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Dieser Artikel behandelt den Berg im Osterzgebirge Fur den Ortsteil der Stadt Haren Ems siehe Schwartenberg Haren Der Schwartenberg ist mit 787 4 m u NHN 1 einer der hochsten Berge im Osterzgebirge Der zum Naturpark Erzgebirge Vogtland gehorende Berg befindet sich ostlich von Olbernhau zwischen den Gemeinden Neuhausen im Norden und Seiffen im Sudwesten Sein Gipfel liegt auf der Gemarkung von Neuhausen im sachsischen Landkreis Mittelsachsen SchwartenbergBlick auf den SchwartenbergHohe 787 4 m u NHN 1 Lage Landkreis Mittelsachsen Sachsen Deutschland Gebirge ErzgebirgeKoordinaten 50 39 33 N 13 27 56 O 50 659167 13 465489 787 4 Koordinaten 50 39 33 N 13 27 56 OSchwartenberg Sachsen Gestein Grauer GneisErschliessung 1927 durch den Erzgebirgsverein Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Name 3 Bergbaude 4 Triangulationssaule 5 Bergbau 6 Aussicht 7 Routen zum Gipfel 8 Literatur 9 Weblinks 10 EinzelnachweiseGeologie BearbeitenDer Schwartenberg ist wie der nachsthohere etwa drei Kilometer sudlich gelegene 822 9 m u NHN 1 hohe Ahornberg ein von der Tiefenerosion losgeloster zerfurchter und erniedrigter Rest der Hochflache des Erzgebirgskammes Er besteht in der Hauptsache aus grauem Gneis der auf dem Gipfel feinkornig dicht und mit einem geringen Anteil von Feldspat ansteht Dies bewirkt die vergleichsweise Harte mit der der Gipfel der Erosion widerstand 2 Insbesondere vom Flohatal aus gesehen dominiert der freistehende Schwartenberg das Landschaftsbild obwohl er nicht die hochste Erhebung im Umfeld von Neuhausen und Seiffen ist Name BearbeitenAuf der von Matthias Oeder im Zuge der ersten sachsischen Landesvermessung 1605 angefertigten Karte des Schwartenberggebietes erscheint der Berg dicht bewaldet tragt aber noch keinen Namen Auf dem 1786 im Zuge der topographischen Landesaufnahme unter Friedrich Ludwig Aster erstellten Meilenblatt ist bereits der Name Schwarten Berg verzeichnet 3 Fur die Herkunft des heutigen Namens gibt es verschiedene Erklarungen Ableitung von einem ehemals hier betriebenen Bergwerk welches 1737 als Fundgrube die Schwardte genannt wurde 4 Ableitung vom hier gewonnenen Nutzholz welches man als Brennschwarten bezeichnete 5 Ableitung vom harten und bewaldeten Gesteinsuntergrund in Anlehnung an die auch als Schwarte bezeichnete Kopfhaut 2 1779 bestieg Kaiser Joseph II die damals unbewaldete Felsenkuppe wahrend einer Reise durch das benachbarte Bohmen In Erinnerung an die Besteigung wurde der Schwartenberg in zeitgenossischen Quellen auch als Kaiserstein bezeichnet Bergbaude Bearbeiten nbsp Schwartenbergbaude 2008 Aufgrund der weiten Rundumsicht kamen bereits 1893 erste Plane zur Errichtung einer Bergbaude auf dem Gipfel des Schwartenberges auf Nach dem Ersten Weltkrieg erwarb der Erzgebirgsverein ein entsprechendes 4 960 m grossen Grundstuck zum Preis von 868 Mark Die Umsetzung der Plane verzogerte sich aber wegen der Inflation der Nachkriegszeit Dem Drangen des Zweigvereins Osterzgebirge war es zu verdanken dass der Hauptverein 1925 den Bau eines Gipfelhauses beschloss Weitere Grundstucke wurden erworben ein Wunschelrutenganger legte den Standort des Brunnens fest und die Gemeinde Neuhausen liess bis Juli 1926 eine Strasse auf den Gipfel errichten Uber eine Anleihe von 40 000 Mark konnte bis Herbst 1926 der Rohbau errichtet werden Am 30 und 31 Juli 1927 wurde auf dem Schwartenberg die Weihe des Unterkunftshauses vorgenommen 6 Jahrzehntelang gehegte Wunsche und Bestrebungen der Zweigvereine im ostlichen Erzgebirge gingen damit in Erfullung Der Pfarrer und Heimatforscher Friedrich Hermann Loscher aus Zwonitz hielt die Weiherede des noch heute als Berggaststatte genutzten Gebaudes Triangulationssaule Bearbeiten nbsp Triangulationssaule nach der SanierungGleich neben der Bergbaude steht ein Pfeiler der Koniglich Sachsischen Triangulation Es ist die Station Nr 82 Er diente zur Landesvermessung im Jahre 1869 heute wurde man ihn als Trigonometrischen Punkt TP bezeichnen Zeitweise war das Gipfelkreuz darauf angebracht Die verwitterte Beschriftung wurde wieder rekonstruiert Bergbau BearbeitenAm Westhang des Schwartenberges bildete ein von Nord Nordost nach Sud Sudwest streichender Gang der kiesig blendigen Bleierzformation die Grundlage fur einen Bergbau der sich bis ins 18 Jahrhundert