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Leopold Ludwig Muller 21 Januar 1768 in Berlin 1 2 21 Januar 1839 ebenda 3 war ein deutscher Malerdilettant in der Zeit der Romantik Leopold Ludwig Muller 1820 von Johann Heusinger 1820 fur den Berlinischen Kunstlerverein Inhaltsverzeichnis 1 Leben und Wirken 2 Werke Auswahl 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseLeben und Wirken BearbeitenMuller war der Sohn eines Berliner Kaufmanns fur Spezerei und Farbwaren Er zeigte schon in der Kindheit Interesse an der Malerei Beruhrung mit der Malkunst hatte er bereits im Elternhaus Sein kunstliebender Vater besass unter anderem eine Bilder und Kupferstichsammlung und pflegte Kontakt zum Hofmaler Joachim Martin Falbe an dessen Kunstlerversammlungen er teilnahm Von den dortigen Vortragen horte der Sohn gern erzahlen und bekam schon in seiner Jugend ein geheimes Gefuhl zur Kunst denn er sahe sehr gerne Kunstwerke 2 Als Muller im Alter von zehn Jahren auf das Berliner Gymnasium Graues Kloster kam erhielt er zum ersten Mal methodischen Zeichenunterricht bei dem Maler und Wachsbossierer Otto Christian Sahler 1732 33 1810 und hatte gern allen andern Unterricht gegen die Zeichenstunden vertauscht 2 Auf Wunsch des Vaters begann der 14 Jahrige nach der Schulzeit eine kaufmannische Lehre in der elterlichen Materialhandlung Um sich ganz der Ausbildung widmen zu konnen wurde ihm die Malerei verboten sodass er der Leidenschaft zum Zeichnen nur noch im stillen Genuge leisten konnte und die obliegenden Geschafte weit schwerer fielen als sie wirklich waren 2 Um ihm die kaufmannische Tatigkeit von einer glanzenden Seite vorzustellen schickte ihn der Vater mit einem verwandten Kaufmann aus Konigsberg in der Neumark nach Stettin Dort sollte er das wahre Leben und Treiben des Handels sehen in der Meinung dass seine Gedanken dadurch eine andere Richtung bekommen wurden 2 Der gewunschte Erfolg dieser Reise blieb jedoch aus Zuruck in Berlin bat er den Vater wiederholt um eine kunstlerische Ausbildung der ihn schliesslich auf die Koniglich Preussische Akademie der Kunste und mechanischen Wissenschaften zu Berlin gehen liess Muller besuchte ab Februar 1790 die Zeichenklasse des Portrat und Historienmalers Ferdinand Collmann und ab Marz die Gipsklasse des Malers J Graetsch vor 1770 1805 Zudem schloss er sich einem Kreis Mitschuler an der in den Abendstunden nach Gipsabgussen malte vermutlich um bei Lampenlicht die Kontrastwirkung von Licht und Schatten zu studieren Zu der Gruppe gehorten unter anderem die spater bekannt gewordenen Kunstler Heinrich Jacob Aldenrath Carl Friedrich Hampe 1772 1848 und Ernst Friedrich Bussler 1773 1840 Ausserdem studierte er Zeichnungen von Abraham Bloemaert und malte Landschaften nach der Natur Spater radierte Muller Gemalde aus der Sammlung seines Vaters zu denen Bilder von Roelof Jansz van Vries um 1631 nach 1681 Christian Wilhelm Ernst Dietrich sowie Jan van Goyen gehorten versuchte unter Anleitung des Akademiedirektors und Buchillustrators Johann Wilhelm Meil 1733 1805 die Aquatinta Technik und kopierte Zeichnungen des Bildnis und Historienmalers Johann Christoph Frisch Mit seinen Arbeiten beteiligte sich Muller von 1791 bis 1795 als Akademieschuler beziehungsweise angehender Kunstler an den Berliner Akademieausstellungen Als der Vater mit zunehmendem Alter auf seine Unterstutzung in der Materialhandlung angewiesen war gab Muller das Kunststudium auf und malte nur noch in der Freizeit vorzugsweise Aquarelle 1802 heiratete er und wohnte in der Markgrafenstrasse 74 4 Auf der Akademieausstellung 1804 die er mit Landschaften nach der Natur in Tusche und Atzdruck beschickte wurde er bereits als Dilettant gefuhrt 1806 starb der Vater sodass er sich einige Zeit nur noch dem Geschaft widmen konnte und erst spater mit Unterstutzung seines ehemaligen Mitschulers Karl Friedrich Hampe Landschaften nach der Natur in Ol malte Seit 1810 nahmen beide regelmassig an den Berliner Akademieausstellungen teil auf denen Muller Landschafts Stimmungs und Genrebilder zeigte Im Katalog der Kunstausstellung von 1838 sind die Genrestucke Heimkehr eines Dorfschulmeisters aus der Schenke Storung beim Musikunterricht und Wohnungswechsel vermerkt 5 Als am 22 November 1814 auf Anregung des Architekten und Malers Louis Catel der Berlinische Kunstlerverein gegrundet wurde der den Bildhauer Johann Gottfried Schadow zum ersten Vorsitzenden ernannte gehorte Muller zu den Grundungsmitgliedern 1827 gab er sein Geschaft auf und widmete sich ganz