www.wikidata.de-de.nina.az
Hochberg ist ein Stadtteil von Remseck am Neckar im Landkreis Ludwigsburg in Baden Wurttemberg Der Ort war bis 1975 eine eigenstandige Gemeinde sowie vom 16 bis zum fruhen 19 Jahrhundert Kernstuck der reichsritterschaftlichen Herrschaft Hochberg HochbergStadt Remseck am NeckarWappen von HochbergKoordinaten 48 53 N 9 17 O 48 8873 9 2799 Koordinaten 48 53 14 N 9 16 48 OHohe 203 299 m u NNEinwohner 3536 30 Nov 2019 1 Eingemeindung 1 Januar 1975Postleitzahl 71686Vorwahl 07146Karte Lage der Hochberger Gemarkung in Remseck am NeckarTorhaus des Hochberger Schlosses erbaut 1593 von Heinrich SchickhardTorhaus des Hochberger Schlosses erbaut 1593 von Heinrich Schickhard Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 1 1 Lage und Topographie 1 2 Nachbarorte 1 3 Verkehrsanbindung 2 Geschichte 2 1 Ortsgrundung und Namensgebung 2 2 Herrschaft Hochberg 2 3 Gemeinde Hochberg 3 Judische Gemeinde 4 Bauwerke 5 Sohne und Tochter des Ortes 6 Wappen 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenLage und Topographie Bearbeiten Der Hochberger Ortskern liegt oberhalb des westlich fliessenden Neckars Die Gemarkungsflachen Hochbergs oberhalb des Neckars zahlen zur Backnanger Bucht Direkt am Neckar vom eigentlichen Ortskern durch einen steilen Hang getrennt befindet sich das Gewerbegebiet Neckaraue Das Neckarbett ist mit 203 m uber NN der niedrigste Teil der Hochberger Gemarkung und zugleich von Remseck insgesamt Sudlich des Hochberger Walds und damit sudostlich des Ortes liegt der hochste Punkt der Gemarkung mit 299 m uber NHN Dies gibt die Stadt Remseck auch als hochsten Punkt Remsecks an 2 Andere Stellen verweisen hierbei allerdings auf die Ossweiler Hohe an der unmittelbaren Gemarkungsgrenze zwischen Remseck Aldingen und Ludwigsburg 3 4 Nachbarorte Bearbeiten Nordlich von Hochberg befindet sich der Ludwigsburger Stadtteil Poppenweiler nordostlich der zu Remseck gehorende Stadtteil Hochdorf ostlich der zu Waiblingen zahlende Stadtteil Bittenfeld sudlich beziehungsweise sudwestlich die beiden Remsecker Stadtteile Neckarrems und Neckargroningen sowie direkt westlich auf dem gegenuberliegenden Neckarufer das zum Remsecker Stadtteil Neckargroningen zahlende Gewerbegebiet Schiesstal Verkehrsanbindung Bearbeiten Hochberg besitzt keine Schienenanbindung Uber Buslinien ist es mit anderen Remsecker Stadtteilen Stadtbus Remseck sowie mit den Nachbarstadten verbunden Nordwestlich von Hochberg verlauft die Landesstrasse L 1100 Geschichte Bearbeiten nbsp Ansicht aus dem Kieserschen Forstlagerbuch 1686 Ortsgrundung und Namensgebung Bearbeiten Im Jahr 1231 wurde der Hochberger Ortsadel erstmals urkundlich erwahnt Dieser ist von da an bis 1291 belegt Eine erste Burg wurde von ihnen auf einem Bergsporn uber dem Neckar erbaut 5 Der Ort entstand wohl im Anschluss an die Burg ebenfalls im 13 Jahrhundert der Name kann als Burg auf dem hohen Berg gedeutet werden und bezieht sich auf die Lage von Burg und Ort oberhalb des Neckars 6 Herrschaft Hochberg Bearbeiten 1337 erhielt Werner II Nothaft aus der nach Hochberg benannten Ritterfamilie Nothaft von Hohenberg die Ortsherrschaft uber Hochberg als Lehen Mit den Nothaft wurde Hochberg zur Mitte des 16 Jahrhunderts Teil