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Die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen waren ein Oberleitungsbus System damals noch Gleislose Bahn genannt Die Anlage existierte von 1910 bis 1926 und verband die wurttembergische Residenzstadt Ludwigsburg mit den damals noch selbststandigen Nachbargemeinden Ossweil und Hoheneck einerseits sowie mit den heute zu Remseck am Neckar gehorenden Ortschaften Neckargroningen und Aldingen andererseits Der Betrieb wurde von der Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen GmbH gefuhrt 2 Mit einer gesamten Streckenlange von 15 1 Kilometern handelte es sich um die umfangreichste Anlage einer Gleislosen Bahn in jener Epoche 1 Ludwigsburger Oberleitungs BahnenWagen 1 um 1916 am Heilbad HoheneckWagen 1 um 1916 am Heilbad HoheneckStreckenlange 15 1 1 kmLegende Ludwigsburg BahnhofLudwigsburg ArsenalplatzLudwigsburg RathausLudwigsburg SternkreuzungLudwigsburg Heilbronner TorNeckarbruckeHoheneck HeilbadHoheneckLudwigsburg ResidenzschlossLudwigsburg WagenhalleWagenhalle Schorndorfer Strasse 76 78Ludwigsburg NeckarstrasseOssweil SchulhausNeckargroningen RathausNeckargroningen LindeAldingen Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Verworfene Strassenbahnplanungen 1 2 Entscheidung fur die gleislose Bahn 1 3 Erste Strecke nach Neckargroningen und Aldingen 1 4 Zweite Strecke nach Hoheneck 1 5 Schwierigkeiten im Ersten Weltkrieg 1 6 Niedergang in der Weimarer Republik 2 Infrastruktur 3 Fahrzeuge 4 Wagenhalle 5 Relikte 6 Siehe auch 7 Literatur 8 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenVerworfene Strassenbahnplanungen Bearbeiten Die Stadt Ludwigsburg plante bereits seit dem Beginn der 1890er Jahre die Stadt mit einem Strassenbahnnetz auszustatten Ein Plan vom 20 Juli 1898 sah vor vier sternformig ins Umland fuhrende Strecken zu bauen darunter eine Verbindung nach Stuttgart Doch konnte dieses ehrgeizige Projekt nicht verwirklicht werden es scheiterte unter anderem am Widerstand des damaligen Ludwigsburger Oberburgermeisters Gustav Hartenstein Er befurchtete Ludwigsburg konnte dadurch zum Wohnvorort der Landeshauptstadt werden 3 Entscheidung fur die gleislose Bahn Bearbeiten Am 12 September 1907 erhielt die Stadt Ludwigsburg schliesslich ein Angebot der sachsischen Gesellschaft fur gleislose Bahnen Max Schiemann amp Co statt einer konventionellen eine gleislose Strassenbahn zu bauen Max Schiemann galt seinerzeit als feste Grosse auf dem Markt fur solche Bahnen Er hatte bis zu diesem Zeitpunkt bereits sieben Anlagen in Betrieb genommen sie befanden sich alle im Deutschen Reich Weil die Residenzstadt die Errichtung eines konventionellen Strassenbahnnetzes nach wie vor nicht finanzieren konnte war sie sehr an diesem Angebot interessiert zu einem Vertragsabschluss kam es dennoch nicht Ein zweites Angebot legte bald darauf die Firma H Balz amp Co G m b H aus Stuttgart vor sie war die suddeutsche Generalvertretung der Oesterreichischen Daimler Motoren Gesellschaft aus Wiener Neustadt Deren Angebot einer Gleislosen Bahn nach dem erst 1907 eingefuhrten System Mercedes Electrique Stoll auch System Elektro Daimler Stoll genannt wurde letztendlich ebenfalls abgelehnt Schliesslich stimmte