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Myonenspinspektroskopie µSR ist die Sammelbezeichnung fur drei Messmethoden der Nuklearen Festkorperphysik Dabei werden positiv geladene spinpolarisierte Myonen in die zu untersuchende Materialprobe implantiert und kommen dort auf Zwischengitterplatzen oder atomaren Fehlstellen zur Ruhe Die Wechselwirkung des Myonenspins mit den magnetischen Momenten des Wirtsgitters fuhrt zu einer charakteristischen zeitlichen Entwicklung der Spinpolarisation welche beobachtet wird und Ruckschlusse auf lokale magnetische Eigenschaften der untersuchten Materialprobe ermoglicht Das Akronym µSR steht dabei fur Myonen Spin Rotation als Prazession des Myonenspins um ein statisches gemitteltes Magnetfeld Myonen Spin Relaxation als zeitliche Abnahme der Spinpolarisation eines Myonenensembles Myonen Spin Resonanz als Antwort des Myonenspins auf einen ausseren HochfrequenzpulsInhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Bedeutung und Abgrenzung 3 Physikalischer Hintergrund 3 1 Die schwache Zerfallskette p m e 3 1 1 Pionenzerfall Produktion spinpolarisierter Myonen 3 1 1 1 Pionenzerfall in Ruhe Oberflachenmyonen 3 1 1 2 Pionenzerfall im Flug Zerfallskanalmyonen 3 1 2 Myonenzerfall Anisotropie der Zerfallspositronen 3 2 Das mSR Signal 3 2 1 Transversalfeldgeometrie 3 2 2 Nullfeld bzw Longitudinalfeldgeometrie 3 2 3 Relaxationsfunktionen 4 Siehe auch 5 Weblinks 6 Literatur 7 EinzelnachweiseGeschichte Bearbeiten1956 kamen die beiden theoretischen Physiker Tsung Dao Lee und Chen Ning Yang in einer bahnbrechenden Arbeit 1 zu der Schlussfolgerung dass im Gegensatz zu den anderen drei fundamentalen Wechselwirkungen Gravitation Elektromagnetismus und starke Wechselwirkung der Paritatserhaltungssatz bei der schwachen Wechselwirkung verletzt wird und schlugen zur Uberprufung mehrere Experimente vor Fur diese Hypothese die nur wenig spater von der Physikerin Chien Shiung Wu in dem nach ihr benannten Wu Experiment an 60Co Kernen experimentell bestatigt werden konnte 2 bekamen Lee und Yang im folgenden Jahr den Nobelpreis fur Physik 1957 Im selben Jahr wurde die Paritatsverletzung durch Gruppen um Leon Max Lederman Richard Garwin und Vince Telegdi im schwachen Zerfall des Myons nachgewiesen 3 In ihrem Artikel machten Garwin et al die richtungsweisende Schlussbemerkung 4 It seems possible that polarized positive and negative muons will become a powerful tool for exploring magnetic fields in nuclei atoms and interatomic regions Der Beginn der Myonenspinspektroskopie Bedeutung und Abgrenzung BearbeitenMit der Myonenspinspektroskopie konnen Betrag Richtung Verteilung und Dynamik innerer magnetischer Felder gemessen werden Aufgrund der charakteristischen Eigenschaften Sonde im Zwischengitterbereichreines Dipolmoment keine Quadrupoleffekte grosses magnetisches Moment m m 3 18 m p 8 89 m n displaystyle mu mu 3 18 mu p 8 89 mu n nbsp zugangliche Fluktuationszeit dynamischer Prozesse 10 11 s lt t lt 10 5 s displaystyle 10 11 mathrm s lt t lt 10 5 mathrm s nbsp ist das Myon als magnetische Sonde komplementar zu anderen Methoden der nuklearen Festkorperphysik wie Kernspinresonanzspektroskopie und