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Michel de Montaignes Turmbibliothek befindet sich auf dem uber Jahrhunderte hinweg mehrfach umgestalteten Gebaudekomplex des Familiensitzes von Michel de Montaigne dem Chateau de Montaigne 1 Er liegt in der Gemeinde Saint Michel de Montaigne im Departement Dordogne Region Nouvelle Aquitaine im Sudwesten von Frankreich 2 La Tour de Montaigne links aus sudlicher rechts aus nordlicher Sicht In der 2 Etage hatte Montaigne seine Privatbibliothek In dem Seitenturm befindet sich die steinerne Wendeltreppe Ansicht des Chateaus von Jean Jerome Baugean 1764 1819 die den Turm betont und weitgehend den ursprunglichen Zustand vor dem Brand von 1885 zeigtErdgeschoss Das Oratorium von de Montaigne im Erdgeschoss des Turms zwei Gebetsstuhle davor Der Gebetsraum ist mit Fresken dekoriert Der Eingang liegt links nicht im Bild 1 Etage Kammer im Turm des Chateau de Montaigne in der ersten Etage In Blickrichtung Montaignes Reisetruhe rechtsseitig sein Bett Hier starb wahrscheinlich der Philosoph Blick vom Eingang1 Etage Truhe auf dem Chateau de Montaigne in der Abbe Prunis das Manuskript des Journal de voyage fand2 Etage Blick aus dem recht wohnliche n kleine n Arbeitszimmer mit uber dem Ausgang angebrachten stark erodierten Fresken auf die Bibliothek sud westliche Richtung Im Hintergrund das Fenster mit Ausblick auf den Frauenturm siehe nachstes Foto Inhaltsverzeichnis 1 Bauliches 2 Umstande 3 Der Buchbestand 4 Inschriften auf den Deckenbalken 5 Einfluss auf das Schreiben 6 Aktuelle Situation 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseBauliches BearbeitenDas Schloss erfuhr in seiner Geschichte mehrere bauliche Veranderungen Es handelt sich um eine zweigeschossige geschlossene Vierflugelanlage mit annahernd quadratischem Innenhof dessen rautenformige Lage in Nord Sud Richtung ausgerichtet ist In sudlicher Richtung befindet sich das Eingangstor und rechtsseitig in ostlicher Richtung der Bibliotheksturm Der angrenzende Flugel fuhrt in ostlicher Richtung zum Frauenturm 3 4 nbsp 2 Etage Blick aus einem Fenster im Seitenbereich der Bibliothek dem kleinen Arbeitszimmer in nordostlicher Richtung Der Turm weisser Verputz mit spitzkegeligem Dach am Ende des ostlichen Schlossflugels gehorte seiner Frau Francoise de La Chassaigne Der sudlich des Hauptgebaudes gelegene Bibliotheksturm besteht aus einem grossen und einem kleineren runden Turm mit einem kleinen Wohngebaude und einem Spindeltreppenaufgang Jede Etage weist eine leicht variierte Richtung der Fensteroffnungen auf Der Turm ist der einzige authentische Uberrest der Gebaude des 16 Jahrhunderts Man betritt den Turm uber eine schmale Tur und gelangt zunachst in eine kleine Kapelle 5 Die Decke des gewolbten Oratoriums hat einen blauen Anstrich An der Wand hinter dem kleinen in einer Mauernische befindlichen Altar ist links und rechts das Familienwappen als Fresko dargestellt Dazwischen befindet sich eine Abbildung des Heiligen Georgs als Drachentoter 6 Uber eine schmale in der Wand verlaufende Spindeltreppe erreicht man den sich an den Mauerinnenbereich anlehnenden seitlichen Rundturm und gelangt durch eine Tur in einen runden Wohn und Schlafraum im ersten Stock hier starb der Philosoph 7 Es finden sich ein grosser Kamin sowie drei kleine Fenster Im zweiten Stock gelangt man zur Bibliothek die gleichzeitig Montaignes Arbeitszimmer war Auch hier sind drei Fenster vorhanden Die Bucher waren auf funf im Rund angebrachten Regalbrettern aufgereiht 8 Montaigne hatte durch die vielen Fenster einen Blick auf Wiesen Felder und den Wirtschaftshof das Chateau de Montaigne liegt auf einem kleinen Hugel 6 Montaigne selbst beschreibt den Ort in den Essais Wenn ich zu Hause bin widme ich mich den Buchern etwas haufiger Von meiner Bibliothek aus uberschaue ich mein ganzes Hauswesen mit einem Blick Sie liegt uber dem Eingangstor und ich sehe unter mir meinen Garten meine Stallungen meinen Innenhof und Teile meines Anwesens Da oben blattere ich einmal in diesem einmal in jenem Buch ohne Ordnung ohne Plan wie es sich eben ergibt Bald hange ich im Hin und Hergehn meinen Tagtraumen nach bald halte ich meine Hirngespinste fest und schreibe sie auf wie sie hier stehn Die Bibliothek liegt im zweiten Stockwerk eines Turms Das Erdgeschoss wird von meiner Kapelle eingenommen das erste Stockwerk besteht aus einem Schlafgemach mit Nebenraum wo ich mich oft hinlege um allein zu sein und daruber nun befindet sich die Bibliothek die fruher als grosse Kleider und Waschekammer diente und der unnutzeste Raum meines Hauses war Hier verbringe ich die meisten Tage meines Lebens und die meisten Stunden der Tage Nachts aber halte ich mich dort nie auf Daneben liegt ein recht wohnliches kleines Arbeitszimmer das wohltuend licht ist und in dem winters Feuer gemacht werden kann Die Form der Bibliothek ist rund ausser einem geraden Stuck Wand das fur Tisch und Stuhl so eben ausreicht Daher lasst sie