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Die Posttraumatische Belastungsstorung PTBS bei Kindern und Jugendlichen ist eine gravierende psychische Storung Forschungsbefunde zeigen dass bereits Kleinkinder und Vorschulkinder eine PTBS entwickeln konnen 1 2 Die PTBS weist bei Kindern und Jugendlichen eine Reihe von Besonderheiten gegenuber der PTBS bei Erwachsenen auf Umgangssprachlich werden sehr viele Situationen wie z B Scheidungen als traumatisch bezeichnet Diese fuhren jedoch in der Regel nicht zu den charakteristischen Symptomen der PTBS Der wissenschaftliche Traumabegriff ist in den diagnostischen Klassifikationssystemen psychischer Storungen DSM IV und ICD 10 enger definiert Es handelt sich um ein Ereignis bei dem der oder die Betroffene unter grosser Furcht und Entsetzen direkt oder indirekt eine Situation erlebt die eine Bedrohung der korperlichen Unversehrtheit seiner selbst oder eines anderen Menschen beinhaltet Beispiele sind Amoklauf an einer Schule Psychoterror Mobbing 3 4 sexuelle und korperliche Gewalt Unfalle oder Naturkatastrophen Bei Kindern und Jugendlichen scheint auch die verbale Vermittlung eines solchen Ereignisses eine PTBS auslosen zu konnen z B die Nachricht oder Fotografien vom gewaltsamen Tod eines Familienmitglieds 5 Im Anschluss an ein traumatisches Ereignis mussen im Falle einer PTBS Symptome des Wiedererlebens z B Intrusionen und Flashbacks der Vermeidung und der autonomen Ubererregung vorliegen Die grundlegenden Dimensionen der aufgefuhrten Symptome sind in Tabelle 1 dargestellt Sie machen deutlich dass sich eine PTBS bei Kindern altersspezifisch zeigt und ganz wesentlich vom Stand ihrer kognitiven affektiven und sozialen Entwicklung bestimmt wird Traumatische Ereignisse werden auch eingeteilt in Typ 1 Traumata d h kurzdauernde traumatische Ereignisse und Typ 2 Traumata d h langdauernde sich wiederholende traumatische Ereignisse Weiterhin wird haufig zwischen Katastrophen und von Menschen verursachten Ereignissen man made disaster unterschieden wobei gilt dass die langandauernden und von Menschen verursachten traumatischen Ereignisse schwerwiegendere Auswirkungen auf die psychische Gesundheit haben und weit uber die in Tabelle 1 aufgefuhrten Symptome hinausgehen konnen s a Trauma Psychologie Ereignisfaktoren Inhaltsverzeichnis 1 Fallbeispiele 2 Diagnosekriterien der PTBS bei Kindern und Jugendlichen 3 Pathogenese 3 1 Risikofaktoren 3 2 Modelle der PTBS 3 3 Modell der PTBS nach Ehlers und Clark 4 Diagnostik 4 1 Besonderheiten der PTBS Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen 4 2 Anamnese 4 3 Instrumentelle Erfassung der Art und Schwere der Storung 4 3 1 Diagnostik bei Vorschulkindern 4 3 2 Diagnostik bei Kindern uber 6 Jahren 4 4 Differentialdiagnose 5 Pravalenz 5 1 Verlauf 5 2 Komorbiditat 6 Entwicklungsbezogene Traumafolgestorungen 7 Interventionen bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen 7 1 Pharmakotherapie 8 Literatur 8 1 Monographien 8 2 Elternratgeber und Kinderbucher 9 Weblinks 10 Quellenangaben 11 EinzelnachweiseFallbeispiele BearbeitenZur Veranschaulichung der Symptome werden zwei Fallbeispiele aufgefuhrt Fallbeispiel 1 Robert 9 Jahre alt lebt bei einer Pflegefamilie Er wurde mit sechs Jahren vom Jugendamt zusammen mit seinem Bruder bei seinem Onkel und seiner Tante untergebracht da er sehr haufig von seiner Mutter misshandelt wurde So trat sie ihn schlug ihn mit Fausten und schlug seinen Kopf gegen die Wand Zusatzlich sperrte sie ihn und seinen Bruder uber viele Stunden in seinem Zimmer ein und ging ausser Haus Wahrend dieser Zeit urinierte und kotete er auf den Boden des Zimmers War er nachts alleine hatte er wahrend dieser Phasen Angstzustande In seiner fruhen Kindheit beobachtete er wie seine Mutter von seinem Vater misshandelt wurde An diese Zeit hat er keine konkrete Erinnerung Ehe er bei seinem Onkel und seiner Tante untergebracht wurde verbrachte er einige Wochen in einer betreuten Wohngruppe fur Kinder Heute erinnert er sich sehr haufig an die eigenen Misshandlungssituationen Er verhalt sich unruhig leidet an schweren Konzentrationsmangeln und reagiert haufig aggressiv Haufig wird er dadurch auffallig dass er andere Kinder scheinbar grundlos schlagt und mit ihnen in Streitereien gerat wie mit seinem jungeren Bruder den er haufig schlagt Auch mit seinen Lehrern gerat er haufig in Streit Seine sprachlichen intellektuellen Fahigkeiten liegen weit unter seinem non verbalen Leistungsvermogen In der Schule schreibt er schlechte Noten so dass die Klassenlehrerin bereits in Erwagung gezogen hat dass er eine Klasse wiederholen soll Ein sonderpadagogischer Forderbedarf wurde aber noch nicht festgestellt Nachts leidet er haufig unter Angstzustanden und fuhlt sich bedroht Gelegentlich hat er auch Alptraume Er leidet an unspezifischen Schlafstorungen die sowohl Einschlafprobleme Durchschlafstorungen und zu fruhes Aufwachen beinhalten Der Schulpsychologische Dienst rat den Pflegeeltern dazu ihn auf eine Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitatsstorung testen zu lassen Fallbeispiel 2 Peter 10 Jahre alt ist ein aufgeweckter Junge der gerne Fussball spielt und schwimmt Mit seinem Freund geht er an einem Wochenende an einen See baden Beim Schwimmen im tieferen Wasser bekommt Peters Freund plotzlich Panik Er klammert sich an Peter taucht ihn unter und lasst nicht mehr los Peter bekommt keine Luft mehr in letzter Sekunde stosst er den Freund von sich Auf das Ereignis reagieren die beiden Kinder sehr unterschiedlich Dem Freund geht es gut aber Peter vermeidet nun alles was mit Wasser zu tun hat da er mit Wasser das Gefuhl des Erstickens