der Verkehrsausschuss der Stadt am 28 Februar 1910 einem dritten Angebot der Gleislose Lloydbahnen Kohlers Bahnpatente GmbH aus Bremen zu welche wiederum ein anderes Oberleitungssystem vertrieb Im Marz wurde der Bau der Bahn vom Gemeinderat beauftragt 4 Das System Lloyd Kohler wurde bemerkenswerterweise erst im August 1910 zum ersten Mal bei Bremen angewandt es war zu diesem Zeitpunkt also noch gar nicht erprobt Bereits im September 1910 waren alle Oberleitungsmasten bis Aldingen gesetzt In der Ludwigsburger Innenstadt warf deren Aufstellung jedoch erhebliche Fragen auf im Interesse eines guten Strassenbildes wunschten die Stadtvater alternativ die Montage der Fahrdrahte an Oberleitungsrosetten Dieser Wunsch ging weitgehend in Erfullung nur einige Hausbesitzer in der Myliusstrasse kamen der Stadt trotz mehrfachen Bitten nicht entgegen Ausgerechnet in diesem verkehrsreichen Bereich mussten daher Masten installiert werden Am 13 Oktober 1910 wurde schliesslich die kunftige Betreibergesellschaft gegrundet sie war mit einem Anfangskapital von 280 000 Mark ausgestattet 2 Angestellter Geschaftsfuhrer war der Elektroingenieur Carl Frizlen Durch seine Arbeit erkannte er den stetig steigenden Bedarf an elektrotechnischer Ausrustung unter anderem an Leistungswiderstanden Er grundete daher 1914 ein Elektro Installationsgeschaft 5 auch um die Widerstande der Oberleitungsbahnen zu reparieren die aufgrund der starken Erschutterungen bei der Fahrt haufig defekt waren Ab 1922 fertigte sein Unternehmen dann selbst die Widerstande fur die Oberleitungsbahnen 6 Erste Strecke nach Neckargroningen und Aldingen Bearbeiten nbsp Ausschnitt aus dem ersten Fahrplan der Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen von 1910 nicht alle Kurse bedienten die Gesamtstrecke nbsp Die Abfahrtsstelle der Oberleitungs Bahnen befand sich auf dem Ludwigsburger Bahnhofsvorplatz im Bild zwei Wagen und das mittlerweile abgerissene alte EmpfangsgebaudeAm 21 Dezember 1910 nahmen die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen ihren planmassigen Betrieb auf 2 Am Eroffnungstag wurde dabei schon in Neckargroningen bei den Resten der ehemaligen Muhle umgekehrt 7 Die Strecke nach Aldingen ging etwas spater in Betrieb 8 doch bereits Ende des Jahres 1910 fuhr der erste Wagen auch dorthin 9 Die Ludwigsburger Anlage war somit der erste Oberleitungsbusbetrieb in Wurttemberg noch vor der Gleislosen Bahn Heilbronn Bockingen die erst im Januar 1911 in Betrieb ging Laut der Enzyklopadie des Eisenbahnwesens von Victor von Roll war die Aldinger Strecke insgesamt 6 9 Kilometer lang 10 eine andere Quelle nennt hingegen 10 6 Kilometer 1 Ausgangspunkt der Oberleitungs Bahnen war der Vorplatz des Ludwigsburger Bahnhofs Dort bestand Anschluss zur heutigen Frankenbahn und zur Bahnstrecke nach Backnang ab 1916 schliesslich auch zur Bahnstrecke nach Markgroningen Vom Bahnhof aus fuhrte die Strecke via Myliusstrasse Arsenalstrasse und Wilhelmstrasse durch die Innenstadt Im weiteren Verlauf erreichten die Oberleitungs Bahnen durch die Schorndorfer Strasse die Ortschaft Ossweil die 1922 nach Ludwigsburg eingemeindet wurde In Ossweil befand sich eine Haltestelle am alten Schulhaus an der Westfalenstrasse