www.wikidata.de-de.nina.az
Harald Othmar Lenz 27 Februar 1798 in Schnepfenthal 13 Januar 1870 ebenda war ein deutscher Naturhistoriker Der alte Lenz unter seinen Lieblingen Nach dem Leben gezeichnet von A Toller aus der Zeitschrift Daheim 1868 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Werk 3 Literatur 4 WeblinksLeben BearbeitenHarald Othmar Lenz wurde 1798 in Schnepfenthal geboren wo sein Vater der Philologe Christian Ludwig Lenz 1760 1833 damals als Lehrer an der dortigen Erziehungsanstalt wirkte Seine Mutter Magdalena Salzmann war die alteste Tochter von Christian Gotthilf Salzmann dem Grunder der Erziehungsanstalt Schnepfenthal Fruh wurde Harald unter die dortigen Zoglinge aufgenommen und besuchte dann ab 1812 das Gymnasium in Weimar dessen Direktor damals sein Vater war 1816 bezog er die Universitat Gottingen um vorzugsweise Philologie zu studieren Nebenbei horte er auch naturwissenschaftliche Vorlesungen unter anderem die des Anatomen und Zoologen Johann Friedrich Blumenbach wodurch seine schon durch seinen Grossvater Salzmann erweckte Vorliebe fur Naturgeschichte noch erhoht wurde Seine Studien setzte Lenz 1818 in Leipzig fort legte 1820 das Oberlehrerexamen in Berlin ab und promovierte in Halle aufgrund einer Abhandlung uber den Homerischen Hymnos auf Dionysos Er ubernahm sodann eine Lehrerstelle am Gymnasium zu Thorn wo er Unterricht in Latein Griechisch und Naturgeschichte erteilte 1823 wechselte Lenz an das Gymnasium Marienwerder musste aber aus Gesundheitsgrunden diese Stelle bereits 1824 aufgeben und nach Schnepfenthal zuruckkehren wo er an der von Salzmann gegrundeten Erziehungsanstalt anfanglich Latein Griechisch Mythologie und Naturgeschichte spater fast ausschliesslich Naturgeschichte und Technologie unterrichtete Hier konnte er auch fortgesetzte Beobachtungen der einheimischen Tierwelt anstellen 1839 verheiratete er sich mit der 16 Jahre jungeren Charlotte geb Girtanner mit der er zwei Sohne und zwei Tochter hatte Auf mehreren Reisen in den Jahren 1837 und 1839 besuchte Lenz einen grossen Teil der Schweiz Oberitaliens Ungarns Galiziens und Bohmens spater auch Ostende Paris und Strassburg Seit Mitte der 1850er Jahre ubergab er den Unterricht in den alten Sprachen jungeren Lehrern um sich mehr seinen naturwissenschaftlichen Studien und seiner schriftstellerischen Tatigkeit widmen zu konnen Anlasslich der Feier des 75 jahrigen Bestehens der Anstalt 1859 zum Professor ernannt versah er rustig sein Lehr und Erzieheramt bis wenige Wochen vor seinem am 13 Januar 1870 im Alter von knapp 72 Jahren erfolgten Tod Werk BearbeitenUnter den zahlreichen Lehrern die in Schnepfenthal wirkten war Lenz einer der bedeutendsten Er gestaltete seinen Unterricht interessant und fesselnd und gewann die Achtung und Zuneigung seiner Schuler Als Naturforscher hat Lenz die Wissenschaft durch viele mit grosser Sorgfalt und Ausdauer durchgefuhrte Beobachtungen namentlich uber die Lebensweise der einheimischen Tiere sowie uber die Verbreitung der Pilze bereichert Als Schriftsteller zeichnet sich Lenz durch die Lebendigkeit der Schilderungen und Anschaulichkeit der Darstellungsweise aus die Erzahlung der von ihm veranstalteten Tierkampfe die Erzahlungen uber seine Hunde Katzen usw sind herausragende Leistungen auf diesem Gebiet In seinen Schriften tritt uberall das praktische Interesse in den Vordergrund Lenz erstes Werk war die Naturgeschichte der Saugethiere nach Cuvier s System bearbeitet Gotha 1831 eine systematische Aufzahlung fast aller damals bekannten Saugetiere deren einheimische Formen unter Mitteilung zahlreicher eigener Beobachtungen und Erfahrungen eingehender behandelt werden Um den Folgen einer Hungersnot welche die Bewohner des Thuringerwalds 1828 29 bedrohte zu begegnen empfahl Lenz in seinem Werk Die nutzlichen und schadlichen Schwamme Gotha 1831 7 Aufl bearbeitet von O Wunsche Gotha 1890 seinen Landsleuten die essbaren Pilze Diese Schrift war das erste auch fur Laien verstandliche aber doch auf einer wissenschaftlichen Basis verfasste Buch uber Pilze In seiner Schlangenkunde Gotha 1832 2 Aufl unter dem Titel Schlangen und Schlangenfeinde Gotha 1870 gab Lenz eine Fulle genauer langjahriger Beobachtungen und Versuche uber die Lebensweise einheimischer Schlangen sowie zahlreiche mit grossem Fleiss zusammengebrachte Mitteilungen uber die wichtigeren auslandischen Arten Insbesondere hatte er sich mit der Lebensweise der Kreuzotter beschaftigt und uber die Wirkung ihres Giftes viele Versuche angestellt Das bekannteste Werk von Lenz ist seine Gemeinnutzige Naturgeschichte 5 Bde Gotha 1834 39 6 Aufl bearbeitet von O Burbach 1884 91 welches Werk wegen der Lebendigkeit seiner Schilderungen der Anmut seiner Erzahlungen der steten Rucksichtnahme auf die Bedurfnisse des praktischen Lebens weite Verbreitung fand Seine darin enthaltenen Notizen uber Verhalten Nutzen und Schaden von Tieren dienten Alfred Brehm als Quelle fur sein Tierleben Ferner veroffentlichte Lenz die Schriften Die Lothrohrschule Gotha 1848 und Technologie fur Schulen Gotha 1850 Ein Produkt seiner philologischen Bildung ist seine Zoologie Botanik und Mineralogie der alten Griechen und Romer 3 Bde Gotha 1856 61 deren Inhalt er aus antiken Autoren schopfte Vier Pflanzengattungen wurden nach Lenz benannt Literatur BearbeitenO Burbach Lenz Harald Otmar in Johann Samuel Ersch Johann Gottfried Gruber Hrsg Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste 2 Sektion 43 Teil 1889 S 85f Wilhelm Hess Lenz Harald Othmar In Allgemeine Deutsche Biographie ADB Band 18 Duncker amp Humblot Leipzig 1883 S 278 f Karl Magdefrau Lenz Harald Othmar In Neue Deutsche Biographie NDB Band 14 Duncker amp Humblot Berlin 1985 ISBN 3 428 00195 8 S 225 f Digitalisat Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Harald Othmar Lenz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Wikisource Harald Othmar Lenz Quellen und Volltexte Normdaten Person GND 116911131 lobid OGND AKS LCCN n85804923 VIAF 34550411 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Lenz Harald OthmarKURZBESCHREIBUNG deutscher NaturhistorikerGEBURTSDATUM 27 Februar 1798GEBURTSORT SchnepfenthalSTERBEDATUM 13 Januar 1870STERBEORT Schnepfenthal Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Harald Othmar Lenz amp oldid 214266668