verbindet Er schreit und wehrt sich wenn er duschen oder in der Wanne baden soll Zum Schwimmunterricht in der Schule will er nicht gehen der Unterricht lost Angstzustande in ihm aus und er tauscht meist Kopfschmerzen vor um nicht gehen zu mussen Mit seinen Eltern spricht er nicht wenn ihn diese nach seinem geanderten Verhalten fragen Nachdem die Mutter von dem Vorfall am See erfahren hat wendet sie sich an die Sportlehrerin bei der Peter Schwimmunterricht in der Schule hat Diese rat der Mutter zu einem Beratungstermin bei einem Psychologen Diagnosekriterien der PTBS bei Kindern und Jugendlichen BearbeitenVorbemerkungen 1 Die Folgen eines Traumas sind umso grosser je junger ein Mensch ist Scheeringa et al 2003 Steil 2003 zit n Arnold 2010 2 Die PTBS Kriterien wurden auf der Basis der Symptomatik Erwachsener entwickelt Sie spiegeln aber nur teilweise die Reaktionen im Kindes und Jugendalter wider Vor allem im Bereich der DSM Kriterien C Vermeidung und D Hyperarousal zeigen Kinder und Jugendliche ahnliche Symptome wie Erwachsene Arnold 2010 Im DSM IV TR werden Besonderheiten bei Kindern explizit in den Kriterien A und B angegeben 3 Von einigen Autoren wird vorgeschlagen dass bei Kindern weniger Symptome als bei Erwachsenen fur eine Diagnosestellung ausreichen sollten Bei Kriterium B ein Symptom bei Kriterium C ein Symptom und bei Kriterium D zwei Symptome siehe Scheeringa et al 2003 Simons amp Herpertz Dahlmann 2008 4 Als haufigste Symptome bei traumatisierten Kindern zwischen 7 und 14 Jahren werden Vermeidung von Gedanken Gefuhlen und Reden uber das Trauma die Unfahigkeit sich an alle wichtigen Aspekte des traumatischen Ereignisses zu erinnern sowie belastende Erinnerungen und belastende Traume genannt Carrion et al zit n Simons amp Herpertz Dahlmann 2008 6 Symptome der PTBS nach DSM IV Mogliche Symptome bei Kindern und Jugendlichen und Unterschiede zu den ErwachsenenkriterienA Initialreaktion auf traumatisches Ereignis Die Person wurde mit einem traumatischen Ereignis konfrontiert bei dem die beiden folgenden Kriterien vorhanden waren die Person erlebte beobachtete oder war mit einem oder mehreren Ereignissen konfrontiert die tatsachlichen oder drohenden Tod oder ernsthafte Verletzung oder eine Gefahr der korperlichen Unversehrtheit der eigenen Person oder anderer Personen beinhalteten Die Reaktion der Person umfasste intensive Furcht Hilflosigkeit oder Entsetzen Zu A1 Schwierig bei Vorschulkindern da Vermittlung der Reaktionen primar durch Reaktionen von Bezugspersonen Rosner amp Hagl 2008 Zu A2 Aufgelostes oder agitiertes Verhalten DSM IV TR Sass et al 2003 bspw Schreien Wimmern Erstarrung oder ungezielter Bewegungsdrang Zittern angstlicher Gesichtsausdruck B Wiedererleben und Erinnerungen Das traumatische Ereignis wird beharrlich auf mindestens eine der folgenden Weisen wiedererlebt wiederkehrende und eindringlich belastende Erinnerungen an das Ereignis die Bilder Gedanken oder Wahrnehmungen umfassen konnen Intrusion Wiederkehrende belastende Traume des Ereignisses Albtraume Handeln oder Fuhlen als ob das traumatische Ereignis wiederkehrt beinhaltet das Gefuhl das Ereignis wieder zu erleben Illusionen Halluzinationen und dissoziative Flashback Episoden einschliesslich solcher die beim Aufwachen oder bei Intoxikation auftreten Intensive psychische Belastung bei der Konfrontation mit internalen oder externalen Hinweisreizen die einen Aspekt des traumatischen Ereignisses symbolisieren oder an Aspekte desselben erinnern Korperliche Reaktionen bei der Konfrontation mit internalen oder externalen Hinweisreizen die einen Aspekt des traumatischen Ereignisses symbolisieren oder an Aspekte desselben erinnern Bei kleineren Kindern Spiele in denen wiederholt Themen oder Aspekte des Traumas ausgedruckt werden DSM IV TR stark beangstigende Traume mit Traumabezug oder mit zunehmender Frequenz ohne wiedererkennbaren Inhalt DSM IV TR Scheeringa et al 2003 schreit nachts im Schlaf traumaspezifische Neuinszenierungen bei kleineren Kindern DSM IV TR 2003 dissoziative Episoden Scheeringa et al 1995 Psychische Belastung bei Konfrontation mit Hinweisreizen Scheeringa et al 1995 anklammerndes Verhalten Steil amp Rosner 2009 C Vermeidung Anhaltende Vermeidung von Reizen die mit dem Trauma verbunden sind oder eine Abflachung der allgemeinen Reagibilitat vor dem Trauma nicht vorhanden Mindestens drei der folgenden Symptome liegen vor bewusstes Vermeiden von Gedanken Gefuhlen oder Gesprachen die mit dem Trauma in Verbindung stehen bewusstes Vermeiden von Aktivitaten Orten oder Menschen die Erinnerungen an das Trauma wachrufen Unfahigkeit einen wichtigen Aspekt des Traumas zu erinnern deutlich vermindertes Interesse oder verminderte Teilnahme an wichtigen Aktivitaten Gefuhl der Losgelostheit oder Entfremdung von anderen eingeschrankte Bandbreite des Affekts Numbing z B Unfahigkeit zartliche Gefuhle zu empfinden Gefuhl einer eingeschrankten Zukunft z B erwartet nicht Karriere Ehe Kinder oder normal langes Leben zu haben Schwierig bei Kindern aufgrund Fremdbestimmung des Alltags Scheeringa et al 2003 schlagen als Kategorie Abflachung der Reagibilitat vor Vermeidet alles was an das Erlebnis erinnern konnte auch daruber reden Scheeringa et al 2003 Ruckzug gegenuber Eltern und oder Spielkameraden Scheeringa et al 1995 emotionale Taubheit Abflachung der Gefuhle Emotionslosigkeit Steil amp Rosner 2009 scheinbar teilnahmslos und gleichgultig der Umwelt gegenuber eingeschranktes Spielverhalten Scheeringa et al 2003 vermindertes Interesse an zuvor bedeutsamen Dingen Steil amp Rosner 2009 Entfremdungsgefuhle Automutilation Steil amp Rosner 2009 verandertes