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Seehof war bis zum 1 Oktober 1971 eine selbstandige Gemarkung Im Zuge der Gebietsreform in Hessen wurde sie unter den Stadten Lampertheim und Lorsch aufgeteilt 2 3 Nach Lorsch wurde der Nordteil mit dem eigentlichen Seehof am Froschkanzelsee mit damals etwa 40 Einwohnern eingegliedert Seit dem 19 Jahrhundert wurden mehrere Grabungen durchgefuhrt um die Vermutung zu untermauern dass sie hier das Grundungskloster der Abtei Lorsch das Kloster Altenmunster befand 4 SeehofStadte Lorsch und LampertheimKoordinaten 49 38 N 8 34 O 49 6261 8 5731 95 Koordinaten 49 37 34 N 8 34 23 OHohe 95 m u NNEinwohner 31 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 64653Vorwahl 06256Geschichte BearbeitenDie erste urkundliche Erwahnung als palus Laurissensis erfolgte 1265 als ein Hofgut des Klosters Lorsch 5 Konrad Dahl berichtet 1812 in seiner Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues uber Seehof als einem Gutshof des Klosters Lorsch Der Seehof war wahrscheinlich in seiner Entstehung ein Okonomiehof zum Kloster Lorsch und nachher zur Probstei Altenmunster gehorig Seinen Namen erhielt er von dem kleinen See dem daselbst die Weschnitz vormals bildete und der in der Folge mit vieler Muhe und Unkosten ausgetrocknet und urbar gemacht wurde Da man solches vorzuglich der thatigen Sorgfalt des Domkapitels zu Mainz zu verdanken hatte so schenkte der Erzbischoff Werner von Mainz im Jahr 1265 besagtem Domkapitel den dritten Theil des urbar zu machenden Feldes wie auch den dritten Theil alles Zehendens der Muhl und Zollgefalle wie auch aller sonstigen Nutzungen die allenfalls daselbst in Zukunft erhoben werden konnten Uberdas ubergab er auch besagtem Kapitel die Pfarrei Heppenheim und bestattigte diese Schenkung im Jahr 1266 Der Seehof ist beinahe eine Stunde vor Lorsch entfernt ist aber kein einzler Hof mehr sondern ist vielmehr ein Weiler der aus 15 Hausern besteht in welchem 119 Seelen wohnen Er ist ein Filial von Lorsch 6 Mehrere Urkunden zeugen von der bewegten Geschichte des Seehofs im Mittelalter So wird 1474 berichtet dass der Lorscher See durch den Pfalzgrafen Friedrich zur Versorgung seiner Hofhaltung auf der Friedrichsburg heute Neuschloss benutzt wurde Aus dem Jahr 1648 ist uberliefert dass ein abgebranntes Haus auf dem Lorscher See stand und die Gemarkung Seehof wird wie folgt beschreiben Die Gemarkung besteht aus 1200 Morgen und das Fischwasser Lorscher See zieht neben dem Lorscher Wald bis an die Virnheimer Gemarkung 7 Aus dem Jahr 1673 ist ein Vergleich zwischen Kurmainz und dem Bistum Worms uberliefert in dem nach erfolgter Absteinung Mainz den Lorscher See erhalt wahrend der Lampertheimer See bei Worms verbleibt Dieser Vergleich wurde 1721 bestatigt Wie 1784 aus den Urkunden des Staatsarchives Darmstadt hervorgeht war der Hof im Erbbestand durch das Kloster Lorsch verliehen und gehorte im Kurfurstentum Mainz im Unteren Erzstift zur Amtsvogtei Lorsch des Oberamtes Starkenburg Als Folge der Napoleonischen Kriege wurde im Februar 1803 der Reichsdeputationshauptschluss verabschiedet der die Bestimmungen des Friedens von Luneville umsetzte und Kurmainz aufloste Das Oberamt Starkenburg und mit ihm das Amt Lorsch kam zur Landgrafschaft Hessen Darmstadt Dort wurde es als hessische Amtsvogtei weitergefuhrt das Oberamt aber 1805 aufgelost Unter Druck Napoleons wurde 1806 der Rheinbund gegrundet dies geschah mit dem gleichzeitigen Reichsaustritt der Mitgliedsterritorien Dies