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Oxytropis urumovii ist eine Pflanzenart aus der Gattung der Spitzkiele Oxytropis in der Unterfamilie der Schmetterlingsblutler Faboideae innerhalb der Familie der Hulsenfruchtler Fabaceae Dieser sehr seltene Endemit tritt sporadisch in alpinen Habitaten auf Kalkstein im nordlichen Pirin Gebirge auf 1 Oxytropis urumoviiHerbarbeleg aus dem Herbar der Botanischen Staatssammlung Munchen leg H Merxmuller amp P Zollitsch 1 8 1968 SystematikOrdnung Schmetterlingsblutenartige Fabales Familie Hulsenfruchtler Fabaceae Unterfamilie Schmetterlingsblutler Faboideae Tribus GalegeaeGattung Spitzkiele Oxytropis Art Oxytropis urumoviiWissenschaftlicher NameOxytropis urumoviiJav Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung und Systematik 1 1 Unterscheidungsmerkmale zu ahnlichen Arten und botanische Geschichte 1 2 Vegetative Merkmale 1 3 Generative Merkmale 2 Okologie 3 Vorkommen und Synsoziologie 3 1 Verbreitung 3 2 Standortbedingungen 3 3 Synsoziologie 4 Trivialnamen in anderen Sprachen 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseBeschreibung und Systematik BearbeitenUnterscheidungsmerkmale zu ahnlichen Arten und botanische Geschichte Bearbeiten Oxytropis urumovii wurde wohl aufgrund ihrer geringen Grosse zuerst mit Oxytropis prenja verwechselt 2 1922 erkannte Javorka die Eigenstandigkeit der eigentlich unverwechselbaren Art wobei jedoch August von Hayek 1927 in Prodromus Florae peninsulae Balcanicae 1 S 790 791 Oxytropis umorovii als identisch mit dem Oxytropis dinarica betrachtete 3 Gemeinsam ist Oxytropis urumovii und Oxytropis dinarica dass beide dicht behaart und gelbbluhend sind jedoch ist ersterer durch die fast doppelt gekammerte Hulsenfrucht langere Kelchzipfel starkere Behaarung und kleineren Habitus von allen balkanischen Oxytropis Arten sehr gut unterscheidbar 4 Noch 1966 folgten Peter Leins und Hermann Merxmuller der Hayekschen Ansicht und schlossen in Oxytropis urumovii den Oxytropis dinarica mit ein 5 Dieser verbreiteten Auffassung Leins amp Merxmullers widersprachen 1983 Chrtek amp Chrtkova die beide Taxa wiederherstellten 2 Oxytropis urumovii ist eine diploide Art Der hexaploide Oxytropis campestris ist daher womoglich aus balkanischen Vorfahren entstanden zu dem die beiden diploiden Oxytropis dinarica und Oxytropis urumovii sowie eine tetraploide Art gehoren konnen 4 Vegetative Merkmale Bearbeiten Oxytropis urumovii wachst als stangellose ausdauernde krautige Pflanze und erreicht Wuchshohen von 5 bis 10 Zentimetern Das Wurzelsystem ist kraftig entwickelt und zeigt eine tiefe Pfahlwurzel die sich kraftig verzweigt Die oberirdischen Pflanzenteile sind filzig behaart mit 2 bis 3 Millimeter langen weisslichen Haaren Indument Die zahlreichen Laubblatter stehen in einer grundstandigen Blattrosette zusammen Die Laubblatter sind in Blattstiel und Blattspreite gegliedert Die gefiederte Blattspreite enthalt zumeist acht bis zwolf Paare von Fiederblattchen Die frei stehenden lanzettlichen Nebenblatter sind zwei bis dreimal so lang wie die untersten Fiederblattchen und nur kurz mit dem Laubblattstiel verbunden 4 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von Juli bis September Die Bluten stehen gedrangt in eiformigen kopfchenartigen traubigen Blutenstanden Die aufrechten zwittrigen Bluten sind bei einer Lange von 14 bis 15 Millimetern zygomorph und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die funf Kelchblatter sind kurz rohrig glockig verwachsen mit langen weisslichen oder gelblichen wie angedruckten und deutlich kurzeren schwarzen Haaren bedeckt Die funf Kronblatter stehen in der typischen Form der Schmetterlingsblute zusammen Die 14 bis 15 Millimeter lange Krone ist leuchtend gelb und farbt an der Spitze nach der Anthese rotlich Die aufrechte sitzende halb gekammerte bis fast doppelt gekammerte aufgeblasene Hulsenfrucht ist langlich eiformig und verschmalert sich zur Spitze hin in eine zunehmend spitzer werdenden langen Schnabel Die Hulsenfrucht ist mit langen wolligen hellen und kurzen schwarzen Harchen besetzt Die kastanienbraunen Samen sind nierenformig und abgeflacht Die Chromosomenzahl betragt 2n 16 6 Okologie BearbeitenBei Oxytropis urumovii handelt es sich um einen Hemikryptophyt der als stangellose kompakte Rosettenpflanze wachst Er ist ein thermophiler Xerophyt Vorkommen und Synsoziologie BearbeitenVerbreitung Bearbeiten nbsp Verbreitung von Oxytropis urumovii und der Unterarten von Oxytropis dinarica subsp dinarica mit den Varietaten weberi und macrocarpa sowie Oxytropis dinarica subsp weberi nbsp Das Habitat von Oxytropis urumovii umfasst Kutelo 2908 Meter vorne links und Vihren 2913 Meter hinten rechts als