www.wikidata.de-de.nina.az
Markgraf Philipp von Hachberg Sausenberg in Frankreich und der Romandie als Philippe de Hochberg bekannt 1454 in Neuchatel 1 9 September 1503 in Seurre Philipp regierte 1487 1503 als Markgraf von Hachberg Sausenberg und Graf von Neuenburg Seit 1466 nannte er sich Herr von Badenweiler Er war Grosskammerherr von Frankreich Gouverneur und Grossseneschall der Provence und Marschall von Burgund Wappen des Philipp von Hachberg Sausenberg und seiner Ehefrau Marie de Savoie im Schloss Neuenburg am See Inhaltsverzeichnis 1 Die Familie 2 An der Seite Karls des Kuhnen 2 1 Bei der Einnahme von Grandson 3 In franzosischen Diensten 4 Bautatigkeit 5 Tod und Erbschaftsstreit 6 Siehe auch 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseDie Familie BearbeitenPhilipp war der Sohn des Markgrafen Rudolf IV von Hachberg Sausenberg und der Margaretha von Vienne Er heiratete Maria von Savoyen 1509 2 die Tochter des Amadeus IX von Savoyen und der Yolande von Valois um 1476 78 Der franzosische Konig Karl VIII war ein Neffe von Philipps Schwiegermutter 3 Mit Maria hatte er eine Tochter Johanna ca 1485 1543 1504 Ludwig von OrleansAn der Seite Karls des Kuhnen BearbeitenPhilippe war seit seinem 12 Lebensjahr am burgundischen Hof in Dijon erzogen worden und Herzog Philipp der Gute war sein Pate Philipps Familie hatte von seiner Mutter her Besitzungen in Burgund und stand im Lehensverhaltnis zum Herzog 1474 beteiligte er sich an der burgundischen Belagerungen von Neuss und am 30 November 1475 zog er in der engsten Begleitung Karls des Kuhnen in das von den Burgundern eroberte Nancy ein 4 1476 kampfte er fur Karl den Kuhnen in den Schlachten bei Grandson und Murten Auch an der Schlacht bei Nancy am 5 Januar 1477 in der Karl der Kuhne erschlagen wurde war er beteiligt und wurde gefangen genommen Erst im September 1477 kam er gegen ein Losegeld von 150 000 Gulden frei womit er das hochste Losegeld aller Gefangenen zahlen musste 5 Bei der Einnahme von Grandson Bearbeiten nbsp Die Hinrichtung der bernischen Besatzung von GrandsonDer bernischen Besatzung von Stadt und Schloss Grandson wurde von den Burgundern freier Abzug zugesagt Insbesondere Philipp soll sich exponiert haben und so zur Kapitulation der Besatzung beigetragen haben 6 Herzog Karl der Kuhne hielt sich jedoch nicht an diese Zusage und liess die gesamte Besatzung von uber 400 Mann am 28 Februar 1476 hinrichten Die eidgenossische Bevolkerung forderte Rache und verlangte auch Massnahmen gegen Philipps Vater Rudolf obwohl dieser in Bern Burgrecht hatte und mit seinen Neuenburger und Rottler Untertanen im eidgenossischen Aufgebot stand Markgraf Rudolf wurde zunachst in einem Berner Gasthaus unter Hausarrest gestellt durfte aber spater unter bernischer Aufsicht auf seine Burg Rotteln 7 Philipp nahm auf burgundischer Seite am 2 Marz 1476 auch an der Schlacht bei Grandson teil In franzosischen Diensten BearbeitenNach dem Tod Karls des Kuhnen 1477 in der Schlacht bei Nancy wendete sich Markgraf Philipp von Burgund ab und nahm Partei fur Frankreich da er glaubte so seine burgundischen Besitzungen erhalten zu konnen was nach dem Frieden von Arras 1482 auch noch der Fall war nbsp Double Denier aus Billon wahrend der Amtszeit Philipps als Furst von Orange gepragte MunzeDer franzosische Konig Ludwig XI konfiszierte 