Neutronenstreuung und besonders geeignet zur Untersuchung schwach magnetischer Effekte bzw Momente bis herab zu 10 3 m B displaystyle 10 3 mu B nbsp Atomungeordneter bzw geometrisch frustrierter magnetischer Systeme z B Spinglaser kurzreichweitiger Ordnung bzw Ordnungsubergange komplementar zur Neutronenstreuung Da die Pionen Produktion Protonenbeschleuniger eines bestimmten Energiebereichs voraussetzt sind µSR Messungen nur an vier sogenannten Mesonenfabriken moglich Tri University Meson Facility TRIUMF in Vancouver British Columbia Kanada Rutherford Appleton Laboratory RAL nahe Didcot Oxfordshire England Paul Scherrer Institut PSI in Villigen und Wurenlingen Kanton Aargau Schweiz Japan Proton Accelerator Research Complex J PARC bei Tōkai Prafektur Ibaraki JapanPhysikalischer Hintergrund BearbeitenDie schwache Zerfallskette p m e Bearbeiten Die mSR Messmethode beruht auf der Paritatsverletzung in der schwachen Zerfallskette p m n m mit t p 26 n s m e n e n m mit t m 2 2 m s displaystyle begin array rll pi longrightarrow amp mu nu mu amp quad text mit quad tau pi 26 mathrm ns amp downarrow amp amp mu longrightarrow e nu e overline nu mu amp quad text mit quad tau mu 2 2 mu mathrm s end array nbsp Unter Berucksichtigung der Erhaltungssatze fur linearen Impuls und Spin fuhren die eindeutige Linkshandigkeit Chiralitat h 1 displaystyle h 1 nbsp d h Spin antiparallel zum linearen Impuls der beiden beteiligten Neutrinos n m n e displaystyle nu mu nu e nbsp und die eindeutige Rechtshandigkeit Chiralitat h 1 displaystyle h 1 nbsp d h Spin parallel zum linearen Impuls des Myon Antineutrinos n m displaystyle overline nu mu nbsp zu den beiden Charakteristika dieser Zerfallskette Spinpolarisation des Myons m displaystyle mu nbsp beim Pionenzerfall Anisotropie der Emissionswahrscheinlichkeit der Zerfallspositronen e displaystyle e nbsp beim Myonenzerfall Pionenzerfall Produktion spinpolarisierter Myonen Bearbeiten Positive Pionen p displaystyle pi nbsp werden durch Spallationsreaktion beim Beschuss leichter Targetkerne C Be mit hochenergetischen Protonen ca 600 MeV erzeugt Die zwei dominierenden Kernreaktionen sind p p p n p p n n n p displaystyle begin array lll p p amp rightarrow amp p n pi p n amp rightarrow amp n n pi end array nbsp Die so erzeugten freien Pionen zerfallen nach einer mittleren Lebensdauer von t p 26 n s displaystyle tau pi 26 mathrm ns nbsp in ein positives Myon und ein Myon Neutrino Je nachdem ob dieser Zerfall in Ruhe oder im Flug stattfindet unterscheidet man zwischen Oberflachen oder Zerfallskanal Myonen Pionenzerfall in Ruhe Oberflachenmyonen Bearbeiten nbsp Zerfall des Pions im Ruhesystem Paritatsverletzung und Erhaltungssatze fur linearen Impuls und Drehimpuls fuhren zur Helizitatsanpassung bzw Spinpolarisation des Myons Oberflachenmyonen stammen aus dem Zerfall niederenergetischer Pionen die innerhalb des Produktionstargets gestoppt werden Da es sich beim Zerfall des Pions um einen Zweikorperzerfall handelt sind Energie Impuls und Drehimpuls der Zerfallsprodukte eindeutig festgelegt Im Ruhesystem des Pions gilt p m n m Energieerhaltung E p m p c 2 E m E n Impulserhaltung p p 0 p m p n Drehimpulserhaltung