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Olsacherit IMA Symbol Ols 2 ist ein sehr selten vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate mit der chemischen Zusammensetzung Pb2 SO4 SeO4 3 und ist damit chemisch gesehen ein Blei Selenat mit zusatzlichen Sulfationen OlsacheritEl Dragon Mine Antonio Quijarro Potosi Bolivien Bildbreite 2 mm Allgemeines und KlassifikationIMA Nummer 1969 009 1 IMA Symbol Ols 2 Chemische Formel Pb2 Se6 O4 SO4 1 Pb2 SO4 SeO4 3 Mineralklasse und ggf Abteilung Sulfate einschliesslich Selenate Tellurate Chromate Molybdate und Wolframate System Nummer nach Lapis Systematik nach Strunz und Weiss Strunz 9 Aufl Dana VI B 13 020 4 7 AD 35 32 01 03 01Kristallographische DatenKristallsystem orthorhombischKristallklasse Symbol orthorhombisch disphenoidisch 222Raumgruppe P2212 Nr 17 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 17 3Gitterparameter a 8 42 A b 10 96 A c 7 00 A 3 Formeleinheiten Z 4 3 Physikalische EigenschaftenMohsharte 3 bis 3 5 5 Dichte g cm3 berechnet 6 55 5 Spaltbarkeit gut nach 101 undeutlich nach 010 5 Bruch Tenazitat sehr sprodeFarbe farblosStrichfarbe weissTransparenz durchsichtig bis durchscheinendGlanz Glasglanz matt in KrustenKristalloptikBrechungsindizes na 1 945 6 nb 1 966 6 ng 1 983 6 Doppelbrechung d 0 038 6 Optischer Charakter zweiachsig negativAchsenwinkel 2V 80 gemessen 82 berechnet 6 Weitere EigenschaftenBesondere Merkmale pyroelektrischOlsacherit kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem und entwickelt scharf konturierte nadelige Kristalle bis etwa zwei Millimeter Lange die nach der b Achse gestreckt sind Das Mineral ist ublicherweise farblos und durchsichtig mit glasahnlichem Glanz auf den Oberflachen Durch vielfache Lichtbrechung aufgrund von Gitterbaufehlern oder polykristalliner Ausbildung kann Olsacherit aber auch durchscheinend weiss sein Inhaltsverzeichnis 1 Etymologie und Geschichte 2 Klassifikation 3 Kristallstruktur 4 Bildung und Fundorte 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseEtymologie und Geschichte BearbeitenErstmals entdeckt wurde Olsacherit in der Mina Virgen de Surumi Pacajake Mine im Pakajake Canyon etwa 20 km nordostlich von Colquechaca in der bolivianischen Departamento Potosi Beschrieben wurde das Mineral 1969 durch Cornelius Searle Hurlbut 1906 2005 7 8 und Lorenzo Francisco Aristarain 1926 2013 9 die es nach dem argentinischen Professor fur Mineralogie an der Universitat Cordoba Juan Augusto Olsacher 1903 1964 benannten 10 5 Das Typmaterial des Minerals wird an der Harvard University in Cambridge Massachusetts in den USA aufbewahrt Katalog Nr 110966 5 Klassifikation BearbeitenIn der veralteten 8 Auflage der Mineralsystematik nach Strunz ist Olsacherit noch nicht verzeichnet Im zuletzt 2018 uberarbeiteten und aktualisierten Lapis Mineralienverzeichnis nach Stefan Weiss das sich im Aufbau noch nach dieser alten Form der Systematik von Karl Hugo Strunz richtet erhielt das Mineral die System und Mineral Nr VI B 13 020 In der Lapis Systematik entspricht dies der Klasse der Sulfate Chromate Molybdate und Wolframate und dort der Abteilung Wasserfreie Sulfate mit fremden Anionen wo Olsacherit zusammen mit Grandreefit Lanarkit Leadhillit Macphersonit Pseudograndreefit und Susannit eine unbenannte Gruppe mit der Systemnummer VI B 13 bildet 4 Die von der International Mineralogical Association IMA zuletzt 2009 aktualisierte 11 9 Auflage der Strunz schen Mineralsystematik ordnet den Olsacherit ebenfalls in die Abteilung der Sulfate Selenate usw ohne zusatzliche Anionen ohne H2O ein Diese ist allerdings weiter unterteilt nach der relativen Grosse