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Dieser Artikel beschreibt das Dorf Ottingen in Niedersachsen Fur die franzosische Gemeinde Oettingen Ottingen in Lothringen siehe Ottange Ottingen ist ein Ortsteil der niedersachsischen Stadt Visselhovede am westlichen Rand der Luneburger Heide Das Dorf liegt etwa drei Kilometer sudostlich der Kernstadt an der Bundesstrasse 440 und zahlt ungefahr 260 Einwohner OttingenStadt VisselhovedeKoordinaten 52 58 N 9 37 O 52 9665 9 6234 Koordinaten 52 57 59 N 9 37 24 OEingemeindung 1 Marz 1974Postleitzahl 27374Vorwahl 04262Ottingen Niedersachsen Lage von Ottingen in Niedersachsen Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Religion 4 Politik 5 Kultur und Sehenswurdigkeiten 6 Wirtschaft und Infrastruktur 6 1 Offentliche Einrichtungen 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Dorf liegt an der alten Chaussee von Visselhovede nach Dorfmark der heutigen Bundesstrasse Die meisten Gebaude liegen an einer namenlosen die Chaussee in Nord Sud Richtung kreuzenden Strasse entlang derer der Ort eine Ausdehnung von etwas uber einem Kilometer aufweist wahrend er in Ost West Richtung recht schmal ist der bebaute Abschnitt der Bundesstrasse ist nur etwa 300 Meter lang Jenseits des nordlichen Ortsendes fuhrt das erwahnte Strasschen nach etwa einem weiteren Kilometer in den Weiler Riepholm der seit jeher zu Ottingen gehort Die Feldmark Ottingen besteht zum grossten Teil aus Geestboden Moor Wiese und Geholz hat Ottingen nur wenig Im Norden wird die Feldmark von dem zwischen Wumme und Bohme liegenden Geestrucken auf dem die Bahnstrecke Uelzen Langwedel verlauft begrenzt Im Suden von Ottingen ist das Gelande niedriger und sumpfig Durch diese Niederung welche von alters her die Ottinger Marsch genannt wird fliesst die Warnau deren Oberlauf Schneebach niederdt Snede Grenze genannt wird Es ist uberliefert dass der kleine Bach durch starken Regenfall und durch Tauwetter im Fruhjahr 1889 so angeschwollen war dass die Chausseebrucke zum Teil weggerissen worden ist und man im Dorf das Brausen des Wassers horen konnte Geschichte BearbeitenIn der Umgebung von Riepholm gibt es viele Hugelgraber aus der Bronzezeit die auf eine sehr fruhe Besiedlung der Gegend schliessen lassen Ottingen wurde am 11 Oktober 937 erstmals urkundlich erwahnt Konig Otto I schenkte der Magdeburger Kirche den Ort Ottingha Fruhere Bezeichnungen fur Ottingen waren Oding Oddestinge Ottodinge Ottingha Um 1244 war das Kloster Walsrode ein bedeutender Grundherr Im Jahre 1717 kam Ottingen zum Kirchspiel Visselhovede Fruher gehorte Ottingen zum Furstentum Luneburg und zum Stift Verden Das ehemalige Stift Verden kam 1715 zum Kurfurstentum Hannover das sich ab 1815 Konigreich Hannover nennen durfte Nach dem Deutschen Krieg 1866 fiel Hannover an Preussen Die Gemeinde Ottingen war nun Teil des Landkreises Rotenburg in Hannover im Regierungsbezirk Luneburg der neuen preussischen Provinz Hannover Seit 1946 gehort Ottingen zum Land Niedersachsen Die Verkoppelung von Ottingen erfolgte von 1835 bis 1845 die von Riepholm von 1853 bis 1868 Ostlich von Riepholm war bis zum Jahre 1896 noch alles Heide Der grosste Teil der Heide wurde in den Jahren 1905 und 1908 mit dem Dampfpflug umgebrochen teils zu Ackerland teils zu Forst 1854 fand die Zehntenablosung in Riepholm statt Die Ablosungssumme ist nicht bekannt 1856 wurde Ottingen abgelost fur die stattliche Summe von 4500 Thaler Courant 1873 wurde die Eisenbahnstrecke Langwedel Uelzen gebaut 1907 wurde die Strecke