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Die romisch katholische Pfarrkirche St Georg in Ast einem Ortsteil der Gemeinde Tiefenbach im niederbayerischen Landkreis Landshut ist eine neugotische Saalkirche die in den Jahren 1876 77 nach den Planen des Munchner Architekten Johann Marggraff errichtet wurde Sie ist als Baudenkmal mit der Nummer D 2 74 182 2 beim Bayerischen Landesamt fur Denkmalpflege eingetragen Die Pfarrei Ast mit ihren Filialkirchen St Ulrich in Tiefenbach und St Peter in Heidenkam gehort dem zum 1 Marz 2014 gegrundeten Pfarrverband Steinzell im Erzbistum Munchen und Freising an Aussenansicht der Pfarrkirche St Georg von SudenInnenraum Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Pfarrgeschichte 1 2 Baugeschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Glasfenster 3 2 Altare 3 3 Kanzel 3 4 Taufstein 3 5 Orgel 3 6 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenPfarrgeschichte Bearbeiten Die Errichtung der ersten Kirche in Ast geht wohl auf eine Stiftung des Uto von Eodungesdorf zuruck die in einer Urkunde des Bistums Freising vom 21 Oktober 816 bezeugt ist Darin ist verbrieft dass Uto der Domkirche zu Freising und der bereits bestehenden Taufkirche St Johann zu Eching ein Grundstuck zum Bau einer Kirche schenkt Damit besass Ast bereits zu sehr fruher Zeit eine Seelsorgskirche die zwar das Sepulturrecht nicht aber das Taufrecht besass Ausserdem war Ast stets dem Pfarrherrn von Eching unterstellt 1 In den Jahren 1679 bis 1704 dauerte ein Streit zwischen den Bewohnern von Ast Heidenkam sowie Tiefenbach und dem Kollegiatstift St Martin in Landshut dem die Pfarrei Eching unterstellt war an Dabei ging um die Errichtung einer eigenen Pfarrei in Ast wobei das Schloss Heidenkam als Pfarrhof dienen sollte Ausserdem sollte der Ort der sonntaglichen Messe zwischen Ast Heidenkam und Tiefenbach abwechseln Das Ansinnen wurde jedoch fur lange Zeit verworfen Der hergebrachte Zustand anderte sich erst mit der Erhebung zur Expositur zum 20 Juni 1926 Damit erhielt die Aster Kirche nun auch das Taufrecht Fast sechzig Jahre spater am 21 April 1986 erhob Kardinal Friedrich Wetter St Georg in Ast zur Pfarrei 1 Baugeschichte Bearbeiten Wahrend uber das erste Gotteshaus in Ast wahrscheinlich aus Holz errichtet wurde da heute keinerlei Spuren mehr vorhanden sind weiss man dass im 11 Jahrhundert ein erster romanischer Steinbau errichtet wurde Der Innenraum soll wie zur damaligen Zeit durchaus ublich eine einfache Flachdecke besessen haben und von nur einem einzigen Fenster beleuchtet worden sein Spater wurde an das hochmittelalterliche Kirchlein ein gotischer Chor angefugt um die Mitte des 15 Jahrhunderts ausserdem ein spatgotischer Turm Im Jahr 1876 wurde das romanische Gotteshaus abgebrochen und im Folgejahr durch einen neugotischen Bau nach den Planen des Munchner Architekten Johann Marggraff ersetzt Von der Vorgangerkirche wurde lediglich der Turm in Teilen ubernommen Die Kirchweihe nahm Erzbischof Anton von Steichele am 8 September 1880 vor Die Baukosten beliefen sich auf 26 000 Mark fur den Rohbau 16 000 Mark fur die Innenausstattung und weitere 9 000 Mark fur den Hochaltar 1 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Der nach Osten ausgerichtete Saalbau umfasst ein vierjochiges Langhaus an das ein dreijochiger Chor mit dreiseitigem Schluss angefugt ist Letzterer ist merklich eingezogen und besitzt ein deutlich niedrigeres Satteldach als das Langhaus Die Jochtrennung erfolgt durch Strebepfeiler die Fensteroffnungen sind dem Stil entsprechend spitzbogig ausgefuhrt und mit zweibahnigen Masswerkfenstern mit Vierpassformen bestuckt Unterhalb der Traufe zieht sich als weiteres Gestaltungselement ein Dachfries entlang Auf der Sudseite des Chorraums sind die zweigeschossige Sakristei und der Turm angebaut Letzterer wurde von der spatgotischen Vorgangerkirche ubernommen und ist uber quadratischem Grundriss erbaut Im Erdgeschoss sind Teile der Sakristei untergebracht Darauf baut ein deutlich uberhohtes zweites Geschoss auf das von Spitzbogenblenden gegliedert wird Das dritte und oberste Geschoss enthalt Glockenstuhl Nach aussen hin ist es charakterisiert durch spitzbogige Schalloffnungen und allseitige Turmuhren Der Ubergang zu dem achtseitigen kupfergedeckten Spitzhelm