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Schnepfenthal ist ein Ortsteil von Waltershausen in Thuringen er besteht aus den Orten Schnepfenthal und Rodichen SchnepfenthalStadt WaltershausenKoordinaten 50 53 N 10 35 O 50 881388888889 10 578611111111 353 Koordinaten 50 52 53 N 10 34 43 OHohe 353 350 360 mPostleitzahl 99880Vorwahl 03622Karte Lage von Schnepfenthal in WaltershausenBlick uber die Ortslage nach NordostenBlick uber die Ortslage nach Nordosten Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Rodichen 2 1 1 Kirchliche Verhaltnisse 2 1 2 Schule 2 2 Schnepfenthal 2 2 1 Die Salzmannschule 2 3 Schnepfenthal Rodichen 3 Tourismus 3 1 GutsMuths Gedachtnishalle 3 2 Burg Hermannstein 4 Personlichkeiten 4 1 Sohne und Tochter des Ortes 4 2 Personen die mit dem Ort in Verbindung stehen 4 3 Schuler der Salzmann Schule 5 Verkehrsanbindung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDie Orte Schnepfenthal und Rodichen liegen sudlich der Bundesautobahn 4 und sudwestlich von Gotha an der Nordabdachung des Thuringer Waldes sudostlich am Stadtrand der Kernstadt Waltershausen Auf der Landesstrasse 1026 erreicht man in Friedrichroda die Bundesstrasse 88 Geschichte BearbeitenRodichen Bearbeiten Der ursprungliche Ortsname Rodichen wurde 1186 erstmals schriftlich erwahnt Der Name erinnert an die muhsame Urbarmachung Rodung der Kulturlandschaft im Hochmittelalter Hinzu kamen die vom Kloster Reinhardsbrunn veranlassten Grossbauprojekte die Anlage der Reinhardsbrunner Teiche des Cumbacher Teiches der Aufbau der eigentlichen Klosteranlage Schafshof Espenfeld zwischen Rodichen und Ernstroda auch Strassen und Wegebau Die Frondienste und Arbeitsleistungen waren von den Insassen der Klosterdorfer mit zu tragen Im Fruhjahr 1525 erhob sich im Zuge des Deutschen Bauernkriegs auch die einfache Landbevolkerung im Herzogtum Gotha und sturmte das Reinhardsbrunner Kloster Uber den Verlauf der Ereignisse gibt der Bericht des Priors Wilhelm Listermann an Kurfurst Johann vom 27 Oktober 1525 Auskunft Dem Kloster hatten durch die Stadt Waltershausen noch 70 Soldner zugefuhrt werden konnen doch die zahlreichen bewaffneten Plunderer und Aufruhrer behielten hier die Oberhand nach drei Tagen der Kampfe und Auseinandersetzungen war das Kloster ein Trummerhaufen 1 Als Folge der Sakularisation wurde das Kloster aufgehoben aus den verbliebenen Gebauden wurde das herzogliche Schloss Reinhardsbrunn errichtet nun hatten die Rodicher Bauern den Gothaer Herzogen zu dienen Die Bewohner von Rodichen waren nun nach Friedrichroda eingepfarrt Der Ort kam zum landesherrschaftlichen Amt Reinhardsbrunn das ab 1640 zum Herzogtum Sachsen Gotha ab 1672 zum Herzogtum Sachsen Gotha Altenburg und ab 1826 zum Herzogtum Sachsen Coburg und Gotha gehorte Ab 1920 lag der Ort im Land Thuringen Kirchliche Verhaltnisse Bearbeiten nbsp Kirche St Peter und Paul in Rodichen nbsp Kirche und Dorfschule in RodichenNach dem Ende des Dreissigjahrigen Krieges entstand 1648 im kriegszerstorten Ort eine eigene kleine Dorfkirche als Zeichen des Neuanfangs und der Hoffnung Die Glocke der kleinen Kapelle war vom Glockengiesser Jakob Konig 1648 gegossen