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Die Martinskapelle in Selhof einem Ortsteil der Stadt Bad Honnef im nordrhein westfalischen Rhein Sieg Kreis wurde in ihrer heutigen Form um 1800 errichtet Sie liegt an der platzartigen Einmundung der Kapellenstrasse in die Selhofer Strasse Adresse Kapellenstrasse 10 und gilt als ein Wahrzeichen von Selhof Die Kapelle steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 1 Martinskapelle 2010 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Architektur 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erstes Oratorium in Selhof wurde vermutlich nach Grundung des Ortes im 11 Jahrhundert von adligen Grundherren als Eigenkirche errichtet Aufgrund eines in ihm aufbewahrten mutmasslich in einer Kolner Werkstatt gefertigten 2 gotischen Gabelkreuzes aus der zweiten Halfte des 14 Jahrhunderts 3 mit Reliquien aus dem Heiligen Land des 15 Jahrhunderts 4 5 80 trug das Gotteshaus den Namen Kreuzhaus Eine dem hl Martin von Tours geweihte Kapelle lasst sich in Selhof seit 1450 51 nachweisen als erstmals eine mit einem Jahrmarkt verbundene Kirmes am Martinstag genannt wird 6 Sie fiel dem Truchsessischen 1583 88 oder dem Dreissigjahrigen Krieg 1618 1648 4 zum Opfer Laut einer Schilderung des Honnefer Pfarrers Trips befand sich um 1680 an der Stelle der vormaligen Martinskapelle nur die Station einer alljahrlichen Bittprozession am 3 Mai 6 mit dem gotischen Gabelkreuz 2 Wiederaufgebaut wurde sie unter demselben Patrozinium ab 1710 vermutlich als Fachwerkbau 3 1735 erfuhr die Kapelle eine Erweiterung um einen aus Spenden Selhofer Bergleute des Rheinbreitbacher Kupferbergwerks St Josephsberg finanzierten steinernen Anbau mit einem Dachreiter Von 1762 bis 1773 wurde sie nochmals erweitert wobei ein gemauerter Chor den holzernen Teil ersetzte 3 und am Martinstag 1774 neu geweiht 6 Die Trappisten aus dem benachbarten Speckerhof der Abtei Dusselthal begingen in der Kapelle wochentlich eine heilige Messe 2 Durch den Selhofer Dorfbrand am 8 Mai 1784 wurde die Martinskapelle zerstort Der nachfolgende Wiederaufbau erfolgte erst auf einen Beschluss der Gemeinde im Jahre 1799 3 hin bis 1801 7 Am 24 August 1801 stiftete ein Bewohner 26 Reichstaler damit alljahrlich am Martinstag ein Hochamt in der Kapelle gehalten werden konne 7 Reparaturen am Bauwerk sind aus den Jahren 1837 und 1849 bekannt 2 1895 grundete sich ein ortlicher Kapellenbauverein 2 1901 wurde der Dachreiter entfernt und ein Glockenturm an die Kapelle vorgebaut 1932 33 entstand im Zuge der Ausgliederung Selhofs als eigene Pfarrei aus der Pfarrgemeinde St Johann Baptist Honnef ein Kirchenneubau als Pfarrkirche St Martin in die auch das zuletzt in einer Nische des Glockenturmes untergebrachte gotische Gabelkreuz uberfuhrt wurde 3 1970 wurde die Kapelle letztmals umfassend restauriert und dabei der Glockenturm entfernt sowie stattdessen dem Gotteshaus wieder ein Dachreiter aufgesetzt 6 Die Eintragung der Kapelle in die Denkmalliste der Stadt Bad Honnef erfolgte am 19 Dezember 1991 1 Architektur BearbeitenDie Martinskapelle ist ein schlichter schiefergedeckter Putzbau mit dreiseitigem Chorabschluss der einen sechsseitig geschlossenen Dachreiter mit grossem Kreuz in Giebelnahe besitzt Das an der Giebelseite gelegene Portal ist rundbogig und zeigt im Schlussstein die Jahreszahl 1735 sowie die Zunftzeichen der Bergleute als damalige Stifter des Kapellenanbaus oberhalb befindet sich in einer Rundbogennische die Darstellung des hl Martin mit einer barocken Muschel 2 Dem Eingang sind zwei in Haustein gefasste Fenster mit Inschriften benachbart die die Familiennamen weiterer Stifter der Kapelle beinhalten jeweils zwei weitere Rundbogenfenster an der Langsseite sind ebenfalls hausteingefasst Der Innenraum der Kapelle ist tonnengewolbt an der rechten Seitenwand befindet sich eine barocke 5 5 Statue der hl Barbara als Schutzpatronin der Bergleute 4 An der Ruckseite der Kapelle befindet sich seit seiner Restaurierung im Herbst 1984 am fruheren Standort des nunmehr in der Selhofer Pfarrkirche befindlichen gotischen Gabelkreuzes 4 ein Wegekreuz das aufgrund seiner ursprunglichen Lage an der Ecke der Hauptstrasse und einer von ihr uber den Ohbach zum Rheinbreitbacher Weg fuhrenden Gasse einem heutigen Teil der Kirchstrasse 5 41 sogenannte Jaasskruz oder Jassekreuz Es ist aus einer flachen Steintafel aus grauem Schiefer geschnitten und tragt ein Flachrelief des Gekreuzigten 8 Das Kreuz steht als eigenes Baudenkmal unter Denkmalschutz 9 nbsp Schlussstein des Portals nbsp Fenster mit Namen der Stifter nbsp Jaasskruz an der RuckseiteLiteratur BearbeitenJ ohann J oseph Brungs Die Stadt Honnef und ihre Geschichte Verlag des St Sebastianus Schutzenvereins Honnef 1925 S 252 254 Neudruck 1978 durch Lowenburg Verlag Bad Honnef Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Martinskapelle Sammlung von Bildern Peter Gabriel Busch Die Martinskapelle in Selhof In Horizont Zeitschrift fur den katholischen Kirchengemeindeverband Bad Honnef Ausgabe 21 September 2010 S 7 Martinskapelle Memento vom 7 Marz 2016 im Internet Archive Stadtinformation Bad HonnefEinzelnachweise Bearbeiten a b Denkmalliste der Stadt Bad Honnef Nummer A 152 a b c d e f Martinskapelle Stadtinformation Bad Honnef a b c d e Geschichte der Kapelle Memento vom 10 Marz 2016 im Internet Archive Pfarrverband Bad Honnef a b c d Peter Gabriel Busch Die Martinskapelle in Selhof In Horizont Zeitschrift fur den katholischen Kirchengemeindeverband Bad Honnef a b c Karl Gunter Werber Honnefer Spaziergange 2 uberarbeitete Auflage Verlag Buchhandlung Werber Bad Honnef 2002 ISBN 3 8311 2913 4 a b c d Adolf Nekum St Martinskapelle Informationstafel an der Kapelle Wikimedia Commons a b Adolf Nekum Tausend Jahre Selhof 100 Jahre Burgerverein Chronik eines Dorfes und seines Burgervereins Burgerverein Bad Honnef Selhof 1988 S 55 Wilhelm Roelver Wegekreuze in Selhof In Horizont Kirchenzeitung fur den Pfarrverband Honnef Tal Ausgabe Nr 12 Februar 2007 S 12 15 hier 14 15 Denkmalliste der Stadt Honnef Nummer A 275Kirchen und Kapellen in Bad Honnef St Aegidius 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