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Die romisch katholische Marktkirche St Christophorus im Volksmund auch als kleine Kirche bezeichnet in Bad Abbach im niederbayerischen Landkreis Kelheim geht auf einen spatgotischen Bau aus der Zeit um 1470 zuruck der am 28 Februar 1784 bei einem Eisstoss beinahe vollstandig zerstort wurde In den Jahren von 1784 bis 1786 wurde an gleicher Stelle ein Ersatzbau die heutige spatbarocke Saalkirche errichtet Das Gotteshaus mit dem Patrozinium des heiligen Christophorus Gedenktag 24 Juli ist eine Nebenkirche der Pfarrei St Nikolaus in Bad Abbach Aussenansicht der Marktkirche St Christophorus von Nordwesten Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 2 1 Aussenbau 2 2 Innenraum 3 Ausstattung 3 1 Hochaltar 3 2 Seitenaltar 3 3 Kanzel 3 4 Ubrige Ausstattung 3 5 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDa der Weg zur Pfarrkirche St Nikolaus auf dem Schlossberg sehr beschwerlich war fasste die Abbacher Burgerschaft im Jahr 1470 den Beschluss in der Ortsmitte eine Kapelle zu Ehren des heiligen Christophorus erbauen zu lassen 1484 wurde ein Benefizium gestiftet und ein Haus fur den Benefiziaten errichtet Der Geistliche war verpflichtet pro Woche in der Kapelle funf Messen zu lesen Im Gegenzug hatte ein Bauernhof zu Wiesent Korn Weizen Gerste und Hafer abzuliefern Hinzu kamen ein Weinberg bei Poikam und Abgaben meist in Regensburger Pfennigen Im Jahre 1486 stiftete Herzog Albrecht IV einen weiteren halben Weinberg bei Poikam zu Im Jahre 1564 stiftete der Abbacher Burger Georg Parth fur eine Armenspende und eine Jahrtagsmesse vier Acker und eine Wiese zu Dem Schulmeister flossen dabei vier dem Kirchendiener zwei Regensburger Pfennige zu Dies stellt auch die erste urkundliche Erwahnung des Schulwesens in Bad Abbach dar 1 Durch ein Hochwasser der Donau kam es am 28 Februar 1784 zu einem Eisstoss bei dem die Marktkirche schwer beschadigt wurde Daher musste sie von Grund auf neu errichtet werden Zum Schutz vor Uberschwemmungen setzte man das Kirchlein etwas hoher 1910 wurde die Marktkirche an das Stromnetz angeschlossen und kann seither elektrisch beleuchtet werden 1935 wurde eine Renovierung durchgefuhrt an der der ortsansassige Kirchenmaler Johann Seidl massgeblich beteiligt war Von 1969 bis 1977 wurde die Marktkirche erneut gesamthaft renoviert 1 Architektur BearbeitenAussenbau Bearbeiten Die kleine Saalkirche ohne ausgeschiedenen Chor umfasst zwei Joche und einen dreiseitigen Schluss Der gelb getunchte Bau wird durch weisse Lisenen und rundbogige Fensteroffnungen gegliedert Die Westfassade ist mit Schweifgiebel versehen und wird von einem achtseitigen Dachreiter mit Zwiebelkuppel bekront Wahrend die Kuppel fruher geschindelt war ist sie heute mit Kupferblech gedeckt 1 Innenraum Bearbeiten Der Innenraum wird von einer Flachdecke uber einer Hohlkehle uberspannt Der Chor ist gegenuber der Mittelachse nach Suden verschoben da nordlich des Altarraums die von aussen nicht erkennbare Sakristei untergebracht ist Daruber befinden sich das Oratorium und der Zugang zur Kanzel 1 Ausstattung BearbeitenHochaltar Bearbeiten Der barocke Hochaltar wurde um 1710 geschaffen Der stattliche Aufbau wird von zwei blau marmorierten Rundsaulen mit korinthischen Kapitellen getragen Zwei seitliche Voluten flankieren den Aufbau Der Auszug ist mit zwei Volutenpilastern und zwei seitlichen Voluten Der wird von zwei vollplastischen Engelsfiguren bekront die auf den beiden ausseren der insgesamt funf stichbogigen Giebelstucke sitzen Auf der Mensa befindet sich ein Tabernakel mit zwei blau marmorierten Saulchen Die vergoldeten Turchen