In dieser Liste der Kulturdenkmale in Bad Wimpfen sind Kulturdenkmale und erhaltenswerten Gebäude der Stadt Bad Wimpfen aufgelistet. Datengrundlage sind die Denkmalpflegerischen Wertepläne für die Gesamtanlagen Bad Wimpfen am Berg und Bad Wimpfen im Tal, die neben Kulturdenkmalen nach § 2 DSchG, § 28 DSchG und § 28 (2) DSchG auch erhaltenswerte Gebäude aufführen, die sich innerhalb der Gesamtanlagen gemäß § 19 DSchG befinden. Insgesamt sind 309 Positionen enthalten. Nicht aufgeführt sind die außerhalb der beiden Gesamtanlagen liegenden Objekte.
Diese Liste ist nicht rechtsverbindlich. Eine rechtsverbindliche Auskunft ist lediglich auf Anfrage bei der Unteren Denkmalschutzbehörde der Stadt Bad Wimpfen erhältlich.
Eine Liste aller Kulturdenkmale der Stadt Bad Wimpfen ist nach derzeitiger Gesetzeslage nicht möglich, da man nach der Bestimmung des Denkmalschutzgesetzes von Baden-Württemberg „ein berechtigtes Interesse nachweisen muss“, um als Bürger Informationen über die Kulturdenkmale zu bekommen.
Folgende Bestimmung des § 14 gilt immer noch und wird von den Unteren Denkmalschutzbehörden analog meist so praktiziert:
(1) Das Denkmalbuch wird von der höheren Denkmalschutzbehörde geführt.
(2) Die Einsicht in das Denkmalbuch ist jedermann gestattet, der ein berechtigtes Interesse darlegt.
Gesamtanlagen Bearbeiten
Bad Wimpfen am Berg Bearbeiten
Die Gesamtanlage Bad Wimpfen am Berg setzt sich zum einen aus der später in die Stadt integrierten und größten Kaiserpfalz nördlich der Alpen und zum anderen aus der von hochwertiger Bebauung gekennzeichneten bürgerlichen Stadt zusammen, die seit etwa 1300 als Freie Reichsstadt ihre Blütezeit erlebte.
Für das Stadtbild bestimmend sind im Bereich der Pfalz die aus der Stauferzeit stammenden beiden Türme, das Steinhaus, der Palas, die Pfalzkapelle und die weitgehend erhaltene Befestigung. Die sich nach Südwesten anschließende Stadt besitzt mit der Stadtkirche, dem Dominikanerkloster, dem Spital und dem Wormser Hof kaum weniger historische Großbauten, die eingebettet in die unveränderte Stadtstruktur und zusammen mit zahlreichen spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Bürger- und Ackerbürgerhäusern das Bild der Stadt seit Jahrhunderten prägen. Aufgrund dieser Bedeutung ist Wimpfen eine Gesamtanlage gemäß § 19 DSchG, an deren Erhaltung ein besonderes öffentliches Interesse besteht.
Bad Wimpfen im Tal Bearbeiten
Der bereits auf eine römische Ansiedlung zurückgehende Stadtteil Wimpfen im Tal zeichnet sich durch ihre topographische Lage im Neckartal und ihre geschichtliche Bedeutung als wichtiger Bestandteil des Bistums Worms aus.
Dominiert wird der Ort von der mittelalterlichen Stiftskirche sowie zahlreichen Vikarien- und Verwaltungsbauten. Neben dem so genannten Stiftsbezirk wird die Straßendorfähnliche Stadtanlage von einem ackerbürgerlichen Bereich an der Corneliastraße und deren Nebengassen geprägt. Wimpfen im Tal vermittelt bis heute noch ein unverfälschtes Bild einer ehemals geistlich bestimmten Stiftsstadt, welche mit dem Aufstieg der staufischen Bergstadt ab dem 13. Jahrhundert an Einfluss verlor und so bis heute einen eher dörflich geprägten Charakter besitzt. Aufgrund dieser Bedeutung ist Wimpfen im Tal eine Gesamtanlage gemäß § 19 DSchG, an deren Erhaltung ein besonderes öffentliches Interesse besteht.