dysreguliertes Essverhalten Arnold 2010 Wahrnehmung einer verkurzten Zukunft glaubt nicht jemals erwachsen zu werden oder Schule zu beenden DSM IV TR ubermassige Sorge um Familienmitglieder Steil amp Rosner 2009 Verlust schon erworbener Fahigkeiten v a Sprache Sauberkeitserziehung Scheeringa et al 1995 regressives Verhalten Daumenlutschen sekundare Enuresis oder Enkopresis spricht wie ein kleines Kind Angst vor Alleinsein Steil amp Rosner 2009 D Hyperarousal Anhaltende Symptome erhohten Arousals vor dem Trauma nicht vorhanden Mindestens zwei der folgenden Symptome liegen vor Schwierigkeiten ein oder durchzuschlafen Reizbarkeit oder Wutausbruche Konzentrationsschwierigkeiten ubermassige Wachsamkeit Hypervigilanz ubertriebene Schreckreaktion Erhohte autonome Erregung Nachtliche Angstzustande Scheeringa et al 1995 Einschlaf und Durchschlafstorungen Scheeringa et al 2003 Konzentrationsstorungen Scheeringa et al 2003 Gedachtnisstorungen Verschlechterung schulischer Leistung Steil amp Rosner 2009 Reizbarkeit Wutausbruche Steil amp Rosner 2009 Prugeleien ubertriebene Wachsamkeit Scheeringa et al 2003 Schreckhaftigkeit Scheeringa et al 2003 reagiert ohne erkennbaren ausseren Anlass zerstort z B Gegenstande beginnt plotzlich zu weinen oder zu schreien somatische Storungen Magenschmerzen Kopfschmerzen DSM IV TR erhohte Infektanfalligkeit Arnold 2010 E Das Storungsbild Symptome unter Kriterium B C und D dauert langer als 1 Monat Scheeringa et al 2003 schlagen fur Vorschulkinder als zusatzliche Kategorie Neue Angste und Aggression vor Neu auftretende heftige aggressive Reaktionen neu auftretende Trennungsangste vermeidet z B Kindergartenbesuch Angst alleine auf die Toilette zu gehen Angst im Dunkeln Angst vor traumabezogenen Dingen oder Situationen F Das Storungsbild verursacht in klinisch bedeutsamer Weise Leiden oder Beeintrachtigungen in sozialen beruflichen oder anderen wichtigen Funktionsbereichen Tabelle 1 Symptome der PTBS bei Kindern und Jugendlichen gemass DSM IVAktuell diskutiert wird eine neue Storungskategorie als Vorschlag fur das DSM V die insbesondere die Reaktionen nach multipler interpersoneller Traumatisierung eventuell in Kombination mit Vernachlassigung erfassen soll die entwicklungsbezogene Traumafolgestorung Die Kriterien dieser Entwicklungsbezogenen Traumafolgestorung bei komplex traumatisierten Kindern nach van der Kolk et al 2009 enthalt Kasten 1 A Ereigniskriterium Traumatische Erfahrungen und Vernachlassigung A1 Multiple oder chronische interpersonelle Traumatisierung direkt oder indirekt A2 Verlust protektiver Bezugspersonen als Folge von Veranderungen wiederholte Trennungen von den Bezugspersonen oder schwerer und uberdauernder emotionaler MissbrauchB Affektive und physiologische Dysregulation mindestens zwei Kriterien B1 Unfahigkeit extreme Gefuhlszustande zu verandern auszuhalten und sich selbststandig wieder zu beruhigen Furcht Wut Scham B2 Schwierigkeiten bei der Regulierung von Korperfunktionen und Sinneswahrnehmungen Schlafen Essen Uberempfindlichkeit fur Beruhrung Larm etc B3 Verringerte Bewusstheit Dissoziation von Wahrnehmung Emotionen und korperlichen ZustandenB4 Eingeschrankte Fahigkeit eigene Emotionen und korperliche Zustande zu beschreibenC Dysregulation von Aufmerksamkeit und Verhalten mindestens drei Kriterien C1 Ubermassige Beschaftigung mit Bedrohungen oder eine mangelnde Wahrnehmung einer solchen fehlerhafte Einschatzung von Sicherheit und Gefahr C2 Eingeschrankte Fahigkeit zum Selbstschutz risikosuchendes Verhalten C3 Unangemessene Methoden der SelbstberuhigungC4 Habituelles oder reaktives selbstverletzendes VerhaltenC5 Unfahigkeit zielbezogenes Verhalten zu entwickeln oder aufrechtzuerhaltenD Schwierigkeiten der Selbstregulation und Beziehungsgestaltung mindestens drei Kriterien D1 Intensive Beschaftigung hinsichtlich der Sicherheit von Bezugsperson oder anderen geliebten Personen Schwierigkeiten Trennungen auszuhaltenD2 Negatives Selbstbild insbesondere Hilflosigkeit Wertlosigkeit ein Gefuhl von Beschadigung mangelnde SelbstwirksamkeitserwartungenD3 Misstrauen kein angemessenes reziprokes Verhalten gegenuber anderenD4 Reaktive physische oder verbale AggressionD5 Unangemessene Versuche intime Beziehungen herzustellen ubermassiges Zutrauen zu weitestgehend unbekannten Erwachsenen oder GleichaltrigenD6 Unfahigkeit zu angemessener EmpathieE Symptome aus dem posttraumatischen SpektrumMindestens ein Symptom aus zwei der PTBS Symptom ClusterF Dauer von mindestens 6 MonatenG Funktionelle Beeintrachtigungen in mindestens einem wichtigen LebensbereichKasten 1 Kriterien der Entwicklungsbezogenen Traumafolgestorung bei komplex traumatisierten Kindern nach van der Kolk et al 2009 Pathogenese BearbeitenRisikofaktoren Bearbeiten Es gibt eine Reihe von Faktoren die die Wahrscheinlichkeit einer posttraumatischen Belastungsstorung vergrossern oder Schutzfaktoren darstellen Risikofaktoren konnen in pratraumatisch Faktoren mit denen eine Person in die traumatische Situation hineingeht peritraumatisch Eigenschaften des Ereignisses und psychische Vorgange in dieser Situation und posttraumatisch Faktoren die nach der Situation wirken unterschieden werden Bei den pratraumatischen Faktoren spielen jungeres Alter weibliches Geschlecht Minoritatenstatus niedriger soziookonomischer Status pratraumatische psychische Morbiditat schon vor dem traumatischen Ereignis bestehende psychische Storungen Vortraumatisierung Familienstruktur Funktionsniveau schlechteres visuelles Gedachtnis De Bellis et al 2010 moglicherweise genetische Pradispositionen Cortisol oder Catechol O methyltransferase Kolassa et al 2010 sowie Substanzmissbrauch