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Die Schlacht bei Orscha ereignete sich am 8 September 1514 nahe der Stadt Orscha im heutigen Weissrussland im Zuge des Russisch Litauischen Krieges 1512 1522 Die Streitkrafte des Grossfurstentums Litauen durch die Polnisch Litauische Union mit dem Konigreich Polen verbundet besiegten unter dem Kommando des Grosshetmans von Litauen Furst Konstantin Iwanowitsch Ostroschski das Heer des Grossfurstentums Moskau unter der Fuhrung des Stallmeisters Iwan Tscheljadnin Schlacht bei OrschaTeil von Russisch Litauischer Krieg 1512 1522Die Schlacht bei Orscha 1514Datum 8 September 1514Ort Orscha Grossfurstentum Litauen heute Weissrussland Ausgang Niederlage der Russen 1 KonfliktparteienGrossfurstentum Moskau Grossfurstentum Litauen Konigreich PolenBefehlshaberIwan TscheljadninMichail Bulgakow Goliza Konstantin Iwanowitsch OstroschskiJanusz SwierczowskiTruppenstarke12 000 2 3 12 000 3 Verlustehoch niedrig Den Litauern 4 und Polen 5 gelang die Einnahme des russischen Lagers sowie die Gefangennahme vieler russischer Wurdentrager und Kommandanten Trotz des taktischen Sieges blieb die strategische Bedeutung der Schlacht gering da das Ziel des polnisch litauischen Feldzugs die Ruckeroberung des einen Monat zuvor an Moskau verloren gegangenen Smolensk nicht erreicht werden konnte Im Zuge des polnisch litauischen Sieges verliess jedoch Kaiser Maximilian I einseitig die gegen das Konigreich Polen gerichtete deutsch russische Allianz Inhaltsverzeichnis 1 Hintergrund 2 Auseinandersetzungen im Vorfeld der Schlacht 3 Aufstellung zur Schlacht 4 Schlachtverlauf 5 Verluste 6 Folgen 7 Quellen 8 Literatur 9 Weblinks 10 AnmerkungenHintergrund Bearbeiten nbsp Litauens Expansion nach Sudosten im 14 JahrhundertZwischen dem Grossfurstentum Litauen und dem Grossfurstentum Moskau gab es bereits seit langer Zeit eine ausgepragte Rivalitat die in zahlreichen Konflikten mundete die als Russisch Litauische Kriege bekannt sind Beide Staaten beanspruchten fur sich das Erbe der Kiewer Rus und waren mit dem Sammeln der russischen Erde beschaftigt 6 Litauen hatte zuvor aus der Verwustung der Rus durch die Mongolen einen Vorteil gezogen und nach und nach den Westen der ehemaligen Rus unter seine Herrschaft gebracht siehe Schlacht am Irpen In der Folge bestand der Grossteil seiner Einwohner aus orthodoxen Ostslawen die jedoch von einer zunachst heidnischen baltischen Elite beherrscht wurden welche bald zum polnischen Katholizismus ubertrat Im freien Teil der Rus erfolgte hingegen eine Konsolidierung rund um das Grossfurstentum Moskau dessen herrschende Rurikiden Dynastie bald auch russische ostslawische Gebiete im Grossfurstentum Litauen zuruck beanspruchte 7 In den vorausgegangenen drei Kriegen zeichnete sich ein Ubergewicht Moskaus ab das sich von der Oberherrschaft der Goldenen Horde befreit hatte Durch die Niederlage in der Schlacht an der Wedroscha 1503 verlor Litauen de facto ein Drittel seines Staatsgebiets an den Moskauer Grossfursten Iwan III Die orthodoxen Feudalherren ostlich des Dnepr begannen bereits zuvor wegen ihrer Benachteiligung gegenuber den Katholiken und im Besonderen seit der litauischen Niederlage an der Wedroscha massenhaft mit ihren Landereien uberzulaufen und dem Moskauer Grossfursten den Treueeid zu leisten 8 Auseinandersetzungen im Vorfeld der Schlacht Bearbeiten nbsp Ein russischer Reiter in der Mitte des 16 Jahrhunderts zeitgenossischer StichGegen Ende des Jahres 1512 begann ein neuer Krieg zwischen Moskau und Litauen Unmittelbarer Anlass war die Verhaftung der russischstammigen litauischen Grossfurstin Helena von Moskau in Vilnius die als Schutzherrin der Orthodoxen in Litauen auftrat und eine Schwester von Wassili III war Ein zweiter Grund war der neue Vertrag zwischen Litauen und dem Krimkhanat nach dem