des Ritterkantons Kocher Burg und Ort waren nun Kernstuck einer reichsritterschaftlichen Herrschaft zu der unter anderem auch Hochdorf zahlte 7 Die alte Burg des Ortsadels liess Wolf Jacob Nothaft im 16 Jahrhundert von Heinrich Schickhardt zu einem reprasentativen Schloss ausbauen Im Dreissigjahrigen Krieg wurde Hochberg schwer in Mitleidenschaft gezogen ebenso kam es im Orleanschen Krieg zu Plunderungen Im Jahr 1684 starb Philipp Jakob Nothaft als letzter mannlicher Nachkomme der Nothaft von Hohenberg Die Herrschaft Hochberg die neben dem Ort Hochberg damals auch Hochdorf und Kirschenhardthof 8 umfasste ging an dessen Schwiegersohn Uriel von Gemmingen uber Im Jahr 1779 kaufte Friedrich Eugen von Wurttemberg die Herrschaft Zwei Jahre darauf uberliess er sie seinem Bruder Carl Eugen der sie dem herzoglichen Hofkammergut als Stabsamt Hochberg anschloss 7 Gemeinde Hochberg Bearbeiten Das nun wurttembergische Stabsamt wurde im 19 Jahrhundert in das Oberamt Waiblingen integriert wobei die Gemeinden Hochberg und Hochdorf gebildet wurden In der Folge kam es 1821 erstmals zur Wahl eines Hochberger Schultheissen 9 Von 1828 bis 1882 gehorte auch der Weiler Kirschenhardthof zur Gemeinde Hochberg und bildete dadurch eine Exklave der Oberamts Waiblingen innerhalb des Oberamts Marbach 10 1938 kam die Gemeinde Hochberg an den damals im Wesentlichen aus dem Oberamt Ludwigsburg neu geschaffenen Landkreis Ludwigsburg Mit dem 1 Januar 1975 wurde Hochberg Teil der neu gebildeten Gemeinde Aldingen am Neckar die 1977 schliesslich in Remseck am Neckar umbenannt wurde Die Gemarkung der ehemaligen Gemeinde Hochberg bildet seither den gleichnamigen Stadtteil von Remseck Judische Gemeinde BearbeitenVon 1760 bis 1914 bestand eine judische Gemeinde in Hochberg 1852 erreichte die Gemeinde mit 305 Bewohnern ihren Hochststand Sie war damit vor Aldingen die deutlich grossere der beiden judischen Gemeinden im heutigen Remseck In der zweiten Halfte des 19 Jahrhunderts kam es jedoch zu Wegzugen in die umliegenden Stadte sowie zur Auswanderung besonders nach Nordamerika 1914 wurde die zu stark geschrumpfte Gemeinde schliesslich aufgelost 11 Der letzte Angehorige der Hochberger Gemeinde Adolf Falk war 1939 als 81 jahriger gezwungen nach England auszuwandern wo er 1943 verstarb Ihm ist ein Stolperstein in Hochberg gewidmet 12 Bauwerke BearbeitenSchloss Hochberg Im Mittelalter gegrundete Burganlage die im 16 Jahrhundert zum Schloss ausgebaut wurde und heute im Privatbesitz ist Auf dem Schlossgelande befindet sich eine ehemalige Kelter von 1752 die inzwischen als Festhalle verwendet wird sowie das mittlerweile als Pfarramt genutzte ehemalige Stabsamtshaus von 1778 7 Schlosskirche Die zu klein gewordene Dorfkirche Hochbergs wurde 1852 abgerissen und zwei Jahre spater durch die neugotische Schlosskirche ersetzt Die Grabdenkmaler der Familie Nothaft aus der alten Kirche wurden teilweise in die neue Kirche integriert 5 Synagoge Die 1828 erbaute klassizistische Synagoge wurde nach Auflosung der judischen Gemeinde im 20 Jahrhundert lange Zeit als methodistische Kirche verwendet und befindet sich seit 2021 im Besitz des Vereins Beth Shalom Remseck 13 Auch eine altere Synagoge in Hochberg in der Hauptstrasse 30 