Ecke Wettemarkt der heutigen Bushaltestelle Westfalenstrasse Von dort aus ging es uber die heutige Landesstrasse 1140 weiter nach Neckargroningen das seit 1975 mit Aldingen und weiteren Gemeinden die Stadt Remseck am Neckar bildet Es handelte sich dabei grosstenteils um eine Uberlandstrecke diese fuhrte zwischen Ossweil und Neckargroningen etwa drei Kilometer uber freies Feld In Fahrtrichtung Ludwigsburg war zwischen Neckargroningen und Ossweil ein Niveauunterschied von knapp 80 Hohenmetern zu uberwinden In Neckargroningen dessen Ortsmitte die Oberleitungs Bahnen durch die Ludwigsburger Strasse erreichten hielten die Wagen am alten Rathaus welches damals noch als solches genutzt wurde Heute befindet sich an dieser Stelle die Bushaltestelle Lamm Dort existierte auch eine private Postagentur und Telegrafenstation an welcher Postsendungen an die Oberleitungs Bahnen ubergeben beziehungsweise von diesen ubernommen wurden Der Neckargroninger Wasenstrasse folgend erreichten die Wagen die nachste Haltestelle beim Gasthaus Linde an der Einmundung des Lindenwegs in die Wasenstrasse wo sich heute die Bushaltestelle Wasenstrasse befindet Dort stiegen vor allem die Fahrgaste zu die zu Fuss von Neckarrems heruberkamen heute gleichfalls ein Remsecker Stadtteil Auf dem letzten Teilstuck folgten die Oberleitungs Bahnen dem linken Neckarufer um der Neckarstrasse folgend ihre Endstation in der Aldinger Ortsmitte zu erreichen Fur die Fahrgaste bedeutete die Fahrt uber Neckargroningen jedoch gegenuber der heutigen direkten Strassenverbindung via Grunbuhl einen circa zwei bis drei Kilometer langen Umweg Die Oberleitungs Bahnen ersetzten seinerzeit eine Postkutschenverbindung je Richtung wurden taglich acht Fahrten angeboten Eine Fahrt uber die Gesamtstrecke dauerte 40 Minuten und kostete zehn Pfennig Die Linie war zunachst uberaus erfolgreich bis Januar 1911 wurden schon mehr als 16 000 zahlende Fahrgaste befordert 9 Der damalige Neckargroninger Schultes Gottlob Rauchle lobte anno 1910 das neue Verkehrsmittel mit den Worten diese sei der sicherste billigste und beste Weg um Neckargroningen an das grosse Weltenverkehrsnetz anzuschliessen Die Strecke wurde dabei vor allem von Ausfluglern in die nahen Hohen von Ossweil und Hochberg in Anspruch genommen 1 Doch nicht uberall sorgte das neue Verkehrsmittel fur Zustimmung So beklagten sich beispielsweise die Anwohner der Ludwigsburger Myliusstrasse uber das ubertriebene und laute Signalgeblase der Fahrer Ebenfalls fur Unmut sorgte der Staub den die Oberleitungs Bahnen auf den damals noch weitgehend unbefestigten Strassen aufwirbelte 3 Die Staubplage konnte sogar den Wert der Wohnungen mindern so die Sorge Zur Abhilfe wurde angeregt in den innerstadtischen Strassen welche die Bahn durchlauft auf der Mitte der Fahrbahn einen zwei Meter breiten Streifen einzupflastern auf dem die elektrischen Wagen dann zu fahren hatten 2 Zweite Strecke nach Hoheneck Bearbeiten nbsp Hochbetrieb am sogenannten Schwatzbankle links ein Wagen nach Hoheneck nbsp Ein Anhangerzug an der Endstation in Hoheneck nbsp Die beiden Strecken der Oberleitungs Bahnen auf einem zeitgenossischen StadtplanBereits am 14 Juli 1907 eroffnete in der nordostlich von Ludwigsburg