Litauen die Krimtataren fur Uberfalle auf den Moskauer Staat bezahlte 9 Die Festung Smolensk bildete nach ihrer Eroberung vor rund 100 Jahren den wichtigsten ostlichen Vorposten der Jagiellonen Sie wehrte erste russische Belagerungen zu Beginn der Auseinandersetzungen 1512 10 und 1513 11 erfolgreich ab 1514 liess Grossfurst Wassili III ein 42 000 Mann starkes Invasionsheer 12 mit bis zu 300 Kanonen 13 unter der Fuhrung der Fursten Glinski und Schtschenja gegen Smolensk in Marsch setzen Die Russen begannen am 17 Marz 14 mit der Belagerung der Stadt wahrend das Smolensker Umland durch Streifzuge der Nowgoroder Statthalter Schujski und Morosow gebrandschatzt wurde Grossfurst Wassili erschien personlich im Juli vor Smolensk und liess die Festung am 29 Juli 15 durch seine Artillerie beschiessen Am 30 Juli 1514 fiel Smolensk schliesslich durch den Verrat 16 des Garnisonskommandeurs Juri Solohub 17 Knjas Glinski ein abgefallener Vasall des polnisch litauischen Konigs mit guten Kontakten nach Litauen uberzeugte Solohub von der Notwendigkeit der Kapitulation Fur den Fall eines militarischen oder diplomatischen Erfolgs bei Smolensk aufgrund Glinskis Initiative versprach ihm der Moskauer Grossfurst sein Handeln mit der Herrschaft uber Stadt und Umland in Form eines russischen Erblehens zu entgelten 18 19 Einen Tag spater hielt der russische Grossfurst feierlich Einzug in die eingenommene Stadt 20 und liess umgehend den einheimischen Adel ins Innere des Moskauer Staates umsiedeln wahrend auf ihren Landereien Moskauer Edelleute angesiedelt wurden 21 nbsp Eine Darstellung des Moskowitisch Litauischen Kriegs aus dem Werk Jacob Pisos Die Schlacht von dem Kunig von Poln und mit dem Moscowiter 1514Das Grossfurstentum Moskau errang durch die Einnahme der Stadt eine Schlusselposition am Oberlauf des Dnepr 22 Die Nachricht uber die Niederlage der Polen und Litauer verbreitete sich uber ganz Europa 23 Durch diesen Sieg ermutigt sandte Grossfurst Wassili III Anfang August mehrere getrennt voneinander operierende Truppenverbande ins Grenzgebiet des Grossfurstentums Litauen und zur Einnahme der Stadte Krytschau Mstsislaw und Dubrouna Ihre Gesamtstarke wird von manchen russischen Forschern auf maximal 12 000 Mann geschatzt 24 25 Altere Quellen die sich auf glorifizierende Siegesschriften des polnischen Konigs an den Papst berufen sprechen von einem Invasionsheer von 80 000 Mann 26 Wahrenddessen sammelte der polnische Konig und litauische Grossfurst Sigismund seine Truppen fur die Ruckeroberung von Smolensk unter dem Kommando von Furst Konstantin Iwanowitsch Ostroschski Die litauische Armee wird von russischen Historikern auf 7 000 Mann geschatzt 27 Auf der polnischen Seite ignorierte ein Grossteil der Szlachta zunachst die Mobilmachung nur mit Muhe und Not konnten nach russischen Quellen bis August 9 000 Mann 28 3 in Minsk zusammengestellt werden Nach polnischen Quellen betrug die Gesamtheeresstarke der polnisch litauischen Allianz bis zu 35 000 Mann 29 In beiden Armeen wurden auch Soldner aus Westeuropa eingesetzt Sigismund besass eine gut ausgebildete und schwer gerustete Kavallerie nebst einer Militaringenieureinheit 30 und Artillerie 31 Konig Sigismund stiess mit seinem Heer bis Baryssau vor Er blieb in der Stadt und erganzte die Garnison mit bis zu 4 000 Mann 32 Das restliche Heer zog unter dem Kommando des Fursten Ostroschski Richtung Orscha wo am 27 August 33 bereits erste Scharmutzel an den Ubergangen der Flusse Bjaresina und Drut stattfanden Die Gesamtstarke des polnisch litauischen Heeres bei Orscha kam somit nach russischen Quellen ebenfalls auf etwa 12 000 Mann 3 nbsp Polnischer Husarenreiter aus der ersten Halfte des 16 JahrhundertsDie Truppen des Moskauer Grossfursten ruckten nach der vorherigen Sicherung der eroberten Stadte Smolensk Mstsislaw Krytschau