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Pochra ist ein Ortsteil der sachsischen Stadt Riesa im Landkreis Meissen PochraGrosse Kreisstadt RiesaKoordinaten 51 19 N 13 14 O 51 3213 13 23496 Koordinaten 51 19 17 N 13 14 6 OFlache 20 8 km Einwohner 196 31 Dez 2019 1 Bevolkerungsdichte 9 Einwohner km Eingemeindung 1962Eingemeindet nach CanitzPostleitzahl 01591Vorwahl 03525Pochra Sachsen Lage von Pochra in SachsenDorfteich PochraDorfteich Pochra Inhaltsverzeichnis 1 Geografie 2 Geschichte 2 1 Bevolkerungsentwicklung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeografie BearbeitenDer Ort liegt nordwestlich etwa 5 km vom Stadtzentrum Riesa entfernt am nordlichen Rand der Talaue der Dollnitz eines Nebenflusses der Elbe Sudwestlich von Pochra liegt Canitz westlich entlang der Pochraer Strasse Neupochra und Schwarzroda Nordwestlich des Ortes liegt Zausswitz nordlich liegt Grossrugeln und danach Strehla Nordostlich liegt Unterreussen und ostlich Merzdorf Pochra ist ein Platzdorf mit Gewann und Gutsblockflur 2 beziehungsweise ein Angerdorf 3 Geschichte BearbeitenDie erste Erwahnung von Pochra datiert auf das Jahr 1221 als sich in Bochere ein Herrensitz bestand dem Vorlaufer des spateren Vorwerks Der Ortsname bedeutet sinngemass Leute des Slawen Bochor Der Ortsname war mehrmaligen Anderungen unterzogen so wurde der Ort im Jahr 1221 Conradus de Bochere genannt 1389 Bocher 1445 Bochir 1447 Bochir Bocher 1486 Pocher 1516 Bocher 1521 Pacher und Pochra im Jahr 1609 Der Ort war ursprunglich eine slawische Siedlung und spater deutsches Vorwerk und Dorf Die Ortslage war auch schon fruher bewohnt Am sudostlichen Ortsausgang sind im Bereich der Kiesgrube Reste einer germanischen Siedlung der Kaiserzeit und einer Niederlassung der Slawen festgestellt worden 1445 gehorte Merzdorf zur Oschatzer Pflege spater ab 1551 zum Amt Oschatz 1445 stellten das Rittergut Merzdorf und das Vorwerk Pochra Zwei Ritterpferde in der Oschatzer Pflege 1516 dient das Vorwerk Pochra mit einem Ritterpferd 1609 dienten sieben Mann zur Defension funf Mann mit gemeinen Spiessen einer mit Federspiess und einer mit Hellebarde 1552 lag das Obergericht beim Amt Oschatz und das Niedergericht beim jeweiligen Lehnsherrn teilweise auch beim Amt Der Ort war nach Reussen dingpflichtig 1445 diente Barsid von Bochir in der Pflege Oschatz 1516 gehorte dem Nickel von Nitzschwitz auf Groba ein Teil von Pochra 1551 gehort Pochra anteilig dem Rittergut Groba ein Anteil dem Rittergut Bornitz und ein Anteil ist Amtsdorf 1552 gehorten sechs Einwohner zum Amt Oschatz zwei Einwohner zu Groba am 3 Juli 1556 gab der Kurfurst den Pflugken auf Strehla vorubergehend sechs Mann zum Rittergut Merzdorf 1591 gehorte ein Anteil zum Rittergut Bornitz 1609 Caspar von Nitzschwitz auf Pochra 1622 gehorten zwei Mann zu Haubold von Starschedel auf Merzdorf 1696 gehorte ein Anteil Rittergut Bornitz der Rest zum Rittergut Merzdorf und 1764 gehorte ein Anteil zum Rittergut Bornitz und der Rest zum Rittergut Merzdorf 1791 bestand Pochra aus vier Teilen Amt Oschatz Rittergut Merzdorf Rittergut Bornitz und dem Rat Strehla Am 4 April 1742 wurde das Vorwerg Pochra zusammen mit dem Rittergut Merzdorf schriftsassig 1875 wurde Pochra erneut Rittergut Der letzte Grossgrundbesitzer war Herr Poppendieker der 1945 kurz vor Kriegsende Pochra verliess In den Jahren 1764 1816 und 1843 wurde Pochra weiterhin vom Amt Oschatz verwaltet bis die Verwaltung 1856 an das Gerichtsamt Riesa und 1875 an die Amtshauptmannschaft Grossenhain uberging Durch die Sachsische Landgemeindeordnung von 1838 erhielt das Dorf Eigenstandigkeit als Landgemeinde 1840 lebten in Pochra 141 Einwohner die ihr Einkommen hauptsachlich im Landbau fanden Es lebten dort zudem ein Leineweber ein Schneider ein Schuhmacher zwei Zimmerleute und einige Tagelohner Nach 1900 wurde entlang der Pochraer Strasse der Ortsteil Neupochra erbaut Am Ende der Strasse befindet sich das Haus Nummer 23 mit der Inschrift Naumann Sie geht zuruck auf einen Baumeister der die Hauser in Neupochra gebaut hat Zeitweise war nach dem Krieg in diesem Haus die