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Ludwig Steiner 14 April 1922 in Innsbruck 28 Juni 2015 in Wien 1 war ein osterreichischer Diplomat und Politiker OVP Ludwig Steiner 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Jugend 1 2 Widerstand 1 3 In der Zweiten Republik 2 Ehrungen und Auszeichnungen 3 Autobiographie 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJugend Bearbeiten Ludwig Steiner war der Sohn von Ludwig Steiner Backermeister und christlichsozialer Gemeinderat in Innsbruck von 1924 bis 1933 und Rosa Steiner geb Haas 1941 absolvierte er die Matura an der Handelsakademie in Innsbruck 1941 wurde er zum Reichsarbeitsdienst in das Arbeitslager Derneburg bei Hildesheim einberufen und ging mit dieser Einheit zum Arbeitseinsatz nach Cognac Frankreich Unmittelbar nach dem Abrusten vom Reichsarbeitsdienst wurde er zur Wehrmacht in das Geb Jg Ersatz Btl 136 Innsbruck eingezogen 1943 wurde er als Angehoriger der 2 Gebirgs Division an der Eismeerfront vor Murmansk schwer verwundet Nach Lazarettaufenthalt wurde er Adjutant beim Geb Jg Ersatz Btl 136 Innsbruck Er war im Januar 1945 an der Verlegung des Bataillons von Innsbruck nach Wolfsberg in Karnten beteiligt Von Februar 1945 bis Kriegsende war er zum Studium der Volkswirtschaft an der Universitat Innsbruck freigestellt das er im Dezember 1943 begonnen hatte und 1947 mit dem Doktorat der Wirtschaftswissenschaften Doctor rerum mercantilium beendete 2 Widerstand Bearbeiten Seit Ende 1943 war Steiner im Widerstand Gruppe O5 aktiv Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges schloss er sich der Tiroler Widerstandsbewegung um den spateren Aussenminister Karl Gruber an die auch an der Ubernahme der Stadt Innsbruck noch vor dem Eintreffen der amerikanischen Armee bei Kriegsende beteiligt war 2 3 4 In der Zweiten Republik Bearbeiten Nach Kriegsende wurde er politisch aktiv und war im Mai 1945 Mitbegrunder der OVP Tirol 1945 war er Sekretar des Landeshauptmanns von Tirol und Mitglied des Provisorischen Tiroler Landtages Von 1946 bis 1948 war er Sekretar des Innsbrucker Burgermeisters Anton Melzer 1948 trat er in den diplomatischen Dienst im osterreichischen Bundeskanzleramt Abteilung Auswartige Angelegenheiten ein Er war von 1949 bis 1951 Botschaftssekretar an der osterreichischen Botschaft in Paris Die Sudtiroler Autonomieverhandlungen bedingten 1952 eine Ruckkehr nach Innsbruck Durch Minister Gruber kam er nach Wien und war von 1953 bis 1958 Kabinettchef unter Bundeskanzler Julius Raab So war er 1955 an den Verhandlungen in Moskau die zum Staatsvertrag fuhrten beteiligt Anschliessend war er wieder bis 1972 im diplomatischen Dienst mit einer Unterbrechung von 1961 bis 1964 wahrend der er Staatssekretar im Aussenministerium war Steiner war Leiter der Botschaft in Sofia 1958 1961 und Botschafter Osterreichs in Zypern und Griechenland 1964 1972 Er engagierte sich in mehreren Hilfsaktionen fur und die Betreuung politisch Verfolgter wahrend der griechischen Militardiktatur Er war von 1972 bis 1979 Politischer Direktor und Generalsekretarvertreter im Bundesministerium fur auswartige Angelegenheiten BMfAA sowie Vorsitzender der Grossen Gemischten Kommissionen Osterreich mit allen kommunistischen Staaten in Ost und Mitteleuropa 2 Von 1979 bis 1990 war Ludwig Steiner OVP Abgeordneter zum Nationalrat und zugleich aussenpolitischer Sprecher der OVP Ende der 1980er Jahre leitete er die Untersuchungsausschusse zur Draken Lucona und zur Noricum Affare ersterer fuhrte unter anderem zum Rucktritt Karl Blechas als Innenminister Von 1979 bis 1991 gehorte Steiner der Parlamentarischen Versammlung des Europarates PVE an und war von 1980 bis 1991 Vorsitzender der Politischen Kommission der PVE Er beobachtete insbesondere uber die Militardiktatur in der Turkei und brachte 1989 eine Konvention fur Rechte ethnischer Minderheiten in den Europarat ein Von 1979 bis 1991 war er zudem Vizeprasident der Union der Christdemokraten Von 1989 bis 1996 war er Prasident der Politischen Akademie der OVP Von 1994 an war er auch Vizeprasident des Dokumentationsarchiv des osterreichischen Widerstandes Von 2001 bis 2005 war er Vorsitzender des Osterreichischen