s p 0 s m s n Helizitatsanpassung H m H n m 1 displaystyle begin array rcccccl amp pi amp rightarrow amp mu amp amp nu mu amp text Energieerhaltung amp E pi m pi c 2 amp amp E mu amp amp E nu amp text Impulserhaltung amp vec p pi 0 amp Rightarrow amp vec p mu amp amp vec p nu amp text Drehimpulserhaltung amp vec sigma pi 0 amp Rightarrow amp vec sigma mu amp amp vec sigma nu amp text Helizitatsanpassung amp amp Rightarrow amp H mu amp stackrel amp H nu mu amp equiv 1 end array nbsp Wegen ihrer geringen kinetischen Energie konnen nur Myonen nahe der Oberflache des Targets dieses verlassen und besitzen eine geringe Eindringtiefe Sie sind zum Studium dunner Schichten bzw leichter Proben geeignet Pionenzerfall im Flug Zerfallskanalmyonen Bearbeiten Hochenergetische Pionen durchlaufen einen sogenannten Zerfallskanal Aufgrund der wesentlich geringeren mittleren Lebensdauer der Pionen besteht der Strahl nach einer gewissen Flugstrecke vorwiegend aus Myonen Da der Zerfall der Pionen im Flug erfolgt besitzen diese Myonen einen hoheren Impuls sind jedoch nicht mehr zu 100 spinpolarisiert Durch den Ubergang vom Ruhesystem des Pions ins Laborsystem mussen zwei Falle unterschieden werden nbsp Vorwarts rechts und ruckwarts emittierte Myonen links p m 0 displaystyle p mu 0 nbsp ist der Impuls des Myons im Ruhesystem des Pions p m p p displaystyle p mu p pi nbsp beziehen sich auf das Laborsystem Vorwartsemittierte Myonen Das Myon wird in Flugrichtung des Pions emittiert Im Ruhesystem des Pions addieren sich die Impulse von Pion und Myon Der Myonenimpuls im Laborsystem ist somit grosser als der des emittierenden Pions und besitzt die gleiche Richtung wie im Ruhesystem Die Orientierung der Spinpolarisation bleibt damit erhalten Vorwartsemittierte Myonen sind ruckwarts polarisiert Ruckwartsemittierte Myonen Das Myon wird entgegen der Flugrichtung des Pions emittiert Der Myonenimpuls im Laborsystem ist somit geringer als der des emittierenden Pions und entgegengesetzt gerichtet zu dem des Ruhesystems Die Spinpolarisation im Laborsystem ist antiparallel zu der des Ruhesystems Ruckwartsemittierte Myonen sind vorwarts polarisiert Zerfallskanalmyonen besitzen also folgende charakteristische Eigenschaften Impuls und Polarisationsrichtung sind innerhalb bestimmter Grenzen frei wahlbar Ihr Impuls ist deutlich grosser als der der Oberflachenmyonen 210 M e V c gt p m gt 80 M e V c 30 M e V c displaystyle 210 mathrm MeV c gt p mu gt 80 mathrm MeV c gg 30 mathrm MeV c nbsp Infolgedessen besitzen sie eine hohere Eindringtiefe 5 g c m 2 gt r gt 1 g c m 2 0 1 g c m 2 displaystyle 5 mathrm g mathrm cm 2 gt rho gt 1 mathrm g mathrm cm 2 gg 0 1 mathrm g mathrm cm 2 nbsp Aufgrund kinematischer Depolarisation und endlicher Winkelauflosung betragt der maximal erreichbare Polarisationsgrad jedoch nur ca H m 80 displaystyle H mu approx 80 nbsp Myonenzerfall Anisotropie der Zerfallspositronen Bearbeiten nbsp Myonenzerfall Dargestellt sind die beiden Extremalfalle Emission von Neutrino und Antineutrino in entgegengesetzter Richtung das Positron bleibt in Ruhe bzw in gleicher Richtung entgegengesetzt zum Positron Das Myon zerfallt anschliessend ebenfalls uber