www.wikidata.de-de.nina.az
J PARC Japan Proton Accelerator Research Complex ist ein japanischer Forschungskomplex bei Tōkai in der Prafektur Ibaraki circa 120 km nordlich von Tokio an der Pazifikkuste gelegen Zwei Protonen Synchrotrons mit maximalen Teilchenenergien von 3 und 50 GeV werden hier im Rahmen einer Kooperation zwischen der japanischen Atomenergiebehorde JAEA und dem Forschungszentrum fur Hochenergiephysik KEK betrieben Sie dienen der Erzeugung von Sekundarstrahlen wie Myonen und Neutronen Strahlen fur die Material und Biowissenschaften sowie Neutrino und Kaonen Strahlen fur die Teilchen und Kernphysik Die Teilchenbeschleuniger 3 und 50 GeV Protonen Synchrotron und Experimentierhallen am japanischen Forschungskomplex J PARC 1 circa 120 km nordlich von Tokio an der Pazifikkuste Die Halle fur die Experimente mit Neutronen Strahlen am J PARC Hinter der blauen Abschirmung befindet sich die Spallations Neutronenquelle mit der 23 Strahllinien bedient werden konnen hier zu sehen Nummer 21 hinter der roten Abschirmung Supraleitende Magnete der Strahllinie vom 50 GeV Hauptring derzeit nur 30 GeV des J PARC zum T2K Experiment Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Aufbau und Betrieb 3 Weblinks 4 Literatur 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer J PARC ist der Nachfolger des am KEK in Tsukuba von 1976 bis 2005 betriebenen 12 GeV Proton Synchrotrons KEK PS Baubeginn des Komplexes war 2001 Mit dem kleineren Synchrotron wurde die anvisierte Protonenenergie von 3 GeV dann 2008 erreicht und Ende desselben Jahres konnten mit den Spallations Targets die ersten Myonen und Neutronen Strahlen den Experimenten zur Verfugung gestellt werden Ende 2008 wurde mit dem Hauptring eine Protonenenergie von 30 GeV erreicht und in der ersten Halfte des Folgejahres konnte die Strahllinie zur Hadronen Experimentierhalle sowie die fur das T2K Experiment in Betrieb genommen werden 2 Das Tōkai to Kamioka Experiment T2K ist der Nachfolger des K2K Experiments KEK to Kamioka bei dem bis Ende 2005 mit Hilfe des KEK PS Neutrinos von Tsukuba zum Super Kamiokande Detektor im 250 km westlich gelegenen Kamioka heute Hida gesendet wurden Das erste Neutrinoevent des Strahls vom J PARC aus dem 295 km entfernten Tōkai konnte im Februar 2010 vom Detektor registriert werden Ziel der Experimente ist die Untersuchung der Neutrinooszillation zur Bestimmung der Neutrinomasse 2 3 Da der J PARC nur circa 200 km vom Epizentrum des Tōhoku Erdbebens 2011 entfernt war kam es am 11 Marz 2011 zu erheblichen Beschadigungen an der Infrastruktur sowie an den Beschleunigern und Experimenten Der Tsunami erreichte hier aber nur eine Hohe von 3 Metern und die fur 8 Meter ausgelegten Hochwasserschutzeinrichtungen verhinderten eine Uberflutung des Areals Bis Ende Dezember 2011 konnten die Schaden behoben und der Betrieb wieder aufgenommen werden 1 Am 23 Mai 2013 kam es in der Hadronen Experimentierhalle zu einem Zwischenfall bei dem es zum Austritt von radioaktivem Material kam und 34 Personen einer Strahlendosis von bis zu 1 7 mSv ausgesetzt waren die maximale erlaubte jahrliche effektive Dosis fur beruflich strahlenexponierte Personen betragt in Deutschland 20 mSv 4 Die Fehlfunktion lag in einer ungewohnlich schnellen Extraktion von Protonen vom 50 GeV Hauptring innerhalb von 5 Millisekunden anstatt der typischen 2 s was zur Zerstorung eines Targets und somit zur Freisetzung von Radioaktivitat fuhrte Alle Beschleuniger und Experimente wurden daraufhin vorerst abgeschaltet beziehungsweise eingestellt und Untersuchungen eingeleitet 5 Aufbau und Betrieb BearbeitenDer J PARC verfugt uber drei Teilchenbeschleuniger die