worden Hier hielt der Pfarrer aus Friedrichroda ab und zu einen Gottesdienst und der Schulmeister an Nachmittagen eine Betstunde Die Kapelle war aber schon 1699 einsturzgefahrdet wurde abgebrochen und 1699 1700 durch eine Fachwerkkirche ersetzt Sie hatte eine Lange von 36 Fuss eine Breite von 24 Fuss und eine Hohe von 16 Fuss Das Kirchenschiff war mit Ziegeln der Turm und der Erker uber der Hintertur mit Schiefer gedeckt Die Turmspitze trug einen goldenen Knopf Um den Kirchhof verlief ein Graben mit einer Palisade Hierzu stiftete der Herzog das Holz Erst 1721 erhielt Rodichen einen eigenen Pfarrer den Diakon aus Friedrichroda 1823 musste die Kirche ebenfalls abgerissen werden Sie war baufallig und zudem zu klein fur die Kirchgemeinde Die heutige Kirche St Peter und Paul wurde noch 1823 erbaut und 1824 mit einer Knauf Orgel ausgestattet Ursprunglich war die Kirche schmucklos weil die Rodicher Kirchgemeinde ausser den Einnahmen aus dem Klingelbeutel keine weiteren hatten Heute hat die Kirche ein mit roten Ziegeln eingedecktes Kruppelwalmdach und einen eingezogenen Turm auf der Sudwestseite der schiefergedeckt ist Das Turmdach ist kuppelformig leicht geschweifte Haube und tragt eine lange Spitze mit einer Turmkugel Sie wurde 1824 eingeweiht Als Folge der ungleichen Bevolkerungsentwicklung wurde Rodichen 1862 als Filialkirche der Pfarrei Wahlwinkel zugeteilt 2 ist jedoch heute Teil des Kirchspiels Waltershausen Schule Bearbeiten Schon wahrend des Dreissigjahrigen Krieges begann in Rodichen der Schulunterricht Der Schulmeister aus Friedrichroda kam taglich um 10 30 Uhr und unterrichtete die Jugend in den Hausern der Einwohner der Reihe nach Der erste Lehrer in Rodichen musste eine wenig lernfahige Gemeinde vorfinden Von 156 Einwohnern konnten nur 16 Rodicher und 8 Schnepfentaler lesen davon nur 2 Frauen Wann die erste Schule erbaut wurde ist nicht bekannt sie muss jedoch schon 1651 bestanden haben denn in diesem Jahre erhielt sie einen neuen Seiger Uhr Die Schule hielt bis in die 1780er Jahre 1784 wurde ein neues Schulhaus errichtet vermutlich die Salzmann Schule Schnepfenthal Bearbeiten nbsp Der erste deutsche Turnplatz nbsp Das SchulmuseumAus dem umfangreichen Landbesitz wurden mehrfach zur Deckung von Staatsschulden und anderen Verbindlichkeiten Teile veraussert in einer Urkunde von 1604 wird ein Gut Espenfeldt erwahnt das zwischen Rodichen und Ernstroda lag und unter diesen Gemeinden aufgeteilt wurde 3 Schnepfenthal war ursprunglich nur ein Klostergutshof neben dem alteren Dorf Rodichen und lag im Talgrund westlich von Rodichen Es wurde ebenso veraussert und stand gerade zum Verkauf als 1784 Christian Gotthilf Salzmann nach Schnepfenthal kam um dort eine Erziehungsanstalt zu grunden Schnepfenthal gehorte wie Rodichen zum Amt Reinhardsbrunn Die Salzmannschule Bearbeiten nbsp Die ursprungliche Salzmannschule Hauptartikel Salzmannschule Schnepfenthal Schnepfenthal wurde bekannt durch die Erziehungsanstalt von Christian Gotthilf Salzmann und Johann Christoph Friedrich Guts Muths die hier ab 1784 eine neue Schulform aufbauten Dazu gehorten neben den ublichen Fachern Sportunterricht und praktische