die schwache Wechselwirkung nach einer relativ langen mittleren Lebensdauer von t m 2 2 m s displaystyle tau mu 2 2 mathrm mu s nbsp in ein Positron ein Elektron Neutrino und ein Myon Antineutrino Dreikorperzerfall m e n e n m displaystyle mu rightarrow e nu e bar nu mu nbsp Da es sich um einen Dreikorperzerfall handelt sind Energie und Impuls der Zerfallsprodukte nicht eindeutig festgelegt sondern von der gegenseitigen Emissionsrichtung abhangig Fur die kinetische Energie des Zerfallspositrons gilt 0 E k i n E m a x 52 320 M e V displaystyle 0 leq E mathrm kin leq E mathrm max 52 320 mathrm MeV nbsp Durch die eindeutige Handigkeit der beteiligten Anti Neutrinos besteht eine Korrelation zwischen Spin und linearem Impuls des Zerfallspositrons die sich in der Anisotropie der Positronenemission widerspiegelt Das mSR Signal Bearbeiten nbsp Myonenzerfall Winkelabhangigkeit der Emissionswahrscheinlichkeit fur Zerfallspositronen maximaler bzw mittlerer Energie Die Wechselwirkung der magnetischen Momente eines Myonenensembles mit dem Mittelwert und der Verteilung des lokalen Magnetfeldes im Zwischengitterbereich hat eine zeitliche Anderung von Polarisationsrichtung und grad zur Folge welche uber die Anisotropie der Zerfallspositronen beobachtet werden kann W 8 t t 1 A 0 P t cos 8 1 A 0 P t cos 8 t displaystyle W theta t t 1 A 0 cdot vec P t cdot cos theta 1 A 0 cdot vec P t cdot cos theta t nbsp A 0 displaystyle A 0 nbsp bezeichnet die Anfangs Asymmetrie des Myonenensembles 8 t displaystyle theta t nbsp den Winkel zwischen Emissions und Detektionsrichtung der Zerfallspositronen relativ zur Polarisationsrichtung des Myonenensembles Die zeitliche Abnahme des Polarisationsgrades P t displaystyle vec P t nbsp wird Depolarisation genannt und durch Relaxationsfunktionen G t displaystyle G t nbsp beschrieben Grundlage jeder zeitdifferentieller µSR Messung ist somit die Aufzeichnung der zeitlichen Anderungen der Positronenzahlrate in einer oder mehreren festen Raumrichtungen N t d t B 0 N 0 exp t t m 1 A 0 G t cos 8 t displaystyle N t dt B 0 N 0 cdot exp t tau mu cdot 1 A 0 G t cos theta t nbsp Signaluntergrund B 0 displaystyle B 0 nbsp Normalisierung N 0 displaystyle N 0 nbsp und Anfangsasymmetrie A 0 displaystyle A 0 nbsp der Zerfallspositronen sind durch Probengeometrie Strahl und Spektrometereigenschaften bestimmt N 0 exp t t m displaystyle N 0 cdot exp t tau mu nbsp beschreibt den freien Zerfall der Myonen mit der mittleren Lebensdauer t m 2 2 m s displaystyle tau mu approx 2 2 mathrm mu s nbsp und legt zusammen mit dem Signaluntergrund und die Nulllinie fest Auf dieser Nulllinie befindet sich das interessierende Zeitverhalten 1 A 0 G t cos 8 t displaystyle 1 A 0 G t cos theta t nbsp Transversalfeldgeometrie Bearbeiten nbsp Myonen Spin Rotation Schematischer Aufbau und typischer Zeitverlauf der Positronenzahlrate einer µSR Messung in einem ausseren Magnetfeld B e x t P m displaystyle vec B mathrm ext perp vec P mu nbsp senkrecht zur Myonenpolarisationsrichtung Transversalfeldgeometrie nbsp Myonen Spin Relaxation Schematischer Aufbau und typischer Zeitverlauf der Positronenzahlrate einer µSR Messung in Nullfeld bzw