Dubrouna etc unter der Fuhrung des Konjuschis Iwan Tscheljadnin mit bis zu 12 000 Mann nach anderen Quellen bis zu 80 000 Mann inkl Tross in die Gegend um Wizebsk zwischen Orscha und Dubrouna am Fluss Kropiwna vor 34 wo sie ihr Lager aufschlugen Laut Weisung des Grossfursten sollten sie vorerst nur die Bewegungen der feindlichen Truppen observieren was allerdings aufgrund von Meinungsverschiedenheiten zwischen den Kommandeuren Tscheljadnin und Knjas Bulgakow Goliza vollig missachtet wurde Tscheljadnin vertrat die Ansicht die polnisch litauischen Truppen mussten zumindest eine der zwei Brucken uber den Dnepr uberqueren um ihn zu stellen Folglich teilte er seine Streitkrafte um jene Ubergange zu sichern Jedoch setzte die Armee des Grosshetmans einige Kilometer nordlich der erwahnten Brucken in der Nacht vom 7 zum 8 September ca funf Kilometer ostlich von Orscha mit zwei Pontonbrucken sowie einer Furt gegenuber dem Dorf Paschino auf das sudliche Ufer uber was von sporadischen Verhandlungen mit der russischen Seite getarnt wurde Der polnische Teil der verbundeten Streitmacht setzte sich aus Infanterie leichter und schwerer Kavallerie sowie Artillerie zusammen und wurde von den Hetmanen Swierczowski und Sampolinski befehligt Das Kommando uber die 12 000 Mann der litauisch ruthenischen Reiter unterstanden teils dem Kiewer Wojewoden Radziwill teils direkt dem Oberkommandeur Ostroschski Aufstellung zur Schlacht Bearbeiten nbsp Ein Angehoriger der russischen Adelskavallerie pomestnaya konnica Zeichnung auf der Basis der Rustungen in der Rustkammer des Moskauer KremlsUm neun Uhr morgens stand das gesamte Heer in einer Flussschlinge und war somit von drei Seiten vom Wasser umgeben Seine Aufstellung folgte der sogenannten altpolnischen Tradition die zum Ziel hatte die gegnerische Hauptstreitmacht im Zentrum ihrer Linien zu binden um sie anschliessend mit Hilfe der an den Flanken stationierten schweren polnischen Kavallerie zu zerschlagen Das Zentrum der polnisch litauischen Formation bildete in vorderster Linie das Fussvolk inklusive eines Teils der Artillerie 35 Die Infanterieformation mit der Artillerie stand mittig zwischen Reiterkontingenten polnischer Kavallerie unter Sampolinski an ihrer linken Flanke wahrend an ihrer rechten in gleicher Mannstarke die Litauer und Ruthenen unter Ostroschski standen Am linken Flugel etwas hinter Sampolinski stand Swierczowski mit seiner schweren polnischen Kavallerie wahrend sich hinter Ostroschski das Heer des Radziwill befand Beide Flugel wurden jeweils durch eine Kavalleriereserve aus leichter polnischer und litauischer Kavallerie zusatzlich gestarkt Die ubrige Infanterie verbarg sich mit dem grossten Teil der Artillerie im Bereich eines Hohlwegs in waldiger Gegend Es hat den Anschein dass Ostroschski mit einem massiven Vorstoss der russischen Truppen in diesen Bereich rechnete und fruhzeitig Gegenmassnahmen traf Die Moskowitische Armee bestehend aus funf Regimentern Polks 36 wurde in einer traditionellen Schlachtformation aufgestellt In der Mitte das Grosse Polk unter der Fuhrung Tscheljadnins Vor ihm stellte sich in einer breiten Formation das Regiment des Wojewoden Rostowski auf Auf der rechten Seite stand ein Polk des Knjas Bulgakow Galitzin auf der linken das Regiment unter Knjas Obolenski Die Reserve stand in den hinteren Reihen unter der Fuhrung des Wojewoden Tscheljadin Dawydow Schlachtverlauf Bearbeiten nbsp Phase 1Am 8 September 1514 um die Mittagszeit erteilte Tscheljadnin den Befehl zum Angriff 37 Bulgakow Goliza griff mit seinem Regiment vom rechten Flugel als erster an und versuchte den Feind an seiner polnischen linken Flanke zu umfassen 38 Ihm stellte sich ohne Ostroschskis Angriffsbefehl abzuwarten Sampolinski mit seinen Reitern entgegen Er wurde durch die uberlegene Angriffswucht des Gegners