mich mit einem Blick all meine in funf Reihen ubereinander aufgestellten Bucher sehn Sie hat drei Fenster mit grossartiger freier Aussicht und misst sechzehn Schritt im Durchmesser Im Winter halte ich mich nicht standig darin auf denn mein Anwesen liegt wie schon sein Name Montaigne sagt auf einem Hugel und kein Raum darin ist starker den Winden ausgesetzt als dieses Turmzimmer doch gerade dass es abgelegen und ein bisschen muhsam zu erreichen ist gefallt mir weil es mir so die Leute vom Leib halt und die korperliche Anstrengung mir guttut Hier also bin ich ganz zu Hause hier suche ich ganz mein eigener Herr zu sein und diesen einzigen Winkel sowohl der ehelichen und tochterlichen als auch der gesellschaftlichen Gemeinschaft zu entziehn Uberall sonst bin ich Herr nur dem Namen nach in Wirklichkeit redet mir jeder dazwischen Arm dran ist meines Erachtens wer bei sich zu Hause nichts hat wo er bei sich zu Hause ist wo er sich verbergen wo er mit sich selbst hofhalten kann Wie fein entlohnt doch der Ehrgeiz seine Diener indem er sie zeitlebens einer Marktsaule gleich zur Schau stellt Nicht einmal das Ortchen bietet ihnen einen Zufluchtsort Essais III 3 in der Ubersetzung von Hans Stilett 9 Montaignes Schreibtisch stand wahrscheinlich vor dem kurzen geraden Stuck Wand auf der Nordostseite des Raumes sodass sein Blick auf die beiden nach Suden sudwestlich bzw ostlich hin ausgerichteten Fenster fiel 10 Auch heute stehen dort ein Tisch und ein Stuhl die allerdings nicht original sind Uber eine Tur neben der Spindeltreppe erreicht man aus dem Bibliothekszimmer das von Montaigne erwahnte recht wohnlich e klein e Arbeitszimmer das in nordwestlicher Richtung angebaut ist Es ist mit zum Teil stark erodierten Fresken geschmuckt An seiner hinteren Wand befindet sich ein Kamin die einzige Heizmoglichkeit auf diesem Stockwerk Dieser Raum diente Montaigne daher als Winterarbeitszimmer 11 Umstande BearbeitenVon seinem achtunddreissigsten Lebensjahr an im Februar 1571 zog sich Michel de Montaigne in seine Turmbibliothek im Chateau de Montaigne zuruck Er hatte sein Amt als Richter in Bordeaux verkauft Hier in seinem Turm nahm er sein umfangreiches Lebenswerk die Essais in Angriff Die ersten beiden Bande erschienen 1580 Bis zu seinem Tode im Jahre 1592 schrieb Montaigne an seinem Werk das er haufig uberarbeitete und mit Hilfe von Notizen standig erweiterte Eine lateinische Inschrift an der Wand der Bibliothek lautet auf Deutsch Im Jahre des Heils 1571 im 38 Lebensjahr am 28 Februar seinem Geburtstag hat sich Michael Montaigne schon lange mude des Dienstes bei Gericht und in offentlichen Amtern in voller Manneskraft in den Schoss der gelehrten Jungfrauen zuruckgezogen um in Ruhe und aller Sorgen ledig wenn es das Schicksal ihm vergonnt den kleinen Rest seines schon zum grossen Teil verflossenen Lebens zu vollenden er hat diese Statte diesen teuren von seinen Ahnen ererbten Zufluchtsort seiner Freiheit seiner Ruhe und seiner Musse geweiht Der Buchbestand BearbeitenDer Grundstock dieser Bibliothek stammte grosstenteils aus dem Vermachtnis seines Freundes Etienne de La Boetie der im Jahre 1563 an der Dysenterie oder der Pest verstarb Es waren hier etwa tausend Bucher auf den Regalen aufgereiht Die wenigen Bucher die aus seinem Bestand noch erhalten sind weisen haufig von Montaigne verfasste Randnotizen sogenannte Scholien auf Inschriften auf den Deckenbalken Bearbeiten nbsp 2 Etage Skizzierte Rekonstruktion einer Bibliothekswand im Turm Blickrichtung hinter dem Schreibtisch und vor dem ehemaligen Kaminplatz in sudwestlich bzw sudostlicher Richtung der beiden Fenster Rechts im Bild nicht sichtbar Treppenaufgang und Zugang zum kleinen Arbeitszimmer nbsp 2 Etage Montaignes Arbeitszimmer ohne die Bucherregale Blick vom Eingang aus nach rechts nicht im Bild Zugang zu dem kleinen Arbeitszimmer nbsp Holzbalkendecke im Bibliotheksturm mit eingezapften Deckenbalken in den Unterzugen die auf Steinkonsolen aufliegen nbsp Die Inschriften sind dabei in verschiedenen Schreibrichtungen je nach Perspektive des Betrachters auf dem Kopf stehend oder in ublicher Leserichtung lesbar nbsp 2 Etage Ausschnitt aus der Decke der Bibliothek Drei lateinische Bibelzitate im Auftrag Montaignes in die Balken gebrannt nbsp 2 Etage Grundriss Skizze des Stockwerks mit den Nummern der Inschriften auf den DeckenbalkenDie Holzbalkendecke im Bibliotheksraum weist zwei grosse tragende Balken in nord sudlicher Ausrichtung auf Zwischen diesen spannen sich kleinere Querbalken die von den beiden Hauptbalken in drei Facher unterteilt sind Diese Balken sind mit 54 sichtbaren Inschriften versehen je vier auf den beiden Hauptbalken und je eine in fast allen Fachern der Querbalken Diese Inschriften die aus altgriechischen und lateinischen Zitaten bestehen wurden um 1770 von Joseph Prunis wiederentdeckt 12 als dieser das Chateau besuchte und auch Montaignes Reisetagebuch auffand und 1861 von Edouard Galy und Leon