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Diese Liste bedeutender Statistiker stellt eine Auswahl von Statistikern vom 17 Jahrhundert bis zur Gegenwart dar Die Auswahl der Statistiker richtet sich dabei nach ihren wissenschaftlichen Leistungen oder ihrem Bekanntheitsgrad Da die Statistik zum einen im Spannungsfeld zwischen Mathematik und den Anwendungswissenschaften liegt und zum anderen in der Vergangenheit Wissenschaftler oft in vielen Wissenschaftsdisziplinen arbeiteten kommen viele Statistiker aus sehr unterschiedlichen Disziplinen bzw Anwendungsgebieten Inhaltsverzeichnis 1 Liste 2 Zeitleisten 2 1 Statistiker im 17 und 18 Jahrhundert 2 2 Statistiker im 19 Jahrhundert 2 3 Statistiker im 20 Jahrhundert 2 4 Statistiker im 21 Jahrhundert 3 Literatur 4 WeblinksListe BearbeitenBild Name Lebensdaten ForschungsgebietGottfried Achenwall 20 Oktober 1719 in Elbing 1 Mai 1772 in Gottingen Gottfried Achenwall gilt als einer der Vater der Statistik weil er ihr einen wissenschaftlichen Charakter gegeben hat mit seinem Werk Abriss der neuesten Staatswissenschaft der vornehmsten Europaischen Reiche und Republiken von 1749 Unter Statistik verstand er freilich nicht was man heute unter diesem Begriff versteht sondern eine umfangreiche Beschreibung der gesellschaftlichen politischen und wirtschaftlichen Eigenschaften eines Staates Thomas Bayes um 1702 in London 17 April 1761 in Tunbridge Wells Thomas Bayes war ein englischer Mathematiker und presbyterianischer Pfarrer Nach ihm ist der Satz von Bayes benannt der in der Wahrscheinlichkeitsrechnung grosse Bedeutung hat Er hat damit auch die Grundlage fur einen speziellen Zweig der Statistik gelegt Bayessche Statistik Jacques Bertin 1918 in Maisons Laffitte 3 Mai 2010 Jacques Bertin war ein bedeutender Kartograph der als Erster mit seinem Buch Semiologie graphique 1967 ein Standardwerk zur graphischen Theorie und zur Visualisierung allgemein verfasste David Cox 15 Juli 1924 in Birmingham Sir David Roxbee Cox ist ein britischer Statistiker Er entwickelte 1972 die nach ihm benannte Cox Regression Sie wird zur Modellierung von Uberlebenszeiten in der Uberlebenszeitanalyse benutzt und basiert auf dem Konzept der Hazardrate nbsp Francis Edgeworth 8 Februar 1845 in Edgeworthstown County Longford Irland 13 Februar 1926 in Oxford Oxfordshire England Francis Ysidro Edgeworth war ein irischer Okonom Nach ihm ist die Edgeworth Entwicklung benannt die die charakteristische Funktion einer Wahrscheinlichkeitsverteilung als Reihenentwicklung ihrer Kumulanten darstellt Im Gegensatz zur Gram Charlier Reihenentwicklung kann der Fehler der Edgeworth Entwicklung besser kontrolliert werden Bradley Efron Mai 1938 in St Paul Minnesota Bradley Efron ist ein US amerikanischer Statistiker Das von ihm 1979 gefundene Bootstrapping Verfahren erlaubt es die Variabilitat einer Teststatistik nichtparametrisch zu schatzen Weitere Beitrage von ihm beschaftigen sich mit dem empirischen Bayes Verfahren mit hochdimensionalem multiplem Testen mit Variablenselektion und Modellwahl sowie mit geometrischen Aspekten von statistischer Inferenz Bruno de Finetti 13 Juni 1906 in Innsbruck 20 Juli 1985 in Rom Bruno de Finetti war ein italienischer Mathematiker Er verwarf die Annahme dass Wahrscheinlichkeiten objektiv vorhanden sind Stattdessen entwickelte er unabhangig von Frank Ramsey die Theorie der subjektiven Wahrscheinlichkeit Des Weiteren beschaftigte er sich mit in der Reihenfolge vertauschbaren oder permutierbaren Zufallsvariablen Ronald Fisher 17 Februar 1890 in London England 29 Juli 1962 in Adelaide Australien Sir Ronald Aylmer Fisher war einer der bedeutendsten theoretischen Biologen Genetiker Evolutionstheoretiker und Statistiker des 20 Jahrhunderts Er fuhrte das Maximum