nacheinander Protonen auf im Endausbau bis zu 50 GeV beschleunigen sollen Ein mehrstufiger Linearbeschleuniger LINAC bringt sie auf 181 MeV Er soll in einer weiteren Ausbaustufe 400 MeV zur Einspeisung in das erste Synchrotron und fur geplante separate Experimente zur Transmutation von radioaktivem Abfall 6 7 auf 600 MeV erreichen Das erste Synchrotron hat einen Umfang von 348 m und beschleunigt die Protonen aus dem LINAC auf 3 GeV Wegen der relativ hohen Folgefrequenz der umlaufenden Protonenpakete 25 Hz wird es als Rapid Cycle Synchrotron RCS bezeichnet Etwa 96 der Protonen des RCS werden uber eine Strahllinie in die Experimentierhalle fur Material und Biowissenschaften geleitet wo mit ihnen Myonen und Neutronen Strahlen als Sekundarstrahlen erzeugt werden Die Halle befindet sich innerhalb des 50 GeV Hauptrings Main Ring In das zweite Synchrotron den Hauptring werden die restlichen vier Prozent der 3 GeV Protonen circa alle 3 s eingeleitet Dieses Synchrotron hat einen Umfang von 1568 m und beschleunigt die Protonen des RCS auf derzeit 2013 30 GeV eine weitere Erhohung auf 50 GeV ist geplant Der Hauptring speist die Strahllinien zur Hadronen Experimentierhalle und zum T2K Experiment 2 8 Eine Besonderheit des J PARC ist die angestrebte hohe Strahlleistung der Protonen Synchrotrons von bis zu 1 Megawatt wodurch besonders leistungsstarke Sekundarstrahlen erzeugt werden konnen Dazu sind Stromstarken der Strahlen von uber 300 µA beim RCS und ca 10 20 µA beim Hauptring erforderlich bis 2011 wurden stabile Strahlleistungen von 100 200 kW erreicht 1 Der J PARC zahlt neben der Spallation Neutron Source SNS des Oak Ridge National Laboratory in den USA und dem ISIS des britischen Rutherford Appleton Laboratory zu den weltweit leistungsstarksten Anlagen zur Erzeugung von Myonen und Neutronen Strahlen 2 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons J PARC Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Webseite des J PARCLiteratur BearbeitenShoji Nagamiya Introduction to J PARC In Prog Theor Exp Phys 02B001 2012 doi 10 1093 ptep pts025 Takahiro Sato Toshiyuki Takahashi Koji Yoshimura Hrsg Particle and Nuclear Physics at J PARC Lecture Notes in Physics 781 Springer 2009 ISBN 978 3 642 00960 0 Einzelnachweise Bearbeiten a b c Shoji Nagamiya Introduction to J PARC In Prog Theor Exp Phys 02B001 2012 S 1 13 doi 10 1093 ptep pts025 a b c d Yoshishige Yamazaki FROM KEK PS TO J PARC PDF 1 1 MB In IPAC 10 Special Lectures to Commemorate the 120th Anniversary of Birth of Yoshio Nishina Kyoto Japan 23 Mai 2010 T2K Neutrino Beamline Started Operation Memento vom 10 November 2010 im Internet Archive KEK Press Release 23 April 2009 Grenzwerte im beruflichen Strahlenschutz Memento vom 24 April 2015 im Internet Archive Bundesamt fur Strahlenschutz Stand vom 7 Mai 2013 2nd Accelerator Facility Accident Report to Nuclear Regulation Authority Japan Atomic Energy Agency JAEA und High Energy Accelerator Research Organization KEK 18 Juni 2013 Abgerufen am 30 September 2013 PDF T Sasa Status of J PARC transmutation experimental facility 2008 oecd nea org PDF T Sasa Design of J PARC transmutation experimental facility Stand ca 2014 In Ken Nakajima Hrsg Nuclear Back end and Transmutation Technology for Waste Disposal Springer 2014 ISBN 978 4 431 55110 2 S 73 79 Takahiro Sato Toshiyuki Takahashi Koji Yoshimura Hrsg Particle and Nuclear Physics at J PARC Lecture Notes in Physics 781 Springer 2009 S 3 8 Normdaten Korperschaft GND 1160755396 lobid OGND AKS VIAF 267409222 36 445 140 60583333333 Koordinaten 36 26 42 N 140 36 21 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title J PARC amp oldid 184683161