Lapeyre erstmals umfassend beschrieben 13 Die Anbringung der Texte wird seitdem einhellig auf Montaigne selbst zuruckgefuhrt Auf 21 Balken konnte unter der sichtbaren Inschrift eine andere altere nachgewiesen werden Montaigne hat hier also die Beschriftung der Balken nochmals andern lassen Von den unten liegenden uberschriebenen Inschriften konnten 14 rekonstruiert und identifiziert werden von 2 weiteren sind wenige Buchstaben erhalten die restlichen 5 sind ganz unlesbar Insgesamt konnten somit 68 Inschriften identifiziert werden 30 griechische und 38 lateinische 14 15 Von den griechischen Texten gehen 14 auf die Schriften des Sextus Empiricus und Diogenes Laertios zuruck aus denen Montaigne den Pyrrhonismus kennengelernt hat die meisten anderen griechischen Zitate wurden der Exzerpten Sammlung des Johannes Stobaios entnommen 16 Die Quellen der lateinischen Zitate sind vielfaltig Die lateinischen Bibelzitate weichen oft vom Wortlaut der Vulgata ab sie sind offenbar einer bisher nicht ermittelten Ubersetzung entnommen 17 Die Inschriften auf den Querbalken 1 Balken unten Theognis I 1155f zitiert nach Stobaios IV 39 14 S 905 Wachsmuth Hense Eἴh moizῆn ἀpὸ tῶn ὀligwn mhdὲn ἔxonti kakon Ich mochte nur lebenvon geringem Besitz ohne ein lastendes Leid 18 oben Prediger 3 22 Extrema homini scientia ut res sunt boni consulere caetera securum Hochstes Geschick des Menschen ist es die Dinge zu nehmen wie sie sind und das Ubrige nicht zu furchten 2 Balken unten Sotades Fragment 13 3 Diehl zitiert nach Stobaios IV 39 13 S 905 Wachsmuth Hense Aὐtarkeia prὸs pᾶsin ἡdonὴ dikaia Selbstgenugsamkeit in allen Dingen ist die rechte Freude oben Prediger 1 13 Cognoscendi studium homini dedit Deus eius torquendi gratia Ich sah die Muhe die Gott den Menschen gegeben hat dass sie darin geplagt werden 19 3 Balken unten Menander Demiurgos Fragment 101 Korte zitiert nach Stobaios IV 39 7 S 903 Wachsmuth Hense Makarios ὅstis ὐgian kaὶ noῦn ἔxei Glucklich ist jeder der Gesundheit und Verstand besitzt 20 oben Sokrates zugeschrieben von Stobaios III 22 37 S 593 Wachsmuth Hense Toὺs mὲn kenoὺs ἀskoὺs tὸ pneῦma diisthsi toὺs dὲ ἀnohtoys ἀn8rwpoys tὸ oἴhma Leere Schlauche blaht der Lufthauch auf unvernunftige Menschen der Eigendunkel 4 Balken unten Euripides Alkestis 238f Oὔpote fhsw gamon eὐfraineinpleon ἢ lypeῖn Nie glaub ich erbluht in der Ehe furwahrmehr Lust als Leid 21 oben Prediger 9 3 Omnium quae sub sole sunt fortuna et lex par est Alles unter der Sonne hat gleiches Schicksal und Gesetz 5 Balken Pyrrhon von Elis zugeschrieben von Aulus Gellius Noctes Atticae XI 5 4 vgl Sextus Empiricus Hypot I 19 188ff Oὐ mᾶllon oὕtws ἔxei ἢ ἐkeinws ἢ oὐdeterws Nicht eher verhalt es sich so oder auf jene Art oder auf keine von beiden 22 6 Balken unten Horaz Oden I 24 19f Durum sed levius fit patientia quidquid corrigere est nefas Hart Doch leichter wird durch Geduld was zu verandern verwehrt ist 23 oben Prediger 3 11 Nullius vel magnae vel parvae earum rerum quas Deum tam multas fecit notitia in nobis est In uns ist keinerlei Kenntnis dessen ob gross oder klein was Gott so mannigfaltig geschaffen hat 7 Balken unten Sophokles Aias 125f zitiert nach Stobaios III 22 20 S 588 Wachsmuth Hense Ὁrῶ gὰr ἡmᾶs oὐdὲn ὄntas ἄllo plὴneἴdwl ὅsoiper zῶmen ἢ koyfhn skian Seh ich doch wie wir alle die wir leben nichts anderes sind als Scheinbilder und leichter Schatten 24 oben George Buchanan Nachdichtung von Palladas Griechische Anthologie X 73 25 Si te fata ferunt fer fata ferere Ferentesfata ferunt rapiunt sin minus illa feras Wenn dich das Schicksal forttragt ertrage das Schicksal und lass dich tragen Das Schicksaltragt die die es ertragen andernfalls wenn du es nicht ertragst reisst es dich davon 26 8 Balken Lukrez De rerum natura II 14 16 O miseras hominum mentes o pectora caeca Qualibus in tenebris vitae quantisque periclisdegitur hoc aevi quodcunquest Ach arm ist der Geist der Menschen blind ihr Verlangen In welcher Finsternis in welch bosen Gefahren vergehen die kurzen Tage des Lebens 27 9 Balken unten Sophokles Aias 554 554b zitiert nach Erasmus von Rotterdam Adagia II 10 28 Ἐn tῷ froneῖn gὰr mhdὲn ἥdistos bios tὸ mὴ froneῖn gὰr kart ἀnwdynon kakon Darin dass man nichts begreift liegt ja das susseste Leben denn das Nichtbegreifen ist ein wirklich scherzloses Ubel 29 oben Euripides Fragment 1041 Nauck 1273 Mette zitiert nach Stobaios III 22 6 S 584f Wachsmuth Hense Krineῖ tis aὑtὸn pwpot ἀn8rwpwn megan ὃn ἐ3aleifei profasis ἡ tyxoῦs ὅlon Wer unter den Menschen wird sich selbst jemals fur gross halten da ihn doch der erste beste Anlass vollstandig austilgen kann 30 10 Balken Lukrez VI 678f 31 Omnia cum coelo terraque mariquesunt nihil ad summam summai totius Himmel Erde und Meer sie alle sind nichts gegen die Summe der Summen des Ganzen 27 11 Balken Spruche Salomonis 26 12 Vidisti hominem sapientem sibi videri Magis illo spem habebit insipiens Wenn du einen siehst der sich weise dunkt dann ist von