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Die katholische Pfarrkirche Notre Dame des Blancs Manteaux in der Rue des Blancs Manteaux Nr 12 im 4 Arrondissement von Paris geht auf die Niederlassung eines Bettelordens im Maraisviertel im 13 Jahrhundert zuruck Die heutige Kirche wurde Ende des 17 Jahrhunderts im Stil des klassizistischen Barocks errichtet 1983 wurde die Kirche in die Liste der franzosischen Kulturdenkmaler als Monument historique aufgenommen 1 Die nachsten Metrostationen sind Hotel de Ville Rambuteau oder Saint Paul der Linien 1 und 11 Pfarrkirche Notre Dame des Blancs Manteaux Ansicht von SudostenBleiglasfenster von 1946 im Chorumgang mit der Darstellung der Grundsteinlegung der heutigen Kirche im Jahr 1685 durch den Kanzler Cellier Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Bleiglasfenster 4 Orgel 5 Ausstattung 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenIm Jahr 1258 grundeten die Serviten wortlich die Knechte der Jungfrau Maria Ordo Servorum Mariae mit der Unterstutzung des franzosischen Konigs Ludwig des Heiligen auf dem rechten Seineufer von Paris im Marais eine Niederlassung ihres Ordens Sie waren Bruder eines Bettelordens und trugen als Zeichen ihrer Demut ungefarbte Kutten weshalb sie umgangssprachlich als Blancs Manteaux weisse Mantel bezeichnet wurden Als 1274 auf dem Zweiten Konzil von Lyon Papst Gregor X viele der neu gegrundeten Bettelorden darunter die Serviten verbot erhielten die Wilhelmiten Orden der Eremiten des Heiligen Wilhelm deren Guter und Klostergebaude Obwohl letztere schwarze Kutten trugen behielten sie den Namen Blancs Manteaux bei 1618 schlossen sich die Wilhelmiten den Benediktinern der Kongregation von Saint Maur an die dort ihr Noviziat einrichteten Im Zuge der Ausbreitung des Benediktinerordens wurden von 1685 bis 1690 unter dem Prior Dom Antoine de Machy nach den Planen des Architekten Charles Duval neue Klostergebaude errichtet Ein Fenster im Chorumgang stellt die Grundsteinlegung der heutigen Kirche im Jahr 1685 dar 1863 verlangerte Victor Baltard die Kirche um ein Joch und fugte das klassizistische Portal in die Sudfassade ein Letzteres war 1703 von Jean Sylvain Cartaud 1675 1758 fur die ehemalige Kirche Saint Eloi der Barnabiten auf der Ile de la Cite in Paris geschaffen worden In der Folge der Revolution von 1789 wurde das Kloster aufgelost und die Gebaude verkauft Nach dem Konkordat von 1801 wurde die Kirche wieder fur den Gottesdienst geoffnet 1807 erwarb die Stadt Paris die Kirche und Notre Dame des Blancs Manteaux wurde Pfarrkirche Seelsorgerisch wird die Pfarrgemeinde seit 2014 von Priestern der Gemeinschaft Sankt Martin betreut Architektur Bearbeiten nbsp InnenraumDas Hauptportal der Kirche befindet sich an der Sudfassade Das Langhaus erstreckt sich uber sechs Joche und mundet im Norden in einen halbrund geschlossenen Chor Das Hauptschiff ist mit einem von Stichkappen durchbrochenen Tonnengewolbe gedeckt das auf einer breiten mit verzierten Kragsteinen versehenen Gesimsplatte aufliegt Zu beiden Seiten des Hauptschiffes offnen sich Rundbogenarkaden zu den schmalen Seitenschiffen Sie ruhen auf machtigen Pfeilern denen kannelierte Pilaster mit korinthischen Kapitellen vorgelegt sind Uber den Arkadenbogen die auch um den Chor fuhren sind Reliefs mit symbolischen Darstellungen des Alten und Neuen Testaments und Medaillons mit den Busten von Aposteln und Heiligen skulptiert Bleiglasfenster BearbeitenDie Bleiglasfenster im ostlichen Chorumgang wurden 1946 von