1478 die Guter des Fursten von Orange Johann IV von Chalon und ubergab das Furstentum Orange an Philippe de Hochberg der es bis zur Ruckgabe an das Haus Chalon im Jahre 1482 regierte 8 9 Philipp nahm 1484 an der Kronung des franzosischen Konigs Karl VIII in Reims teil 1489 wurde er Kammerherr und Mitglied des koniglichen Rates von Frankreich 1491 1492 hatte er kurze Zeit das Amt eines Grosskammerherrn von Frankreich 10 Der Konig verwendete Philipp gern als Unterhandler mit den Eidgenossen Als Marschall des nunmehr franzosischen Burgund und Grand senechal de Provence 11 hatte Philippe de Hochberg wie er in Frankreich genannt wurde dort Einfluss auf die Politik 1493 nach dem Vertrag von Senlis verlor Philipp aufgrund seiner engen Verbindung zum franzosischen Hof seine Besitzungen in der Freigrafschaft Burgund Pontarlier Vesoul Faucogney et la Mer da die Freigrafschaft im Friedensvertrag dem Habsburger Philipp dem Schonen zugesprochen wurde Philippe de Hochberg wurde jedoch vom franzosischen Konig zum Gouverneur und Gross Seneschall der Provence und Frankreichs ernannt 12 Im Jahr 1500 erhielt er von Ludwig XII den Lettre de naturalite 13 und wurde damit Franzose 14 Im Schwabenkrieg 1499 unterstutzte Frankreich die Eidgenossen mit seiner Artillerie Als Marschall von Burgund war Philipp Oberbefehlshaber der franzosischen Artillerie 15 Er organisierte den Transport von 24 grossen Schlangen und 8 Kartaunen samt Munition und Bedienung nach Solothurn wo sie allerdings erst am 26 Juli ankamen 16 also nach der Schlacht bei Dornach Ein 600 Mann starkes Aufgebot der Markgrafschaft Hachberg Sausenberg war im Schwabenkrieg unter den Truppen des Schwabischen Bundes womit Herr und Untertanen verschiedene Kriegsparteien unterstutzten Bautatigkeit BearbeitenIm August 1494 nahm Philipp an der Einweihung des nordlichen Anbaus Neuer Bau an den Palas auf seiner Burg Rotteln teil Das Portal des Baues hat einen Eselsrucken dessen Schlussstein Philipps Wappen neben dem badischen Schild zeigt dieses auch das Neuenburger Wappen und das savoyische seiner Frau mit der Zahl 1494 zeigt 17 Auf Chateau de Neuchatel liess er den Sudflugel errichten Tod und Erbschaftsstreit BearbeitenPhilipp erkrankte im Juli 1503 wahrend eines Aufenthalts in Montpellier schwer und liess sich nach Seurre bringen wo er am 31 Juli sein Testament machte und am 9 September verstarb 18 Philipps Korper wurde in der Kollegiatkirche Neuenburg begraben 2 sein Herz wurde am 15 Oktober 1503 in der Pfarrkirche von Rotteln beigesetzt 19 Ein bleiernes Kistlein mit der Inschrift Le coeur de Msgr Le Marquis pbe de Hochberge wurde im September 1783 bei der Offnung der Furstengraber in der Rottler Kirche gefunden 20 Mit Philipp starb die legitime mannliche Linie des Hauses Hachberg Sausenberg aus 21 Bereits Philipps Vater Rudolf hatte Verhandlungen mit dem Haus Baden uber den Abschluss eines Erbvertrages begonnen und Philipp brachte diese Verhandlungen am 31 August 1490 mit Markgraf Christoph I von Baden zum Abschluss Der Vertrag ist als Rottelsches Gemachte 22 bekannt Hintergrund des Erbvertrages war die Absicht einen Sohn Christoph I Philipp von Baden mit der Erbtochter von Hachberg Sausenberg Johanna zu verheiraten was jedoch aufgrund politischen Drucks seitens des franzosischen Konigs misslang 23 nbsp Johanna von HochbergSeine