zuruckverfolgen lasst insgesamt aber nur bescheidene Ausmasse erreichte Der Bergbau ging auf Kupferkies Silber Zinnstein und Eisenrahm um Den altesten Hinweis auf Bergbauversuche gibt eine 1737 genannte Fundgrube welche Schwardte genannt wurde Dass der Bergbau noch alteren Ursprungs ist ist anzunehmen aber nicht belegbar Der unergiebige Abbau wurde noch im Laufe des 18 Jahrhunderts wieder eingestellt Leopold von Buch der den Schwartenberg 1792 bestieg berichtete Etwas westlich von der Kuppe hat man ehedem mit Absinkung eines Schachtes einen Versuch auf einen Quarzgang gemacht der nachher zu Bruche gegangen ist und in den man nun durch eine Spalte frey hineingehen kann 7 Im November 1871 erfolgte die Neuaufnahme von Erkundung und Abbau durch die Erzgebirgische Silber und Zinn Bergbau Gesellschaft Saxonia sammt Morgenrothe Fundgrube zu Seiffen und Deutsch Catharinenberg Die Gesellschaft errichtete auf dem Schwartenberg ein Huthaus und gewaltigte mit dem Kaiser Wilhelm Schacht einen 46 m tiefen Haspelschacht Profil 2 1 m auf Die Erweiterung des Profils im Zusammenhang mit dem Ausbau als Fahr Kunst und Treibeschacht musste 1874 wegen Geldmangel eingestellt werden 8 Insgesamt investierten die Geldgeber der Gesellschaft in den Kaiser Wilhelm Schacht und die Morgenrothe Fundgrube bei Deutschkatharinenberg zwischen 1871 und 1874 uber 16 000 Taler und zwischen 1875 und 1881 nochmals uber 71 000 Mark Zubusse ohne einen Abbaugewinn zu erzielen 9 Die Erfolglosigkeit fuhrte zur endgultigen Einstellung des Bergbaus am Schwartenberg von dem heute aber noch Haldenreste zeugen Aussicht BearbeitenAufgrund der freistehenden und zentralen Lage gewahrt der Schwartenberg von seinem Gipfel eine weite und umfassende Rundsicht Bereits der Geologe Leopold von Buch schrieb 1792 Die Aussicht von diesem Berge entspricht vollig der Erwartung die man davon macht Die ganze paradiesische Gegend liegt zu den Fussen ausgebreitet 7 Bei guten Bedingungen reicht der Blick in Richtung Norden uber Neuhausen Erzgeb mit Schloss Purschenstein und Sayda bis zur Augustusburg zur Burg Frauenstein und der Halsbrucker Esse bei Freiberg Nordosten an Neuhausen vorbei uber die Talsperre Rauschenbach und Cammerswalde Suden die Waldflachen des Erzgebirgskammes um den Medvedi skala Sudwesten uber den Fichtelberg und Keilberg bis zum Auersberg im Tal bis Seiffen Auf dem Gipfel informiert eine Kupferplatte uber die sichtbaren Punkte und ihre Entfernungen nbsp Orientierungstafel auf dem Gipfel nbsp Blick vom Gipfel nach Nordwesten nbsp Blick nach Nordosten mit Neuhausen und der Talsperre Rauschenbach nbsp Blick nach Norden auf Neuhausen nbsp Blick nach Sudosten auf SeiffenRouten zum Gipfel BearbeitenUber den Schwartenberg fuhrt der blau markierte nationale Fernwanderweg Zittau Wernigerode der in diesem Abschnitt ein Teilstuck des Europaischen Fernwanderweges E3 ist Literatur BearbeitenUm Olbernhau und Seiffen Werte unserer Heimat Band 43 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1985 Helga und Heinz Kaden Land unterm Schwartenberg Olbernhau Seiffen Lothar Riedel Bergbauspuren auf dem Schwartenberg In Erzgebirgische Heimatblatter Nr 1 1982 S 19 21 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schwartenberg Sammlung von Bildern Schwartenberg Naturfuhrer bei Osterzgebirge org SchwartenbergbaudeEinzelnachweise Bearbeiten a b c Karten und Daten des Bundesamtes fur Naturschutz Hinweise a b Um Olbernhau und Seiffen Werte unserer Heimat Band 43 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1985 S 127 Meilenblatter von Sachsen in der Deutschen Fotothek zuletzt abgerufen am 11 Juli 2014 Lothar Riedel Bergbauspuren auf dem Schwartenberg in Erzgebirgische Heimatblatter Heft 1 1982 S 19 Helga und Heinz Kaden Land unterm Schwartenberg Olbernhau Seiffen o J S 5 Helga und Heinz Kaden Land unterm Schwartenberg Olbernhau Seiffen o J S 50f a b Lothar Riedel Journal einer Reise nach Seiffen im obern Erzgebirge in Sachsische Heimatblatter Heft 6 1986 S 258 261 Lothar Riedel Bergbauspuren auf dem Schwartenberg in Erzgebirgische Heimatblatter Heft 1 1982 S 19 21 Zubusse ermittelt aus den Jahrbuchern fur das Berg und Huttenwesen in Sachsen 1871ff Normdaten Geografikum GND 4430234 4 lobid OGND AKS VIAF 238756394 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schwartenberg amp oldid 238235665