sind mit Rankwerk verziert 1 Die Gemalde des Hochaltares die dem aus Abbach stammenden Rokoko Maler Otto Gebhard zugeschrieben werden gehoren nicht zur ursprunglich konzipierten Anlage sondern wurden spater hinzugefugt Ihr genaues Entstehungsdatum ist unbekannt Wahrscheinlich waren die alten Altargemalde nach der Zerstorung der Marktkirche 1784 unbrauchbar und mussten ersetzt werden Auf dem grossen Altarblatt ist der heilige Christophorus dargestellt der das Jesuskind auf seinen Schultern tragt Auf dem Auszugsbild ist die heilige Maria zu sehen 1 Seitenaltar Bearbeiten Rechts neben dem Hochaltar befindet sich ein deutlich kleinerer Seitenaltar der wohl ebenfalls um 1710 entstanden ist Vier schlanke blau marmorierte Rundsaulen rahmen das Altarblatt mit einer Darstellung der schwarzen Madonna von Altotting ein Teile des Aufbaus wurden nach der Zerstorung der Marktkirche 1784 im klassizistischen Stil erneuert Im Jahr 1799 wurde der Seitenaltar durch ein Dekret des Regensburger Weihbischofs Valentin Anton von Schneid seiner eigentlichen Bestimmung ubergeben 1 Das schlichte Kreuz uber dem Altar wurde 1935 von dem Abbacher Kirchenmaler Johann Seidl mit Wolken aus Putz und einer Schar von Engeln und Engelskopfen verziert 1 Kanzel Bearbeiten Die Kanzel bestehend aus einem polygonalen Korpus ohne Schalldeckel wurde ebenfalls um 1710 geschaffen Der Korpus ist mit gewundenen blau marmorierten Ecksaulchen mit korinthischen Kapitellen verziert die aus kleinen Volutenkonsolen entspringen In den Bereichen dazwischen befinden sich in gebrochenem Rahmenwerk wiederum blau marmorierte Felder 1 Ubrige Ausstattung Bearbeiten Der Kreuzwegtafeln wurden 1934 als Hinterglasmalerei nach der Vorlage von Olgemalden aus dem Jahr 1838 ausgefuhrt Die barocken Stuhlwangen stammen aus der Zeit um 1715 20 und sind mit Akanthus und Bandelwerkschnitzereien verziert An der Sakristeiwand befindet sich eine barocke Pieta Die Beichtstuhle sind einfache Arbeiten im Stile des landlichen Rokoko Das Weihwasserbecken aus Sandstein ist mit Wappen verziert und auf das Jahr 1585 datiert 1 Aussen uber dem Portal befindet sich eine Gedenktafel mit der Inschrift Markt Abbach wahrend der Herrschaft der Romer stark befestiget und von einem Theile der IIIten italischen Legion besetzt Nachdem in Abbach romische Gedenksteine Ziegeln und Munzen gefunden wurden entschloss man sich 1871 diese Tafel an der Marktkirche anzubringen Links neben dem Portal ist ein spatgotisches Steinrelief mit einer Darstellung der Geburt Christi aus dem fruhen 16 Jahrhundert in die Mauer eingelassen Uber dem Sakristeieingang aussen ist ein weiteres Steinrelief zu sehen auf dem zwei Engel das Schweisstuch der Veronika in einer Muschelschale prasentieren Die spatgotische Arbeit wurde um 1520 geschaffen Daruber ist das Fragment eines Epitaphs oder einer Sakramentsnische mit der Jahreszahl 1521 zu erkennen an deren Fries die Heilig Geist Taube dargestellt ist 1 Glocken Bearbeiten Aus dem zierlicher Dachreiter lauten zwei Glocken Diese mussten 1948 neu gegossen werden da die Vorganger im Zweiten Weltkrieg beschlagnahmt worden waren 1 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Christophorus Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Internetprasenz der Pfarrei St Nikolaus in Bad AbbachEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i j k l Werner Sturm Franz Hagl Marktkirche St Christophorus Online auf www st nikolaus pfarrei de abgerufen am 29 Mai 2021 48 9360092 12 0403033 Koordinaten 48 56 9 6 N 12 2 25 1 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title St Christophorus Bad Abbach amp oldid 236532274