einem Narren mehr zu erhoffen 12 Balken unten Lukrez III 1081 Nec nova vivendo procuditur ulla voluptas Nicht eine neue Lust lasst sich durch bloss verlangertes Leben gewinnen 27 oben Prediger 11 5 Sicut ignoras quomodo anima conjungatur corpori sic nescis opera Dei Da du nicht weisst wie die Seele mit dem Korper verbunden ist kennst du nicht Gottes Werk 13 Balken Sextus Empiricus Hypot I 21 194 Ἐndexetai kaὶ oὐk ἐndexetai Es kann sein und es kann nicht sein 32 14 Balken nach Platon Kratylos 412c zitiert von Sextus Empiricus Hypot III 22 175 Ἀga8ὸn ἀgaston Gutes bedeutet Bewundernswertes 33 15 Balken Erasmus von Rotterdam Adagia II 10 90 1990 34 Keramos ἄn8rwpos Der Mensch ist wie ein tonernes Geschirr 16 Balken unten Sokrates zugeschrieben von Stobaios III 22 36 S 592f Wachsmuth Hense Ἡ deisidaimonia ka8aper patrὶ tῶ tyfῶ pei8etai Der Aberglaube gehorcht dem Hochmut oder dem Trugwerk ganz so wie einem Vater oben Paulus Romerbrief 12 16 Nolite esse prudentes apud vosmetipsos Haltet euch nicht selbst fur weise 35 17 Balken unten Herodot VII 10 11 zitiert nach Stobaios III 22 46 S 595 Wachsmuth Hense Oὐ gὰr ἐᾷ froneein ὁ 8eὸs mega ἄllon ἢ ἑwyton Denn der Gott duldet nicht dass einer sich gross dunkt ausser ihm selbst 36 oben nach Martial X 47 13 Summum nec metuam diem nec optem Meinen letzten Tag moge ich weder furchten noch herbeiwunschen 37 18 Balken unten Horaz Episteln I 1 15 Quo me cunque rapit tempestas deferor hospes Wohin auch immer der Sturm mich tragt werde ich nur als Gast verschlagen oben Prediger 11 6 Nescis homo an illus magis expediat an aeque utrumque Du weisst nicht Mensch ob dies oder das besser ist oder ob beides gleich gut ist 35 19 Balken Terenz Heautontimoroumenos 77 I 1 25 Homo sum humani a me nihil alienum puto Ich bin ein Mensch nichts Menschliches ist mir fremd 38 20 Balken Prediger 7 17 Ne plus sapias quam necesse est ne obstupescas Sei nicht weiser als notig du wirst verruckt 35 21 Balken Paulus 1 Korintherbrief 8 2 Si quis existimat se aliquid scire nondum cognouit quomodo oporteat illud scire Wenn sich jemand einbildet etwas zu wissen hat er noch nicht die Einsicht wie man wissen soll 22 Balken Paulus Galaterbrief 6 3 Si quis existimat se aliquid esse cum nihil sit ipse se seducit Wenn einer der nichts ist meint jemand zu sein der tauscht sich selbst 35 23 Balken unten nicht identifizierter lateinischer Text Tolle et o av oben Paulus Romerbrief 12 3 Ne plus sapite quam oportet sed sapite ad sobrietatem Nicht weiser als notig sondern weise mit Mass 35 24 Balken Xenophanes Fragment DK 21 B 34 zitiert bei Sextus Empiricus Adversus Mathematicos VII 49 und 110 Kaὶ tὸ mὲn oὖn safὲs oὔtis ἀnὴr ἴden oὐde tis ἔstaieἰdws Klares hat freilich kein Mensch gesehen und es wird auch keinen geben der es gesehen hat 39 25 Balken Euripides Phrixos Fragment 833 Nauck 854 1167 Mette zitiert nach Stobaios IV 52 38 S 1083 Wachsmuth Hense Tis d oἴden eἰ zῆn toῦ8 ὃ keklhtai 8aneῖn tὸ zῆn dὲ 8nῇskein ἐsti Wer aber weiss ob nicht das was man Totsein nennt Leben ist und das Leben Totsein 40 26 Balken unten Theognis I 255 zitiert nach Stobaios IV 39 8 S 903 Wachsmuth Hense Kalliston tὸ dikaiotaton ῥᾷston d ὑgiainein Am schonsten ist das Gerechteste am angenehmsten aber Gesundsein oben Prediger 1 8 Res omnes sunt difficiliores quam ut eas possit homo consequi Die Dinge sind zu komplex als dass der Mensch ihnen folgen konnte 35 27 Balken Homer Ilias XX 249 zitiert nach Diogenes Laertios IX 11 73 Ἐpewn dὲ polὺs nomὸs ἔn8a kaὶ ἔn8a Der Worte ist eine reiche Weide hierhin und dorthin 41 28 Balken Lukrez IV 594 Humanum genus est avidum nimis auricularum Das gesamte Menschengeschlecht buhlt begierig um offene Ohren 27 29 Balken Persius Satiren I 1 Quantum est in rebus inane O Welt wie nichtig und eitel 42 30 Balken Prediger 1 2 Per omnia vanitas Uberall Eitelkeit 35 31 Balken unten Text nicht identifiziertoben Lucan II 381 382 43 Servare modum finemque tenere naturamque sequi Mass halten den Endzweck bewahren bloss der Natur gehorchen 44 32 Balken Prediger 10 9 Quid superbis terra et cinis Was uberhebst du dich Staub und Asche 33 Balken Jesaia 5 21 Vae qui sapientes estis in oculis vestris Wehe denen die sich selbst fur klug halten 35 34 Balken unten Cornelius Nepos Leben des Atticus Mores cuique sui fingunt fortunam Jedem das Schicksal das sein Benehmen ihm bestimmt 35 oben Prediger 3 22 Fruere iucunde praesentibus caetera extra te Freue dich an der Gegenwart der Rest ist nicht erreichbar 35 35 Balken Sextus Empiricus Hypot I 27 202 Pantὶ logῳ logos ἴsos ἀntikeitai Jedem Argument steht ein gleichwertiges entgegen 32 36 Balken Michel de l Hopital Nostra vagatur in tenebris nec caeca potest mens cernere verum Im Dunkeln irrt unser Geist und blind vermag er die Wahrheit nicht zu unterscheiden 37 Balken unten Epicharmos Fragment DK 23 B 11 zitiert nach Cicero Tusculanae disputationes I 8 15 Emori nolo sed me esse mortuum nihili aestimo Sterben will ich