Kingston amp Raghavan 2009 eine Rolle Die peritraumatischen Faktoren umfassen Stressorschwere wahrgenommene Lebensgefahr Tod und Verletzung bekannter Personen Ressourcenverlust eigene Verletzung Umstande des Ereignisses emotionale Reaktion Verhalten der Eltern und Aufnahme an einer padiatrischen Intensivstation Bronner et al 2008 Relevante posttraumatische Faktoren sind die Akute Belastungsreaktion ABR Psychopathologie mangelnde soziale Unterstutzung dysfunktionale Bewaltigungsstrategien PTBS der Mutter Yehuda et al 2008 oder allgemeiner PTBS eines Elternteils familiare Faktoren hohe Uberfursorglichkeit der Eltern Bokszczanin 2008 haufiger Wohnortwechsel und weitere belastende Lebensereignisse Die mit PTBS am meisten verbundenen Faktoren sind die peritraumatischen Faktoren Stressorschwere wahrgenommene Lebensgefahr sowie Ressourcenverlust und die posttraumatischen Faktoren akuten Belastungsreaktion Psychopathologie mangelnde soziale Unterstutzung und weitere belastende Lebensereignisse Kultalahti amp Rosner 2008 Eine pratraumatische psychische Vorerkrankung steht ebenfalls in einem hohen Zusammenhang mit der Entwicklung der PTBS Kultalahti amp Rosner 2008 Tabelle 2 vermittelt einen Uberblick uber die moglichen Risikofaktoren einer PTBS Pratraumatische Faktoren Jungeres Alter Weibliches Geschlecht Minoritatenstatus Niedriger soziookonomischer Status Pratraumatische psychische Morbiditat Vortraumatisierung Familienstruktur Funktionsniveau Schlechteres visuelles Gedachtnis Genetische Pradispositionen Cortisol oder Catechol O methyltransferase SubstanzmissbrauchPeritraumatische Faktoren Stressorschwere Wahrgenommene Lebensgefahr Tod und Verletzung bekannter Personen Ressourcenverlust Umstande des Ereignisses Eigene Verletzung Emotionale Reaktion Intensitat Verhalten der Eltern in der peritraumatischen Situation Aufnahme an padiatrischer IntensivstationPosttraumatische Faktoren Akute Belastungsreaktion Psychopathologie Angstlichkeit und Depressivitat Dysfunktionale Bewaltigungsstrategien Mangelnde soziale Unterstutzung PTBS der Mutter Hohe Uberfursorglichkeit der Eltern Familiare Faktoren Weitere belastende Lebensereignisse WohnortwechselTabelle 2 Mogliche Risikofaktoren einer PTBS bei Kindern und JugendlichenModelle der PTBS Bearbeiten Zur Erklarung der PTBS wurde eine Reihe von Modellen entwickelt Sie mussen a die Symptomatik b Genesung und Heilung und c individuelle Unterschiede erklaren konnen Dalgleish 2004 zit n Steil amp Rosner 2009 Ein adaptierbares Modell der PTBS fur den Kinder und Jugendlichenbereich ist das kognitive Modell der PTBS nach Ehlers und Clark 2000 Modell der PTBS nach Ehlers und Clark Bearbeiten Beim Modell der PTBS handelt es sich um ein Kognitives Modell Fur die Entstehung einer PTBS sind nach Ehlers und Clark 1999 zitiert nach Ehlers 1999 zwei verschiedene Faktoren notwendig Zum einen spielen die Interpretation des traumatischen Ereignisses andererseits die Charakteristika des Gedachtnisses fur traumatische Erinnerungen sowie deren Verbindung zum episodischen und autobiographischen Gedachtnis eine Rolle Ehlers und Clark 1999 zitiert nach Ehlers 1999 nehmen an dass PTBS Patienten Schwierigkeiten haben das traumatische Ereignis willentlich zu erinnern dass intrusives Erleben uberwiegend sensorisch und nicht kognitiv geschieht Abbildung 1 zeigt das von Ehlers und Clark 1999 zitiert nach Ehlers 1999 entwickelte Modell Die Autoren erklaren darin dass Personen nur dann eine PTBS entwickeln wenn sie ein traumatisches Ereignis so verarbeiten dass sie in ihrer Wahrnehmung eine gegenwartige Bedrohung erleben nbsp Diagnostik BearbeitenBesonderheiten der PTBS Diagnostik bei Kindern und Jugendlichen Bearbeiten In Anbetracht der moglichen Unterschiede in der PTBS Symptomatik sowie unterschiedlicher Voraussetzungen ist ein diagnostisches Vorgehen angezeigt das dem Rechnung tragt Bei der Diagnostik mussen sowohl der kognitive als auch sprachliche Entwicklungsstand des Kindes berucksichtigt werden Dazu zahlen z B Aspekte des autobiographischen Gedachtnisses und erhohte Suggestibilitat bei Kindern Cossins 2010 Aus diesem Grund sollten verschiedene Informationsquellen zu Rate gezogen werden dazu konnen neben den Eltern des Kindes auch Betreuer oder Lehrpersonen zahlen Hinsichtlich des sprachlichen Entwicklungsstandes sollte berucksichtigt werden dass sich jungere Kinder auch auf andere Weise mitteilen z B durch Zeichnung oder Spielverhalten Steil amp Rosner 2009 Aufgrund der kindspezifischen Symptomatik ist die Verwendung darauf abgestimmter diagnostischer Instrumente Interviews Fragebogen notwendig Fur eine ausfuhrliche Diagnostik sind in der Regel 2 5 Sitzungen zu veranschlagen Steil amp Rosner 2009 Sie dient als Grundlage fur eine individuell angepasste Therapieplanung Anamnese Bearbeiten Zu Beginn der Diagnostik steht ein erstes exploratives Gesprach das unter anderem die aktuelle und fruhere psychiatrische Symptomatik von Kind und Eltern medizinische Anamnese Charakteristika und Umstande des traumatischen Ereignisses sowie Ressourcen und Risikofaktoren seitens des Kindes mit einschliesst Dieses sollte fur Kind und Bezugspersonen getrennt erfolgen Steil amp Rosner 2009 Beide Perspektiven sollten deshalb berucksichtigt werden weil Kinder vor allem internalisierende Probleme z B Schuld und Schamgefuhle Angste depressive Verstimmung Erwachsene eher externalisierende Aspekte z B Trotz und aggressives Verhalten Hyperaktivitat berichten Kolko amp Kazdin 1993 und im Allgemeinen dazu neigen die Symptomatik des Kindes zu unterschatzen Ceballo 2001 Instrumentelle Erfassung der Art und Schwere der Storung Bearbeiten