Likelihood Prinzip die Varianzanalyse englisch analysis of variance kurz ANOVA und den p Wert ein Er lieferte bedeutende Beitrage zur statistischen Versuchsplanung und postulierte die schatztheoretischen Konzepte der Suffizienz Verteilungsfreiheit und Fisher Information nbsp Francis Galton 16 Februar 1822 in Sparkbrook Birmingham 17 Januar 1911 in Haslemere Surrey Sir Francis Galton war ein britischer Naturforscher und Schriftsteller Um seinen Untersuchungen empirische Aussagekraft zu geben entwickelte er zusammen mit seinem Freund Karl Pearson den Korrelationskoeffizienten war in den 1870er und 1880er Jahren Pionier im Gebrauch der Normalverteilung und entdeckte die Regression zur Mitte Ausserdem entwickelte er das Galtonbrett ein Modell zur Demonstration von Wahrscheinlichkeitsverteilungen nbsp Carl Friedrich Gauss 30 April 1777 in Braunschweig 23 Februar 1855 in Gottingen Johann Carl Friedrich Gauss war ein deutscher Mathematiker Astronom Geodat und Physiker mit einem breit gefacherten Feld an Interessen Da Gauss nur einen Bruchteil seiner Entdeckungen veroffentlichte erschloss sich der Nachwelt die Tiefgrundigkeit und Reichweite seines Werks erst als 1898 sein Tagebuch entdeckt und ausgewertet wurde Mit achtzehn Jahren fand er die Methode der kleinsten Quadrate und dies fuhrte ihn spater zur Gaussschen Glockenkurve Normalverteilung nbsp William Gosset Student 13 Juni 1876 in Canterbury 16 Oktober 1937 in Beaconsfield William Sealy Gosset war ein englischer Statistiker der fast alle seine Arbeiten unter dem Pseudonym Student publizierte Seine grosste Errungenschaft die t Verteilung ist demnach als Studentsche t Verteilung bekannt Es war Ronald Aylmer Fisher welcher die Bedeutung von Gossets Arbeit uber kleine Stichprobengrossen erkannte nbsp John Graunt 24 April 1620 in London 18 April 1674 in London John Graunt leistete einen erheblichen Beitrag zur systematischen Datenerfassung und Datenauswertung und gilt als ein wichtiger Wegbereiter der modernen Statistik und als Begrunder der Demographie Zusammen mit William Petty entwickelte er fruhe Statistik und Zensusmethoden Er berechnete im Jahre 1662 die erste Sterbetafel und gab damit erstmals fur jedes Alter Uberlebenswahrscheinlichkeiten an Er wird auch als einer der ersten Experten im Bereich der Epidemiologie gesehen nbsp Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow 25 April 1903 in Tambow 20 Oktober 1987 in Moskau Andrei Nikolajewitsch Kolmogorow war einer der bedeutendsten Mathematiker des 20 Jahrhunderts Er publizierte Anfang der zwanziger Jahre erstmals uber die Wahrscheinlichkeitstheorie 1933 erschien Kolmogorows Lehrbuch Grundbegriffe der Wahrscheinlichkeitsrechnung auf Deutsch beim Heidelberger Springer Verlag in dem er seine Axiomatisierung der Wahrscheinlichkeitstheorie vorstellt nbsp Pierre Simon Laplace 28 Marz 1749 in Beaumont en Auge in der Normandie 5 Marz 1827 in Paris Pierre Simon Marquis de Laplace war ein franzosischer Mathematiker und Astronom Sein zweites grosses Forschungsgebiet war die Wahrscheinlichkeitsrechnung In seinem zweibandigen Werk Theorie Analytique des Probabilites 1812 gab Laplace eine Definition der Wahrscheinlichkeit und befasste sich mit abhangigen und unabhangigen Ereignissen vor allem in Verbindung mit Glucksspielen Ausserdem behandelte er in dem Buch den Erwartungswert die Sterblichkeit und die Lebenserwartung Das Werk stellte eine Widerlegung der These dar dass eine strenge mathematische Behandlung der Wahrscheinlichkeit nicht moglich sei Zwei Jahre spater erschien das Buch Essai philosophique sur des Probabilites geschrieben fur einen breiten Leserkreis nbsp Richard von Mises 19 April 1883 in Lemberg Osterreich Ungarn 14 Juli 1953 in Boston Massachusetts Richard Edler von Mises