Longitudinalfeldgeometrie Ein polarisierter Myonenstrahl wird durch eine Strahlblende kollimiert und in der zu untersuchenden Materialprobe gestoppt Der Durchgang eines Myons durch den Myonen Detektor legt den Zeitnullpunkt der Implantation fest Das Zerfallspositron wird mit Hilfe der um die Probe angeordneten Positronenzahler erfasst und liefert das Stopp Signal Bei Abwesenheit innerer lokaler Magnetfelder prazediert der Myonenspin um das statische aussere Transversalfeld mit der Larmorfrequenz w m g m B e x t displaystyle omega mu gamma mu cdot B mathrm ext nbsp mit g m 2 p 135 5 M H z T displaystyle gamma mu 2 pi 135 5 mathrm MHz T nbsp dd dd Existieren im Inneren der Materialprobe lokale Magnetfelder B i n t 0 displaystyle B mathrm int not equiv 0 nbsp welche zudem zeitlich und oder raumlich variieren so werden die einzelnen Myonenspins eines Ensembles unterschiedliche Prazessionsfrequenzen aufweisen Die Myonen Spin Rotationsfrequenz spiegelt infolgedessen eine Mittelung der inneren Felder wider w m g m B e x t B i n t displaystyle overline omega mu gamma mu cdot B mathrm ext langle B mathrm int rangle nbsp mit g m 2 p 135 5 M H z T displaystyle gamma mu 2 pi 135 5 mathrm MHz T nbsp dd dd Durch die Feldverteilung geht die ursprungliche Phasenbeziehung der einzelnen Spins mehr und mehr verloren Das Rotationssignal weist daher eine zeitliche Dampfung mit der transversalen Relaxationsfunktion G displaystyle G perp nbsp auf N ϕ t d t B 0 N 0 exp t t m 1 A 0 G t cos w m t ϕ displaystyle N phi t dt B 0 N 0 cdot exp t tau mu cdot 1 A 0 G perp t cos overline omega mu t phi nbsp dd dd Nullfeld bzw Longitudinalfeldgeometrie Bearbeiten Ohne ausseres Magnetfeld tritt Myonen Spin Rotation nur im geordneten Bereich magnetischer Materialien auf Die Domanenstruktur fuhrt jedoch zu einer Reduktion des Rotationssignals Fur isotrope Verteilung der Domanenmagnetisierung gilt ein Amplitudenverhaltnis von A A 2 1 displaystyle A perp A parallel 2 1 nbsp und somit N ϕ t d t B 0 N 0 exp t t m f ϕ t f ϕ t 1 A 0 3 2 G t cos w m t ϕ G t displaystyle begin array rcl N phi t dt amp amp B 0 N 0 cdot exp t tau mu cdot f phi t f phi t amp amp 1 frac A 0 3 2 cdot G perp t cos overline omega mu t phi G parallel t end array nbsp dd dd Im ungeordneten paramagnetischen Bereich ist ohne ausseres Magnetfeld keine Magnetisierung vorhanden und somit keine Myonen Spin Rotation beobachtbar Die interessierende Grosse ist hier die longitudinale Relaxationsfunktion G t displaystyle G parallel t nbsp f ϕ t 1 A 0 G t cos ϕ displaystyle f phi t 1 A 0 G parallel t cos phi nbsp dd dd Relaxationsfunktionen Bearbeiten Im Vergleich zur transversalen ist die longitudinale Relaxationsfunktion durch eine starkere anfangliche Depolarisation und einen Wiederanstieg gekennzeichnet nbsp Vergleich der transversalen und longitudinalen Relaxationsfunktion G t displaystyle G perp t nbsp bzw G t displaystyle G parallel t nbsp fur statische Feldverteilungen Die starkere Anfangsdepolarisation von G t displaystyle G parallel t nbsp resultiert aus dem Einfluss zweier senkrechter Komponenten der Feldverteilung statt nur einer Komponente fur G t displaystyle G perp t nbsp Der Wiederanstieg