Diagnostik bei Vorschulkindern Bearbeiten Da bei Kindern unter 5 bis 6 Jahren Selbstauskunfte nur bedingt als zuverlassig betrachtet werden konnen Cossins 2010 liegt der Schwerpunkt der Diagnostik in diesem Altersbereich bei der Befragung der Bezugspersonen Dehon und Scheeringa 2006 verweisen auf die Moglichkeit einer diagnostischen Aussage anhand der Verwendung einer spezifischen Auswahl von 15 Fragen aus der Child Behavior Checklist 1 5 Jahre CBCL 1 5 Jahre Arbeitsgruppe Deutsche Child Behavior Checklist 2002 Dies ist jedoch mit Vorsicht zu interpretieren da die CBCL eher allgemeine psychische Belastung erfasst nicht aber speziell PTBS Symptomatik Fur die Diagnostik von PTBS bei Sauglingen und Kleinkindern liegt ein ins Deutsche ubersetztes Interviewverfahren vor Graf Irblich amp Landolt 2008 Diagnostik bei Kindern uber 6 Jahren Bearbeiten Zur Diagnostik existieren Interview und Fragebogenverfahren Generell sind strukturierte Interviews vorzuziehen da auf das kognitive und sprachliche Niveau des Kindes individuell eingegangen werden kann Offen formulierte Fragen verringern hierbei das Risiko von Suggestionen und erhohen somit die Wahrscheinlichkeit einer unverfalschten Informationsgewinnung Cossins 2010 Als Goldstandard zur Diagnostik 7 bis 16 Jahriger gelten die Interviews zu Belastungsstorungen IBS KJ Steil amp Fuchsel 2006 Bei diesem Verfahren handelt es sich um die deutsche Ubersetzung des Clinician Administered PTSD Scale for Children and Adolescents CAPS CA Nader Blake amp Kriegler 1994 Hiermit werden neben der Art der Storung Akute Belastungsstorung ABS PTBS nach Kriterien von sowohl ICD 10 als auch DSM IV auch Haufigkeit und Intensitat der einzelnen Symptome erfasst Vorzuge des Verfahrens liegen in der guten Verstandlichkeit durch kindgerechte Formulierung und die Verwendung visueller Analogskalen Fur das Verfahren liegen Normwerte vor und die Testgute gilt als gesichert Steil amp Rosner 2009 Weitere gebrauchliche Verfahren sind der gleichermassen als Interview und Fragebogenverfahren einsetzbare UCLA PTSD RI The University of California at Los Angeles Post traumatic Stress Disorder Reaction Index Steinberg Brymer Decker amp Pynoos 2004 sowie die reinen Fragebogenverfahren Children s Impact of Events Scale Dyregrov Kuterovac amp Barath 1996 Child PTSD Symptom Scale Foa Johnson Feeny amp Treadwell 2001 keine deutschsprachige Ubersetzung vorliegend und die Checkliste zur Akuten Belastungsstorung CAB Fruhe Kultalahti amp Rosner 2007 speziell zur Diagnostik der Akuten Belastungsreaktion Die Testgute der deutschsprachigen Fassungen ist nicht in allen Fallen empirisch uberpruft Steil amp Rosner 2009 Differentialdiagnose Bearbeiten Von zentraler Bedeutung ist eine sorgfaltige Differentialdiagnose deshalb weil das Erscheinungsbild der PTBS in vielen Punkten anderen psychischen Storungen ahnelt So finden sich Vermeidungssymptome auch im Rahmen von affektiven und Angststorungen und Ubererregung als hyperkinetische Symptome einer Aufmerksamkeitsdefizit Hyperaktivitatsstorung ADHS Auffalligkeiten aus dem Bereich des Wiedererlebens konnten als Ausdruck einer psychotischen Storung fehlgedeutet werden Cohen et al 2010 Auch die Abgrenzung vom klinischen Bild einer komplizierten Trauer sowie ferner Borderline Personlichkeitsstorung Anpassungsstorung und Essstorungen ist unter Umstanden angezeigt Steil amp Rosner 2009 Die Deutsche Gesellschaft fur Kinder und Jugendpsychiatrie Psychosomatik und Psychotherapie schlagt ein differentialdiagnostisches Vorgehen gemass Abbildung 2 vor nbsp Pravalenz BearbeitenDie Haufigkeit ein traumatisches und damit potenziell PTBS auslosendes Ereignis zu erleben ist regional unterschiedlich vgl Darves Bornoz et al 2008 Dies ist durch Unterschiede im Vorkommen von Naturkatastrophen Kriegsgeschehen und dem allgemeinen Gewaltaufkommen in der Gesellschaft zu erklaren Je nach Definitionskriterien des Ereignisses kann die Haufigkeit bei 13 bis 16 Jahrigen auch in nicht von Krieg betroffenen Landern auf bis zu 90 ansteigen wenn negative Lebensereignisse wie Scheidung oder Schwangerschaftsabbruch mit in die Statistik aufgenommen werden Petersen Elklit amp Olesen 2010 Die Wahrscheinlichkeit einer PTBS infolge eines traumatischen Ereignisses ist auch abhangig vom Geschlecht Madchen entwickeln haufiger eine PTBS als Jungen Gavranidou amp Rosner 2003 und von der Art des Ereignisses Tabelle 3 bietet einen Uberblick epidemiologischer Studien zur PTBS im Kindes und Jugendalter nach DSM IV Kriterien Zu beachten sind die teilweise stark variierenden Pravalenzen die auf die erwahnten Unterschiede in den Definitionskriterien eines traumatischen Ereignisses und andere Besonderheiten der jeweiligen Studien zuruckzufuhren sind Studie und Land Alter Pravalenz eines traumatischen Ereignisses Lebenszeitpravalenz PTBS TeilnehmeranzahlEssau et al 2000 Deutschland 12 17 Jahre 18 4 weiblich28 5 mannlich 1 6 gesamt1 4 mannlich1 8 weiblich 1035Perkonigg et al 2000 Deutschland 14 24 Jahre 17 gesamt18 6 mannlich15 5 weiblich 1 3 gesamt0 4 mannlich2 2 weiblich 3021Petersen et al 2010 Faroer Inseln 14 2 Jahre 90 gesamt89 mannlich94 weiblich 20 gesamt 687Domanskaite Gota et al 2009 Litauen 15 1 Jahre 80 2 gesamt80 7 mannlich79 8 weiblich 6 1 gesamt 183Copeland et al 2007 USA 9 16 Jahre 68 2 gesamt67 9 mannlich68 4 weiblich 0 4 gesamt0 1 mannlich0 7 weiblich 1420Tabelle 3 Pravalenzstudien zu traumatischen Ereignissen und PTBS in der Kindheit und JugendEine Studie mit jungen Kindern zwischen 2 und 10 Jahren von Meiser Stedman et al 2008 unter Anwendung alternativer Kriterien des DSM IV fur Kinder zeigte Haufigkeiten von 11 5 nach traumatischen