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Friedrich Ernst Schmitt 5 April 1896 in Staudernheim 17 Oktober 1972 ebenda war ein deutscher Politiker NSDAP Ernst Schmitt Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenDer Sohn eines Schmieds besuchte die Volksschule und absolvierte eine Lehre zum Schmied und zum Schlosser Von 1914 bis 1918 nahm er am Ersten Weltkrieg teil Wahrend des Krieges wurde er mehrmals verwundet und mit dem Eisernen Kreuz II Klasse ausgezeichnet Anschliessend arbeitete er kurzzeitig von November 1918 bis Marz 1919 bei der Eisenbahn um dann fur zweieinhalb Jahre am Technikum Bingen zu studieren das er mit einem Ingenieurexamen verliess Bis 1933 arbeitete als Giessereiingenieur in verschiedenen Giessereien Schmitt war seit 1920 verheiratet aus der Ehe gingen drei Kinder hervor 1923 trat Schmitt erstmals in die NSDAP ein Wahrend der alliierten Rheinlandbesetzung wurde er 1923 vorubergehend von den franzosischen Besatzungsbehorden ausgewiesen Nach der Wiederzulassung der NSDAP die nach dem Hitlerputsch verboten worden war trat er der Partei am 26 Mai 1925 erneut bei Mitgliedsnummer 5 864 1 2 Nach einem Streit uber soziale Fragen mit dem Gauleiter von Hannover Ost Bernhard Rust trat er im November 1926 aus der NSDAP aus schloss sich jedoch der Partei im April 1928 nach einer Aussprache mit Gauleiter Robert Ley erneut an In der Partei war Schmitt Kreisleiter fur die Kreise Meisenheim und nach der Angliederung des Kreises fur Kreuznach Zudem leitete er die NSDAP Ortsgruppe in Bad Kreuznach 1929 wurde Schmitt Mitglied des Kreistags des Kreises Meisenheim und dort Vorsitzender der NSDAP Fraktion Von 1932 bis zum Herbst 1933 gehorte er dem Preussischen Landtag und dem Provinziallandtag der Rheinprovinz an Nach der Machtubertragung an die Nationalsozialisten war Schmitt Beauftragter der NSDAP fur das Amt Baumholder sowie die Kreise Kreuznach Birkenfeld und Zell Im Juni 1933 verhangte er Schutzhaft gegen Sozialdemokraten Von November 1933 bis zum Ende der NS Herrschaft im Fruhjahr 1945 sass Schmitt als Abgeordneter fur den Wahlkreis 21 Koblenz Trier im nationalsozialistischen Reichstag Sein Amt als Kreuznacher Kreisleiter ubte er ab 1933 hauptamtlich aus Daneben amtierte er als Erster Kreisdeputierter des Kreises Kreuznach und ubernahm 1933 fur einige Monate die Geschafte des Landrats In der Partei war Schmitt von 1933 bis 1936 Gauinspekteur im Gau Koblenz Trier Dabei soll es zu Differenzen mit Gauleiter Gustav Simon gekommen sein in deren Folge es zu mehreren Parteigerichtsverfahren gegen Schmitt kam 3 Schmitt leitete die Novemberpogrome 1938 im Kreis Kreuznach und war personlich in Bad Kreuznach an der Zerstorung von Wohnungen von Juden beteiligt 3 Nach der deutschen Besetzung Luxemburgs amtierte er im August und September 1940 als Landkommissar im Distrikt Luxemburg In der Endphase des Zweiten Weltkrieges fluchtete Schmitt aus Bad Kreuznach Am 8 Mai 1945 wurde er von amerikanischen Truppen gefangen genommen und gemass dem automatischen Arrest in Ludwigsburg interniert Im Juni 1947 wurde Schmitt auf eigenen Wunsch in die britische Besatzungszone nach Fallingbostel verlegt wovon er sich eine schnellere Freilassung versprach In der Entnazifizierung wurde Schmitt im Juni 1948 von einer niedersachsischen Spruchkammer zu 18 Monaten Gefangnis und einer Geldstrafe verurteilt Auf die Strafe wurde die Internierungshaft angerechnet Nach seiner Freilassung im selben Monat lebte er zunachst in Plettenberg und ab 1949 in Muhlheim am Main da er furchtete bei seiner Ruckkehr nach Staudernheim von den dortigen franzosischen Besatzungsbehorden erneut verhaftet zu werden Das Landgericht Bad Kreuznach verurteilte Schmitt im Dezember 1951 wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu zweieinhalb Jahren Gefangnis Das Urteil wurde vom Bundesgerichtshof aufgehoben und bei einer Neuverhandlung im April 1954 auf eineinhalb Jahre reduziert auf die die Internierungshaft vollstandig angerechnet wurden Der Anklageschrift vom Februar 1951 zufolge war Schmitt der unumschrankte Machthaber im Kreise Kreuznach dessen Anordnungen und Befehlen sich angesichts des ihm eigenen herrischen Wesens niemand zu widersetzen wagte 4 In einem zweiten Entnazifizierungsverfahren war Schmitt im Marz 1951 von einer Spruchkammer in Koblenz als Belasteter eingruppiert worden Literatur BearbeitenJoachim Lilla Martin Doring Andreas Schulz Statisten in Uniform Die Mitglieder des Reichstags 1933 1945 Ein biographisches Handbuch Unter Einbeziehung der volkischen und nationalsozialistischen Reichstagsabgeordneten ab Mai 1924 Droste Dusseldorf 2004 ISBN 3 7700 5254 4 S 575 Franz Maier Biographisches Organisationshandbuch der NSDAP und ihrer Gliederungen im Gebiete des heutigen Landes Rheinland Pfalz Veroffentlichungen der Kommission des Landtages fur die Geschichte des Landes Rheinland Pfalz Band 28 Hase amp Koehler Mainz 2007 ISBN 978 3 7758 1407 2 S 418 420 Ulrich Hauth Keiner im Kreis Kreuznach wagte ihm zu widersprechen Ernst Schmitt war von 1930 bis 1945 hiesiger Kreisleiter der NSDAP In Bad Kreuznacher Heimatblatter 2016 S 13 20 als PDF online bei Heimatkundeverein fur Stadt und Kreis Bad Kreuznach Weblinks BearbeitenErnst Schmitt in der Datenbank der Reichstagsabgeordneten Ernst Schmitt in der Rheinland Pfalzischen PersonendatenbankEinzelnachweise Bearbeiten Bundesarchiv R 9361 IX KARTEI 38011803 Ernst Schmitt Abgerufen am 2 Oktober 2019 a b Maier Organisationshandbuch S 419 Zitiert bei Maier Organisationshandbuch S 418 f Landrate des Landkreises Bad Kreuznach Damian Bitter Philipp Ludwig Hout Gustav Wilhelm von Jagow Otto Ludwig Agricola Erwin von Nasse Erich Muser Otto Ehrensberger Ernst Schmitt Hellmuth Rademacher Nikolaus Simmer Konrad Noell Philipp Palm Fritz Sieben Philipp Graff Hans Schumm Walter Zuber Karl Otto Velten Franz Josef Diel Bettina Dickes Normdaten Person GND 130524107 lobid OGND AKS VIAF 6042750 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schmitt ErnstALTERNATIVNAMEN Schmitt Friedrich Ernst vollstandiger Name KURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker NSDAP MdR MdLGEBURTSDATUM 5 April 1896GEBURTSORT StaudernheimSTERBEDATUM 17 Oktober 1972STERBEORT Staudernheim Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ernst Schmitt Politiker amp oldid 229186469