erklart sich aus dem fehlenden Einfluss der longitudinale Komponente der Feldverteilung Aus der Grossenordnung des Wiederanstieg kann auf die Korrelationszeit langsamer Fluktuationen geschlossen werden Ein vollstandiger Wiederanstieg ist ein eindeutiger Hinweis auf eine statische Feldverteilung Bei schnellen Fluktuationen verschwindet das Minimum der statischen Nullfeld Relaxation ganz und die Relaxationsfunktion erhalt einen exponentiellen VerlaufLongitudinalfeldmessungen Da eine Entkopplung schnell fluktuierender Feldverteilungen nicht moglich ist geben Longitudinalfeldmessungen eindeutige Auskunft ob eine statisch oder dynamische Situation vorliegt Durch Anlegen eines ausseren Magnetfeldes parallel zur Polarisationsrichtung ist es moglich die Depolarisation aufgrund innerer statischer Feldverteilungen aufzuheben und die anfangliche Spinpolarisation zu erhalten Die Starke des Magnetfeldes gibt dabei Aufschluss uber die Wechselwirkungsenergie und den Ursprung elektronische oder nukleare Momente der inneren Feldverteilung Nullfeldmessungen sind fur die Untersuchung kritischer Phanomene am magnetischen Phasenubergang entscheidend Siehe auch BearbeitenNukleare Festkorperphysik Elektronenspinresonanz ESR Kernspinresonanz NMR Gestorte Gamma Gamma WinkelkorrelationWeblinks BearbeitenTri University Meson Facility TRIUMF in Vancouver British Columbia Kanada Rutherford Appleton Laboratory RAL nahe Didcot Oxfordshire England Paul Scherrer Institut PSI in Villigen und Wurenlingen Kanton Aargau Schweiz Japan Proton Accelerator Research Complex J PARC bei Tōkai Prafektur Ibaraki JapanLiteratur BearbeitenGunter Schatz Alois Weidinger Nukleare Festkorperphysik Kernphysikalische Messmethoden und ihre Anwendungen Vieweg Teubner Verlag 4 uberarb Aufl 2010 ISBN 978 3 8351 0228 6 Alexander Schenck Muon Spin Rotation Spectroscopy Principles and Applications in Solid State Physics Adam Hilger 1985 ISBN 0 85274 551 6 Ernst Schreier Myonen Spin Rotation und Relaxation zur Untersuchung magnetischer Eigenschaften der schweren Seltenen Erd Metalle UFO Verlag Allensbach 1999 ISBN 978 3 930803 73 6 A Yaouanc and P Dalmas de Reotier Muon Spin Rotation Relaxation and Resonance Applications to Condensed Matter Oxford University Press Oxford 2011 ISBN 978 0 19 959647 8Einzelnachweise Bearbeiten T D Lee C N Yang Question of Parity Conservation in Weak Interactions In Physical Review 104 Jahrgang 1956 S 254 258 doi 10 1103 PhysRev 104 254 C S Wu E Ambler R W Hayward D D Hoppes R P Hudson Experimental Test of Parity Conservation in Beta Decay In Physical Review 105 Jahrgang 1957 S 1413 1415 doi 10 1103 PhysRev 105 1413 J I Friedman and V L Telegdi Nuclear Emulsion Evidence for Parity Nonconservation in the Decay Chain p m e In Physical Review 106 Jahrgang 1957 S 1290 1291 doi 10 1103 PhysRev 106 1290 Richard L Garwin Leon M Lederman and Marcel Weinrich Observations of the Failure of Conservation of Parity and Charge Conjugation in Meson Decays the Magnetic Moment of the Free Muon In Physical Review 105 Jahrgang 1957 S 1415 1417 doi 10 1103 PhysRev 105 1415 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Myonenspinspektroskopie amp oldid 229157753