der Kunst Seine Werke sind heute unter anderem im Besitz der Stiftung Stadtmuseum Berlin der SPSG der Nationalgalerie und im Kupferstichkabinett wo auch drei Alben mit historischen Berliner Stadtansichten aufbewahrt werden die Muller von befreundeten Kunstlern sammelte 6 Werke Auswahl Bearbeiten nbsp Rousseau Insel im Tiergarten Berlin um 1800 nbsp Cafe Stehely am Gendarmenmarkt in Berlin 1827 nbsp Die Einfahrt des preussischen Kronprinzenpaares auf dem Dampfschiff Ishora in St Petersburg im Juni 1834 Im Hintergrund links die Kaiserliche Akademie der Kunste auf der Wassiljewski Insel Konigs Thor Platz Zeichnung um 1779 Die Franzosische Strasse in der Friedrichstadt mit dem Haus fur franzosische Predigerwitwen Federzeichnung um 1780 Kupferstichkabinett Die Akademie der Kunste 1699 Beginn des Unterrichts im Gebaude des Kurfurstlichen Marstalls Unter den Linden Federzeichnung o J Kupferstichkabinett Die Colonade an der Konigsbrucke und die Konigsstrasse Zeichnung 1784 Das Brandenburger Tor Lithografie nach 1793 Kupferstichkabinett Die Friedrichstadt mit der Spittelbrucke der Leipziger Strasse und dem Donhoff Platz Aquarell 1793 Ansicht vom Kottbusser Tor in die Stadt aquarellierte Zeichnung um 1795 Kupferstichkabinett Die Muhlen am Muhlendamm im Jahre 1804 Blick von der Wasserseite Zeichnung vor 1800 Die Heilige Geistkirche in der Spandauer Strasse aquarellierte Zeichnung um 1800 Kupferstichkabinett Blick auf Spandau mit der Nikolaikirche Ol auf Leinwand um 1800 Rousseau Insel im Tiergarten Berlin Stich um 1800 Das Welpersche Badeschiff die erste offentliche Flussbadeanstalt Berlins ab 2 Oktober 1802 Kupferstich um 1802 Kupferstichkabinett Blick uber die Spree auf die Hinterhauser der Poststrasse Zeichnung 1804 Das Konigliche Giesshaus Ansicht von Norden kolorierte Zeichnung 1804 Ansicht der Brunnenstrasse mit dem Betteljudenhaus vom Rosenthaler Thor aus gesehen Federzeichnung koloriert 1807 Kupferstichkabinett Schlosschen Tegel mit Umgebung Landhaus des Hofsekretars Joachim II Aquarell um 1810 Heimatmuseum Reinickendorf Pontonhof Zeichnung um 1816 Selbstbildnis 1819 Stiftung Stadtmuseum Berlin Die Schleuse mit der Schleusenbrucke an der Spree Aquarell um 1820 Kupferstichkabinett Die Marienkirche aquarellierte Zeichnung um 1820 Kupferstichkabinett Die Synagoge der Berliner Judischen Gemeinde in der Heidereutergasse Aquatinta Zeichnung 1821 Kupferstichkabinett Das Observatorium in der Dorotheenstrasse aquarellierte Zeichnung 1824 Kupferstichkabinett Einmundung der Panke in die Spree am Schiffbauerdamm aquarellierte Zeichnung um 1825 Kupferstichkabinett Bade Zelt fur die hoheren Stande Aquarell 1827 Stiftung Stadtmuseum Berlin Cafe Stehely am Gendarmenmarkt in Berlin Aquarell 1827 Das Konigliche Museum Lithografie um 1828 Kupferstichkabinett Thor in alt Landsberg Strausberger Tor Lithografie 1829 Berliner Thor zu Alt Landsberg Lithografie 1829 Die Friedrichwerdersche Kirche am Werderschen Markt Lithografie um 1832 Kupferstichkabinett Ansicht vom Rosenthaler Tor in die Stadt unter Regierung Friedrich Wilhelm III aquarellierte Zeichnung o J Kupferstichkabinett Werderscher Markt mit Munze Federzeichnung o J Kupferstichkabinett Die Borse damals in der Burgstrasse Lithografie o J Kupferstichkabinett Ansicht des alten und neuen Turmes der Marienkirche Radierung koloriert o J Kupferstichkabinett Ansicht von der Waisenbrucke nach der Inselbrucke Federzeichnung o J Kupferstichkabinett Hunde bei einem erlegten Rehbock Ol auf Leinwand o J Die Einfahrt des preussischen Kronprinzenpaares auf dem Dampfschiff Ishora in St Petersburg im Juni 1834 Gouache 1834 SPSG Das Spandauer Tor und Pulverturm Spandauer Strasse 1700 Zeichnung vor 1838Literatur BearbeitenReimar F Lacher Kunstler auto biografien In Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften Berliner Klassik Eine Grossstadtkultur um 1800 2005 S 50 ff berliner klassik de PDF 1 2 MB Muller Leopold Ludwig In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 25 Moehring Olivie E A Seemann Leipzig 1931 S 242 biblos pk edu pl Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Leopold Ludwig Muller Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Das ehemalige und jetzige Berlin smb museum digital de Muller Leopold Ludwig Berlin Heiliggeistkapelle zeno orgEinzelnachweise Bearbeiten Taufbuch Marienkirche fol 602r Landeskirchliches Archiv in Berlin ELAB a b c d e Autobiografie von Leopold Ludwig Muller 1820 Sterbebuch Sophienkirche 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