uberrascht sodass er sich auf seine Ausgangsposition zuruckzog Unter den Verlusten der Polen befanden sich Vertreter alter Adelsgeschlechter wie Zborowski und Slupecki Unterstutzt von der leichten Kavallerie des Jan Amor Tarnowski versuchte Sampolinski zwei Mal erfolglos einen Gegenangriff Erst die schwere Kavallerie von Swierczowski zerstreute das gegnerische Regiment vollig Die Kernstreitmacht des Polks warf sie zuruck den Rest drangte sie Richtung des Dnepr ab 38 Derart in die Zange genommen erhielt Bulgakow Goliza keinerlei Entlastung durch die anderen russischen Truppenteile Laut dem Chronisten Herberstein lag die Ursache fur das Ausbleiben von Unterstutzung in einer personlichen Fehde zwischen Bulgakow Goliza und dem Oberbefehlshaber Tscheljadnin 39 Derartige Fehden die sich um die Rangordnung und Ehre der Geschlechter drehten behinderten die russische Kriegsfuhrung lange Zeit bis ins 17 Jahrhundert hinein nbsp Phase 2Gleichzeitig griff das Regiment zur linken Hand des Fursten Pronski die rechte litauisch ruthenische Flanke unter Ostroschski an Tscheljadnin entschied seine Offensive durch einen Teil seines Polks und das vordere Regiment von Temka Rostowski zu verstarken Ostroschski befahl seinen Truppen den geordneten Ruckzug in Richtung des Hohlwegs wo ein Teil der polnisch litauischen Infanterie und fast die gesamte Artillerie aufgestellt waren 40 Die Kriegslist gelang dem ruthenischen Fursten Die russische Kavallerie verkannte die Lage und folgte Ostroschskis Truppen in den engen Hohlweg in Richtung des Dnepr Die nachstossenden Russen gerieten hier unter schweren Beschuss aus Handbuchsen und Falkonetten Eine Artilleriekugel totete den Wojewoden Temka Rostowski ebenso kam Knjas Obolenski ums Leben und das russische Heer bestehend aus zwei Polks mitsamt der Reserven wurde im dichten Schlachtengedrange stark dezimiert 38 nbsp Phase 3Die Vernichtung der Regimenter Rostowski und Obolenski leitete den Untergang der russischen Armee ein Ostroschski ging zum Generalangriff uber und stellte seine Truppen mit der Reserve dem Grossen Polk Tscheljadnins entgegen Im Zentrum erlitten die Russen in der Folge schwere Verluste Tscheljadnin konnte nur mit Muhe die hintere Reserve Dawydows erreichen wohin alsbald auch die schwere polnische Kavallerie Swierczowskis und die Einheiten Radziwills vordrangen und die russischen Streitkrafte zerschlugen 38 Polnische und litauische Kavallerie verfolgte die sich ungeordnet zuruckziehenden Russen bis zum Fluss Krapiuna Kropiwna vier Kilometer vom Schlachtort entfernt wo viele der Fluchtenden ertranken 41 Gegen Abend ca 18 Uhr waren die Kampfhandlungen weitgehend beendet allerdings dauerte die Verfolgung zersprengter russischer Einheiten noch bis Mitternacht 38 42 Verluste BearbeitenDer polnisch litauische Konig Sigismund I suchte politischen Nutzen mit Mitteln einer europaweiten Propaganda aus dem Sieg seines Heerfuhrers Ostroschski zu ziehen In seinen Briefen an den Hochmeister des Deutschen Ordens schrieb er dass sich die Verluste der Russen auf ca 30 000 Mann beliefen wahrend ihre Gesamtstarke ca 80 000 Mann betragen haben soll 43 In seiner Siegesschrift an den romischen Papst behauptete er dass unter den russischen Verlusten 16 000 Mann tot waren und 14 000 in Gefangenschaft 44 Sigismund legte nach indem er die Russen als Nicht Christen und Asiaten bezeichnete die im Bund mit Turken und Tataren danach trachteten das Christentum zu zerstoren 45 Auf diese Schriften berufen sich unkritisch auch zahlreiche polnische Quellen des 19 und teilweise 20 Jahrhunderts Manche russische Quellen die sich mit der Mobilisationsfahigkeit des Moskauer Staates zu dieser Zeit beschaftigen reduzieren die mogliche Armeestarke der Russen und dementsprechend auch die moglichen Verluste deutlich wahrend sie die Zahlen fur die Schlacht