Versohnungsfonds zur Entschadigung ehemaliger NS Zwangsarbeiter Er war von 2002 bis 2005 Mitglied des Management Board der Europaischen Beobachtungsstelle fur Rassismus und Fremdenfeindlichkeit 2 Ludwig Steiner engagierte sich fur zahlreiche Sozialprojekte im Heiligen Land 1983 wurde Ludwig Steiner vom Kardinal Grossmeister Maximilien Kardinal de Fuerstenberg zum Ritter des Ritterordens vom Heiligen Grab zu Jerusalem ernannt und am 7 Mai 1983 im Wiener Stephansdom durch Jakob Weinbacher Grossprior der osterreichischen Statthalterei in den Orden investiert Er war zuletzt Offizier des Papstlichen Laienordens 2 Seit Studientagen war er Mitglied der Studentenverbindung AV Austria Innsbruck im OCV Er wurde am Wiener Zentralfriedhof bestattet 5 Am ersten Jahrtagsgottesdienst am 9 Juli 2016 wurde in Anwesenheit von Landtagsprasident Herwig van Staa und amtsfuhrendem Innsbrucker Stadtrat Franz Xaver Gruber eine Gedenktafel des Landes Tirol bei der Pfarrkirche Mariahilf in Innsbruck enthullt Ehrungen und Auszeichnungen Bearbeiten1956 Bundesverdienstkreuz 1 Klasse 1964 Grosses Silbernes Ehrenzeichen der Republik Osterreich am Bande 1977 Ehrenzeichen fur Verdienste um die Befreiung Osterreichs 1983 Ritter vom Heiligen Grab 1984 Ehrenzeichen des Landes Tirol 1991 Ehrenmitglied der Parlamentarischen Versammlung des Europarates PVE 2002 Ehrenmitglied der Sudtiroler Volkspartei 2005 Grosses Silbernes Ehrenzeichen fur Verdienste um das Land Wien 2006 Grosses Goldenes Ehrenzeichen des Landes Steiermark 6 2008 Grosser Verdienstorden des Landes Sudtirol 2012 Grosser Leopold Kunschak Preis Ehrenring des OAAB Tirol Ehrenring der Kath Osterreichischen Studentenverbindung Austria Innsbruck Weitere auslandische Orden und EhrenzeichenAutobiographie BearbeitenDiplomatie Politik Ein Leben fur die Einheit Tirols Ein Leben fur Osterreich Athesia Bozen 2008 ISBN 978 88 8266 422 0 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Ludwig Steiner im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Eintrag zu Ludwig Steiner Politiker 1922 im Austria Forum im AEIOU Osterreich Lexikon Ludwig Steiner auf den Webseiten des osterreichischen Parlaments Moskauer Verhandlungen fast gescheitert Aufnahmen mit Ludwig Steiner im Onlinearchiv der Osterreichischen Mediathek Interviews Radiobeitrage Einzelnachweise Bearbeiten Conrad Seidl Ludwig Steiner 1922 2015 Widerstandskampfer Patriot Politiker Der Standard 29 Juni 2015 a b c d e Lebenslauf von OB Ludwig Steiner OESSH abgerufen am 1 Juli 2015 Archivmeldung Hohe Auszeichnung des Landes Wien fur Ludwig Steiner In www wien gv at 26 September 2005 abgerufen am 10 Oktober 2017 Ludwig Steiner Uberall schon rot weiss rote Fahnen In doew at DOW abgerufen am 10 Oktober 2017 Grabstelle Ludwig Klemens Steiner Wien Zentralfriedhof Gruppe 59 Gruppe Erweiterung C Nr 26 Versohnungsfonds Grosses Lob fur Steiermark Hohe Landesauszeichnungen in der Grazer Burg verliehen Bundesland Steiermark 20 Dezember 2006 abgerufen am 10 Oktober 2017 VorgangerAmtNachfolgerKurt Farbowskyosterreichischer Botschafter in Athen 1964 bis 19721976 Simon KollerKurt Farbowskyosterreichischer Botschafter in Nikosia 1964 bis 19721976 Simon KollerRegierung Gorbach I 1961 1962 63 Alfons Gorbach Bruno PittermannJosef Afritsch Fritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Eduard Hartmann Josef Klaus Otto Kranzlmayr Bruno Kreisky Anton Proksch Otto Rosch Karl Schleinzer Ludwig Steiner Karl Waldbrunner Eduard WeikhartRegierung Gorbach II 1963 1964 Alfons Gorbach Bruno PittermannFritz Bock Christian Broda Heinrich Drimmel Eduard Hartmann Franz Hetzenauer Franz Korinek Otto Kranzlmayr Vinzenz Kotzina Bruno Kreisky Franz Olah Otto Probst Anton Proksch Otto Rosch Karl Schleinzer Franz Soronics Ludwig Steiner Eduard Weikhart Normdaten Person GND 13016416X lobid OGND AKS LCCN n98024158 VIAF 3572790 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Steiner LudwigKURZBESCHREIBUNG osterreichischer Diplomat und Politiker OVP Abgeordneter zum NationalratGEBURTSDATUM 14 April 1922GEBURTSORT InnsbruckSTERBEDATUM 28 Juni 2015STERBEORT Wien Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Ludwig Steiner Politiker 1922 amp oldid 209264939