Verkehrsunfallen Wenn man demnach davon ausgeht dass die vermutlich zu eng gefassten DSM IV Kriterien betroffene Kinder und Jugendliche teilweise von der Diagnose ausschliessen ist von einer tatsachlich hoheren Auftretenshaufigkeit der PTBS auszugehen Dies macht die PTBS im Vergleich zu anderen psychischen Storungen zu einer haufigen Erkrankung bei Kindern und Jugendlichen Steil amp Rosner 2009 Verlauf Bearbeiten Innerhalb der ersten vier Wochen nach einem traumatischen Ereignis kann es zu einer Akuten Belastungsreaktion nach DSM IV entsprechend im ICD 10 F43 0 Akute Belastungsreaktion kommen Eine akute Belastungsreaktion besitzt allerdings nur einen mittleren prognostischen Zusammenhang mit der PTBS und ist daher nach wie vor als Pradiktor umstritten Fruhe Kultalahti Rothlein amp Rosner 2008 Die PTBS kann ab einem Zeitraum von vier Wochen nach dem traumatischen Ereignis diagnostiziert werden Wenn die Symptome erst nach sechs Monaten oder spater beginnen spricht man von PTBS mit verzogertem Beginn dies betrifft circa 10 der Falle Yule et al 2000 Das Risiko fur eine PTBS ist geringer wenn psychische Gesundheitsfursorge in Anspruch genommen wird Ohne Behandlung ist die Wahrscheinlichkeit eine PTBS oder Depression nach einem traumatischen Ereignis zu entwickeln um ein Vierfaches erhoht Jia et al 2010 Grundsatzlich muss man bei der PTBS von einem hohen Chronifizierungsrisiko ausgehen Bei 30 der untersuchten Jugendlichen mit einer diagnostizierten PTBS registrierten Yule et al 2000 ein Jahr nach einem Schiffsungluck eine Verbesserung im subklinischen Bereich 34 der Betroffenen jedoch zeigten mehrere Jahre nach dem Ungluck noch das Vollbild einer PTBS Perkonigg et al 2006 berichten als Ergebnis einer vierjahrigen Langzeitstudie ein Chronifizierungsrisiko von 42 4 bei 14 bis 17 Jahrigen Auch Landolt et al 2003 stellten in einer Verlaufsanalyse nicht therapierter Kinder mit PTBS keine signifikanten Symptomveranderungen innerhalb eines Jahres fest Tendenziell nahm der Anteil der Diagnosen sogar zu Komorbiditat Bearbeiten Bezuglich der Haufigkeitsangaben von Komorbiditaten existieren verschiedene Forschungsergebnisse Dies ist neben methodischen Grunden vor allem auf Unterschiede bezuglich des Auftretensalters des Verlaufs und der zeitlichen Abfolge von primarer und sekundarer Storung zuruckzufuhren Essau Conradt amp Petermann 1999 Berichtete Komorbiditaten der PTBS im Kindes und Jugendalter sind ADHS affektive Storungen Angststorungen somatoforme Storungen suizidales Verhalten und Schwierigkeiten bei der Bewaltigung des Alltags Essau Conradt amp Petermann 1999 Unabhangig von der konkreten Diagnose wiesen Abram et al 2007 bei 93 der von ihnen untersuchten mannlichen jugendlichen Haftlinge mit einer PTBS mindestens eine komorbide Storung nach Dabei wurden bei 54 zwei oder mehr Komorbiditaten diagnostiziert Er stellte Depressionsraten von 17 fest Angststorungen wiesen 38 der Untersuchten auf ADHS 43 und Substanzmissbrauch 79 der Probanden Bei Straftaterinnen zeigten sich unterschiedliche Raten 24 waren depressiv 27 hatten Angststorungen 40 ADHS und 63 Substanzstorungen Abram et al 2007 Bei Vorschulkindern zeigen sich leicht abweichende Haufigkeiten So berichten Scheeringa und Zeanah beim Vorhandensein einer PTBS eine allgemeine Komorbiditatsrate von 88 6 hierunter fanden sich am haufigsten die oppositionelle Trotzstorung und Angststorungen Scheeringa amp Zeanah 2008 Haufig gehen mit einer PTBS auch eine erhohte Rate korperlicher Erkrankungen einher So berichten Rohleder und Karl 2006 in einer Uberblicksstudie besonders von kardiovaskularen Erkrankungen Autoimmunerkrankungen und chronischen Schmerzen vgl auch Boscarino 2004 Zu dieser Thematik gibt es jedoch fur Patienten im Kindes und Jugendalter lediglich geringe empirische Evidenz Entwicklungsbezogene Traumafolgestorungen BearbeitenNach intensiver Auseinandersetzung mit der Traumapsyschologie des Kindes und Jugendalters kam Bessel van der Kolk zu der Erkenntnis dass Kinder die anhaltend in ihrer Kindheit traumatischen Erfahrungen ausgesetzt waren oder immer noch sind neben der PTBS noch verschiedene andere Erkrankungen aufweisen Diese konnen sowohl physischer als auch psychischer Natur sein Als Ursache dafur sieht er veranderte neurobiologische Entwicklungen an die durch Extremstress verursacht wurden vgl Kruger amp Reddemann 2007 S 66 Einige dieser entwicklungsbezogenen Traumafolgestorungen sind vgl Kruger amp Reddemann 2007 S 70 Exposition amp Veranderung der subjektiven Erlebnisqualitat z B bezuglich Angst Schamgefuhlen oder Niederlagen Wiederholte Dysregulationsmuster als Antwort auf Trauma Trigger z B Selbstattribution Selbsthass oder Verwirrungszustande Anhaltend veranderte Attributionen und Erwartungshaltungen z B Misstrauen gegenuber schutzender Bezugspersonen negatives Selbstbild oder mangelnde Gewissensfunktion Beeintrachtigung sozialer und anderer Funktionen z B in Schule Beruf oder Freizeit Verschiedene Faktoren bedingen die Intensitat der Auswirkungen eines Traumas auf die nachfolgende Entwicklung von Kindern Diese werden im Folgenden aufgezahlt vgl Streck Fischer 2006 S 2 Entwicklungsstand zum Zeitpunkt des Traumas Bisherige Bedingungen der Entwicklung Ressourcen auf die das Kind zuruckgreifen kann Eingebundenheit in ein stabiles soziales Netzwerk Verfugbarkeit einer VertrauenspersonInterventionen bei traumatisierten Kindern und Jugendlichen BearbeitenMichaela Huber Luise Reddemann und weitere Therapeuten heben hervor dass zunachst die Abklarung der Ressourcen wichtig ist das mit ihnen in Kontakt kommen sowie der Ausbau Jede Person mit PTSD hat einen Funken Resilienz in