an der Wedroscha maximal bis zu 40 000 Mann angeben Auch der polnische Historiker Tomasz Bohun bezeichnet die Zahlen von Konig Sigismund als nicht vertrauenswurdig 46 Laut polnisch litauischen Dokumenten werden nur 611 Gefangene der russischen Aristokratie namentlich erwahnt Nichtsdestotrotz war diese Niederlage fur die Russen sehr empfindlich Zahlreiche oberste Heerfuhrer gerieten in Gefangenschaft darunter Iwan Tscheljadnin Michail Bulgakow Goliza Iwan Pronski Die Woiwoden Temka Rostowski und Andrei Obolenski wurden getotet Folgen Bearbeiten nbsp Harnisch der schweren Kavallerie aus der ersten Halfte des 16 JahrhundertsOstroschski setzte die Verfolgung der russischen Armee fort und eroberte die meisten der von dieser besetzten Festungen Krytschau Dubrouna Mstsislaw zuruck jedoch waren die polnisch litauischen Krafte zu erschopft um Smolensk noch vor dem Winter zu belagern Denn Ostroschski erreichte die Tore von Smolensk erst gegen Ende September und nur mit etwa 6 000 Mann Das spate Eintreffen der Alliierten verhinderte eine Ruckeroberung von Smolensk da Grossfurst Wassili die Verteidigung der Festung direkt nach der Schlacht vorbereiten liess Eine Erhebung mit dem Ziel eines Abfalls der Smolensker Bevolkerung vom Moskauer Staat Richtung Polen Litauen noch im selben Jahr 1514 wurde durch den russischen Statthalter Furst Wassili Schuiski noch im Keim erstickt Die Konspiranten hangte man an der Stadtmauer auf den Anfuhrer des Aufstands den orthodoxen Bischof Varsonophius 47 inhaftierte man in Moskau Eine Sturmung der Festung durch die Truppen Ostroschskis wehrte Schuiski erfolgreich ab Da die Truppen Ostroschskis fur eine dauerhafte Belagerung nicht ausreichten zogen sie sich nach Litauen in die Winterquartiere zuruck 48 Das ursprungliche Ziel des litauisch polnischen Feldzugs die Wiedereinnahme von Smolensk wurde somit verfehlt Die strategische Bedeutung der Schlacht bei Orscha erwies sich als gering Dennoch marschierte Ostroschski den man nach der Schlacht auch Scipio Ruthenus 49 rief im Dezember 1514 triumphierend in Vilnius ein und wurde von Polen und Litauern als Held gefeiert 50 Um des Sieges zu gedenken wurde ihm das Privileg erteilt in Vilnius der katholischen Hauptstadt des Grossfurstentums zwei orthodoxe Kirchen zu bauen 51 die Kirche der Heiligen Dreifaltigkeit und die Kirche des Heiligen Nikolaus die zu den eindrucksvollsten Beispielen der orthodoxen Kirchenarchitektur in Litauen gehoren Die Schlacht hatte fur den Verlierer keine territorialen Konsequenzen 52 sie minderte allerdings das Ansehen des Moskauer Grossfursten als potenziellen Verbundeten und steigerte das Prestige des polnisch litauischen Konigtums 53 Im Anschluss an die Schlacht verliess der romisch deutsche Kaiser Maximilian I einseitig das deutsch russische Bundnis allerdings griff er bereits vor der Schlacht nicht wie abgesprochen das polnische Konigreich an Er hatte Angst der polnische Konig wurde mit seinem Schwager dem ungarischen Magnaten Johann Zapolya der im gleichen Jahr uber den Bauernaufstand des Gyorgy Dozsa obsiegte ihre beiden siegreichen Heere gegen ihn als Anstifter dieser Kriege vereinen Er bat den bohmisch ungarischen Konig Vladislav II den alteren Bruder des polnischen Konigs Sigismund eine Aussohnung und Allianz mit Krakau zu vermitteln 54 Die militarische Niederlage der russischen Seite wird von Historikern Iwan Tscheljadnin und Furst Bulgakow Goliza zugeschrieben da sie in ihrer Uneinigkeit nicht in der Lage waren ihre Streitmacht gemeinsam erfolgreich zu koordinieren 50 Sie kam fur den Moskauer Staat einer Elitenkatastrophe gleich 55 zudem wurde durch Schwachung der Offensivkraft der russischen Westexpansion gegen Litauen bis etwa 1563 56 Grenzen gesetzt Die Schlacht bei Orscha konnte allerdings die entscheidenden strategisch territorialen Resultate