Arbeit Die Sportgerate sind zum Teil noch heute zu sehen und werden alljahrlich zu feierlichen Anlassen von den Traditionsturnern benutzt Auf dem nahe gelegenen Waldfriedhof sind die Grabstatten der Grunder und vieler Lehrer zu sehen In der DDR war die Schule eine Erweiterte Oberschule entspricht einem Gymnasium Seit 2001 ist die Salzmannschule ein staatliches Spezialgymnasium fur Sprachen mit Internat wo man u a Japanisch Arabisch und Chinesisch lernen kann Es gibt einen Freundeskreis Salzmannschule e V der die Traditionen der Schule pflegt Schnepfenthal Rodichen Bearbeiten Die Gemeinde Rodichen zu der Schnepfenthal gehorte wurde seit den 1920er Jahren Schnepfenthal Rodichen genannt 4 5 6 Schnepfenthal Rodichen wurde am 1 Juli 1950 in die Stadt Waltershausen eingemeindet und heisst als Ortsteil nur noch Schnepfenthal Tourismus BearbeitenSeit 1959 befindet sich auf dem Schulgelande der Salzmannschule eine Gedenkstatte die inzwischen als Museum der Salzmannschule Schnepfenthal ausgebaut wurde Schnepfenthal ist Ausgangspunkt des Zoglingsweg dies ist ein 14 km langer neugestalteter Rundwanderweg der Stadt Waltershausen Weitere Wanderrouten fuhren in den nahen Thuringer Wald zum Beispiel zum Grossen Inselsberg 916 m GutsMuths Gedachtnishalle Bearbeiten nbsp Die GutsMuths Gedachtnishalle mit Zwiesel der auf weitere Sehenswurdigkeiten hinweist Foto 2021 Pawlow Hauptartikel GutsMuths Gedachtnishalle Am 9 August 2009 dem 250 Geburtstags vom grossen Sportpadagogen GutsMuths wurde die Neue GutsMuths Gedachtnishalle Schnepfenthal eroffnet Das multifunktionale Haus ist vorrangig dem Sport und wechselnder Ausstellungen vorbehalten Das Sportfeld dahinter wurde umgestaltet als Zoglingshain und TERRA GYMNASTICA Tafeln zu GutsMuths und Zoglingen der Salzmannschule Baume aus allen Erdteilen sowie neuen alten Sportgeraten jederzeit frei nutzbar Burg Hermannstein Bearbeiten Etwa einen Kilometer sudlich der Kirche von Rodichen befindet sich der Wachkopf eine steil uber den Talrand aufragende Erhebung bis 456 4 m u NN Hier liegen die Reste einer kleinen hochmittelalterlichen Burganlage die als Burg Hermannstein auch als Burg Steinfirst bekannt wurde Von den Befestigungsanlagen sind noch Reste der Graben und Walle im Gelande erkennbar Personlichkeiten BearbeitenSohne und Tochter des Ortes Bearbeiten Harald Othmar Lenz 1798 1870 Naturhistoriker Zoologe und Botaniker Carl Ausfeld 1814 1900 Reichstags und Landtagsabgeordneter Wilhelm Girtanner 1823 1861 Jurist Eduard Ausfeld 1850 1906 Archivar und Historiker Luise Gerbing 1855 1927 Heimatforscherin und Schwester von Eduard Ausfeld Gerhard Altenbourg 1926 1989 Maler und Graphiker Dietrich Lohmann 1943 1997 deutscher KameramannPersonen die mit dem Ort in Verbindung stehen Bearbeiten Carl Christoph Besser 1724 1800 Ingenieur und Architekt erbaute das Philanthropinum in Schnepfenthal Johann Christoph Friedrich GutsMuths 1759 1839 Padagoge und Mitbegrunder des Turnens Christian Ludwig Lenz 1760 1833 Klassischer Philologe lehrte in Schnepfenthal verbrachte hier seinen Ruhestand Carl Ritter 1779 1859 Geograf Schuler von GutsMuths Carl Friedrich Mosch 1784 1859 Mineraloge