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Die romisch katholische Stadtpfarrkirche Kufstein steht im Ortszentrum der Gemeinde Kufstein im Bezirk Kufstein in Tirol Sie ist dem heiligen Vitus geweiht und gehort zum Dekanat Kufstein in der Erzdiozese Salzburg Das Bauwerk steht unter Denkmalschutz 1 Kath Pfarrkirche hl Vitus in Kufstein Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Ausstattung 3 Glocken 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer gotische Bau der St Vitus Kirche wurde spatestens 1420 vollendet und bildete den Nachfolgebau einer bereits bestehenden Kirche Es handelt sich dabei um eine dreischiffige Hallenkirche mit polygonalem Chorabschluss In den Jahren 1660 bis 1661 wurde sie barockisiert um sie dem Geschmack der Zeit anzupassen Diese Anderungen sind noch heute sichtbar Fassade Turmabschluss Zwiebelhelm und Aussengestaltung sowie Farbgebung entstammen haben mit der gotischen Erscheinung der Kirche nichts mehr gemein Auch die Betonung der Fassadenmitte durch einen Risalit und die Unterteilung mittels farblich abgesetzter Pilaster und Lisenen ist charakteristisch fur den fruhen noch relativ streng wirkenden Barock 1840 wurde die Kirche um ein Joch vergrossert Bei dieser Gelegenheit tauschte man auch das barocke gegen ein klassizistisches Mobiliar 1929 wurden die Gewolbeabschnitte des Mittelschiffes und das Gewolbe der Empore vom Maler Rudolf Stolz 1874 1960 mit Wandmalereien a secco versehen 1959 und 1991 fanden umfangreiche Restaurierungen statt Ausstattung Bearbeiten nbsp Innenansicht Blick zu den Altaren nbsp Innenansicht Blick zur OrgelemporeDas alteste Mobiliarstuck welches heute in der Kirche zu finden ist stellt der klassizistische Hochaltar des Tiroler Bildhauers Josef Stumpf dar Dar Altaraufbau besteht im Wesentlichen aus zwei auf Postamenten stehenden Saulen mit ionischen Kapitellen welchen einen Dreiecksgiebel tragen Direkt unterhalb des Giebels findet sich ein ornamentaler Zierfries mit floralen Motiven und Engelskopfen Der Giebel selbst tragt in seinem Zentrum das aus dem Barock stammende Symbol fur Gott ein Dreieck mit einem Auge in der Mitte umgeben von einem Strahlenkranz Flankiert wird der Altar von zwei Apostelstatuen welche vermutlich vom Kufsteiner Bildhauer Kaspar Bichler 19 Jahrhundert stammen Vom Altar aus gesehen rechts findet sich Petrus erkennbar an den Schlusseln in seiner Hand und links Paulus zu identifizieren anhand des Schwertes und des Evangeliums in seinen Handen Das Altargemalde stammt vom Tiroler Kunstler Josef Arnold dem Alteren 1788 1879 und zeigt den Titelheiligen der Kirche Hl Vitus als Martyrer vor Maria und Christus Als Martyrer weist ihn neben dem Lorbeerkranz uber seinem Haupt auch eines seiner Attribute aus der Kessel mit siedend heissem Ol Arnolds Stil ist eine Mischung aus klassizistischen und romantischen Elementen Kleidung Haltung Mimik und Gestik der Figuren erinnern an Heinrich Friedrich Fuger das Kolorit hingegen an die Nazarener St Vitus beherbergt neben dem Altarbild noch zwei weitere Gemalde Josef Arnolds d A Zum einen eine Darstellung der Madonna mit der Heiligen Barbara und der Heiligen Katharina von Alexandrien am linken Seitenaltar zum anderen ein Gemalde des Heiligen Sebastian dessen Wunden gerade von der Witwe des Martyrers Kastulus gepflegt werden am rechten Seitenaltar Alle drei Gemalde stammen aus der Zeit um 1840 Von den Wandmalereien des Kunstlers Rudolf Stolz aus dem Jahr 1929 im Gewolbe erhielten sich jene vom ersten bis zum dritten Joch im Mittelschiff zwei in der Empore und eine unterhalb der Empore im Eingangsbereich Das erste Joch des Mittelschiffes zeigt vier alttestamentliche Propheten Daniel David Jeremia und Jesaja Jeder der Propheten halt ein Spruchband in Handen darauf Zitate