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Der Leninbund auch Lenin Bund oder Leninbund Linke Kommunisten war eine kommunistische Partei in Deutschland Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Siehe auch 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDer Leninbund konstituierte sich Anfang April 1928 seine zunachst ca 6000 Mitglieder waren im Wesentlichen ehemalige KPD Mitglieder welche nach der Verdrangung des ultralinken und linken Flugels durch die Fuhrung unter Ernst Thalmann aus verantwortlichen Positionen aus der Partei ausgeschlossen wurden oder austraten 1 Darunter befanden sich mehrere Reichstags und Landtagsabgeordnete welche im Reichstag und im Preussischen Landtag unter dem Namen Linke Kommunisten agierten und andere prominente Parteimitglieder wie Ruth Fischer Arkadi Maslow Werner Scholem Paul Schlecht Hugo Urbahns und Guido Heym Die Grundungsmitglieder solidarisierten sich mit den Positionen der Vereinigten Opposition um Trotzki und Sinowjew in der Sowjetunion und kritisierten verschiedene Aspekte der Komintern und KPdSU Politik zum Beispiel die Sozialismus in einem Land Linie Stalins und das Bundnis mit der Kuomintang in China als Rechtsabweichung Vor der Reichstagswahl 1928 kam es zur ersten grosseren Abspaltung als bis auf Hugo Urbahns welcher den Leninbund bis zu dessen Ende fuhrte alle prominenten Politiker u a infolge der Kapitulation Sinowjews und Kamenews oder aus Kritik an der als verfruht angesehenen Wahlteilnahme die Organisation verliessen 2 das Wahlergebnis von 0 26 bzw 80 230 Stimmen war dementsprechend enttauschend Der langsame aber stetige Zerfallsprozess war nun zumal die KPD ab 1928 im Rahmen der ultralinken Dritte Periode Politik den Leninbund verbal links uberholte nicht mehr zu stoppen So traten einzelne Mitglieder wie Fritz Schimanski auch wieder der KPD bei andere wie Guido Heym schlossen sich der SPD an so dass der Leninbund auf zunachst ca 1000 Mitglieder zusammenschrumpfte Bedeutsam blieb der Leninbund lediglich auf kommunaler Ebene wo er z B in Dortmund Neu Isenburg Brunsbuttelkoog und einigen brandenburgischen Stadten wie Bernau und Rathenow auch in Kommunalparlamenten vertreten war Im Rheinland und in Berlin trat ein Teil der Anhanger von Karl Korsch nach der formellen Auflosung ihrer eigenen Strukturen der Organisation bei 1930 spaltete sich hingegen der genuin trotzkistische Flugel um Anton Grylewicz nach Kontroversen uber die Frage der Reformierbarkeit von KPD und Komintern und uber den Charakter der sowjetischen Aussenpolitik ab und konstituierte sich als Linke Opposition der KPD was aber dem Bezug des Leninbundes auf theoretische Positionen Trotzkis keinen Abbruch tat Fruh die Gefahr fur die Arbeiterbewegung durch die anwachsende NSDAP erkennend war der Leninbund ab 1930 an diversen Versuchen beteiligt eine Einheitsfront der Arbeiterparteien SPD und KPD gegen den Faschismus aufzubauen was zumeist aber nur zu einer intensivierten Kooperation mit anderen linken Kleinorganisationen wie der KPO und der SAPD fuhrte Nachdem die Presse des Leninbundes die Zeitung Volkswille welche 1928 anfanglich taglich 1928 bis 1930 dreimal wochentlich 1930 bis 1932 wochentlich und bis zum endgultigen Verbot vierzehntaglich erschien und das theoretische Organ Fahne des Kommunismus vierzehntaglich 1932 schon mehrmals verboten worden war musste die Organisation 1933 nach dem Reichstagsbrand in den Untergrund gehen Anders als anderen linken Kleinorganisationen gelang es dem Leninbund jedoch nicht eine funktionierende Auslandsleitung eine Exilgruppe um Hugo Urbahns bestand in Stockholm oder zentralisierte illegale Strukturen aufzubauen Widerstandsgruppen aus dem Bereich des Leninbundes waren unter anderem in Hamburg Thuringen oder im Ruhrgebiet aktiv haufig in Kooperation mit anderen linken Organisationen Nach Kriegsausbruch 1939 verloren sich deren Spuren Siehe auch BearbeitenListe linkskommunistischer Organisationen in der Weimarer RepublikLiteratur BearbeitenMarcel Bois Im Kampf gegen Stalinismus und Faschismus Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik 1924 1933 In Kora Baumbach Marcel Bois Kerstin Ebert Viola Pruschenk Hrsg Stromungen Politische Bilder Texte und Bewegungen Rosa Luxemburg Stiftung Manuskripte 69 Rosa Luxemburg Stiftung DoktorandInnenseminar 9 Dietz Berlin 2007 ISBN 978 3 320 02128 3 S 86 109 PDF 12 0 MB Marcel Bois Kommunisten gegen Hitler und Stalin Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik Eine Gesamtdarstellung Klartext Essen 2014 ISBN 978 3 8375 1282 3 Zugleich Berlin Technische Universitat Dissertation 2014 Leo Trotzki Die Verteidigung der Sowjetrepublik und die Opposition Die Ultralinken und der Marxismus Welchen Weg geht der Leninbund Grylewicz Berlin 1929 historische Polemik von Trotzki gegen den Leninbund Rudiger Zimmermann Der Leninbund Linke Kommunisten in der Weimarer Republik Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd 62 Droste Dusseldorf 1978 ISBN 3 7700 5096 7 Zugleich Darmstadt Technische Hochschule Dissertation 1976 Weblinks BearbeitenTexte des Leninbundes in der Marxistischen Bibliothek Memento vom 29 April 2007 im Internet Archive Marcel Bois Mit Kirchengelaut aus der Taufe gehoben In Neues Deutschland vom 6 April 2013 Pierre Broue The German Left and the Russian Opposition 1926 28 In Revolutionary History Bd 2 Nr 3 Herbst 1989 ISSN 0953 2382 S 20 28 Ralf Hoffrogge Fur Lenin gegen Stalin Linksradikale in der Weimarer Republik Werner Scholem und die Ultralinken der KPD In Analyse amp Kritik Nr 596 vom 19 August 2014 ISSN 0945 1153 S 32 Einzelnachweise Bearbeiten Zur Vorgeschichte der Ultralinken vgl Ralf Hoffrogge Fur Lenin gegen Stalin Linksradikale in der Weimarer Republik Werner Scholem und die Ultralinken der KPD In Analyse amp Kritik Nr 596 vom 19 August 2014 S 32 Insbesondere Werner Scholem kritisierte die Wahlteilnahme vgl Ralf Hoffrogge Werner Scholem Eine politische Biographie 1895 1940 UVK Verlags Gesellschaft Konstanz u a 2014 ISBN 978 3 86764 505 8 S 335 339 Zugleich Potsdam Universitat Dissertation 2013 Normdaten Korperschaft GND 5006745 X lobid OGND AKS LCCN n79076763 VIAF 146115700 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Leninbund amp oldid 237733972