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Luise Gerbing 23 April 1855 in Rodichen bei Schnepfenthal 25 Februar 1927 in Waltershausen war eine deutsche Heimatforscherin und Publizistin Grab von Luise Gerbing auf dem Waldfriedhof Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Mitgliedschaften 4 Schriften Auswahl 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLeben BearbeitenLuise Gerbing war die Tochter von Gustav Ausfeld Lehrer an der Schule in Schnepfenthal und dessen Ehefrau Fanny eine Tochter des Medizinalrats Richter aus Waltershausen ihr Bruder war der Historiker Eduard Ausfeld Sie war auch eine Ur Enkelin 1 von Christian Gotthilf Salzmann und besuchte die von ihm gemeinsam mit Johann Christoph Friedrich Guts Muths gegrundete Salzmannschule Nach dem Besuch der Schule in Schnepfenthal und des Ernestinums Gotha verbrachte sie ein Jahr als Klavierlehrerin in einem Pensionat in Saint Blaise in der franzosischen Schweiz 2 kehrte dann nach Schnepfenthal zuruck und begann als Lehrerin an der Salzmannschule Unterstutzt von den Geographen Fritz Regel und Alfred Kirchhoff beschaftigte sie sich mit geographischen und kulturgeschichtlichen Problem mit Sachverhalten der Siedlungs und Volkskunde und mit mundartlichen Fragen Die Grundlagen fur ihre Forschungen auf geographischem siedlungsgeschichtlichem und volkskundlichem Gebiet erhielt sie durch das Studium von Regels Entwicklung der Ortschaften des Thuringer Waldes Arnolds Ansiedlung und Wanderung deutscher Stamme Kirchhoffs Anleitung zur deutschen Landes und Volksforschung und August Meitzens Siedlungen und Agrarwesen der Germanen Anfang der 1890er Jahre begann sie ihre historischen Studien zu Thomas Munzer und der deutsche Bauernkrieg und Soldatenhandel mitteldeutschen Fursten 1893 hielt sie ihren ersten Vortrag Aus der Geschichte der Thuringer Forsten Sie publizierte unter anderem auch in den Mitteilungen des Geographischen Gesellschaft zu Jena in den Mitteilungen des Vereins fur Erdkunde in Halle in den Veroffentlichungen des Vereins fur Gothaische Geschichte in den Heimatblattern aus den Coburg Gothaischen Landen der Thuringer Warte und den Thuringer Monatsblattern sowie in Das Mareile Bote des Rennsteigvereins dessen Herausgeberin sie seit 1906 war Sie veroffentlichte unter anderem eine Gewasserkarte von Sudwest Thuringen 3 berichtete uber die Strassenzuge von Sudwest Thuringen 4 uber Erfurter Handel und Handelsstrassen 5 Thuringer Fuhrmannsleben in vergangenen Tagen 6 und Beitrage zur Ausrottung der Raubtiere im Thuringer Wald 7 Seit seiner Grundung 1896 stand sie in enger Verbindung mit dem Rennsteigverein zu dem sie in Mareile mehrfach berichtete so unter anderem Rennsteig Riss Juli 1898 Entwurf einer Waldbefestigung unter Ernst dem Frommen im Amt Georgenthal 1657 Oktober 1899 und uber die Ilmquelle Marz 1902 Neben ihrer Tatigkeit fur den Rennsteigverein setzte sie ihre ortsgeschichtlichen Studien mit Die Grenzen der Wustung Meinboldisfeldt 8 in den Mitteilungen der Vereinigung fur Gothaische Geschichte und Altertumsforschung und Aus der Geschichte des Dorfes Rodichen 9 sowie mit einer Abhandlung uber Die Thuringer Volkstrachten 10 in der Zeitschrift fur Volkskunde fort Ihre Forschungen zu den Volkstrachten und eine Sonderausstellung die sie 1910 in Eisenach veranstaltete fuhrten dazu dass sie inzwischen als die Nestorin der Thuringer Trachtenforschung gilt 11 Sehr intensiv hat sie sich mit der Flurnamenforschung beschaftigt die sie mit ihrem Werk Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thuringer Waldes 1910 beendete Nach dem Ersten Weltkrieg betatigte sie sich parteipolitisch in der Deutschen Volkspartei Luise Gerbing war seit dem 18 April 1877 mit ihrem Zeichenlehrer Reinhold Gerbing 1838 1905 verheiratet Ihr Sohn Walter Gerbing 1880 1928 wurde spater Geograph nbsp Das Wohnhaus von Luise Gerbing in Walterhausen Rheinhardsbrunner Strasse im Stadtteil Rodichen nbsp Gedenktafel am WohnhausNach dem Tod ihres Mannes siedelte sie zu ihrem Sohn nach Berlin uber kehrte aber bereits im April 1907 nach Thuringen anfangs in Georgenthal und einige Jahre spater nach Rodichen zuruck Ihre Beisetzung erfolgte auf dem Waldfriedhof in Schnepfenthal Ein Teil ihrer Aufzeichnungen Sammlungen und Manuskripte befindet sich Staatsarchiv Gotha 12 Im Thuringischen Staatsarchiv Rudolstadt befindet sich ebenfalls eine Sammlung ihrer Veroffentlichungen 13 Einige Bucher aus ihrer Bibliothek befinden sich in der Historischen Bibliothek Rudolstadt 14 Ehrungen und Auszeichnungen BearbeitenSie erhielt den Ehrentitel Thuringer Waldfrau Zu Ehren von Luise Gerbing wurde die Luise Gerbing Strasse in Schnepfenthal nach ihr benannt LUISE die hochste undotierte Auszeichnung des Deutschen Trachtenverbandes zur Wurdigung des Lebenswerkes von Menschen die sich in aussergewohnlicher beispielgebender und