der vorhergehenden Schlacht an der Wedroscha des Jahres 1500 Moskowitisch Litauischer Krieg 1500 1503 nicht revidieren Der Krieg zwischen dem Grossfurstentum Litauen und dem Grossfurstentum Moskau setzte sich in einem Grenzkrieg aus gegenseitigen Raubzugen ohne eine Entscheidungsschlacht bis 1522 fort Er endete im Vertrag von Moskau der einen zunachst auf funf Jahre begrenzten Waffenstillstand 57 beiden Seiten auferlegte zudem hatte Litauen auf Basis Uti possidetis auf bis zu ein Drittel seiner ruthenischen Gebiete einschliesslich Smolensk zu verzichten Quellen BearbeitenDie Schlacht wurde von Siegmund von Herberstein in seinem Rerum Moscoviticarum Commentarii beschrieben Kommentare uber die Russen Angelegenheiten 1549 Piso Jacob Epistola Pisonis ad Ioannem Coritium de conflictu Polonorum et Lituanorum cum Moscovites In Ianus Damianus Iani Damiani Senensis ad Leonem X Pont Max de expeditione in Turcas Egegia Basel bei Ioannes Frobenius 1515 Piso Jacob Die Schlacht von dem Kunig von Poln und mit dem Moscowiter S l 1514 Bielski Marcin Kronika polska Polnische Chronik des Marcin Bielski Literatur BearbeitenSchlozer August Ludwig Allgemeine Welthistorie Ausg 50 Johann Jacob Gebauer Verlag Halle 1785 S 232 237 Schulz A Uber ein Gemalde wahrscheinlich von Georg Preu polnische Schlacht aus dem Anfange des 16 Jh in Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift Bd 3 1877 S 180 Caro Jakob Die Schlacht bei Orsza 1514 nach dem grossen Bilde im Museum Schlesischer Altertumer in Schlesiens Vorzeit in Bild und Schrift Bd 3 1879 S 345 353 Muller Heinrich Kunter Fritz Europaische Helme aus der Sammlung des Museums fur Deutsche Geschichte Militarverlag der DDR Berlin 1971 S 92 93 Sach Maike Hochmeister und Grossfurst Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden in Preussen und dem Moskauer Staat um die Wende zur Neuzeit Quellen und Studien zur Geschichte des Ostlichen Europa SGO Franz Steiner Verlag Wiesbaden GmbH Band 62 1 Auflage 2002 ISBN 3 515 08047 3 Stryjkowski Maciej Kronika polska litewska zmodzka i wszystkiej Rusi Bd 2 Stanislaw Strabski Verlag Warszawa 1846 S 381 388 Drozdz Piotr Orsza 1514 Dom Wydawniczy Bellona Warszawa 2000 ISBN 978 83 1109134 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schlacht bei Orscha Album mit Bildern Videos und Audiodateien Rzeczpospolita vom 25 Marz 2006 Nr 72 ORSZA ROK 1514 Przez Orsze do Europy Artikel uber die Schlacht bei Orscha mit weiterfuhrenden Links Gazeta Wyborcza vom 9 September 2008 Wlodzimierz Kalicki 8 wrzesnia 1514 r Ja to wam namaluje Artikel uber die Schlacht bei Orscha mit weiterfuhrenden LinksAnmerkungen Bearbeiten In Westeuropa durch polnische Vermittlung Moskowiter genannt Brian Davies Studia Slavica et Balcanica Petropolitana 2009 1 2 S 120 121 a b c d Lobin A N K voprosu o chislennosti vooruzhyonnyh sil Rossijskogo gosudarstva v XVI v Studia Slavica et Balcanica Petropolitana 2009 1 2 S 45 78 Den litauischen Truppen die sich aus ethnischen Litauern und Ruthenen Weissrussen Ukrainer etc zusammensetzten Unter den Polen waren auch tschechische und deutsche Kontingente Peter Nitsche Eckhard Hubner Zwischen Christianisierung und Europaisierung Stuttgart 1998 S 91 Hermann Wiesflecker Kaiser Maximilian I Bd 1 Koln 1971 S 311 312 V V Kargalov Konec ordynskogo iga M Nauka 1980 Nikolai Karamsin Geschichte des russischen Staates Band 7 Kapitel 11 Laut Philipp Strahl und Ernst Herrmann in Geschichte des russischen Staates S 18 war der Casus belli unter anderem eine geheime Allianz zwischen Konig Sigismund und Menli I Giray dem Khan der Krim Laut Pawel Jasienica Polska Jagiellonow 6 Auflage Warschau 1992 S 315 316 liess der Khan nach der Schlacht bei Wisniowiec 1512 in der eine grosse Tatarenrazzia durch Ostroschski und Kamieniecki vernichtet wurde laut Chambers s encyclopaedia