nicht aber tot sein macht mir nichts aus 45 oben Prediger 7 1 Fecit deus hominem similem umbrae de qua post solis occasum quis iudicabit Gott hat den Menschen gleich einem Schatten geschaffen den niemand richten kann wenn die Sonne untergegangen ist 38 Balken Plinius Naturalis historia II 7 Solum certum nihil esse certi et homine nihil miserius aut superbius Das einzig Gewisse ist dass nichts gewiss ist und nichts elender und aufgeblasener als der Mensch 39 Balken unten nicht identifizierter griechischer Text M mὴ to 8ws oben Prediger 11 5 Ex tot Dei operibus nihilo magis quidquam homini cognitum quam venti vestigium Von so vielen Werken Gottes ist dem Menschen nicht mehr bekannt als die Spur des Windes 40 Balken Euripides Hippolytos 104 Ἄlloisin ἄllos 8eῶn te kἀn8rwpwn melei Es schatzt nicht jeder jeden weder Mensch noch Gott 46 41 Balken unten Text nicht identifiziertoben Menander Epimpramene zitiert nach Stobaios Ἐf ὧ froneῖs megiston ἀpoleῖ toῦto se tὸ dokeῖn tin eἶnai Was dich am hochsten dunkt der Wahn etwas zu sein er wird dich verderben 42 Balken Epiktet Handbuchlein 5 zitiert nach Stobaios IV 51 20 S 1070 Wachsmuth Hense Tarassei toὺs ἀn8rwpoys oὐ tὰ pragmata ἀllὰ tὰ perὶ tῶn pragmatwn dogmata Nicht die Dinge selbst beunruhigen die Menschen sondern ihre Urteile und Meinungen uber sie 47 43 Balken unten Text nicht identifiziertoben Sophokles Colchides Fragment 321 Nauck 446 Pearson zitiert nach Stobaios III 22 23 S 589 Wachsmuth Hense Kalὸn froneῖn tὸn 8nhtὸn ἀn8rwpois ἴsa Den Sterblichen schon zu denken kommt den Menschen zu 48 44 Balken unten nicht identifizierter griechischer Textoben Horaz Oden II 11 11f Quid aeternis minoremconsiliis animum fatigas Was plagst du den hierfur zu schwachen Verstandmit ewigen Planen 49 45 Balken unten nicht identifizierter lateinischer Textoben Psalm 36 7 Iudicia domini abyssus multa Die Entscheidungen des Herrn sind abgrundtief 35 46 Balken pyrrhonisches Schlagwort nach Sextus Empiricus Hypot I 23 197 Oὐdὲn ὁrizw Ich bestimme nichts 32 Die Inschriften auf den beiden Haupttragebalken A1 nach Sextus Empiricus Hypot I 15 Iudicio alternante Im Wechsel urteilen A2 pyrrhonisches Schlagwort nach Sextus Empiricus Hypot I 26 201 Ἀkatalhptῶ Ich bin ohne Erkenntnis 32 A3 pyrrhonisches Schlagwort nach Sextus Empiricus Hypot I 19 188ff Oὐdὲn mᾶllon Nicht eher 32 A4 nach Diogenes Laertios IX 11 74 Sextus Empiricus Hypot I 19 190 Ἀῤῥepῶs Im Gleichgewicht 50 B1 pyrrhonisches Schlagwort nach Sextus Empiricus Hypot I 26 201 Oὐ katalambanw Ich erkenne nicht 32 B2 pyrrhonisches Schlagwort nach Sextus Empiricus Hypot I 22 196 Ἐpexw Ich enthalte mich des Urteils 51 B3 nach Diogenes Laertios IX 11 70 Sextus Empiricus Hypot I 3 7 u o Skeptomai Ich prufe 52 B4 nach Sextus Empiricus Hypot I 8 17 und 11 23f More duce et sensu Geleitet von den Sitten und der Sinneswahrnehmung 14 15 53 Einfluss auf das Schreiben BearbeitenEinige Historiker so etwa Edouard Galy und Leon Lapeyre 1861 54 55 befurworteten die Hypothese dass die Umgebung des Turms auch Montaignes Schreiben beeinflusst habe Er habe sich nicht nur von den Buchern in seiner Bibliothek inspirieren lassen sondern auch von den Gemalden sowie den an allen Wanden und Decken angebrachten Zitaten wie die Verwendung der Zitate in den Aufsatzen zeige Das Ausmass und die Art dieses Einflusses bleibt jedoch schwer zu bestimmen Montaigne selbst geht auf die Bedeutung der Bibliothek fur sein Schreiben im dritten Teil seiner Essais ein Die neuere Forschung tendiert dazu Montaignes personliche Herangehensweise durch sich inspirieren lassen und durch eine Struktur die auf Vergleich und Kontrast beruhte fur seine assoziative Schreibweise verantwortlich zu machen 56 Auch Alain Legros warnt davor die Inschriften mit Montaignes eigenem Denken gleichzusetzen Diese Sammlung lateinischer und griechischer Sentenzen gibt nicht das Denken Montaignes wieder Dieses Denken in dauernder Bewegung und uber alles kann nur die Lekture seiner Essais wenn schon nicht in vollem Umfang verstandlich machen so doch wenigstens streifen vorausgesetzt man reduziert es nicht auf einige wenige franzosische Sentenzen derselben Art Alain Legros 57 Aktuelle Situation BearbeitenNach dem Brand des Schlosses im Jahre 1885 blieb u a der Turm unbeschadet Marie Thirion Mautauban veranlasste die Wiedererrichtung und Umgestaltung des Schlosses Als Teil der Domaine de Michel de Montaigne ist das Anwesen immer noch im Privatbesitz der Familie Mahler Besse 6 und 7 Generation nach Pierre Magne Der Schlossinnenhof und auch der Turm sind fur die Offentlichkeit regelmassig im Rahmen von Fuhrungen zuganglich Am Eingang konnen u a die Eintrittskarten erworben werden Fur behinderte Menschen bzw schwerbeschadigte Personen aus der EU ist der Eintritt frei Entlang eines Parkweges gelangt man zum Tor und daruber in den Schlosshof der Turm Montaignes liegt rechter Hand nahe dem Eingang Fur Rollstuhlfahrer ist der Weg beschwerlich Der Aufstieg