Tochter Johanna wurde nach dem Tode ihres Vaters Grafin von Neuenburg und heiratete 1504 Ludwig von Orleans der sich auch marquis de Rothelin nannte Nach dem Tod Johannas 1543 nannte sich auch ihr Sohn Francois Marquis de Rothelin und ein Enkel Johannas begrundete die Nebenlinie Orleans Rothelin Johanna und das Haus Orleans Longueville versuchten den Erbvertrag zwischen Christoph I von Baden und Philipp anzufechten wobei sie auch um Unterstutzung der eidgenossischen Stande Solothurn Luzern Freiburg im Uechtland und Bern ersuchten Der Streit wurde erst 1581 mit der Zahlung von 225 000 Gulden durch das Haus Baden an das Haus Orleans Longueville beigelegt Die Seitenlinie Orleans Rothelin fuhrte gleichwohl den Titel Marquis de Rothelin weiterhin Siehe auch BearbeitenMarkgrafschaft Baden Land Baden Stammliste von BadenLiteratur BearbeitenFritz Schulin Rotteln Haagen Beitrage zur Orts Landschafts und Siedlungsgeschichte Lorrach 1965 S 80 82 Fritz Schulin Binzen Beitrage zur Orts Landschafts und Siedlungsgeschichte Schopfheim 1967 S 525 526 Stammtafel des Hauses Hachberg Sausenberg Karl Seith Die Burg Rotteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg In Das Markgraflerland 3 Jahrgang Heft 1 1931 S 1 29 Digitalisat der UB Freiburg Hans Jakob Worner Das Markgraflerland Bemerkungen zu seinem geschichtlichen Werdegang in Das Markgraflerland Heft 2 1994 S 64 Schopfheim 1994 Digitalisat der UB Freiburg August Huber Uber Basels Anteil am Roteler Erbfolgestreit im Jahre 1503 in Basler Zeitschrift fur Geschichte und Altertumskunde 4 1905 doi 10 5169 seals 111676 Johann Christian Sachs Einleitung in die Geschichte der Marggravschaft und des marggravlichen altfurstlichen Hauses Baden Erster Theil Lotter Carlsruhe 1764 S 575 588 eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Christian Martin Vortisch Uber Philipp von Hochberg Sausenberg 1454 1503 In Das Markgraflerland Heft 3 1971 S 126 129 Digitalisat der UB Freiburg Karl Seith Die Stellung des Markgraflerlandes im Krieg des Reiches gegen die Schweizer Schwabenkrieg i J 1499 In Das Markgraflerland Heft 1 1962 S 1 13 Digitalisat der UB Freiburg Karl Seith Markgraf Philipp von Hachberg Sausenberg Graf zu Neuenburg wird Schuldner des Basler Geldgebers Eucharius Holtzach In Das Markgraflerland Heft 2 1960 S 24 25 Digitalisat der UB Freiburg Thomas Alfried Leger Hochberg Hachberg In A G Hoffmann Allgemeine Encyklopadie der Wissenschaften und Kunste Zweite Section Neunter Teil Leipzig 1832 S 127 128 Google DigitalisatDer Erbvertrag ist in folgendem Beitrag abgedruckt Johannes Staub Der Erbvertrag zwischen Markgraf Christoph I von Baden und Markgraf Philipp von Hachberg vom 31 Aug 1490 In Das Markgraflerland Heft 1 1991 S 93 103 Schopfheim 1991 Digitalisat der UB FreiburgWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Philipp von Hachberg Sausenberg Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Philippe Henry Philipp von Hochberg In Historisches Lexikon der Schweiz Philippe Henry Johanna von Hochberg In Historisches Lexikon der Schweiz Dimitry Queloz Schlacht bei Grandson In Historisches Lexikon der Schweiz Christian Folini Schlacht bei Murten In Historisches Lexikon der Schweiz Einzelnachweise Bearbeiten s Sachs S 575 a b s Seith S 51 Anmerkung 49 Gerard Pelot Les derniers grands feux d une maison