Einzelkulturdenkmale und erhaltenswerte Gebäude nach Ortsteilen Bearbeiten
Die Erhaltenswerten Gebäude oder Gebäudeteile sind beim Namen mit dem Zusatz (Erhaltenswertes Gebäude) oder (Erhaltenswerter Gebäudeteil) gekennzeichnet.
Stadtbefestigung Wimpfen am Berg Bearbeiten
Bild | Bezeichnung | Lage | Datierung | Beschreibung |
---|---|---|---|---|
Weitere Bilder | Stadtbefestigung, Stadtmauer (Sachgesamtheit) | Wimpfen am Berg, Badgasse, Bollwerk, Bollwerkgasse, Burgviertel, Entengasse, Färbergasse, Feuerseestraße, Hauptstraße, Marktplatz, Mathildenbadstraße, Neutorstraße, Schiedstraße, Schulstraße | 13./16. Jahrhundert | Stadtmauer mit allen oberirdischen und im Boden befindlichen Teilen samt Graben bzw. Hangbereich, im 13. Jahrhundert wohl in zwei Phasen angelegt; der ältere Abschnitt von der Pfalz bis zu Mathildenbadstraße 4 sowie ansonsten in Resten erhalten, der jüngere Abschnitt vom Bollwerk (siehe dort) bis zur Entengasse komplett überliefert (siehe dort), Bollwerk und Vorwerk an bzw. zwischen Schied- und Schulstraße 1533 bis 1546 errichtet, gleichzeitig die Gerbervorstadt mit dem Unteren Tor in die Befestigung einbezogen (siehe Hauptstraße 1); nach Verlust der Pfalzfunktion im späten Mittelalter wurde das Sondergebiet mit seiner Mauer (siehe Stadtbefestigung Pfalzmauer) Teil der Stadt, bis um 1830 wurden fast alle Tore und Türme sowie Teile der Mauer vor allem auf der Westseite geschleift. Die eindrucksvollen Reste der Stadtmauer mit anschaulich erhaltenen Grabenbereichen insbesondere des 13., 16. und 18. Jahrhunderts haben hohen dokumentarischen Wert für die Entwicklung des Befestigungssystems Bad Wimpfens. |
Weitere Bilder | Stadtbefestigung, Pfalzmauer (Sachgesamtheit) | Wimpfen am Berg, Burgviertel, Eulenberg, Hauptstraße, Schwibbogengasse | um 1200 | Pfalzmauer mit allen oberirdischen und im Boden befindlichen Teilen samt Graben bzw. Hangbereich, um 1200 als Befestigung der zeitgleich erbauten Pfalz in Form einer Abschnittsburg angelegt, im Norden bei Burgviertel 7 beginnend, über dem Steilhang zum Neckar hohe Mauer mit teilweise romanischen Fensterdurchbrüchen der Pfalzgebäude, zum Eulenberg mit Halsgraben (siehe Eulenberg), am Südosteck das 1656 erbaute Nürnberger Türmchen (siehe dort), zurück nach Westen bis zum Hohenstaufentor, dem südlichen Eingang der Pfalz (KD gem. § 28 DSchG, siehe dort), an der Hauptstraße mit abgestuften Hangmauern zur Hauptstraße, der restliche Süd- und Westteil der Pfalzmauer mit dem mutmaßlichen Westtor zur Stadt nach Anlage der Stadt seit dem 13. Jahrhundert aufgelöst. Die Pfalzmauer mit zahlreichen wertvollen Baudetails hat als burgartige Befestigung und später als Teil der Stadtummauerung hohen dokumentarischen Wert für die Geschichte der Pfalz und der Stadt Bad Wimpfen. |