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Nikolaus Simmer Pseudonym Klaus Simmer Jochem 11 November 1902 in Besch 17 Marz 1986 ebenda war ein deutscher Diplom Kaufmann und Politiker NSDAP Von 1940 bis 1945 war er Oberburgermeister von Koblenz 1 Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Beruf 2 Wirken als Koblenzer Oberburgermeister 3 Nachkriegszeit 4 Herkunft und Familie 5 Veroffentlichungen Auswahl 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben und Beruf BearbeitenSimmer besuchte die Praparandenanstalt und das Lehrerseminar in Wittlich wo er 1923 sein Lehrerexamen ablegte Im Anschluss arbeitete er als kaufmannischer Angestellter in Saarbrucken Er studierte als Werkstudent von 1925 bis 1926 Rechts und Wirtschaftswissenschaften an der Handelshochschule Berlin und dann bis 1929 Wirtschafts und Sozialwissenschaften an der Johann Wolfgang Goethe Universitat Frankfurt am Main In Frankfurt wurde er Mitglied der Burschenschaft Marcomannia im Verband Deutscher Burschen 1927 trat er in die NSDAP Mitgliedsnummer 56 310 ein Von 1929 bis 1930 arbeitete er als Handelslehrer an der Stadtischen Hoheren Handelsschule der Stadt Frankfurt am Main Er holte sein Abitur nach und wurde 1929 Diplom Kaufmann und 1931 Diplom Handelslehrer 1931 wurde er an der Universitat Frankfurt am Main zum Dr rer pol promoviert Nachdem er ein Stipendium des Institute of International Education New York erhalten hatte ging er 1931 1932 fur ein Jahr an die Universitat Pennsylvania USA wo er auch Propagandavortrage fur die NSDAP hielt Nach seiner Ruckkehr ubernahm er das Amt des NSDAP Kreisleiters in Trier wo er auch Vorsitzender der NSDAP Fraktion im Stadtrat war Er betatigte sich ab 1932 als Gauredner In Trier war er ab 1933 als Kreisfuhrer des DRK tatig Von Marz bis zur Auflosung der Korperschaft im Herbst 1933 war er Mitglied des Preussischen Landtages Im Marz 1933 wurde er in den Rheinischen Provinziallandtag gewahlt der im Dezember aufgelost wurde Am 23 April 1933 wurde er Landrat in Trier wo er 1935 in den einstweiligen Ruhestand versetzt wurde 1933 1936 und 1938 war er erfolglos fur den Reichstag vorgeschlagen worden 1935 war er ehrenamtlich als Gauwirtschaftsberater in Trier tatig Er war Standartenfuhrer im NSKK Nachdem ihm fahrlassiger Landesverrat vorgeworfen worden war wurde er in den einstweiligen Ruhestand versetzt 1936 wurde er vertretungsweise dann von 1937 bis 1939 kommissarischer Landrat in Bad Kreuznach 1940 bis 1944 war er Staatskommissar im luxemburgischen Bad Mondorf und kommissarischer Leiter des Staatsbads Mondorf Wirken als Koblenzer Oberburgermeister BearbeitenSein Vorganger Theodor Habicht wurde nach nur vier Monaten Amtszeit zum Kriegsdienst einberufen Am 6 Januar 1940 folgte ihm Simmer im Amt des Oberburgermeisters von Koblenz Im September 1943 wurde er zustandig fur die Wirtschaftsabteilung im besetzten Luxemburg Im Jahr 1942 wurden aus der Region 870 Juden uber den Bahnhof Koblenz Lutzel in die nationalsozialistischen Konzentrations und Vernichtungslager deportiert Ein Jahr spater folgten 149 Koblenzer Sinti die uber den Hauptbahnhof nach Auschwitz verschleppt und dort vergast wurden Von den 800 Juden 1929 in Koblenz hatten nur 22 den Holocaust uberlebt 2 1943 erhielt Simmer Redeverbot Im Luftkrieg auf deutsche Stadte wurde Koblenz zunachst verschont Am 22 April 1944 fand der erste grossere Luftangriff auf Koblenz statt bei dem 130 Menschen getotet und 300 verletzt wurden Der schwerste Luftangriff vom 6 November 1944 zerstorte die Stadt vollstandig ein Feuersturm machte jede Loschversuche aussichtslos 109 Tote 558 Verletzte und 25 000 Obdachlose forderte dieser Angriff Von den einst 23 700 Wohnungen waren nur 1 500 unbeschadigt geblieben Die Stadtverwaltung evakuierte die Koblenzer Bevolkerung bis Ende 1944 nach Thuringen was vielen Menschen das Leben rettete Seit dem 24 September 1944 verliessen taglich mehrere Zuge mit jeweils 600 Menschen die Stadt Der endgultige Raumungsbefehl kam am 13 Januar 1945 Im Januar 1945 wurde er als Oberburgermeister abberufen und musste als Mannschaftsdienstgrad der Einberufung zum Kriegsdienst Folge leisten Am 12 Februar 1945 folgte ihm Konrad Gorges im Amt des Oberburgermeisters nach Nachkriegszeit BearbeitenSimmer geriet im Marz 1945 bei Oppenheim in US amerikanische Kriegsgefangenschaft wurde 1945 46 in Saarbrucken interniert und befand sich 1947 bis 1948 