der beteiligten Kationen so dass das Mineral entsprechend seiner Zusammensetzung in der Unterabteilung Mit ausschliesslich grossen Kationen zu finden ist wo es zusammen mit Anglesit Baryt und Coelestin die Barytgruppe mit der System Nr 7 AD 35 bildet Auch die vorwiegend im englischen Sprachraum gebrauchliche Systematik der Minerale nach Dana ordnet den Olsacherit in die Klasse der Sulfate und Verwandte und dort in die Abteilung Zusammengesetzte Sulfate ein Hier ist er als einziges Mitglied in der unbenannten Gruppe 32 01 03 innerhalb der Unterabteilung Zusammengesetzte Sulfate wasserfrei mit einfacher doppelanionischer Formel zu finden Kristallstruktur BearbeitenOlsacherit kristallisiert orthorhombisch in der Raumgruppe P2212 Raumgruppen Nr 17 Stellung 3 Vorlage Raumgruppe 17 3 mit den Gitterparametern a 8 42 A b 1 96 A und c 7 0 A sowie 4 Formeleinheiten pro Elementarzelle 3 Bildung und Fundorte BearbeitenOlsacherit bildet sich sekundar als Umwandlungsprodukt von Penroseit 10 in der Oxidationszone von selenhaltigen hydrothermalen Lagerstatten Als Begleitminerale konnen je nach Fundort Ahlfeldit Chalkomenit Goethit Lepidokrokit und oder Penroseit auftreten 5 Olsacherit gehort zu den sehr seltenen Mineralbildungen von denen nur wenige Proben existieren die an bisher rund 10 dokumentierten Fundorten Stand 2023 12 gesammelt wurden Neben seiner Typlokalitat Mina Virgen de Surumi im Pakajake Canyon in der Provinz Chayanta trat das Mineral in Bolivien nur noch auf den Abraumhalden der El Dragon Mine in der Provinz Antonio Quijarro zutage Weitere bisher bekannte Fundorte sind die El Chire Prospektion bei Los Llantenes im Departamento Vinchina La Rioja und die Cacheuta Mine am Cerro de Cacheuta Sierra de Cacheuta im Departamento Lujan de Cuyo Provinz Mendoza in Argentinien der Coldwell Komplex im Thunder Bay District in der kanadischen Provinz Ontario Liauzun nahe Olloix im Kanton Saint Amant Tallende im franzosischen Departement Puy de Dome Auvergne die Baccu Locci Mine bei Villaputzu in der Region Sarrabus Gerrei auf der italienischen Insel Sardinien im nordlichen Fumarolenfeld nahe dem Vulkan Tolbatschik auf der Halbinsel Kamtschatka im Fernen Osten Russlands die Waterbank Mine nahe dem Dorf Ecton in der englischen Grafschaft Staffordshire sowie die Santa Rosa Mine bei Malpais Mesa in den Inyo Mountains im gleichnamigen County von Kalifornien USA 13 Siehe auch BearbeitenListe der MineraleLiteratur BearbeitenC S Hurlbut Jr L F Aristarain Olsacherite Pb2 SO4 SeO4 a new mineral from Bolivia In The American Mineralogist Band 54 1969 S 1519 1527 englisch online verfugbar bei rruff info PDF 530 kB abgerufen am 5 Mai 2019 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Olsacherite Sammlung von Bildern Olsacherit In Mineralienatlas Lexikon Geolitho Stiftung abgerufen am 13 Juli 2022 David Barthelmy Olsacherite Mineral Data In webmineral com Abgerufen am 5 Mai 2019 englisch Olsacherite search results In rruff info Database of Raman spectroscopy X ray diffraction and chemistry of minerals RRUFF abgerufen am 5 Mai 2019 englisch Einzelnachweise Bearbeiten a b Malcolm Back Cristian Biagioni William D Birch Michel Blondieau Hans Peter Boja und andere The New IMA List of Minerals A Work in Progress Updated November 2023 PDF 3 8 MB In cnmnc main jp IMA CNMNC Marco Pasero November 2023 abgerufen am 14 November 2023 englisch a b Laurence N Warr IMA CNMNC 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Olsacherit beim Mineralienatlas deutsch und bei Mindat englisch abgerufen am 14 November 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Olsacherit amp oldid 239124649