fuhrte am 6 August 1806 zur Niederlegung der Reichskrone durch Kaiser Franz II womit das Alte Reich aufhorte zu bestehen Am 14 August 1806 wurde die Landgrafschaft Hessen Darmstadt gegen Stellung hoher Militarkontingente an Frankreich und den Beitritt zum Rheinbund von Napoleon zum Grossherzogtum erhoben anderenfalls drohte er mit Invasion Bis 1821 war das Grossherzogtum Hessen in Amter eingeteilt Das Amt Lorsch wurde im Neueste Lander und volkerkunde Ein geographisches lesebuch fur alle stande Band 22 Meklenburg Kur Hessen Hessen Darmstadt und die freien Stadte wie folgt beschrieben Amt Lorsch mit 1 Marktflecken 7 anderen Orten 1 146 Haus und 8 755 Ein Lorsch Marktflecken an der Waschnitz und Amtssitz in den Gebauden der vormaligen Pramonstratenser Abtei 262 Haus und 1 660 Einw Wie in der Nahe alter Kloster Wild Holz Fische gute Weide und gute Wein sobald es das Klima nur erlaubt nie zu fehlen pflegen so findet man auch alle diese Hulfsmittel eines bequemen spekulativen Lebens in der Nahe von Lorsch vereint Dorfer Biblis Burstadt Kleinhausen Seehoff Virnheim 8 1821 wurden im Rahmen einer umfassenden Verwaltungsreform die Amtsvogteien in den Provinzen Starkenburg und Oberhessen des Grossherzogtums aufgelost und Landratsbezirke eingefuhrt wobei das Amt Lorsch zum Landratsbezirk Heppenheim kam Im Rahmen dieser Reform wurden auch Landgerichte geschaffen die unabhangig von der Verwaltung waren Die Landgerichtsbezirke entsprachen in ihrem Umfang den Landratsbezirken Fur den Landratsbezirk Heppenheim war das Landgericht Lorsch als Gericht erster Instanz zustandig Diese Reform ordnete auch die Verwaltung auf Gemeindeebene neu Fur Seehof war die Burgermeisterei in Lorsch zustandig Die Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg von 1829 beschreibt Seehof als Seehof L Bez Heppenheim kath Filialdorf liegt a der Weschnitz 1 St von Heppenheim und 1 St von Lorsch Man findet 21 Hauser und 186 Einw die ausser 31 Lutheranern katholisch sind Dieser Hof war wahrscheinlich ein Oekonomiehof erst zum Kloster Lorsch und nachher zur Probstei Altenmunster gehorig Seehof kam 1802 von Mainz an Hessen 9 Im Grossherzogtum Hessen finden sich dann noch bis 1854 Hinweise auf das Dorf Seehof So berichtet das Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten von 1845 Seehof b Lorsch Dorf zur luther Pfarrei Schwanheim resp kathol Pfarrei Lorsch gehorig 21 H 186 meistens kathol E Grossherzogth Hessen Prov Starkenburg Kr Bensheim Landgericht Lorsch Hofgericht Darmstadt Das Dorf Seehof an der Weschnitz liegend ist im J 1802 von Mainz an Hessen ubergegangen 10 Im Jahr 1854 werden noch 261 Einwohner genannt und findet sich folgender Eintrag in Philipp Alexander Ferdinand Walther s Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit Seehof kath Fld an der Weschnitz gehorte zu Lorsch dann zur Probstei Altenmunster und kam 1802 von Mainz an Hessen Gem 1208 M 1073 A 43 Wi 66 Wa Einw 261 11 In den Jahren 1833 1856 war Seehof eine eigenstandige Gemeinde mit uber 200 Einwohnern Aufgrund schlechter Bedingungen fur die Landwirtschaft wanderten in den Jahren 1853 54 die meisten Einwohner in die Vereinigten Staaten von Amerika aus Die Hauser wurden versteigert und grosstenteils in dem Lampertheimer Ortsteil Huttenfeld wieder aufgebaut die Glocke der Kirche wanderte in das Huttenfelder Schulhaus Daher tragt die Huttenfelder Grundschule den Namen Seehofschule 7 12 Im Verzeichnis der Wohnplatze des Grossherzogtums Hessen von 1867 wird Seehof als Gemarkung der