ist noch erhalten Judischer Friedhof Auf dem ehemaligen Friedhof fanden von 1796 bis 1925 Bestattungen auch fur Angehorige benachbarter judischer Gemeinden wie etwa Aldingen statt 11 Neckarbrucke L1100 Sohne und Tochter des Ortes BearbeitenWolf Jacob Nothaft 1564 1619 wurttembergischer Truchsess und Ortsherr von Hochberg Karl Ludwig von Gemmingen 1700 1752 wurttembergischer Legationsrat und Grundherr in Hochberg Seligman Lob Straus 1815 1880 Grunder der Bettfedernfabrik Straus amp Cie der ehemals weltweit grossten Fabrik dieser Art Ludvig Holstein Ledreborg 1839 1912 danischer Politiker 1909 Ministerprasident geboren in Schloss HochbergWappen Bearbeiten nbsp Wappen der ehemaligen Gemeinde Hochberg Blasonierung In silbernem Feld ein offener roter Flug Wappenbegrundung Das Wappen wurde der Gemeinde am 23 November 1953 verliehen und lehnt sich an das Wappen der Familie Nothafft an Literatur BearbeitenGemeinde Hochberg In Johann Gottlob von Kurr Hrsg Beschreibung des Oberamts Waiblingen Die Wurttembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824 1886 Band 26 Cotta sche Verlagsbuchhandlung Stuttgart Tubingen 1850 S 154 158 Volltext Wikisource Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Hochberg Remseck Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Hochberg auf stadt remseck deEinzelnachweise Bearbeiten Zahlen und Daten der Stadt Remseck Zahlen amp Daten In stadt remseck de Stadt Remseck am Neckar abgerufen am 28 Juni 2021 Manfred Warth Ein Blick in die Erdgeschichtliche Vergangenheit von Remseck am Neckar Heinz Pfizenmayer Hrsg Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar Band 1 Remseck am Neckar 1983 Ossweiler Hohe In Daten und Kartendienst der LUBW Abgerufen am 28 Juni 2021 a b Eduard Theiner Historischer Rundgang durch Remseck Hochberg PDF 1 6 MB In stadt remseck de Stadt Remseck am Neckar Kulturamt 2009 abgerufen am 2 April 2020 Lutz Reichardt Ortsnamenbuch des Stadtkreises Stuttgart und des Landkreises Ludwigsburg In Veroffentlichungen der Kommission fur geschichtliche Landeskunde in Baden Wurttemberg Reihe B Band 101 W Kohlhammer Stuttgart 1982 S 9 a b c Dr Norbert Stein Eduard Theiner Heinz Pfitzenmayer Die Herren von Kaltental und die Reichsfreien Nothaft von Hohenberg In Heinz Pfitzenmayer Hrsg Heimatkundliche Schriftenreihe der Gemeinde Remseck am Neckar Band 9 Eigenverlag Remseck am Neckar 1989 Kirschenhardthof Wohnplatz In LEO BW Abgerufen am 29 September 2021 Stadt Remseck am Neckar Hrsg Remseck am Neckar Grosse Kreisstadt Ungeheuer Ulmer Ludwigsburg 2004 Kirschenhardthof Wohnplatz In LEO BW Abgerufen am 23 Februar 2023 a b Die Synagoge in Hochberg In https www alemannia judaica de Abgerufen am 8 Oktober 2021 David Mairle Ein Stolperstein fur den letzten Juden von Hochberg In Stuttgarter Zeitung de 10 Juli 2019 abgerufen am 11 Juli 2019 Beth Shalom Remseck Synagoge in Hochberg steht vor Besitzerwechsel In https die webzeitung de 15 Juni 2021 abgerufen am 13 September 2021 Stadtteile von Remseck am Neckar Aldingen Hochberg Hochdorf Neckargroningen Neckarrems Pattonville Normdaten Geografikum GND 2012237 8 lobid OGND AKS VIAF 142538810 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hochberg Remseck amp oldid 231791126