sowjetische Militarkommandantur einquartiert Pochra hatte in fruherer Zeit eine Wandelschule 1709 wurde dort als Lehrer Johann Gottfried Delitzsch benannt und als letzter Lehrer der Wandelschule von 1806 bis zum Ende des Jahres 1836 Johann Gottlob Hermann aus Gorden bei Elsterwerda Seit Anfang des Jahres 1837 wurden die Pochaer Kinder ins nahegelegene Dorf Canitz eingeschult Gegenuber dem einstigen imposanten Gasthof mit Kolonialwarenladen wurde 1890 bis 1891 eine neue Schule erbaut und 1891 fur die Pocharer Kinder eingeweiht Noch am Anfang 1960 wurde in einem Klassenraum zweistufig unterrichtet Heute steht dort gegenuber dem Gasthof ein modernes Eigenheim Ab 1539 war Pochra nach Groba gepfarrt ebenso 1551 Ab 1930 gehorte der Ort zur Kirchgemeinde Riesa West 1925 waren 278 Einwohner von Pochra evangelisch lutherisch ein Einwohner war reformiert funf Einwohner waren katholisch und 41 Einwohner gehorten anderen Konfessionen an Sachsen kam nach dem Zweiten Weltkrieg in die Sowjetische Besatzungszone und spater zur DDR Nach der Bodenreform wurde das Rittergut schnell an Neubauern verteilt und es wurden mehrere Hauser gebaut Nach der Gebietsreform 1952 wurde Pochra dem Kreis Riesa im Bezirk Dresden zugeordnet Ab dem 1 Juni 1962 wurde Pochra Ortsteil der Gemeinde Canitz und ab 1973 zusammen mit der Gemeinde Canitz nach Riesa eingemeindet Schon ab dem 25 Juli 1952 grundeten neun Bauern die LPG Clara Zetkin Pochra die fortan das ehemalige Herrenhaus nutzte Die landwirtschaftliche Flache vergrosserte sich durch den Zusammenschluss mit der LPG Rosengarten Canitz 1966 LPG Altweida 1967 und LPG Muhlenweg Groba 1968 auf uber 900 Hektar 1974 vereinigten sich die Pochraer Bauern mit der LPG Ernst Thalmann in Oppitzsch sodass deren 309 Mitglieder 1837 Hektar zu bearbeiten hatten Die Nahe von Dollnitz und Elbe ermoglichte es Grunland bei Bedarf zu bewassern Neben Getreide und Hackfruchten wurden auf 30 Hektar Tabak angebaut ferner Erdbeeren Nach der Deutschen Wiedervereinigung kam Pochra zum wiedergegrundeten Freistaat Sachsen Die folgenden Gebietsreformen in Sachsen ordneten den Stadtteil 1994 dem Landkreis Riesa Grossenhain und 2008 dem Landkreis Meissen zu Bevolkerungsentwicklung Bearbeiten Bevolkerungsentwicklung 4 5 Jahr Einwohner Jahr Einwohner1551 11 Besessene Mann 18 Inwohner 1925 3251764 12 besessene r Mann 5 Hausler 7 5 8 Hufen je 42 bis 48 Scheffel 1933 3641834 137 1939 3651871 275 1946 4351890 296 1962 Canitz1910 350 1974 RiesaLiteratur BearbeitenOtto Mortzsch Pochra In Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Grossenhain Verl Landesverein Sachs Heimatschutz Dresden 1935 S 56 57 SLUB Dresden abgerufen am 31 Marz 2018 Um Oschatz und Riesa Werte unserer Heimat Band 30 1 Auflage Akademie Verlag Berlin 1977 S 52 Sachsens Kirchen Galerie 3 Band Die Inspection Oschatz Dresden 1840 Seite 129 ff online abgerufen am 31 Marz 2018 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Pochra Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das Genealogische Ortsverzeichnis Die Datenbank aktueller und historischer Ortsdaten Pochra auf der Internetseite des Vereins fur Computergenealogie Pochra im Historischen Ortsverzeichnis von SachsenEinzelnachweise Bearbeiten Statistischer Bericht I Quartal 2020 Stadt Riesa PDF 394 KB In Stadt Riesa S 5 abgerufen am 27 September 2021 Pochra im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Otto Mortzsch Pochra In Historisch Topographische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Grossenhain Verl Landesverein Sachs Heimatschutz 1935 S 8 abgerufen am 26 Februar 2018 Pochra im Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen Michael Rademacher Landkreis Grossenhain Online Material zur Dissertation Osnabruck 2006 In eirenicon com Abgerufen am 1 Januar 1900 Stadtteile von Riesa Bohlen Canitz Gostewitz Jahnishausen Leutewitz Mautitz Nickritz Oelsitz Pochra RiesaOrtsteile Pausitz Mergendorf Merzdorf Weida Poppitz Schwarzroda Groba Oberreussen Gohlis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pochra amp 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