wird durch vier kleine Eckturmchen vermittelt Innenraum Bearbeiten Der weite lichte Innenraum wird von einem Netzrippengewolbe uberspannt dessen Rucklagen wie in der Gegend haufig anzutreffen in ockergelb getuncht sind Die birnstabformigen Rippen entspringen im Langhaus wie im Chorraum aus halbrunden Wandvorlagen an flachen Pilastern die das Kircheninnere gliedern Genau wie die Fensteroffnungen ist auch der Chorbogen spitz ausgefuhrt Im ruckwartigen Langhausjoch ist eine dreiachsig unterwolbte Orgelempore mit gerader Brustung eingezogen 1 Ausstattung BearbeitenGlasfenster Bearbeiten An der Unterseite der Fenster im Chorraum sind mehrere kleine Glasgemalde eingelassen die zum Teil noch aus dem spatgotischen Vorgangerbau stammen Es handelt sich hierbei um Darstellungen des heiligen Wolfgang der heiligen Katharina sowie des Wappens der Stein von Altenstein die alle um 1460 geschaffen wurden Ausserdem sind das Wappen der Grafen von Preysing gemalt 1879 sowie einige Wappen weiterer Adelsfamilien zu sehen 1 Altare Bearbeiten Die drei Altare der Pfarrkirche St Georg der Hochaltar und die beiden Seitenaltare sind im neugotischen Stil ausgefuhrt und rot gold gefasst Auffallig ist besonders beim Hochaltar das aufwandige Gesprenge mit sieben in die Hohe ragenden Fialen Dagegen besitzen die Seitenaltare nur je drei Fialen Der Hochaltar ist mit drei spatgotischen Figuren ausgestattet links der heilige Wolfgang um 1460 in der Mitte eine Madonna mit Kind um 1480 rechts der Kirchenpatron Georg um 1480 Der linke nordliche Seitenaltar ist wiederum der Gottesmutter Maria geweiht der rechte sudliche Seitenaltar dem Herzen Jesu 1 Kanzel Bearbeiten nbsp Neugotische Kanzel im Hintergrund der nordliche Seitenaltar nbsp OrgelIm gleichen Stil wie die Altare ist die ebenfalls in rot und gold gehaltene Kanzel ausgefuhrt Diese ist auf der Evangelienseite am ersten Wandpfeiler von Osten angebracht Der polygonale Kanzelkorb ruht dabei auf einem achteckigen Fuss An dessen Brustung zieht sich in mehreren aneinandergereihten Spruchbandern das Bibelzitat Ich bin die Auferstehung und das Leben Joh 11 25 EU entlang Ausserdem besitzt die Kanzel einen Schalldeckel an dessen Unterseite ein Relief der Heilig Geist Taube zu sehen ist Obenauf befindet sich wiederum aufwandiges Gesprenge 1 Taufstein Bearbeiten Rechts vor den Altarstufen befindet sich der neugotische Taufstein Er besteht aus einem runden Rotmarmorbecken mit Deckel das auf einer zierlichen Steinsaule ruht 1 Orgel Bearbeiten Die Orgel wurde im Jahr 1879 von der Firma Max Maerz amp Sohn aus Munchen als Opus 136 errichtet 1 Andere Quellen rechnen sie bereits zu den ersten Werken von Franz Borgias Maerz da dieser am 1 Mai 1879 als Erbe die Betriebsnachfolge antrat 2 Das Instrument gilt somit auch als die alteste erhaltene Orgel von Franz Borgias Maerz Es verfugt uber zehn Register auf einem Manual und Pedal Die Orgel ist mit mechanischen Kegelladen ausgestattet die uber einen freistehenden Spieltisch angesteuert werden Sie wurde 1998 von Manfred Wittensoldner aus Aholming restauriert Die Disposition lautet wie folgt 2 Manual C f31 Prinzipal 8 2 Gedeckt 8 3 Salicional 8 4 Gamba 8 5 Oktave 4 6 Flote 4 7 Mixtur IV 2 2 3 Pedal C d18 Subbass 16 9 Cello 8 Koppel Manual PGlocken Bearbeiten Aus dem Turm der Pfarrkirche erklingt zu den Gottesdiensten und zum Angelusgebet ein vierstimmiges Gelaut Die vier Glocken eine mit dem Reliefbild der Mutter Gottes eine andere mit dem des heiligen Georg wurden zwischen 1923 und 1968 gegossen Die alteren Glocken wurden in beiden Weltkriegen beschlagnahmt 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Georg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetauftritt des Pfarrverbands Steinzell im Erzbistum Munchen und FreisingEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j E Sondershaus Die Pfarrkirche St Georg in Ast In Pfarrverband Steinzell s Kirchablattl Ostern 2017 S 8f Online auf www erzbistum muenchen de abgerufen am 26 Juni 2017 PDF 2 0 MB a b Stefan Hammermayer Bayerischer Orgelbau um die Jahrhundertwende Franz Borgias Marz 1848 1910 Wiedemann Bad Reichenhall 1999 ISBN 3 00 004382 9 S 20 30 und 55 48 4837 12 0916 Koordinaten 48 29 1 3 N 12 5 29 8 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Georg Ast amp oldid 236531557