im Neckartal gelegenen Gemeinde Hoheneck die bis 1926 selbststandig war das offentliche Heilbad Hoheneck Fur die aus Ludwigsburg anreisenden Badegaste wurde dafur ein bequemes und modernes Verkehrsmittel benotigt Ursprunglich wurden fur die Fahrten zum Heilbad drei Pferdekutscher unter Vertrag genommen Jedoch war der Gemeinderat schon bald der Ansicht die eingesetzten Pferdewagen seien eine Reklame im negativen Sinne und machen draussen keinen guten Eindruck Ausserdem waren die Kutscher dem Ansturm der Badegaste nicht gewachsen Schon in der Badesaison 1908 verkehrte deshalb ein Benzinmotor Omnibus der Daimler Motoren Gesellschaft DMG vom Bahnhof Ludwigsburg nach Hoheneck die DMG bediente diese erste Buslinie Ludwigsburgs auf eigene Rechnung Jedoch konnte das finanzielle Ergebnis nicht befriedigen Die neue Linie blieb trotz eines stadtischen Zuschusses so unwirtschaftlich dass sich Daimler bereits nach dem Ende der Badesaison 1908 von dem Projekt zuruckzog Ab 1909 erhielt deshalb die Stadt die Verbindung mit zwei eigenen Badebussen aufrecht Technische Unzulanglichkeiten der Fahrzeuge und die daraus resultierenden hohen Ersatzteilkosten sorgten jedoch erneut fur ein unwirtschaftliches Ergebnis 8 Um das durch das Heilbad entstandene Verkehrsbedurfnis nach Hoheneck auf Dauer zu befriedigen ubernahm schliesslich die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen GmbH von der Stadt Ludwigsburg den Betrieb nach Hoheneck Am 16 Juni 1911 nur knapp ein halbes Jahr nach Eroffnung der ersten Strecke nach Aldingen eroffnete das Unternehmen eine Zweigstrecke zum Heilbad Hoheneck Dieses befand sich seinerzeit noch direkt an der Uferstrasse bei der Einmundung des Heilbadwegs und des Hungerbergs Die neue Linie war 4 5 Kilometer lang 10 1 sie nutzte auf circa 900 Metern die bestehende Infrastruktur 3 6 Kilometer waren hingegen Neubaustrecke Auch das Heilbad selbst machte seinerzeit Werbung fur das neue Verkehrsmittel in einem zeitgenossischen Prospekt ist nachzulesen Ein hubsches Kurhotel bietet vorzugliche Unterkunft billige Wohnung und gute Verpflegung findet sich auch im nahen Hoheneck Mit Ludwigsburg aber verbinden den heilkraftigen Quell die regelmassigen Fahrten der Ludwigsburger Oberleitungsbahnen 11 Die neue Linie zweigte am fruheren Schwatzbankle damals Kreuzung Schlossstrasse Wilhelmstrasse der heutigen Sternkreuzung Stuttgarter Strasse Schorndorfer Strasse Wilhelmstrasse von der bestehenden Strecke ab Von dort aus fuhrte sie auf der heutigen Bundesstrasse 27 in nordliche Richtung bis zum Heilbronner Tor anschliessend erreichte sie uber die Marbacher Strasse heute Landesstrasse 1124 und die Uferstrasse heute Kreisstrasse 1663 das Heilbad Die Endstation befand sich circa 400 Meter weiter nordlich im Bereich der zentralen Kreuzung Hohenecks Die neue Linie diente ebenso der Erschliessung von Neckarweihingen welches sich am anderen Neckarufer befindet und von Hoheneck aus uber die Neckarbrucke im Zuge der Marbacher Strasse bequem zu Fuss erreicht werden konnte Im Gegensatz zur Strecke nach Aldingen wurde nach Hoheneck keine Post befordert Schwierigkeiten im Ersten Weltkrieg Bearbeiten 1914 wurden bereits 500 000 Personen befordert 5 doch hatten auch