vorbildhafter Hingabe fur die Erhaltung der Tracht die Forderung der Heimatpflege und Volkskunde sowie die traditionellen Brauche und Sitten eingesetzt haben verdankt ihren Namen Luise Gerbing 15 Im Salzmann Gymnasium in Schnepfenthal erinnert eine Statuette an die Thuringer Volkskundlerin Mitgliedschaften BearbeitenLuise Gerbing gehorte zu den Mitbegrundern des von Karl August Friedrich Samwer gegrundeten Anthropologischen Vereins in Gotha 16 1895 unterzeichnete sie den Aufruf zur Grundung eines Rennsteigvereins Schriften Auswahl BearbeitenThuringer Fuhrmannsleben in vergangenen Tagen Weimar Felber 1896 Erfurter Handel und Handelsstrassen mit einer erlauternden Karte 1900 17 Die Thuringer Volkstrachten 1908 Luise Gerbing Arthur Richter Die Ruhlaer Tracht eine volkskundliche Wanderung durch funf Jahrhunderte 1909 Aus der Jugendzeit der Thuringer Tierwelt 1910 Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thuringerwaldes zwischen der Weinstrasse im Westen und der Schorte Schleuse im Osten Jena G Fischer 1910 Karte der Fluren des Herzogtums Sachsen Gotha und der Forste des Thuringer Waldes zwischen der Weinstrasse und der Schorte Schleuse nach urkundlichen Quellen 1910 Rosengarten Tiergarten Bruhl drei Kunder deutscher Vergangenheit 1910 Johann Christian Friedrich Guts Muths Magdeburg Selbstverlag der Historischen Kommission 1927 Die Thuringer Trachten in Wort und Bild dargestellt und erlautert Erfurt 1925 Erfurter Handel und Handelsstrassen in Thuringen mit einer Karte der Altstrassen Thuringens Arnstadt Thuringer Chronik Verl Mullerott 2012 Die Strassenzuge von Sudwest Thuringen Arnstadt Thuringer Chronik Verl Mullerott 2014 Literatur BearbeitenWalter Schmidt Ewald Luise Gerbing 1855 1927 In Zentralblatt fur Bibliothekswesen 1927 S 32 45 Walter Schmidt Ewald Drei Thuringer Heimatforschern zum Gedachtnis Max Berbig Heinrich Hess Luise Gerbing Erfurt 1927 Walter Schmidt Ewald Luise Gerbing 1855 1927 In Mitteilungen des Vereins fur Gothaische Geschichte und Altertumsforschung 1928 S 32 41 Marina Moritz Luise Gerbing die Nestorin der Thuringer Trachtenforschung Erfurt 2000 Weblinks BearbeitenLuise Gerbing In Thuringer Literaturrat Einzelnachweise Bearbeiten Luise Gerbing Abgerufen am 23 Mai 2020 Johannes Ludolf Muller Friedrich Ausfeld Die Erziehungsanstalt Schnepfenthal 1784 1934 Springer Verlag 2013 ISBN 978 3 642 94275 4 google de abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Begleitworte zur Gewasserkunde von Sudwestthuringen In Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft fur Thuringen zu Jena Band 16 1898 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Die Strassenzuge von Sudwest Thuringen In Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft fur Thuringen zu Jena Band 17 1898 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Erfurter Handel und Handelsstrassen In Mitteilungen des Vereins fur die Geschichte und Altertumskunde von Erfurt 21 Heft 1900 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Thuringer Fuhrmannsleben in vergangenen Tagen In Zeitschrift fur Kulturgeschichte 3 Band 1896 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerling Beitrage zur Ausrottung der Raubtiere im Thuringer Wald In Mitteilungen der Geographischen Gesellschaft fur Thuringen zu Jena 14 Band 1896 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Die Grenzen der Wustung Meinboldisfeldt In Mitteilungen der Vereinigung fur Gothaische Geschichte und Altertumsforschung 1907 abgerufen am 23 Mai 2020 Luise Gerbing Aus der Geschichte des Dorfes Rodichen In Mitteilungen der Vereinigung fur Gothaische Geschichte und Altertumsforschung 1908 abgerufen am 23 Mai 2020 Robarts University of Toronto Zeitschrift fur Volkskunde Stuttgart etc archive org abgerufen am 23 Mai 2020 Markus Walz Handbuch Museum Geschichte Aufgaben Perspektiven Springer Verlag 2016 ISBN 978 3 476 05184 4 google de abgerufen am 23 Mai 2020 Gerbing Luise Archivportal Thuringen Abgerufen am 23 Mai 2020 Rennsteigliteratur Abgerufen am 23 Mai 2020 Dagmar Jank Bibliotheken von Frauen ein Lexikon Harrassowitz Wiesbaden 2019 Beitrage zum Buch und Bibliothekswesen 64 ISBN 9783447112000 S 67 Deutscher Trachtenverband Veranstaltungen Luise Abgerufen am 23 Mai 2020 Stiftung Schloss Friedenstein Gotha Museum fur Regionalgeschichte und Volkskunde Abgerufen am 23 Mai 2020 Erfurter Handel und Handelsstrassen Abgerufen am 23 Mai 2020 Normdaten Person GND 124352502 lobid OGND AKS LCCN n2004111689 VIAF 18154695 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Gerbing LuiseALTERNATIVNAMEN Ausfeld Luise Geburtsname KURZBESCHREIBUNG deutsche Heimatforscherin und PublizistinGEBURTSDATUM 23 April 1855GEBURTSORT Rodichen bei SchnepfenthalSTERBEDATUM 25 Februar 1927STERBEORT Waltershausen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Luise Gerbing amp oldid 234907374