zweigleisig Der Bahnhof in Riepholm wurde 1912 gebaut und am 20 Oktober 1912 eingeweiht Eine Fahrt von Riepholm nach Frielingen kostete damals 3 Klasse 20 Pfg Die Chaussee von Visselhovede uber Ottingen nach Dorfmark wurde in den Jahren 1875 76 ausgebaut Zur Gemeinde Ottingen gehorten die Ortschaften Ottingen und Riepholm wann die beiden Ortschaften eine Gemeinde geworden sind lasst sich aus den Akten nicht ersehen Schon 967 wurde Riepholm erstmals erwahnt auch eine Urkunde aus dem Jahre 1518 bestatigte dass Ulrich von Behr seinen halben Hof den Kirchengeschworenen von Visselhovede den Kargswaren und Oldersluden fur 20 rhein Gulden verkaufte Damals wurde der Ort Riepholz geschrieben der Name soll von Reepholz stammen das sind lange dunne Stangen Tannenholz Reepholz verwendete man fruher bei geflochtenen Zaunen Ottingen hat im Jahre 1849 28 Feuerstellen mit 177 Einwohnern Bei einer spateren Zahlung im Jahre 1890 betrug die Zahl der Feuerstellen in Ottingen 30 und in Riepholm 11 Einwohner gab es in Ottingen 165 und in Riepholm 57 insgesamt also 222 Einwohner Die Bewohner waren Vollhofner Halbhofner Pflugkotner Brinkkotner Pachter An und Neubauern Die Anzahl der Hauser betrug bis 1945 31 Von 1945 bis 1999 wurden weitere 43 Hauser gebaut Jahr Ottingen Riepholm Einw gesamtHauser Einw Hauser Einw 1951 37 274 12 111 3851986 58 252 15 61 3131988 58 241 15 75 3161990 58 234 15 73 3071996 66 261 15 80 3411998 73 263 15 79 342Durch Aufnahme der Vertriebenen und rege Bautatigkeit nach der Wahrungsreform erhohte sich die Einwohnerzahl Sie betrug 1974 bei der Eingliederung in die Stadt 331 bei 78 Haushaltungen 1987 waren es 320 Einwohner 1998 342 Burgermeister der ehemaligen Gemeinde Ottingen waren Cohrs Joachim Hinrich von 1850 1865 Hinrichs Wilhelm 1865 1881 Grunhagen Heinrich 1881 1893 Marquard Hermann 1893 1904 Helmke Hermann 1904 1907 Bremer Hinrich 1907 1937 Bremer Friedrich 1937 1946 Gerken Wilhelm 1946 1956 Carstens Wilhelm 1956 1957 Bremer Friedrich 1957 1968 Bunke Hermann 1968 1974Durch die Gebietsreform vom 1 Marz 1974 kam die Gemeinde Ottingen einschliesslich Riepholm zur Stadt Visselhovede 1 die dadurch sprunghaft auf 158 8 km anwuchs und nun ca 10 000 Einwohner zahlte Religion BearbeitenDie meisten konfessionell gebundenen fruher samtliche Einwohner des Ortes gehorten der evangelisch lutherischen Kirche an und waren in Visselhovede eingepfarrt Der Friedhof in Ottingen ist wahrscheinlich um 1843 angelegt worden er war nur fur die Ortschaft Ottingen bestimmt Riepholm musste die Verstorbenen in Visselhovede begraben Politik BearbeitenOrtsvorsteher des Ortsteils Ottingen ist Joachim Schulz tom Felde Kultur und Sehenswurdigkeiten BearbeitenDie Umgangssprache der Bauern von Ottingen ist teilweise bis heute das Plattdeutsche Ein nachgebildeter Grenzstein wurde am 29 September 1991 vom Kreisarchaologen Dr W D Tempel in Ottingen aufgestellt Der Grenzstein wurde einem Original von 1576 nachempfunden der einst die Grenze zwischen dem Bistum Verden und dem Herzogtum Luneburg markierte Die Grenze verlief im Mittelalter von Stellichte uber den Konigshof bei Bleckwedel Kettenburg und Ottingen 1576 liess der Bischof Eberhard die vielfach umstrittene Grenze markieren Auf der jetzt aufgestellten Hinweistafel in der Nahe des Steines sind ausfuhrliche Erlauterungen zu dem Stein und zur Zeitgeschichte zu finden Der neue Grenzstein tragt ebenso wie sein Vorbild auf der Luneburger Seite das Lowenwappen der Herzoge von Braunschweig Luneburg und auf der Verdener Seite das