die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen wie alle anderen Oberleitungsbus Betriebe unter den Folgen des Ersten Weltkriegs zu leiden Das Personal wurde zu grossen Teilen zum Wehrdienst eingezogen die Betriebskosten stiegen enorm und Ersatzteile wurden knapp Die Folge war dass einige Wagen abgestellt werden mussten 1915 meldete ausserdem die Gleislose Lloydbahnen Kohlers Bahnpatente GmbH Insolvenz an die Stadt Ludwigsburg musste infolgedessen immer hohere Zuschusse bezahlen 9 Nachdem zunachst nur der Fahrplan ausgedunnt wurde erfolgte am 11 August 1916 der Beschluss den Betrieb zum 1 Oktober gleichen Jahres ganz einzustellen nicht zuletzt weil die Kupfer Fahrdrahte beschlagnahmt und der Rustungsindustrie zugefuhrt werden sollten Allerdings gab es bereits davor Konflikte mit dem Militar so beschwerte sich beispielsweise bereits 1913 das Traindepot des XIII Armeekorps es hatte in der Schorndorfer Strasse 48 sein Verwaltungsgebaude uber die Erschutterungen und die Larmbelastigung durch die Oberleitungs Bahnen 12 1917 trennt sich die Gesellschaft schliesslich von ihrem Geschaftsfuhrer Frizlen der zwischenzeitlich ebenfalls zum Militar eingezogen worden war 5 Burgerproteste konnten die Einstellung vorerst verhindern Die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen waren damit die einzige deutsche Oberleitungsbus Anlage die den Ersten Weltkrieg uberlebte Die 14 ubrigen die zwischen 1901 und 1912 auf dem Gebiet des Deutschen Reichs in den Grenzen vor 1914 errichtet wurden uberlebten das Jahr 1918 hingegen nicht Niedergang in der Weimarer Republik Bearbeiten Aufgrund der wirtschaftlichen Schwierigkeiten in den ersten Nachkriegsjahren hohe Verluste und Auswirkungen durch die Inflation wurde die Bahn einige Jahre nach dem Ende des Krieges letztendlich stillgelegt Neben der mangelnden Wirtschaftlichkeit hatten die Oberleitungs Bahnen ausserdem auch mit enormen technischen Problemen zu kampfen Dies galt sowohl fur das Antriebs als auch fur das Stromabnahmesystem beides war seinerzeit noch nicht ausgereift Ferner waren die damals noch uberwiegend unbefestigten Naturstrassen der permanenten Belastung durch die schweren Anhangerzuge der Oberleitungs Bahnen nicht gewachsen 9 Ausserdem verursachten die Naturstrassen eine entsprechende Staubbelastung der Antriebe die damals verwendeten Radnabenmotoren waren noch nicht so gut abgedichtet wie heutige vollgekapselte Motoren Im Gegensatz dazu waren zwischenzeitlich benzinbetriebene Omnibusse zuverlassiger und wirtschaftlicher geworden Als erstes wurde zum 1 Mai 1923 die Linie nach Aldingen ersatzlos eingestellt letzter Betriebstag war Montag der 30 April Im April 1926 folgte schliesslich die zweite Strecke nach Hoheneck im Gegensatz zur Strecke nach Aldingen wurde diese jedoch nahtlos auf Omnibusbetrieb umgestellt 8 Ersetzt wurden die Oberleitungs Bahnen durch die privat gefuhrten Omnibuslinien der Ludwigsburger Verkehrslinien LVL die endgultige Einstellung der Oberleitungs Bahnen im April 1926 gilt gleichzeitig als Geburtsstunde der LVL 8 Auch Ossweil Neckargroningen und Aldingen erhielten dadurch im April 1926 nach drei Jahren Pause wieder einen Verkehrsanschluss an Ludwigsburg