zum Turm setzt ein unbeeintrachtigtes Gehvermogen voraus Die fundierten Fuhrungen finden nur in franzosischer Sprache statt Audioguides sind nicht vorhanden im Boutiquebereich werden aber laminierte Texte mit Erlauterungen zu den einzelnen Etagen des Turmes in verschiedenen Sprachen zur Verfugung gestellt Stand Oktober 2019 Obgleich der franzosische Staat das Objekt im Jahre 1992 unter der Rubrik Monuments historiques Historische Denkmaler 58 erfasste scheint die sachgerechte Konservierung des Baudenkmals die privaten Trager zu uberfordern 59 Zustandig fur die Monuments historiques ist das Kulturministerium Ministere de la Culture et de la Communication das die Base Merimee unterhalt Literatur BearbeitenEdouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 Digitalisat Alain Legros Essais sur poutres Inscriptions et peintures de la tour de Montaigne berceau desEssais 2e edition revue et corrigee Klincksieck Paris 2003 ISBN 2 252 03317 7Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Schloss Montaigne Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Offizielle Website von Schloss Montaigne en fr es Restitution 3D de la librairie fr Alain Legros Sentences peintes au plafond de la bibliotheque de Montaigne Edition revue et augmentee 2015 Alain Legros P Mora Sentences peintes au plafond de la librairie mit Orthofotografie der Inschriften Renaud Camus Visite a Montaigne fr Einzelnachweise Bearbeiten Offizielle Website von Schloss Montaigne 1 en fr es Alain Legros La librairie et ses sentences 25 mars 2012 Societe Internationale des Amis de Montaigne B S A M online Google Earth Luftbild der heutigen Schlossanlage 2 Luftbild mit Blick aus ostlicher Richtung Montaignes Turm liegt im Suden links der Tum seiner Ehefrau liegt im Bildvordergrund 3 abgerufen auf cdt24 media tourinsoft eu Fotografie des Turmeingangs Montaigne Journal de voyage a b Richard Friedenthal Entdecker des Ich Montaigne Pascal Diderot R Piper Munchen 1969 S 42 f Ralf Nestmeyer Der Turm des Philosophen Montaigne in Montaigne In Ders Franzosische Dichter und ihre Hauser Insel Verlag Frankfurt am Main 2005 ISBN 3 458 34793 3 S 201 210 Uwe Schultz Michel de Montaigne Rowohlt Reinbek 1989 ISBN 3 499 50442 1 S 7 12 Essais Erste moderne Gesamtubersetzung von Hans Stilett 9 korrigierte Auflage 2016 Die Andere Bibliothek GmbH Berlin ISBN 978 3 8477 0001 2 Vgl Restitution 3D de la librairie auf der Website der Universitat Tours Vgl etwa Sarah Bakewell Wie soll ich leben oder Das Leben Montaignes in einer Frage und zwanzig Antworten Aus dem Englischen von Rita Seuss C H Beck Munchen 2012 ISBN 978 3 406 63969 2 S 36 Alain Legros Essais sur poutres Inscriptions et peintures de la tour de Montaigne berceau desEssais 2e edition revue et corrigee Klincksieck Paris 2003 ISBN 2 252 03317 7 S 42 44 und 467 469 Edouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 Digitalisat a b Alain Legros Essais sur poutres Inscriptions et peintures de la tour de Montaigne berceau desEssais 2e edition revue et corrigee Klincksieck Paris 2003 ISBN 2 252 03317 7 a b Alain Legros Sentences peintes au plafond de la bibliotheque de Montaigne Edition revue et augmentee 20 November 2015 Bibliotheques Virtuelles Humaniste letzter Abruf 8 Januar 2021 Schon Galy und Lapeyre nahmen an dass Montaigne die meisten griechischen Zitate soweit sie nicht aus Sextus Empiricus stammen der Exzerpten Sammlung des Johannes Stobaios entnommen hat vgl Edouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 Digitalisat S 7 u o diese Auffassung teilen die weiteren Herausgeber Villey Thibaudet Rat Legros u a Daher wird in der Tabelle immer auch die genaue Fundstelle bei Stobaios angegeben zum einen weil die Stobaios Stellenangaben aller Herausgeber sehr ungenau sind zum anderen weil erst die genauen Stellenangaben zeigen dass Montaigne oft mehrere bei Stobaios nahe beieinander stehende Zitate ubernommen hat Die lateinische Ubersetzung der Montaigne die Bibelzitate entnommen hat wurde bisher nicht ermittelt Fur die Kohelet Stellen merkt Alain Legros dies ausdrucklich an doch auch die Paulus Zitate entsprechen nicht der Vulgata Alain Legros Sentences peintes au plafond de la bibliotheque de Montaigne pdf In Bibliotheques Virtuelles Humanistes 20 November 2015 abgerufen am 29 Juli 2020 franzosisch Ecclesiaste dans une version a determiner Ubersetzung nach Hermann Frankel Dichtung und Philosophie des fruhen Griechentums 3 durchgesehene Auflage Beck Munchen 1962 ISBN 3 406 06315 2 S 478 Prediger 3 10 aus Das Alte Testament Nach dem 1912 vom Deutschen Evangelischen Kirchenausschuss genehmigten Text Ubersetzung nach dem Text auf dem Balken bei Menander ist statt von ὐgian ὑgieian Gesundheit von oὐsian die Rede womit in diesem Zusammenhang wohl Vermogen Besitz gemeint ist Euripides Deutsch in den Versmassen der Urschrift von J J C Donner 3 Auflage Winter Leipzig Heidelberg 1876 Band 2 S 13 Digitalisat Ubersetzung in Anlehnung an