sich Und was wir tun wollen ist diesen Funken zu finden und diese Flamme zu entfachen damit die widerstandsfahige Seite die Schatten ausblendet das Licht grosser wird als die Dunkelheit Rachel Yehuda 7 Derzeit gibt es viele verschiedene Interventionen mindestens 200 laut Streeck Fischer 2007 die in der Traumatherapie bei Kindern eingesetzt werden Allerdings wurden bisher nur sehr wenige Interventionen hinsichtlich ihrer Eignung und Effektivitat fur Kinder und Jugendliche wissenschaftlich untersucht Kinder und Jugendliche die gerade ein traumatisches Ereignis erlebt haben sollten in der Akutsituation im Rahmen einer Krisenintervention zuerst medizinisch und anschliessend psychosozial versorgt werden In der psychosozialen Versorgung geht es vor allem darum wieder ein Stuck Normalitat herzustellen indem Grundbedurfnisse wie Hunger Durst und Mudigkeit gestillt und ein stabiles Sicherheitsgefuhl z B durch den Kontakt zu Bezugspersonen gewohnte Umgebung gewohnte Tagesroutinen geschaffen wird Steil amp Rosner 2009 Eine weitere mogliche Krisenintervention in der Akutversorgung ist das Einzelsitzungsdebriefing Psychological Debriefing Dyregrov 1979 Critical Incident Stress Debriefing Mitchell 1983 Von diesem ist eher abzuraten da bisher keine gesicherten Hinweise fur die Wirksamkeit von Einzelsitzungsdebriefing bei Kindern gefunden wurden NICE 2005 Stallard 2006 Kinder und Jugendliche die ein traumatisches Ereignis erlebt haben benotigen nach der Krisenintervention eine weitere Intervention wenn sie eine psychische Storung und zwar insbesondere eine ABS oder eine PTBS entwickeln Hierfur sind nach aktuellen Forschungsergebnissen traumafokussierte Therapieansatze am Effektivsten Traumafokussiert heisst dass die traumatischen Erfahrungen des Kindes in den Mittelpunkt der Therapie gestellt und explizit angesprochen werden Exposition Derzeit gelten die traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie KVT 8 und das Eye Movement Desensitization and Reprocessing EMDR als am besten untersuchten Methoden AACAP 2010 NICE 2005 9 Die traumafokussierte Kognitive Verhaltenstherapie setzt sich aus folgenden Komponenten zusammen Psychoedukation Vermittlung von allgemeinen Informationen zu moglichen Reaktionen auf traumatische Ereignisse Stressmanagement z B Erlernen von Entspannungs und Atemtechniken Exposition Konfrontation mit traumaspezifischen Erinnerungen und Situationen die aufgrund des hohen aversiven Charakters vermieden werden Kognitive Therapie Identifikation und Modifikation von nicht hilfreichen Gedanken und Gefuhlen Vor der therapeutischen Arbeit am Trauma mussen die Ressourcen der Kinder gestarkt werden Ein wesentlicher Teil dieser Ressourcen sind die Eltern und weitere Bezugspersonen Laut der American Academy of Child amp Adolescent Psychiatry AACAP sollten Eltern als Unterstutzer einer positiven Veranderung in die Therapie miteinbezogen werden ebenso Erzieherinnen in Kindertagesstatten Lehrer und Arzte des Kindes Gemeinsames Ziel ist dabei die Forderung der Funktionsfahigkeit Resilienz und Weiterentwicklung des Kindes nicht nur eine Verringerung der Symptomatik AACAP 2010 Ein gut erprobtes traumafokussiertes Therapiemanual das die von der AACAP geforderten Anforderungen erfullt ist bspw die traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie nach dem Manual von Cohen Mannarino amp Deblinger 2006 Diese Therapie hat folgende 10 Komponenten fur das traumafokussierte Vorgehen In den ersten 5 Komponenten werden basale Informationen und Fahigkeiten vermittelt in den Komponenten 6 bis 10 geht es um die Traumaexposition und die Vorbereitung der Familie auf die Zeit nach der Therapie Psychoedukation Elternfertigkeiten Entspannung Ausdruck und Modulation von Affekten Kognitive Verarbeitung und Bewaltigung Traumanarrativ Kognitives Bewaltigen und Durcharbeiten In vivo Bewaltigung von traumatischen Erinnerungen Gemeinsame Eltern Kind Sitzungen Verbesserung zukunftiger Sicherheit und EntwicklungDas Therapiemanual betont die Wichtigkeit der Sensibilitat des Therapeuten beim Aufbau einer vertrauensfordernden therapeutischen Beziehung und beim flexiblen und kreativen Umgang mit dem Therapiemanual Cohen 2006 Als zweites sehr effektives Verfahren zur Behandlung traumatisierter Kinder und Jugendlicher gilt EMDR Es basiert auf einem theoretischen Modell in dem es darum geht Erinnerungen an Gedanken Gefuhle und korperliche Empfindungen die in Zusammenhang mit dem traumatischen Ereignis stehen und aversiv sind vom impliziten Gedachtnis in das explizite Gedachtnis zu verschieben Damit sind diese Erinnerungen nicht langer von der normalen Informationsverarbeitung abgeschnitten Sie konnen wieder in Kontext mit bereits vorhandenen Erinnerungen und Erfahrungen gesetzt und verarbeitet werden und konnen dadurch ihre starke Aversivitat verlieren NICE 2005 In einer EMDR Sitzung wird der Patient angeleitet sich an das traumatische Ereignis zu erinnern wahrend in verschiedenen Phasen der Behandlung bilaterale physische Stimulation Augenbewegungen Beruhrungen Tone vom Therapeuten erfolgt Ziele des EMDR Verfahrens sind Desensibilisierung Reduzierung der Erregung sowie das Gewinnen einer neuen Einsicht bzw einer veranderten Uberzeugung hinsichtlich des erlebten traumatischen Ereignisses Das EMDR Verfahren enthalt also Elemente der gestuften Exposition der kognitiven Umstrukturierung und des klassischen Konditionierens NICE 2005 9 Die von Kemp Drummond und McDermett 2009 durchgefuhrte Studie weist die Eignung des EMDR Verfahrens fur traumatisierte Kinder und Jugendliche nach Neben den bisher genannten Therapieansatzen zeigt die Forschung dass auch die