war ein osterreichischer Mathematiker Seine Hauptarbeitsgebiete waren numerische Mathematik Stromungsmechanik Aerodynamik Statistik und Wahrscheinlichkeitstheorie In seinem 1919 erschienenen Werk Grundlage der Wahrscheinlichkeitsrechnung versuchte er eine Definition der Wahrscheinlichkeit uber den analytischen Grenzwertbegriff vorzunehmen nbsp Abraham de Moivre 26 Mai 1667 in Vitry le Francois 27 November 1754 in London Abraham de Moivre war ein franzosischer Mathematiker Ab 1708 beschaftigte er sich mit Untersuchungen zur Wahrscheinlichkeitstheorie ausgehend von Glucksspielrechnungen aus denen die 1718 erschienene The Doctrine of Chances a method for calculating the probabilities of events in play hervorging Nach der Entdeckung des Grenzwertsatzes fur Binomialverteilungen 1733 fand in der zweiten Auflage 1738 zu einem objektiven Wahrscheinlichkeitsbegriff Die dritte 1756 postum publizierte Ausgabe enthielt daruber hinaus seine Untersuchungen uber Sterblichkeits und Rentenprobleme Das Buch war eine der wichtigsten Vorstufen fur das Lehrbuch der Wahrscheinlichkeitstheorie von Pierre Simon Laplace Jerzy Neyman 16 April 1894 in Bendery Moldawien 5 August 1981 in Oakland Kalifornien Jerzy Neyman war ein polnischer Mathematiker und Autor wichtiger statistischer Bucher Nach Vorlesungen von Sergei Natanowitsch Bernstein befasste er sich als Student mit Wahrscheinlichkeitstheorie In London lernte er Egon Pearson kennen mit dem er in der Folgezeit eng zusammenarbeitete Das Neyman Pearson Lemma ist nach ihnen benannt nbsp Karl Pearson 27 Marz 1857 in London 27 April 1936 in Coldharbour Surrey Karl Pearson war ein britischer Mathematiker Seine wissenschaftliche Beitrage zur Statistik machte Pearson popular der Korrelationskoeffizient die Momentenmethode die Hauptkomponentenanalyse und der Chi Quadrat Test Er gilt auch als einer der grossen fruhen Pioniere der Psychologie Egon Pearson 11 August 1895 in Hampstead 12 Juni 1980 London Egon Sharpe Pearson war ein britischer Statistiker und der Sohn von Karl Pearson Das Neyman Pearson Lemma wurde nach ihm benannt William Playfair 22 September 1759 bei Dundee Schottland 11 Februar 1823 William Playfair war ein schottischer Ingenieur und Volkswirt der wesentliche Beitrage zur Entwicklung der Informationsgrafik leistete Er veroffentlichte 1786 in London seinenCommercial and Political Atlas der 43 Zeitreihenanalysen und das erste bekannte Balkendiagramm enthielt PlayfairsStatistical Breviary London 1801 enthalt das erste bekannte Kreisdiagramm nbsp Adolphe Quetelet 22 Februar 1796 in Gent 17 Februar 1874 in Brussel Lambert Adolphe Jacques Quetelet war ein belgischer Astronom und Statistiker Seine Arbeit im Statistischen Landesamt und die Bekanntschaft mit dem Mathematiker Pierre Simon Laplace weckten in Quetelet das Interesse an der Wahrscheinlichkeitsrechnung Er versuchte sowohl die physischen als auch die moralischen Erscheinungen des individuellen und gemeinschaftlichen Lebens mittels Statistik zu ergrunden Eine Untersuchung zur Verteilung der Werte des Brustumfanges bei 5 738 schottischen Soldaten fuhrten zu einer Normalverteilung Er organisierte 1846 die erste Volkszahlung in Belgien Calyampudi Radhakrishna Rao 10 September 1920 in Hadagali Karnataka 22 August 2023 Calyampudi Radhakrishna Rao war ein indischer Mathematiker Rao war einer der international renommiertesten Statistiker und bewies unter anderem die Cramer Rao Ungleichung und den Satz von Rao Blackwell nbsp Pafnuty Tschebyschow 16 Mai 1821 im Dorf Okatowo 8 Dezember 1894 in Sankt Petersburg Pafnuti Lwowitsch Tschebyschow war ein bedeutender russischer Mathematiker des 19 Jahrhunderts 1846 verteidigte er seine Magisterdissertation Ein Versuch zur elementaren Analyse der Wahrscheinlichkeitstheorie