Aulus Gellius Die attischen Nachte Ubersetzt von Fritz Weiss Fues R Reisland Leipzig 1875 1976 ND WGB Darmstadt 1981 und da Weiss die entscheidende Wendung oὐ mᾶllon falsch wiedergibt an Sextus Empiricus Grundriss der pyrrhonischen Skepsis Eingeleitet und ubersetzt von Malte Hossenfelder Suhrkamp Frankfurt a M 1985 ISBN 3 518 28099 6 S 135 Quintus Horatius Flaccus Samtliche Gedichte Mit einem Nachwort hrsg von Bernhard Kytzler Reclam Stuttgart 1992 ISBN 3 15 028753 7 S 57 Sophokles Tragodien Ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Schadewaldt Artemis Zurich und Stuttgart 1968 S 13 Zu Buchanans Nachdichtung vgl Nathalie Catellani Dufrene George Buchanan lecteur et traducteur de l Anthologie grecque Etudes Episteme 23 2013 online letzte Abfrage 10 Januar 2021 Abschnitt 4 Buchanan versucht das Epigramm des Palladas das mit den verschiedenen Bedeutungen des griechischen Verbs ferein spielt ebenso wortspielreich mit Formen von ferre nachzudichten Im Deutschen kann der Text nicht wortlich wiedergegeben werden die Ubersetzung versucht aber wenigstens einen Eindruck von den Wortspielen zu vermitteln a b c d nach Klaus Binder Lukrez Uber die Natur der Dinge In deutsche Prosa ubertragen und kommentiert Verlag Galliani Berlin 2 Auflage 2015 ISBN 978 3 86971 095 2 Das Zitat kommt auch bei Stobaios IV 24 54 S 618 Wachsmuth Hense vor aber ohne den 2 Vers der seit Henri Estienne als interpoliert gilt Im originalen Kontext ist mit Vers 554 gemeint dass Kinder noch nicht alles verstehen und daher glucklicher seien daher ubersetzt Schadewaldt Denn in der Zeit da man noch nichts begreift Ist doch am sussesten das Leben Sophokles Tragodien Ubersetzt und mit einem Nachwort versehen von Wolfgang Schadewaldt Artemis Zurich und Stuttgart 1968 S 29 Zwischen den erkenntniskritischen Zitaten an der Decke von Montaignes Bibliothek und durch die Erweiterung um den interpolierten Vers 554b bekommt der Text aber eine allgemeinere Bedeutung und so versteht Montaigne Vers 554 auch wenn er ihn in Essais II 12 S 496 Villey referiert C est ce que dit ce vers ancien Grec qu il y a beaucoup de commodite a n estre pas si advise Daher wurde der Text hier dementsprechend ubersetzt Euripides Samtliche Tragodien und Fragmente Band VI Fragmente Der Kyklop Rhesos Fragmente ubersetzt von Gustav Adolf Seeck Herausgegeben von Gustav Adolf Seeck Artemis Munchen 1981 ISBN 3 7608 1532 4 S 433 Diese Inschrift ist nicht auf dem Balken erhalten da dieser in der ersten Halfte des 19 Jahrhunderts ersetzt werden musste Sie wurde aber beim Austausch des Balkens von Henri Du Buc de Marcussy dem Schlosseigentumer 1811 1839 mit Kreide auf der Wand notiert und dann 1861 von Galy und Lapeyre dort abgeschrieben Edouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 Digitalisat S 50f Alain Legros Sentences peintes au plafond de la bibliotheque de Montaigne Edition revue et augmentee 20 November 2015 Bibliotheques Virtuelles Humaniste S 7 a b c d e f Sextus Empiricus Grundriss der pyrrhonischen Skepsis Eingeleitet und ubersetzt von Malte Hossenfelder Suhrkamp Frankfurt a M 1985 ISBN 3 518 28099 6 Ubersetzung gemass dem Kontext im Kratylos es geht nicht um eine Realdefinition des Guten die bei Platon ganz anders ausfallen wurde sondern um etymologische Spekulationen die oft im Sinne der sokratischen Ironie gedeutet werden Auch Sextus zitiert die Stelle nicht etwa zustimmend sondern im Zusammenhang seiner Kritik an der philosophischen Ethik Vollstandiger Text bei Universitat Zurich lateinisch und griechisch Erasmus zitiert aus einer nicht genannten und auch seither nicht ermittelten Quelle er diskutiert die Lesarten verschiedener Codices und vergleicht dieses Zitat spater mit einem Paulus Wort 2 Kor 4 7 LUT EU ELB Legros gibt 2015 als Quelle nur Erasmus an ohne nach dessen Quelle zu fragen und korrigiert damit seine fruhere Annahme es handle sich um ein durch Erasmus vermitteltes Paulus Zitat Alain Legros Sentences peintes au plafond de la bibliotheque de Montaigne pdf In Bibliotheques Virtuelles Humanistes 20 November 2015 abgerufen am 29 Juli 2020 franzosisch Erasme Adages II 10 Alain Legros Catalogue des sentences de la librairie Societe Internationale des Amis de Montaigne 24 Marz 2012 abgerufen am 31 Juli 2020 franzosisch Saint Paul sans doute par Erasme a b c d e f g h i j k Ubersetzt nach Legros Nach Herodot Geschichte und Geschichten Ubersetzt von Walter Marg bearbeitet von Gisela Strasburger Band II Artemis Zurich und Munchen 1983 ISBN 3 7608 3663 1 S 143 Bei Martial steht die 2 Person Singular summum nec metuas diem nec optes furchte deinen letzten Tag weder noch wunschen ihn herbei Montaigne selbst zitiert in Essais II 37 diesen Vers ebenfalls mit der 2 Person Der Vers ist schon seit der Antike sprichwortlich im Deutschen insbesondere in dieser Ubersetzung Auf wen die Ubersetzung zuruckgeht scheint nicht bekannt zu sein Georg Buchmann Geflugelte Worte Der Zitatenschatz des deutschen