Gemeinde Lorsch mit einem Haus und acht Einwohnern beschrieben 13 1927 wurde die Gemarkung im Wohnplatzverzeichnis des Volksstaates Hessen mit zum Lampertheim gehorig und 302 ha angegeben 7 In den Jahren 1954 1955 wurden durch die Nassauische Siedlungsgesellschaft im Bereich des Seehof 3 Gehofte als Neubauernstelle errichtet von denen Stand 31 Dezember 2020 noch einer landwirtschaftlich bewirtschaftet wird In den Jahren 2018 2020 wurde der Bereich des Seehofes an das Wasser und Abwassernetz der Stadt Lorsch angeschlossen Heute befinden sich im Bereich von Lorsch Seehof 5 Anwesen und ein in den 1970er Jahren entstandener privater Baggersee Froschkanzelsee Dieser dient dem Angelsportverein Lorsch Birkenau seit uber 40 Jahren als Vereinsgewasser und hat mit seinen beiden Seen eine Wasserflache von ca 4 5 Hektar Weblinks BearbeitenSeehof Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Einzelnachweise Bearbeiten Einwohnermeldeamt Lorsch Karl Heinz Gerstemeier Karl Reinhard Hinkel Hessen Gemeinden und Landkreise nach der Gebietsreform Eine Dokumentation Hrsg Hessischer Minister des Inneren Bernecker Melsungen 1977 OCLC 180532844 S 210 Gesetz zur Neugliederung des Landkreises Bergstrasse GVBl II 330 15 7 vom 11 Juli 1972 In Der Hessische Minister des Inneren Hrsg Gesetz und Verordnungsblatt fur das Land Hessen 1972 Nr 17 S 222 ff Online beim Informationssystem des Hessischen Landtags PDF 1 2 MB Maxi Maria Platz Die Kirchenbauten Altenmunster und Seehof in Lorsch Memento vom 23 September 2015 imInternet Archive In Mitteilungsblatt der Deutschen Gesellschaft fur Archaologie des Mittelalters und der Neuzeit 22 2010 S 93 100 PDF 1 3 MB Seehof Landkreis Bergstrasse Historisches Ortslexikon fur Hessen Stand 10 Juni 2014 In Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen LAGIS Johann Konrad Dahl Historisch topographisch statistische Beschreibung des Furstenthums Lorsch oder Kirchengeschichte des Oberrheingaues Darmstadt 1812 OCLC 162251605 S 230 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche a b c Wilhelm Muller Hessisches Ortsnamensbuch Starkenburg Hrsg Historische Kommission fur den Volksstaat Hessen Band 1 Selbstverlag Darmstadt 1937 OCLC 614375103 S 653 654 Neueste Lander und Volkerkunde Ein geographisches Lesebuch fur alle Stȧnde Band 22 Mecklenburg Kur Hessen Hessen Darmstadt und die freien Stadte Im Verlage des geographischen Instituts Weimar 1921 OCLC 900105572 S 383 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Georg Wilhelm Justin Wagner Statistisch topographisch historische Beschreibung des Grossherzogthums Hessen Provinz Starkenburg Band 1 Carl Wilhelm Leske Darmstadt Oktober 1829 OCLC 312528080 S 217 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Johann Friedrich Kratzsch Neuestes und grundlichstes alphabetisches Lexicon der sammtlichen Ortschaften der deutschen Bundesstaaten Teil 2 Band 2 Zimmermann Naumburg 1845 OCLC 162810705 S 557 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Ph A F Walther Das Grossherzogthum Hessen nach Geschichte Land Volk Staat und Oertlichkeit G Jonghaus Darmstadt 1854 OCLC 866461332 S 338 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Historie der Seehofschule in Huttenfeld PDF In Webauftritt Seehofschule Huttenfeld abgerufen im Oktober 2019 Ph A F Walther Alphabetisches Verzeichniss der Wohnplatze im Grossherzogtum Hessen G Jonghaus Darmstadt 1869 OCLC 162355422 S 80 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Seehof Lorsch amp oldid 238245525