als mutmasslicher Kriegsverbrecher in luxemburgischer Untersuchungshaft Das Verfahren wurde schliesslich eingestellt und Simmer entlassen Sein Entnazifizierungsverfahren wurde am 16 Marz 1950 eingestellt da er nach Ansicht des Untersuchungsausschusses der Gruppe III Minderbelastete zuzuordnen war 3 Arbeit fand er als Versicherungsvertreter Spater war er als Steuerberater in Gerolstein und Kobern tatig Ab 1951 bemuhte er sich erfolglos um eine Ruckkehr in den Staatsdienst 1954 wurde er pensioniert Herkunft und Familie BearbeitenNikolaus Simmer war ein Sohn des aus Luxemburg stammenden Landwirts und Muhlenbesitzers Johann Simmer und dessen Ehefrau Anna geb Jochem Er war seit 1935 mit Hedwig Dujardin 29 Juli 1913 Tochter eines Rechtsberaters verheiratet Ein jungerer Bruder von ihm war der fruhere Landrat des Kreises Ahrweiler Peter Simmer 1 Veroffentlichungen Auswahl BearbeitenWandlungen in der Kapitalanlagepolitik der privaten deutschen Versicherungsgesellschaften seit der Wahrungsstabilisierung Dissertation Universitat Frankfurt am Main 1931 Die Losung des Saargrenzproblems im Landkreise Trier Schweich 1933 Die Losung der Winzerfrage Trier um 1933 34 Unter dem Pseudonym Klaus Simmer Jochem Generation ohne Hoffnung Aufzeichnungen des Robert Grenzmann aus den Jahren 1913 1933 Hannover 1968 Literatur BearbeitenErich Stockhorst Funftausend Kopfe Wer war was im Dritten Reich 1967 Wolfgang Schutz Koblenzer Kopfe Personen der Stadtgeschichte Namensgeber fur Strassen und Platze 2 uberarb u erw Auflage Verlag fur Anzeigenblatter GmbH Mulheim Karlich 2005 Energieversorgung Mittelrhein GmbH Hrsg Geschichte der Stadt Koblenz Gesamtredaktion Ingrid Batori in Verbindung mit Dieter Kerber und Hans Josef Schmidt Bd 1 Von den Anfangen bis zum Ende der kurfurstlichen Zeit Theiss Stuttgart 1992 ISBN 3 8062 0876 X Bd 2 Von der franzosischen Stadt bis zur Gegenwart Theiss Stuttgart 1993 ISBN 3 8062 1036 5 Ernst Kienast Hrsg Handbuch fur den Preussischen Landtag Ausgabe fur die 5 Wahlperiode Berlin 1933 S 384 Petra Weiss Nikolaus Simmer 1902 1986 nationalsozialistischer Funktionar Landrat und Oberburgermeister von Koblenz Koblenz 2013 Helge Dvorak Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft Band I Politiker Teilband 9 Nachtrage Koblenz 2021 S 160 162 Online PDF Weblinks BearbeitenSimmer Nikolaus in der Datenbank Saarland Biografien Nikolaus Simmer in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten a b Horst Romeyk Die leitenden staatlichen und kommunalen Verwaltungsbeamten der Rheinprovinz 1816 1945 Publikationen der Gesellschaft fur Rheinische Geschichtskunde Band 69 Droste Dusseldorf 1994 ISBN 3 7700 7585 4 S 747 f Rassische Verfolgung und Euthanasie in Koblenz in VVN BdA Kaiserslautern Petra Weiss Nikolaus Simmer In Internetportal Rheinische Geschichte Abgerufen am 20 Marz 2019 Landrate des Landkreises Bad Kreuznach Damian Bitter Philipp Ludwig Hout Gustav Wilhelm von Jagow Otto Ludwig Agricola Erwin von Nasse Erich Muser Otto Ehrensberger Ernst Schmitt Hellmuth Rademacher Nikolaus Simmer Konrad Noell Philipp Palm Fritz Sieben Philipp Graff Hans Schumm Walter Zuber Karl Otto Velten Franz Josef Diel Bettina DickesLandrate im Landkreis Trier Gustav Perger 1816 1847 Eduard Otto Spangenberg 1848 1885 Leopold Tobias 1885 1894 Maximilian von Troschke 1894 1820 Karl Pohl 1920 1933 Nikolaus Simmer 1933 1935 Hellmuth Rademacher 1936 Philipp Deichmann 1936 1945 Heinrich Salzmann 1945 1946 Robert Fecker 1946 1947 Jakob Emil Schladt 1947 1950 Heinrich Salzmann 1950 1962 Konrad Schubach 1962 1964 Dieter Braun Friderici 1964 1969 Oberburgermeister von Koblenz seit 1814 Johann Josef Mazza Abundius Maehler Friedrich Wilhelm Alexander Bachem Hubert Josef Cadenbach Karl Heinrich Lottner Emil Schuller Karl Ortmann Bernhard Clostermann Karl Russell Hugo Rosendahl Otto Wittgen Theodor Habicht Nikolaus Simmer Konrad Gorges Franz Lanters Wilhelm Kurth Wilhelm Guske Josef Schnorbach Willi Werner Macke Willi Horter Eberhard Schulte Wissermann Joachim Hofmann Gottig David Langner Normdaten Person GND 1051186110 lobid OGND AKS VIAF 308714119 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Simmer NikolausKURZBESCHREIBUNG deutscher Diplom Kaufmann und Politiker NSDAP GEBURTSDATUM 11 November 1902GEBURTSORT BeschSTERBEDATUM 17 Marz 1986STERBEORT Besch Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nikolaus Simmer amp oldid 234042768