Narrative Expositionstherapie NET Schauer Neuner amp Elbert 2005 ein vielversprechendes Verfahren bei Kindern und Jugendlichen sein kann NET zeigte laut Studie bei Kindern und Jugendlichen eine effektive Reduktion der Traumasymptomatik Eine Verbesserung tritt selbst dann ein wenn das Umfeld der jungen Patienten instabil unsicher und unberechenbar bleibt Robjant amp Fazel 2010 Inzwischen gibt es fur die Narrative Expositionstherapie fur Kinder und Jugendliche die Bezeichnung KIDNET Auf der Basis psychologischer und neurowissenschaftlicher Erkenntnisse vor allem zu Lernen und Gedachtnis werden traumatische Ereignisse mit dem Ziel der psychischen und autobiografischen Integration aufgearbeitet Sonnenmoser 2009 Die Kurzzeittherapie erstreckt sich normalerweise auf acht Phasen Sitzungen Pharmakotherapie Bearbeiten In der Behandlung von PTBS bei Kindern und Jugendlichen ist aufgrund von unzureichender Forschung von einer Pharmakotherapie abzuraten NICE 2005 Wenn sie in Erwagung gezogen wird dann nur begleitend zu einer Psychotherapie beispielsweise wenn zusatzlich eine starke depressive oder andere Symptomatik besteht das Kind der Jugendliche schlecht auf die Therapie anspricht AACAP 2010 oder keine Psychotherapie verfugbar ist Inzwischen konnte fur unterschiedliche Wirkstoffe die je nachdem in welcher Phase der PTBS der Patient ist und welches Ziel erreicht werden soll eine begrenzte Wirksamkeit gezeigt werden aber die Forschung ist noch nicht weit genug um generelle Empfehlungen aussprechen zu konnen Huemer 2010 Literatur BearbeitenMonographien Bearbeiten Marylene Cloitre Lisa Cohen K Koenen Treating Survivors of Childhood Abuse Guilford New York 2006 ISBN 1 59385 312 2 Praxisorientierte umfassende Ubersicht uber die Auswirkungen von traumatischen Erlebnissen im Kindes und Jugendalter sowie zum konkreten phasenorientierten Behandlungsansatz J Cohen A Mannarino E Deblinger Traumafokussierte kognitive Verhaltenstherapie bei Kindern und Jugendlichen Springer Berlin 2009 ISBN 978 3 540 88570 2 Beschreibt die Durchfuhrung einer kompletten Therapie mit verhaltenstherapeutischem Ansatz bei Trauma und Trauer im Kindes und Jugendalter mit anschaulichen Materialien und Beispielen A Kruger Akute psychische Traumatisierung bei Kindern und Jugendlichen Ein Manual zur ambulanten Versorgung Klett Cotta Stuttgart 2008 ISBN 978 3 608 89065 5 Vermittelt grundlegendes Wissen uber Traumatisierungen und ihre Auswirkungen sowie die ersten Behandlungsschritte bei Heranwachsenden nach einem akuten Trauma D J Kolko C C Swenson Assessing and treating physically abused children and their families Sage Publ London 2002 ISBN 978 0 7619 2149 3 Praxisorientierter Ansatz zur Diagnose und Behandlung von physisch missbrauchten Kindern sowie Beschreibungen von Kinder Eltern und Familien spezifische Behandlungen M A Landolt Psychotraumatologie des Kindesalters Hogrefe Gottingen 2004 ISBN 978 3 8017 2450 4 Uberblick uber Entstehung Diagnostik Verlauf Pravention und Behandlung von Posttraumatischen Belastungsstorungen im Kindes und Jugendalter M A Landolt T Hensel Traumatherapie bei Kindern und Jugendlichen Hogrefe Gottingen 2008 ISBN 978 3 8017 2071 1 Umfassender Uberblick uber aktuelle Methoden der Traumatherapie im Kindes und Jugendalter TF CBT EMDR Narrative Expositionstherapie Spieltherapie u a R Steil R Rosner Posttraumatische Belastungsstorung Hogrefe Gottingen 2009 Aktuelle Beschreibung der PTB in Kindheit und Jugend praxisorientierter und umfassender Einblick in die Diagnostik und Behandlung sowie Ubersicht aktueller Forschungsergebnisse und hilfreiche Materialien Elternratgeber und Kinderbucher Bearbeiten A Kruger Erste Hilfe fur traumatisierte Kinder Patmos Dusseldorf 2007 ISBN 978 3 8436 0146 7 Anschaulich und mit vielen Beispielen zeigt dieses Buch was Erwachsene tun konnen um Kindern bei der Bewaltigung eines Traumas zu helfen A Kruger Powerbook Erste Hilfe fur die Seele Elbe amp Krueger Verlag Hamburg 2011 ISBN 978 3 9814282 0 9 Mit dem Powerbook konnen betroffene junge Menschen anhand zahlreicher Fallbeispiele ihre traumatischen Erfahrungen besser verstehen In einfacher Sprache und anhand anschaulicher Bilder vermittelt der Autor Moglichkeiten zur Selbstheilung die zu schneller spurbarer Entlastung fuhren R Lackner B Lueger Schuster K Pal Handl Wie Pippa wieder lachen lernte Ein Bilderbuch fur Kinder Springer Wien 2005 ISBN 3 211 22415 7 Betroffene Kinder erhalten mit Hilfe dieses Buches die Moglichkeit sich auszudrucken Fragen zu stellen und somit traumatische Erlebnisse prozesshaft zu verarbeiten B Lueger Schuster K Pal Handl Wie Pippa wieder lachen lernte Elternratgeber fur traumatisierte Kinder Springer Wien 2004 ISBN 3 211 22416 5 Der Elternratgeber gibt leicht verstandlich dargestellte Tipps zur Trauma und Trauerverarbeitung und vermittelt hilfreiche Informationen uber Beratungsstellen Webpages und weiterfuhrender Literatur R Rosner R Steil Ratgeber Posttraumatische Belastungsstorung Informationen fur Betroffene Eltern Lehrer und Erzieher Hogrefe Gottingen 2009 Der Ratgeber liefert verstandliche Informationen zum Storungsbild der Posttraumatischen Belastungsstorung in Kindheit und Jugend sowie zu dessen Behandlung U Endres Zart war ich bitter wars Sexueller Missbrauch an Jungen und Madchen Erkennen Schutzen Beraten Kiepenheuer amp Witsch Koln 2001 ISBN 978 3 462 03328 1 EA Koln 2001 Vermittelt Fakten Hintergrunde Ursachen und Folgen sexuellen Missbrauchs und bietet konkrete Hilfen an Weblinks BearbeitenHilfe fur Kinder und Jugendliche nach Gewalt und Katastrophen National Institut of Mental 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