv C g31 Gedackt 8 2 Principal 4 3 Koppelflote 4 4 Octave 2 5 Quinte 1 1 3 6 Cimbel 2 3 7 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g38 Bourdon 16 9 Principal 8 10 Rohrflote 8 11 Octave 4 12 Spitzflote 4 13 Quinte 2 2 3 14 Superoctave 2 15 Mixtur 1 1 3 16 Trompete 8 III Schwellwerk C g317 Geigenprincipal 8 18 Holzgedackt 8 19 Gamba 8 20 Voix celeste ab c1 8 21 Praestant 4 22 Rohrflote 4 23 Nasat 2 2 3 24 Blockflote 2 25 Terz 1 3 5 26 Oboe 8 27 Schalmey 4 Tremulant Pedal C f128 Principal 16 29 Subbass 16 30 Octave 8 31 Spielpfeife 8 32 Octave 4 33 Rauschpfeife IV 2 2 3 34 Posaune 16 35 Zinke 8 Die Setzeranlage umfasst einen freien Block 3 Blocke mit Schlusselschalter und 10 mit Codezahlen geschutzte Blocke a je 1 000 Kombinationen Registercrescendo Tritt mit vier programmierbaren Registercrescendi mit je 20 Stufen Schwelltritt elektrische Koppeln als Registerwippen und als Pistons III II Sub III I Sub III I III II I II mechanisch III P II P I P Taste K Koppel III II mechanisch zusatzliche Pistons Sequenzer vor Crescendo an Sequenzer vor Crescendo 1 4 Sequenzer zuruckChororgel Bearbeiten Im Chor der Oberkirche befindet sich eine Continuo Orgel welche als Continuo Instrument bei Orchestermessen verwendet wird aber auch zur musikalischen Gestaltung von kleineren Andachten und Taufen dient Erbaut wurde das Instrument von Henk Klop Garderen Holland im Jahre 2001 Durch die Verschiebung des Manuales transponiert die Orgel auf 392 Hz 415 Hz 440 Hz und 466 Hz Stimmbar ist das Instrument auf 430 Hz Disposition der Continuo Orgel ManualGedackt 8 Rohrflote 4 Oktave 2 Quinte ab c1 2 2 3 Orgel der Krypta Bearbeiten nbsp Graf Orgel in der Krypta von 1986Die Firma W Graf Sursee erstellte fur die Krypta 1986 ein einmanualiges Instrument mit angehangtem Pedal das im Jahr 2004 durch einen Subbass 16 im Pedal erweitert wurde Disposition der Graf Orgel Manual C g3Gedackt 8 Prinzipal 4 Rohrflote 4 Octave 2 Quinte bass 1 1 3 Quinte discant ab c1 1 1 3 Mixtur 1 Pedal C g1Subbass 16 Literatur BearbeitenBischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur Chur 1980 Pfarrei St Georg Kusnacht Hrsg St Georg Kusnacht Festschrift zur Einweihung der renovierten katholischen Pfarrkirche Kusnacht 1986 Peter Ziegler Kirchen und Kapellen rund um den Zurichsee Th Gut Verlag Stafa 2000 Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 Markus Weber Stephan Kolliker Sakrales Zurich 150 Jahre katholischer Kirchenbau im Kanton Zurich Archipel Verlag Ruswil 2018 Einzelnachweise Bearbeiten Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 S 14 15 Bischofliches Ordinariat Chur Hrsg Schematismus des Bistums Chur S 220 Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 S 19 Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 S 5 und 21 Romisch katholische Kirche im Kanton Zurich Hrsg Jahresbericht 2021 S 105 Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 S 19 20 Albin Keller Christoph Schweiss 1000 Jahre Glauben Zum 100 Geburtstag der katholischen Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kusnacht 2003 S 20 Nahere Informationen zur Orgel Siehe auch BearbeitenListe der Kulturguter in KusnachtWeblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Kusnacht Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarrei Kusnacht Erlenbach Kirche St Georg auf Sakralbauten ch Glocken auf YouTube47 31696 8 58105 Koordinaten 47 19 1 1 N 8 34 51 8 O CH1903 686373 241305 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Kusnacht amp oldid 228787808