comtoise et bourguignonne Guillaume de Vienne Seigneur de Saint Georges et de Sainte Croix 1362 1437 2012 Vol IV S 1080 Bernhard Emanuel von Rodt Die Feldzuge Karls des Kuhnen und seiner Erben Band 1 Hurter Schaffhausen 1843 S 496 Digitalisat der ULB Dusseldorf Bernhard Emanuel von Rodt Die Feldzuge Karls des Kuhnen und seiner Erben Band 2 Hurter Schaffhausen 1844 S 417 Digitalisat der ULB Dusseldorf Bernhard Emanuel von Rodt Die Feldzuge Karls des Kuhnen und seiner Erben Band 2 Hurter Schaffhausen 1844 S 52 Digitalisat der ULB Dusseldorf Bernhard Emanuel von Rodt Die Feldzuge Karls des Kuhnen und seiner Erben Band 2 Hurter Schaffhausen 1844 S 104 105 Digitalisat der ULB Dusseldorf siehe A de Pontbriand Histoire de la principaute d Orange 1891 S 23 Digitalisat bei Gallica Philipp liess wahrend seiner kurzen Regierung als Furst von Orange auch Munzen pragen siehe auf cgb fr Numismatiker Paris s Anselme de Sainte Marie Histoire genealogique et chronologique de la maison royale de France Paris 1733 S 452 online bei gallica siehe zu diesem Amt allgemein auch den Artikel in der franzosischen Wikipedia Grand senechal de Provence Honore Bouche La Chorographie ou Description de Provence et l histoire chronologique du meme pays Paris 1664 volume II online in der Google Buchsuche siehe zu diesem begriff allgemein den Artikel in der franzosischen Wikipedia Lettre de naturalite Gerard Pelot Les derniers grands feux d une maison comtoise et bourguignonne Guillaume de Vienne Seigneur de Saint Georges et de Sainte Croix 1362 1437 2012 Vol IV S 1081 s Vortisch S 127 Karl Seith Die Stellung des Markgraflerlandes im Krieg des Reiches gegen die Schweizer Schwabenkrieg i J 1499 In Das Markgraflerland Heft 1 1962 S 12 siehe Jurgen Kruger Burg Rotteln Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 2006 S 25 Gerard Pelot Les derniers grands feux d une maison comtoise et bourguignonne Guillaume de Vienne Seigneur de Saint Georges et de Sainte Croix 1362 1437 2012 Vol IV S 1085 s Huber S 112 Georg Philipp Helminger Ernst Friedrich Ferdinand Hitzig Johann Jakob von Rebstock Bericht uber die Offnung der Furstengraber in der Kirche zu Rotteln vom 1 bis 8 September 1783 In Das Markgraflerland Band 1 2001 S 342 349 hier S 344 Digitalisat der UB Freiburg Philipps illegitimer Halbbruder Olivier war nicht sukzessionsfahig Johannes Staub Der Erbvertrag zwischen Markgraf Christoph I von Baden und Markgraf Philipp von Hachberg vom 31 Aug 1490 in Das Markgraflerland Heft 1 1991 Schopfheim 1991 Karl Seith Die Burg Rotteln im Wandel ihrer Herrengeschlechter Ein Beitrag zur Geschichte und Baugeschichte der Burg Sonderdruck herausgegeben vom Rottelbund e V Haagen o O O J S 28VorgangerAmtNachfolgerRudolf IV Markgraf von Hachberg Sausenberg 1487 1503Christoph I von BadenRudolf IV Graf von Neuenburg 1487 1503Johanna von HochbergNormdaten Person GND 1017776970 lobid OGND AKS VIAF 221235133 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME PhilippALTERNATIVNAMEN Hachberg Sausenberg Philipp von vollstandiger Name Hochberg Philippe de vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG Markgraf von Hachberg SausenbergGEBURTSDATUM 1454GEBURTSORT NeuchatelSTERBEDATUM 9 September 1503STERBEORT Seurre Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Philipp Hachberg Sausenberg amp oldid 239362894