Nach ihm benannt ist unter anderem die Tschebyschow Ungleichung und der Satz von Tschebyschow Tschebyschow arbeitete des Weiteren auf den Gebieten Interpolation Approximationstheorie Funktionentheorie Zahlentheorie Mechanik und Ballistik Edward Tufte 14 Marz 1942 in Kansas City Missouri Edward Rolf Tufte ist ein US amerikanischer Informationswissenschaftler und Grafikdesigner Er pragte den Begriff Chartjunk um nutzlose informationslose oder informationsverdunkelnde Bestandteile von Ubersichten zu kennzeichnen Er entwickelte Sparklines eine grafische Methode um Veranderungen und Trends platzsparend zu veranschaulichen Er wurde weiteren Kreisen durch seine Kritik an PowerPoint bekannt John Tukey 16 Juni 1915 in New Bedford Massachusetts 26 Juli 2000 in New Brunswick New Jersey John Wilder Tukey war ein US amerikanischer Statistiker Er gilt als Begrunder der explorativen Datenanalyse und ist bekannt fur mehrere Methoden der graphischen Datenanalyse in der Statistik Box and Whisker Plot Stem and Leaf Diagram Tukey s Paired Comparisons und andere Der Begriff Bit wurde von ihm vermutlich 1946 vorgeschlagen und er hat 1958 den Begriff Software gepragt Waloddi Weibull 18 Juni 1887 12 Oktober 1979 in Annecy Ernst Hjalmar Waloddi Weibull war ein schwedischer Ingenieur und Mathematiker Seine bekannteste Forschungsarbeit befasst sich mit der nach ihm benannten Weibull Verteilung die sich etwa im Zusammenhang mit Fragestellungen zur Materialermudung von sproden Korpern zum Ausfall von elektronischen Bausteinen oder auch in statistischen Untersuchungen von Windgeschwindigkeiten als sehr nutzlich erweist Frank Wilcoxon 2 September 1892 in County Cork Irland 18 November 1965 in Tallahassee Florida Frank Wilcoxon war ein amerikanischer Chemiker der sich insbesondere mit der Entwicklung von Methoden zur statistischen Analyse wissenschaftlicher Daten beschaftigte 1945 erschien unter dem Titel Individual Comparisons by Ranking Methods in der Zeitschrift Biometrics Bulletin die Beschreibung des Wilcoxon Mann Whitney Test und Wilcoxon Vorzeichen Rang Test Sie sind die am haufigsten verwendeten nichtparametrischen Tests zum Vergleich von zwei Stichproben Zeitleisten BearbeitenIn die Zeitleiste sind nur Personen aufgenommen fur die ein Personenartikel in der deutschsprachigen Wikipedia existiert und die als Statistiker kategorisiert sind Statistiker im 17 und 18 Jahrhundert Bearbeiten Statistiker im 19 Jahrhundert Bearbeiten Statistiker im 20 Jahrhundert Bearbeiten Zum Zeitpunkt des Eintrags noch lebende Personen sind mit einer 110 jahrigen weissen Zeitleiste versehen Die Anteile mit denen Personen aus unterschiedlichen Landern vertreten sind und insbesondere das Ubergewicht deutschsprachiger Statistiker spiegeln also nicht die inhaltliche Bedeutung fur das Fach Statistik wieder Statistiker im 21 Jahrhundert Bearbeiten Zum Zeitpunkt des Eintrags noch lebende Personen sind mit einer 110 jahrigen weissen Zeitleiste versehen Die Anteile mit denen Personen aus unterschiedlichen Landern vertreten sind und insbesondere das Ubergewicht deutschsprachiger Statistiker spiegeln also nicht die inhaltliche Bedeutung fur das Fach Statistik wieder Literatur BearbeitenNorman L Johnson Eric Ed Johnson Leading Personalities in Statistical Sciences From the Seventeenth Century to the Present Wiley London 1997 ISBN 0 471 16381 3 Weblinks BearbeitenASA Statisticians in History In Amstatnews Abgerufen am 20 August 2023 University of St Andrews School of Mathematics and Statistics MacTutor Statistics Index Abgerufen am 20 August 2023 ASA Royal Statistical Society Timeline of Statistics Abgerufen am 20 August 2023 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Liste bedeutender Statistiker amp oldid 239012933