unter Sigismund S 715 fanden in der Schlacht bis zu 27 000 Krimtataren und ihre Verbundeten den Tod gegen polnische Tribute mit dem Titel eines Upominek wortlich Andenken hier als Geschenk gemeint in Hohe von 15 000 Zloty das Moskauer Gebiet Rjasan mit Umland mit Razzien verheeren die polnisch krimtatarische Allianz hielt bis etwa 1519 dann wechselte der Khan erneut die Seiten Die erste Belagerung begann etwa im November 1512 die Autoren erwahnen nicht das genaue Datum nur dass der Grossfurst im Dezember erschien Der Grossfurst erschien am 19 Dezember personlich vor Smolensk sah sich jedoch aufgrund von Uberschwemmungen des Dneprs der die Kommunikation und Zufuhr erschwerte zum Abzug im Marz 1513 genotigt Philipp Carl Strahl Ernst Herrmann Geschichte des russischen Staates Ausg 3 1832 S 18 begann die zweite Belagerung im September des Jahres 1513 und wurde aufgrund des schlechten Herbstwetters bereits nach sechs Wochen abgebrochen Krom M M O chislennosti russkogo vojska v pervoj polovine XVIv Rossijskoe gosudarstvo v XIV XVII vv Sbornik statej posvyashennyj 75 letiyu so dnya rozhdeniya Yu G Alekseeva SPb 2002 S 77 Laut Stryjkowski Maciej Kronika polska litewska zmodzka i wszystkiej Rusi Bd 2 S 377 Jerzy Samuel Bandtkie Dzieje narodu polskiego S 91 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 232 17 Marz 1514 Philipp Strahl Ernst Herrmann Geschichte des russischen Staates S 19 Jerzy Samuel Bandtkie Dzieje narodu polskiego S 91 Meyers Konversationslexikon Glinski Michael S 435 Norman Davies God s Playground The origins to 1795 Oxford 2005 S 114 Jerzy Hrycyk Jozef Buszko Walter Leitsch Stanislaw Dzida Osterreich Polen S 35 1996 Sigmund von Herberstein Wolfram von den Steinen Paul Konig Walter Leitsch Das alte Russland S 185 1984 Pawel Jasienica Polska Jagiellonow 6 Auflage Warschau 1992 S 317 nur Juli Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 233 Nach dem Fall von Smolensk sah sich der Grossfurst Wassili hingegen nicht mehr an sein Versprechen gebunden Maciej Stryjkowski fasst das Verhalten des russischen Oberhaupts indirekt als verraterische Versprechen zusammen Solohub der anfangs Widerstand gegen die voreilige Ubergabe leistete und der Stadtbevolkerung Entsatz durch den polnischen Konig versprach Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 233 aber nach Morddrohungen durch die lokalen Wurdentrager gegen seine Person den Forderungen der prorussischen Konspiranten nachgegeben hatte wurde laut Pawel Jasienica Polska Jagiellonow 6 Auflage Warschau 1992 S 317 fur seine Entscheidung spater angeklagt und hingerichtet Hermann Aubin Geschichtliche Landeskunde und Universalgeschichte S 170 1950 Laut Stryjkowski Maciej Kronika polska litewska zmodzka i wszystkiej Rusi Bd 2 S 387 gab Grossfurst Wassili den verschleppten Smolenskern russische Namen den angesiedelten Russen smolenskische Pawel Jasienica Polska Jagiellonow 6 Auflage Warschau 1992 S 317 In Rom vermutete man das Ende des Konigreichs Polen ware angekommen des Weiteren erwartete man einen Angriff seitens deutscher Staaten Kaiser Maximilian von Habsburg im Bund mit Hochmeister Albrecht von Hohenzollern Pawel Jasienica Polska Jagiellonow 6 Auflage Warschau 1992 S 317 zur Stutzung der moskowitischen Offensive Am 4 August 1514 ratifizierte Kaiser Maximilian die im Januar 1514 bei Grossfurst Wassili von Russland vorgelegte Allianzurkunde die sich gegen Konig Sigismund von Polen Litauen richtete Maike Sach Hochmeister und Grossfurst S 210 1 Auflage 2002 Forum Studia Slavica et Balcanica Petropolitana 2009 1 2 S 120 121 Kurbatov O A Otklik na statyu A N Lobina Studia Slavica et Balcanica Petropolitana 2009 1 2 S 104 119 Jerzy Samuel Bandtkie Dzieje narodu polskiego S 91 unter anderem 80 000 Mann gegen Wilno Lobin A N K voprosu o chislennosti vooruzhyonnyh sil Rossijskogo