die beiden Hauptgipfel des Gebirges Im Vordergrund der Kontscheto Grat Auf diesen aus metamorphen Sedimentgesteinen aufgebauten Gebirgsteil hat sich Oxytropis urumovii spezialisiert Oxytropis urumovii ist nur im nordlichen Pirin auf dem Hauptkamm des Gebirges verbreitet der aus metamorphen Sedimentgesteinen kristalliner Kalkstein und Marmor aufgebaut ist Bekannte Fundstellen sind der Vihren sowohl im Gipfelbereich wie in den nordseitig gelegenen glazialen Gross Karen des Vihren in der Kazanita mit dem Mali und Golemyi Kazan auf dem Kutelo sowie Banski Suchodol Kamenitsa und Razloschki Suchodol Standortbedingungen Bearbeiten Oxytropis urumovii besiedelt nur Rendzinen auf Kalkunterlage die sich auf einige Bereiche des nordlichen Pirins beschranken Sie gedeiht in Hohenlagen bis uber 2500 Meter und kommt in krautreichen Gesellschaften von Festuca pirinica vor Sie kommt an trockenen Windecken im Gipfel und Kammbereich des Pirins vor Synsoziologie Bearbeiten Allgemein wird Oxytropis urumovii in offenen alpinen Kalkmagerrasen angetroffen in denen die Graser Sesleria korabensis Carex rupestris Carex kitaibeliana und Sesleria coerulans unterschiedlich stark dominieren 7 Hierin ist Oxytropis urumovii Bestandteil von Schnegesellschaften der Ordnung Gentiano Plantaginetum atratae die in glazialen Karen des Pirins auftritt Folgende weitere begleitete Arten sind typisch Arenaria biflora Dianthus microlepis Draba scardica Galium demissum subsp stojanovii Gentiana verna Gnaphalium supinum Omalotheca supina Plantago atrata Potentilla crantzii Potentilla ternata Ranunculus carinthiacus Sedum atratum sowie weniger haufig Alopecurus gerardii Carex kitaibeliana Poa pirinica und Sesleria coerulans 8 In Alpinen Kalkmagerrasen der Windecken im Gipfel und Kammbereich des Pirin im Verband Oxytropido Elynion finden sich neben Oxytropis urumovii zahlreich weitere endemische Arten des Pirin Carex curvula Poa media Festuca airoides sind selten haufiger sind Antennaria dioica Anthyllis vulneraria Carex kitaibeliana Erigeron alpinus Galium anisophyllon Hieracium alpicola Jasione laevis subsp orbiculata Juniperus sibirica Minuartia verna Primula minima Sesleria coerulans Trifolium repens subsp orbelicum Vaccinium uliginosum sowie den in Bulgarien selten vorkommenden Androsace villosa Campanula cochlearifolia Centaurea achtarovii Festuca pirinica Rhodax alpestris Thymus perinicus 9 Trivialnamen in anderen Sprachen Bearbeitenbulg Urumov oksitropis 10 Literatur BearbeitenPeter Leins Hermann Merxmuller Oxytropis In T G Tutin V H Heywood N A Burges D M Moore D H Valentine S M Walters D A Webb Hrsg Flora Europaea Volume 2 Rosaceae to Umbelliferae Cambridge University Press Cambridge 1968 ISBN 0 521 06662 X S 124 126 englisch eingeschrankte Vorschau in der Google Buchsuche Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Oxytropis urumovii Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Nationale Rote Liste der Republik Bulgarien Oxytropis urumovii Jav 2 Oxytropis urumovii Jav Typusbelege im Bulgarischen Nationalmuseum fur Naturgeschichte Aufsammlung Ivan Kyrill Urumovs 1915 Bulgarischen Nationalmuseum fur Naturgeschichte Einzelnachweise Bearbeiten N Andreev Oxytropis uruovii Javorka In Ana Petrova Hrsg Atlas of Bulgarian Endemic Plants Gea Libris Sofia 2006 S 146 147 a b Jindrich Chrtek Anna Chrtkova 1982 Bemerkungen zu einigen balkanischen Oxytropis Arten In Folia Geobotanica amp Phytotaxonomica Band 18 Nr 3 1983 S 311 JSTOR 4180441 August von Hayek Prodomus Florae peninsulae Balcanicae 1 1927 S 790 791 a b c Ekaterina Kozuharova A John Richards Marie Hale Kirsten Wolff Two rare Oxytropis species Fabaceae endemic to the Pirin Mts Bulgaria In Phytologia Balcanica Band 13 Nr 3 Sofia 2007 S 335 346 PDF Peter Leins Hermann Merxmuller Zur Gliederung der Oxytropis campestris Gruppe In Mitteilungen der Botanischen Staatssammlung Munchen Band 6 1966 S 19 31 Ekaterina Kozuharova A John Richards Marie Hale Kirsten Wolff Two rare Oxytropis species Fabaceae endemic to the Pirin Mts Bulgaria In Phytologia Balcanica Band 13 Nr 3 Sofia 2007 S 343 Kalkmagerrasen bei EUNIS Habitat Typen in Bulgarien 1 2 Vorlage Toter Link e ecodb bas bg Seite nicht mehr abrufbar festgestellt im Mai 2019 Suche in Webarchiven nbsp Info Der Link wurde automatisch als defekt markiert Bitte prufe den Link gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis EUNIS Habitat Typ E4 121 Alpine calcicolous herbaceous communities near melting snow patches 1 EUNIS Habitat Typ E4 427 Chervena kniga na Republika Blgariya Band 1 dt Rote Arten Liste der Republik Bulgarien Urumov oksitropis Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Oxytropis urumovii amp oldid 231948483