Zeichner und Schriftsteller Lehrer in Schnepfenthal Emil Andre 1790 1869 Forstwirt Albrecht Erxleben 1814 1887 Richter und Hochschullehrer in der Schweiz Leo Becker 1840 1886 Rittergutsbesitzer Landrat und Mitglied des Deutschen Reichstags wurde in Schnepfenthal erzogenSchuler der Salzmann Schule Bearbeiten Karl von Hessen Philippsthal Barchfeld 1784 1854 Landgraf Wilhelm von Hessen Philippsthal Barchfeld 1786 1834 Chef des koniglich danischen Nordischen Leibregiments zu Pferde Ernst von Hessen Philippsthal Barchfeld 1789 1850 russischer General der Kavallerie Ernst von der Schulenburg 1812 1843 preussischer Landrat Julius Kisker 1818 1882 Kaufmann und Mitglied des Deutschen Reichstags Adolf von Grote 1830 1898 hannoverscher Gesandter und Mitglied des deutschen Reichstags Ernst Adolph Mueller 1832 1913 Jurist und Mitglied des Deutschen Reichstags Albrecht Steiner von Felsburg 1838 1905 osterreichischer Nazarenermaler Restaurator und Architekt Carl Geibel 1842 1910 Buchhandler und Verleger Ernst Otto Clauss 1843 1889 Fabrikbesitzer Textilunternehmer und Politiker NLP Ludwig Tesdorpf 1856 1905 Feinmechaniker und Unternehmer Hugo Henneberg 1863 1918 osterreichischer Naturwissenschaftler Grafiker und Kunstfotograf der piktorialistischen Stromung Johannes von Reibnitz 1882 1939 Politiker NSDAP Gotthard Sachsenberg 1891 1961 Offizier Unternehmer und Politiker Wirtschaftspartei Rudolf Otto Wiemer 1905 1998 Padagoge Friedrich Josias Prinz von Sachsen Coburg und Gotha 1918 1998 legte in Schnepfenthal das Abitur abVerkehrsanbindung BearbeitenDer Ort ist sowohl mit der Thuringerwaldbahn als auch mit der Regionalbahn der Strecke Frottstadt Friedrichroda zu erreichen Der nachste Autobahnanschluss ist Gotha Boxberg an der A 4 Literatur BearbeitenBickel Wilhelm Heimatbuch von Schnepfenthal Rodichen Verlag der Gemeinde Schnepfenthal Rodichen 1939 Rodl Egon Bause Gerd Zweites Heimatbuch von Schnepfenthal Rodichen Fakten und Begebenheiten aus der Geschichte eines Thuringer Waldsaumdorfes Eigenverlag Schnepfenthal 2005 ISBN 3 932655 30 3 Ellrich Heinke Hoerenz Zwischen Horsel und Wilder Gera 2005 Weimar ISBN 3 86160 167 2Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schnepfenthal Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Homepage von Waltershausen Homepage der Salzmannschule Luise Gerbing Aus der Geschichte des Dorfes Rodichen 1908 1909 Einzelnachweise Bearbeiten Albert Beck Alt Reinhardsbrunn im Glanze seiner achthundertjahrigen Geschichte Gotha 1930 Hartmut Ellrich et al Die Kirchen der Superintendentur Waltershausen Ohrdruf Weimar 2005 S 72 73 August Beck Die Geschichte des Gothaischen Landes Band I Geschichte der Regenten Gotha 1868 S 53 www gemeindeverzeichnis de Landratsamt Waltershausen Michael Rademacher Landkreis Gotha Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Gebietsreform Thuringen 1922Ortsteile der Stadt Waltershausen Fischbach Ibenhain Langenhain Schmerbach Schnepfenthal Rodichen Schwarzhausen Wahlwinkel Waltershausen Winterstein mit Ruhlaer Skihutte Normdaten Geografikum GND 4396278 6 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schnepfenthal amp oldid 234391962