Volkes gesammelt und erlautert von Georg Buchmann fortgesetzt von durchgesehen von Alfred Grunow 31 Auflage Haude amp Spenersche Verlagsbuchhandlung Berlin 1964 S 498 Dudenredaktion Hrsg Zitate und Ausspruche Wissenschaftlicher Rat der Dudenredaktion Hrsg Der Duden in zwolf Banden Band 12 2 Auflage Dudenverlag Mannheim Leipzig Wien Zurich 2002 ISBN 3 411 04122 6 S 262 Siehe auch Homo sum humani nihil a me alienum puto Der dort angefuhrte Aufsatz von Eckart Lefevre geht auch auf die Verwendung des Verses in Montaignes Essais ein Jaap Mansfeld Oliver Primavesi Die Vorsokratiker Griechisch deutsch Durchgesehener Nachdruck 2012 der erweiterten Neuausgabe 2011 Reclam Stuttgart 2012 ISBN 978 3 15 018971 9 S 231 Euripides Samtliche Tragodien und Fragmente Band VI Fragmente Der Kyklop Rhesos Fragmente ubersetzt von Gustav Adolf Seeck Herausgegeben von Gustav Adolf Seeck Artemis Munchen 1981 ISBN 3 7608 1532 4 S 369 Laut der angegebenen Stelle bei Diogenes Laertios wurde dieser Vers von den Pyrrhoneern im skeptischen Sinne gedeutet Ubersetzung nach Homer Ilias Neue Ubertragung von Wolfgang Schadewaldt Insel Frankfurt a M 8 Auflage 1990 ISBN 3 458 31853 4 S 342 Persius Die Satiren des Persius Lateinisch und deutsch hrsg von Otto Seel Heimeran Munchen 1950 S 9 Dasselbe Zitat findet sich in den Essais Livre troisieme Chap XII De la Physiognomie Im Kontext 2 380 383 So war der Charakter der feste Grundsatz des strengen Cato Mass halten den Endzweck bewahren bloss der Natur gehorchen das Leben dem Vaterland widmen und uberzeugt sein nicht sich zu gehoren sondern der Menschheit Zitiert nach der Ubersetzung Lucan Der Burgerkrieg oder Die Schlacht bei Pharsalus Aus dem Lateinischen ubertragen von Dietrich Ebener Bibliothek der Antike Romische Reihe Aufbau Verlag Berlin Weimar 1978 DNB 790219239 Ubersetzung nach Cicero Gesprache in Tusculum Lateinisch deutsch ed Olof Gigon Heimeran Munchen 1951 S 23 Ubersetzung Euripides Tragodien Griechisch und deutsch von Dietrich Ebener Schriften und Quellen der Alten Welt Band 30 2 2 Auflage Band 2 Akademie Verlag Berlin 1990 ISBN 3 05 000334 0 S 115 Epiktet Teles Musonius Ausgewahlte Schriften Griechisch deutsch Hrsg und ubersetzt von Rainer Nickel Artemis amp Winkler Zurich 1994 ISBN 3 7608 1679 7 S 15 Ubersetzung nach Sophokles Tragodien und Fragmente Griechisch und deutsch hrsg und ubersetzt von Wilhelm Willige uberarbeitet von Karl Bayer Heimeran Munchen 1966 S 793 Horaz Oden Ausgewahlt neu ubertragen und kommentiert von Winfried Tilmann Insel Frankfurt Leipzig 1992 ISBN 3 458 33118 2 S 63 Bei Diogenes Laertios und Sextus weitere Stellen Adversus mathematicos VIII 159 und 332a wird in diesem Zusammenhang nur das Substantiv ἀῤῥhpsia verwendet welches das Gleichgewicht der Argumente bezeichnet Ubersetzung des Adverbs ἀῤῥepῶs das etwa bei Galen vorkommt gemass Liddell Scott Jones unter ἀrrhphs Schon Galy und Lapeyre erklaren diese Inschrift mit dem Verweis auf Montaignes selbstgewahltes Symbol einer Waage im Gleichgewicht das er mit seinem Wahlspruch Que scay je kombinierte Edouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 Digitalisat S 69 Das ist die Standard Ubersetzung des pyrronhischen Schlagwortes das zur ἐpoxh dem zentralen pyrrhonischen Konzept der Urteilsenthaltung gehort vgl dazu etwa Malte Hossenfelder Art Epoche I in Historisches Worterbuch der Philosophie Band 2 1972 Sp 594f nach Diogenes Laertios Leben und Lehre der Philosophen Aus dem Griechischen ubersetzt und hrsg von Fritz Jurss Reclam Stuttgart 1998 ISBN 3 15 009669 3 S 438 Wilhelm Wiegand Michel de Montaigne Diogenes Verlag Zurich 1985 ISBN 3 257 21283 6 S 215 226 Edouard Galy Leon Lapeyre Montaigne chez lui Visite de deux amis a son chateau J Bounet Perigueux 1861 S 35 Helmut Pfeiffer Montaignes Revisionen Wissen und Form der Essais Verlag Wilhelm Fink Paderborn 2018 ISBN 978 3 8467 6354 4 S 40 4 auf books google de George Hoffmann Montaigne s Nudes The Lost Tower Paintings Rediscovered Yale French Studies 2006 No 110 Meaning and Its Objects Material Culture in Medieval and Renaissance France 2006 S 122 133 Alain Legros Catalogue des sentences de la librairie Societe Internationale des Amis de Montaigne 24 Marz 2012 abgerufen am 31 Juli 2020 franzosisch Ce florilege de sentences latines et grecques ne constitue pas la pensee de Montaigne pensee en mouvement et sur tous sujets que seule la lecture des Essais peut permettre sinon d apprehender du moins de cotoyer a condition toutefois de ne pas la reduire a des sentences francaises de meme type Monuments historiques edifice site Chateau de Montaigne abgerufen auf www2 culture gouv fr 5 So sind etwa viele der an den Wanden des Turmes angebrachten Fresken in fur den Menschen erreichbaren Hohen mit vandalistischen Ritzungen in den Putz versehen 44 878055555556 0 03 Koordinaten 44 52 41 N 0 1 48 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Michel de Montaignes Turmbibliothek amp oldid 228506790