Raphael Lardeur geschaffen Sie stellen Szenen aus der Geschichte des Klosters dar die Grundung des Klosters durch Ludwig den Heiligen die Ubernahme des Klosters durch die Wilhelmiten die Grundsteinlegung der heutigen Kirche im Jahr 1685 durch den Kanzler Cellier die Grundung der Niederlassung der Karmelitinnen in Paris durch den Kardinal Pierre de Berulle und Madame Barbe Acarie Orgel Bearbeiten nbsp OrgelDie Orgel wurde von Louis Callinet 1786 1846 gebaut 1867 wurde sie von Joseph Merklin und 1964 von der elsassischen Orgelbaufirma Alfred Kern amp fils restauriert Das Orgelgehause wurde 1864 von Marcellin Varcollier entworfen Die Orgelempore geht auf das 17 Jahrhundert zuruck Sie ruht auf sechs Saulen mit ionischen Kapitellen Das Instrument hat 42 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen elektrisch 2 I Positif C g3Montre 8 Bourdon 8 Prestant 4 Flute conique 4 Nasard 2 2 3 Doublette 2 Tierce 1 3 5 Larigot 1 1 3 Plein Jeu IV V 0Cromorne 8 Voix humaine 8 II Grand Orgue C g3Bourdon 16 Bourdon 0 8 Flute a cheminee 0 8 Prestant 0 4 Grosse tierce 0 3 1 5 Doublette 0 2 Sesquialtera IIIFourniture III IVCymbale IVTrompette 0 8 Clairon 0 4 III Recit C g3Quintaton 0 8 Flute conique 0 8 Principal 0 4 Flute a fuseau 0 2 Sifflet 0 1 Cymbale Tierce IV VDoucaine 16 Trompette 0 8 Clairon 0 4 IV Solo f0 g3Flute a fuseau 0 8 Cornet VHautbois 8 Pedale C f1Soubasse 16 Quinte 10 2 3 Principal 0 8 Principal 0 4 Cor de nuit 0 2 Fourniture IV 0Bombarde 16 Trompette 0 8 Basson 0 4 Koppeln I II III II I P II P III PAusstattung BearbeitenAus dem 14 Jahrhundert stammt die Steinskulptur einer Madonna mit Kind Das Gemalde Himmelfahrt Mariens wird Francois Perrier um 1590 1650 zugeschrieben In der Taufkapelle befinden sich die Gemalde Tod der heiligen Anna von 1640 des Nurnberger Malers Joachim von Sandrart 1606 1688 und Die wunderbare Brotvermehrung von 1683 von Claude Audran dem Jungeren 1639 1684 1970 wurden hier weitere Gemalde aus dem fruhen 17 Jahrhundert untergebracht deren Themen sich auf das Alte Testament beziehen z B Die Begegnung von Abraham und Melchisedek Moses schlagt gegen den Felsen Das Einsammeln des Manna David und Achimelech Die Kanzel stammt von 1749 und wurde im 19 Jahrhundert erworben Sie ist ein Werk des Rokoko und vermutlich eine suddeutsche Arbeit Auf Tafeln mit Inkrustationen aus Holz Zinn und Elfenbein werden biblische Szenen dargestellt Den Schalldeckel bekront die Figur des Erzengels Michael der Luzifer besiegt Zu seinen Fussen sitzen die vier Evangelisten Literatur BearbeitenGeorges Brunel Marie Laure Deschamps Bourgeon Yves Gagneux Dictionnaire des Eglises de Paris Editions Hervas Paris 2000 ISBN 2 903118 77 9 S 151 153 Jean Colson Marie Christine Lauroa Hrsg Dictionnaire des Monuments de Paris Editions Hervas Paris 2003 ISBN 2 84334 001 2 S 531 533 Aline Dumoulin Alexandra Ardisson Jerome Maingard Murielle Antonello Paris D Eglise en Eglise Editions Massin Paris 2008 ISBN 978 2 7072 0583 4 S 102 104 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Notre Dame des Blancs Manteaux Sammlung von Bildern Videos und AudiodateienEinzelnachweise Bearbeiten Notre Dame des Blancs Manteaux in der Base Merimee des franzosischen Kulturministeriums franzosisch Nahere Informationen zur Orgel abgerufen am 11 Marz 201648 858888888889 2 3576388888889 Koordinaten 48 51 32 N 2 21 27 5 O Normdaten Geografikum GND 7628546 7 lobid OGND AKS Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Notre Dame des Blancs Manteaux amp oldid 225833253