Wappen des Bistums mit dem markanten Nagelkreuz Wirtschaft und Infrastruktur BearbeitenOttingen war ein bauerliches Dorf Fast alle Bewohner fanden ihre Beschaftigung in der Landwirtschaft Alle Bauern betrieben selbst Ackerbau und hielten auch Vieh Pferde Milchkuhe Schweine und Geflugel Neben den landwirtschaftlichen Betrieben bestanden in der Ortschaft Ottingen auch ein paar Handwerks und Geschaftsbetriebe zwei Gastwirtschaften eine Tischlerei eine Schmiede ein Gemischtwarengeschaft ein Hausschlachter und ein Schuhmacher Alle Handwerker und Gewerbetreibende im Dorf waren aber trotzdem auch Landwirte Anfang 1870 kamen die ersten Gopeldreschmaschinen und 1924 bekam Ottingen vom Uberlandwerk Strom Ein Gopel stand noch lange auf dem Hofe Haus Nr 1 Nicht nur mit Ackerbau haben sich die fruheren Burger von Ottingen beschaftigt sondern sie haben auch wie erzahlt wird vielfach Frachten aus dem Luneburgischen nach Verden gefahren Heute haben Trecker und Maschinen das Pferd von den Bauernhofen fast verdrangt Doch noch pflegt ein Pferdeliebhaber in Ottingen die alte Tradition Seit 1995 zuchtet er das Hannoversche Warmblutpferd Es gibt noch einige Haushalte die sich Pferde halten um nur einen Kinderwunsch des Reitens zu erfullen Eine weiter gute Einnahmequelle war in alten Zeiten die Schafhaltung In jungster Zeit lasst man wieder Schafe in Obstgarten und Kleinwiesen weiden um dort das Gras zu nutzen obwohl die Schafhaltung in heutiger Zeit keine wirtschaftlich eintragliche Einnahmequelle darstellt Fruher hatte jeder Bauer im Dorfe Kuhe Heute befasst sich nur noch der Landwirt Friedhelm zum Felde in Ottingen ausser Ackerbau mit der Milchviehwirtschaft er hat schwarzbunte Herdbuchkuhe Der Landwirt Heinrich Grunhagen betreibt Ackerbau Landwirt Fritz Heinz Meyer Ackerbau Zucht und Mastschweine Auf dem Veredlungshof von Lars Nieber wird neben Ackerbau Schweinemast betrieben Der Landwirt Cord Grunhagen betreibt Getreideanbau sowie Zucht und Schweinemast Die zwei landwirtschaftlichen Betriebe in Riepholm Bremer Harmshof und Wilkens Eimers Hof betreiben okologischen Landbau und Direktvermarktung Auf dem Hof Bochow konnen die Kinder auf Ponys reiten Offentliche Einrichtungen Bearbeiten Am 8 April 1991 erfolgte der erste Spatenstich fur ein neues Schutzenhaus dessen Eroffnung am 1 Mai 1992 gefeiert werden konnte Als Unterhaltungsraum der Jugendlichen dient seit 1996 die ehemalige Kartoffelvorkeimscheune des Landwirts Grunhagen Die Dorfjugend richtete sich diesen Raum in Eigenleistung wunschgerecht ein Der Jugendtreff erfolgt zweimal in der Woche Riepholm hat einen Kindergarten fast alle kleinen Kinder des Dorfes werden dort betreut Als Kinderbetreuungsstatte wurde Momo am 1 Oktober 1989 von der Bezirksregierung Luneburg offiziell anerkannt Die Kinder werden dort in der Zeit von 8 30 Uhr bis 12 30 Uhr betreut Es waren im Dezember 1990 15 Kinder bis 1999 ist die Zahl angestiegen Weblinks BearbeitenOrtschaft OttingenEinzelnachweise Bearbeiten Statistisches Bundesamt Hrsg Historisches Gemeindeverzeichnis fur die Bundesrepublik Deutschland Namens Grenz und Schlusselnummernanderungen bei Gemeinden Kreisen und Regierungsbezirken vom 27 5 1970 bis 31 12 1982 W Kohlhammer GmbH Stuttgart und Mainz 1983 ISBN 3 17 003263 1 S 245 Stadtteile von Visselhovede Bleckwedel Buchholz Dreessel Drogenbostel Hiddingen Jeddingen Kettenburg Ludingen Nindorf Ottingen Rosebruch Schwitschen Visselhovede Wehnsen Wittorf Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ottingen amp oldid 240542268