Die Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen GmbH selbst wurde erst deutlich spater abgewickelt sie bestand noch bis zum 18 Februar 1932 Nach der Einstellung der Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen gab es in Deutschland vier Jahre lang gar keinen Oberleitungsbusverkehr bevor 1930 mit dem Fahrdrahtbus Mettmann Gruiten der erste neuzeitliche Oberleitungsbus Deutschlands eroffnet wurde Infrastruktur Bearbeiten nbsp Vertikale Leitungsanordnung beim System Lloyd KohlerEine Besonderheit der Anlagen nach dem seltenen System Lloyd Kohler waren die ubereinander angeordneten Fahrleitungsdrahte wahrend sie bei allen anderen Oberleitungsbus Anlagen nebeneinander platziert sind Insgesamt existierten nur funf Anlagen nach diesem Prinzip neben dem hier behandelten Betrieb waren dies die Bremen Arster Bahn und die ebenfalls in Bremen verkehrende Parkbahn die Gleislose Lloyd Bahn Brockau sowie der Betrieb im englischen Stockport Beide Ludwigsburger Strecken waren wie bei fruhen Oberleitungsbus Anlagen allgemein ublich komplett einspurig Begegneten sich zwei Kurse so mussten diese kurz anhalten und die Zuleitungen zu den Kontaktwagelchen austauschen Danach fuhren sie mit dem Stromabnehmer des entgegenkommenden Wagens weiter Fahrzeuge BearbeitenIn Ludwigsburg kamen von Beginn an sechs zweiachsige Motorwagen mit vier Seitenfenstern zum Einsatz ihre Leistung betrug 25 PS 3 Erganzt wurden sie um drei etwas kleinere dreifenstrige Anhanger Fur die nachtraglich eroffnete Verbindung nach Hoheneck wurden dann keine weiteren Fahrzeuge mehr beschafft da das vorhandene Rollmaterial fur beide Strecken ausreichte 1 Bei den Motorwagen waren die grosseren Hinterrader angetrieben die lenkbaren Vorderrader waren etwas kleiner bemessen Wie bei allen Lloyd Kohler Anlagen wurden Radnabenmotoren verwendet Die Motorwagen verfugten vorne und hinten uber eine Einstiegsplattform und boten auf zwei Langssitzbanken zwanzig Sitzplatze sowie zehn Stehplatze Im Innenraum waren sie mit Mahagoni und Eschenholz ausgekleidet Aussen waren sie mit Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen beschriftet Wie bei Strassenbahnen ublich gab es eine Klingelleine mit Hilfe dieses von vorne nach hinten durchlaufenden Stranges konnte der Schaffner dem Wagenfuhrer den Auftrag zur Abfahrt erteilen 9 Wagenhalle Bearbeiten nbsp Die Wagenhalle in der Schorndorfer StrasseDie Wagenhalle der Oberleitungs Bahnen befand sich am ostlichen Stadtrand von Ludwigsburg auf dem Grundstuck Schorndorfer Strasse 76 78 Nach der 1923 erfolgten Einstellung der Aldinger Strecke lag sie abseits der linienmassig befahrenen Strecke der knapp einen Kilometer lange Streckenabschnitt Sternkreuzung Wagenhalle war somit in den letzten drei Betriebsjahren eine reine Betriebsstrecke Nach der endgultigen Einstellung der Oberleitungs Bahnen wurde das Gelande von 1926 bis 1930 ubergangsweise als Abstellflache fur die damals neu beschafften Omnibusse der Ludwigsburger Verkehrslinien benutzt 8 1934 wurde auf dem Areal schliesslich die Auferstehungskirche Ludwigsburg errichtet Relikte Bearbeiten nbsp An der Musikhalle befindet sich am linken Gebauderand noch eine FahrdrahtaufhangungIm Stadtbereich Ludwigsburg blieben an mehreren alteren