gosudarstva v XVI v Studia Slavica et Balcanica Petropolitana 2009 1 2 S 45 78 Lobin A N Mify Orshanskoj bitvy Rodina 2010 9 S 112 http wyborcza pl duzyformat 1 127290 5667687 8 wrzesnia 1514 r Ja to wam namaluje html as 1 amp ias 2 amp startsz x Unter der Leitung von Jan Baszta aus Zywiec Unter der Leitung der Nurnberger Hans Weiss und Jan Behem Jerzy Samuel Bandtkie Dzieje narodu polskiego S 91 Stryjkowski Maciej Kronika polska litewska zmodzka i wszystkiej Rusi Bd 2 S 382 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 235 Rzeczpospolita vom 25 Marz 2006 Nr 72 ORSZA ROK 1514 Bitwa pod Orsza auf russisch Polk Polk Regiment Regimenter die in den Vorderen Polk und Polks zur linker und rechter Hand eingeteilt wurden u a fast ausschliesslich leichte Kavallerie Laut Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 241 Angriff der Russen gegen die feindlichen Linien Gazeta Wyborcza vom 9 September 2008 Wlodzimierz Kalicki 8 wrzesnia 1514 r Ja to wam namaluje a b c d e Rzeczpospolita vom 25 Marz 2006 Nr 72 ORSZA ROK 1514 Przez Orsze do Europy Gazeta Wyborcza vom 9 September 2008 Wlodzimierz Kalicki 8 wrzesnia 1514 r Ja to wam namaluje Lobin A N Mify Orshanskoj bitvy Rodina 2010 9 S 113 114 Laut Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 241 verstellter Ruckzug in den Bereich der Kanonen Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 241 Stryjkowski Maciej Kronika polska litewska zmodzka i wszystkiej Rusi Bd 2 S 386 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 236 Acta Tomiciana III 232 288 289 293 295 298 301 Acta Tomiciana III 234 Poe Marshall T 2001 A People Born to Slavery Russia in Early Modern European Ethnography 1478 1748 Cornell University Press S 21 ISBN 0 8014 3798 9 Bohun T Bitwa pod Orsza 8 September 1514 Rzeczpospolita 2006 4 20 S 13 auf Russisch Warsonofi genannt Philipp Strahl Ernst Herrmann Geschichte des russischen Staates S 22 Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste S 241 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 237 Richard Roepell Jakob Caro Geschichte Polens S 793 1886 Zeitschrift fur osteuropaische Geschichte S 308 1966 ruthenischer weissrussisch ukrainischer Scipio a b Philipp Strahl Ernst Herrmann Geschichte des russischen Staates S 22 Philipp Strahl Ernst Herrmann Geschichte des russischen Staates S 22 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 237 Smolensk mit Umland blieb ab 1514 bis 1611 unter russisch moskowitischer Herrschaft Maike Sach Hochmeister und Grossfurst Die Beziehungen zwischen dem Deutschen Orden in Preussen und dem Moskauer Staat um die Wende zur Neuzeit Stuttgart 2002 S 212 Allgemeine Welthistorie von August Ludwig Schlozer Bd 50 1785 S 237 Die sich unter der Fuhrung des Hauses Habsburg herausbildende antijagiellonische Liga aus deutschen Staaten im Heiligen Romischen Reich Danemark Russland dem Deutschen Orden in Preussen und Livland brach als Ergebnis der Schlacht wie ein Kartenhaus in sich zusammen Laut Rzeczpospolita vom 25 Marz 2006 Nr 72 ORSZA ROK 1514 Przez Orsze do Europy in die Gefangenschaft geriet fast die gesamte militarische Fuhrung der Russen namentlich Tscheljadnin und Bulgakow Goliza Vertreter etlicher Fursten und Bojarenhauser so die Rurikiden Fursten der Linien Rjasan Jaroslawl Smolensk und Starodub Verlust von Polazk mit Umland nordlich der Duna 1563 an das Zarentum Russland im Russisch Litauischen Krieg 1562 1570 Laut Feliks Koneczny Dzieje Rosji gab sich Polen Litauen mit dem Verlust von Smolensk nicht ab folglich wurde nur ein Waffenstillstand geschlossen der 1527 um weitere sechs Jahre verlangert wurde Carol Belkin Stevens Russia s wars of emergence 1460 1730 S 59 2007 Eduard Pelz Geschichte Peters des Grossen S 47 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Schlacht bei Orscha 1514 amp oldid 226004674