aus der Bibel Daniel Siebzig Jahreswochen sind festgesetzt David Kommet lasset uns frohlocken dem Herrn unserem Heiland Jeremia O ihr alle die ihr vorubergehet schauet ob ein Schmerz gleich sei meinem Schmerze Jesaja Siehe die Jungfrau wird empfangen und einen Sohn gebaren sein Name wird sein Emanuel Das zweite Joch zeigt die vier Evangelisten anhand der ihnen zugeordneten Symbolen und namentlichen Inschriften Zudem finden sich daruber verschiedene Darstellungen Im Zentrum dieses Joches eingelassen in ein Loch findet sich eine Heiliggeist Taube umgeben von einem goldenen Strahlenkranz Uber dem Evangelisten Markus Lowe findet sich der Heilige Johannes der Taufer ihm gegenuber oberhalb des Evangelisten Lukas Stier sein Vater Zacharias Uber dem Evangelisten Matthaus geflugelter Mensch erkennt man Maria an der Wiege Christi hinterfangen vom bethlehemitischen Stern und als Letztes ihr gegenuber oberhalb des Evangelisten Johannes Adler Christus mit einem offenen Buch in der Hand auf welchem die griechischen Buchstaben Alpha und Omega zu lesen sind Diese beziehen sich auf einen biblischen Vers nach Off 22 13 Ich bin das Alpha und das Omega der Erste und der Letzte der Anfang und das Ende Im Gewolbe des dritten Joches des Mittelschiffes findet sich eine chiffrierte Darstellung der Vier letzten Dinge Eine ausgemergelte in ein Totenlinnen gehullte Gestalt die einem Grab zu entschweben scheint steht fur den Tod Ein Posaune blasender Engel verweist auf das Jungste Gericht s Offb 8 6 11 19 Der auferstande Christus mit der Siegesflagge in der Hand reprasentiert den Himmel Der Erzengel Michael welcher gerade den Drachen Sinnbild Luzifers und alles Bosen uberwindet verweist auf die Holle Auf dem Schild des Erzengels stehen die Worte Wer ist wie Gott die Bedeutung seines ursprunglich hebraischen Namens Im Gewolbe der Orgelempore finden sich weiters die Darstellung eines Harfe spielenden und eines Geige spielenden Engels Unterhalb des Geige spielenden Engels steht in einem Spruchband Preiset den Herrn ihr Engel des Herrn Dan 3 59 EU und unterhalb des Harfe spielenden Engels Ehre sei Gott in der Hohe Lk 14 EU s auch Vulgata Lk 2 14 Gloria in excelsis Deo Das letzte Wandgemalde des Rudolf Stolz findet sich im Bereich des Haupteingangs der Kirche unterhalb der Empore Es zeigt Christus umgeben von zwei Muttern und sieben Kindern Ansonsten finden sich innerhalb der Kirche St Vitus noch zwei mittelalterliche Grabplatten mit Reliefdarstellungen der Verstorbenen und ihrer Wappen darauf Bildergalerie nbsp 1 Gewolbejoch Die Propheten nbsp 2 Gewolbejoch Die Evangelisten nbsp 3 Gewolbejoch Die vier letzten Dinge nbsp Altar mit dem Gemalde Josef ArnoldsGlocken BearbeitenDas Gelaute der Stadtpfarrkirche besteht aus funf Glocken in den Tonen cis1 e1 fis1 a1 cis2 Glocke 4 a1 ist die alteste im Gelaute und wurde 1706 von Johann Paul Schellener gegossen Die ubrigen Glocken stammen von Grassmayr aus dem Jahre 1948 Das Gelaute wird recht hoch geschwungen und alle Glocken besitzen einen Kloppelfanger Weblinks Bearbeiten nbsp Commons St Vitus Kufstein Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Pfarre St Vitus Der tuchtigste Maler Tirols Rudolf Stolz in Innsbruck und Kufstein Die Malereien des Rudolf Stolz in der Pfarrkirche von Kufstein stehen im Zentrum eines Dokumentarfilms des Bozner Filmemachers Lucio Rosa und des Kunsthistorikers Hanns Paul Ties Die Orgel der Pfarrkirche Kufstein Orgel VerzeichnisEinzelnachweise Bearbeiten Tirol unbewegliche und archaologische Denkmale unter Denkmalschutz Memento vom 3 Juni 2016 im Internet Archive PDF Bundesdenkmalamt Stand 26 Juni 2015 PDF 47 58261 12 170078 Koordinaten 47 34 57 4 N 12 10 12 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfarrkirche Kufstein amp oldid 237390066