Gebauden entlang der Strecke bis heute die Befestigungen der fruheren Oberleitung erhalten Diese kunstvoll verzierten Oberleitungsrosetten sind an folgenden Hausern zu finden Ludwigsburg Bahnhofstrasse 19 Musikhalle Ludwigsburg eine Rosette Ludwigsburg Myliusstrasse 12 14 eine Rosette Ludwigsburg Wilhelmstrasse 12 zwei RosettenSiehe auch BearbeitenListe der ehemaligen Oberleitungsbussysteme Geschichte des OberleitungsbussesLiteratur BearbeitenPeter Donges Geblieben sind die Wandrosetten die Gleislose Bahn von Ludwigsburg In Strassenbahn Magazin elektrischer Nahverkehr gestern heute morgen 170 Jahrgang 34 GeraNova Zeitschriftenverlag Dezember 2003 ISSN 0340 7071 S 52 58 Eduard Theiner Als Ludwigsburg gleislos fuhr In Ludwigsburger Geschichtsblatter Nr 54 Historischer Verein Stadtarchiv Ludwigsburg Ludwigsburg 2000 Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f Gunter Stetza Die Gleislosen Bahnen in Deutschland 1882 1929 Die Geschichte eines Verkehrsunikums in Nahverkehrsgeschichtliche Blatter Band 3 erschienen im Selbstverlag 1974 S 7 8 a b c d Die erste Stadtbahn fuhr bis nach Aldingen Artikel in der Ludwigsburger Kreiszeitung vom 23 Oktober 2018 online auf lkz de abgerufen am 28 November 2018 a b c Ein fruhes Problem mit dem Feinstaub Nicht mehr online verfugbar Kornwestheimer Zeitung 29 Januar 2009 ehemals im Original abgerufen am 26 August 2009 Lokalausgabe der Stuttgarter Nachrichten 1 2 Vorlage Toter Link www stuttgarter zeitung de Seite nicht mehr abrufbar Suche in Webarchiven Gesamtverkehrsplan Entlastung Eglosheim und B 27 Tunnel vor dem Schloss Bundnis 90 Die Grunen Gemeinderatsfraktion Ludwigsburg 28 Februar 2008 archiviert vom Original am 15 Marz 2016 abgerufen am 26 August 2009 a b c Frizlen 100 Jahre Dynamik durch Widerstand Festschrift zum 100 jahrigen Firmenjubilaum im Jahr 2014 online auf service me vermitteln de abgerufen am 10 Dezember 2019 messtec drives Automation Das Magazin fur Messen Steuern Antreiben Prufen 22 Jahrgang Ausgabe 6 7 Juni 2014 S 44 Die erste Stadtbahn fuhr bis nach Aldingen In Ossweiler Nachrichten 2 Jahrgang Ausgabe Nr 11 vom 10 November 2018 online auf ossweiler nachrichten de abgerufen am 12 Dezember 2019 a b c d e 80 Jahre LVL Jager Memento vom 15 Juni 2006 im Internet Archive PDF Datei 9 14 MB a b c d e Eduard Theiner In Ludwigsburg war schon einmal eine Oberleitungsbahn unterwegs PDF 1 17 MiB In Ludwigsburger Geschichtsblatter 54 Abgerufen am 26 August 2009 a b Gleislose Bahnen In Victor von Roll Hrsg Enzyklopadie des Eisenbahnwesens 2 Auflage Band 5 Fahrpersonal Gutertarife Urban amp Schwarzenberg Berlin Wien 1914 S 338 340 Klaus Hoffmann in Buchauszug aus Das alte Hoheneck Memento vom 1 August 2009 im Internet Archive Andreas Hackenberg Verlag Antiquariat Medienservice Ludwigsburg 2003 abgerufen am 26 August 2009 Hauptstaatsarchiv Stuttgart M 323 Bu 43 Traindepot des XIII Armeekorps Ludwigsburg Verwaltungsgebaude Schorndorfer Strasse 48 fruheres Weigle sches Haus Beschwerde des Traindepots gegen die Ludwigsburger Oberleitungsbahn wegen Erschutterungen und Larmbelastigung abgerufen am 26 August 2009 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwigsburger Oberleitungs Bahnen amp oldid 236267094