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Hugo Urbahns 18 Februar 1890 in Lieth Dithmarschen 16 November 1946 bei Stockholm war ein kommunistischer Politiker Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Literatur 3 Weblinks 4 EinzelnachweiseLeben BearbeitenAus bauerlichen Verhaltnissen stammend absolvierte Urbahns die Mittelschule und die Ausbildung zum Volksschullehrer in Bad Segeberg und dem damals noch zum Deutschen Reich gehorigen Tondern anschliessend war er in Schleswig Holstein und Hamburg im Schuldienst tatig Urbahns der ab 1912 Kontakte zu sozialistischen Kreisen hatte meldete sich zunachst freiwillig zum Kriegsdienst wurde aber spater wegen Tuberkulose ausgemustert Durch das Kriegserlebnis radikalisiert schloss Urbahns sich in Hamburg dem Spartakusbund und nach ihrer Grundung der KPD an In der Hamburger Parteiorganisation gehorte er zu der kleinen Minderheit welche sich nach 1920 nicht der KAPD anschloss Urbahns der auch Delegierter auf dem Vereinigungsparteitag von KPD und USPD Linke war bildete 1921 bis 1924 u a mit dem aus der USPD kommenden Ernst Thalmann die engere Fuhrung der Hamburger KPD die er seit 1921 auch in der Hamburger Burgerschaft vertrat wo er bald als scharfzungiger Redner bekannt war Urbahns gehorte zum linken Parteiflugel lehnte aber anders als die meisten KPD Linken eine Zusammenarbeit mit der SPD in konkreten Aktionen nicht ab Beim Hamburger Aufstand von 1923 in dessen Vorbereitung Urbahns zentral involviert war fungierte er als politischer Leiter und als Verbindungsglied zwischen politischer und militarischer Aufstandsleitung und musste nach dem Scheitern der Erhebung untertauchen Aus dem Untergrund kritisierte er dass die Parteifuhrung um Heinrich Brandler und August Thalheimer die Aktion der Hamburger KPD nicht durch Erhebungen in anderen Regionen unterstutzt hatte Als Urbahns Anfang 1924 auf einer Gedenkkundgebung zu Ehren von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht eine Rede hielt wurde er festgenommen Er blieb obwohl er im Mai 1924 in den Reichstag gewahlt worden war bis Oktober 1925 inhaftiert Im Januar 1925 wurde er als Hauptangeklagter der wahrend des Prozesses die volle politische Verantwortung fur den Hamburger Aufstand ubernahm zu zehn Jahren Festungshaft verurteilt Auf Grund seiner Abgeordnetenimmunitat letztendlich freigelassen nahm Urbahns seine politische Aktivitat im Reichstag und im KPD ZK in das er im Juli 1925 in Abwesenheit gewahlt worden war auf Bei den Fraktionskampfen zahlte er neben Ruth Fischer und Arkadi Maslow zu den profiliertesten Sprechern des linken Flugels und begann die sich entwickelnde stalinistische Generallinie der Partei und der Komintern zu kritisieren Im November 1926 wurde Urbahns aus der KPD ausgeschlossen eine Solidarisierung durch die Erklarung der 1000 blieb erfolglos Urbahns siedelte nach Berlin uber und wurde zu einem fuhrenden Vertreter der Parlamentariergruppe der Linken Kommunisten der Linken Opposition in Deutschland und war massgeblich an der Grundung des Leninbundes beteiligt dem er von 1928 bis 1933 vorstand 1929 30 kam es zum Bruch mit Leo Trotzki nachdem dieser die Ansicht von Urbahns dass sich die Sowjetunion in Richtung Kapitalismus bewege und gegenuber China eine imperialistische Politik betriebe vehement kritisierte Ein Hauptaugenmerk richtete Urbahns seit 1929 auf das Zustandekommen einer antifaschistischen Einheitsfront gegen den Nationalsozialismus Nach der Machtergreifung durch die NSDAP 1933 musste Urbahns der in den Jahren zuvor die Nationalsozialisten verschiedentlich scharf angegriffen hatte ins Ausland fliehen Am 29 Marz 1934 veroffentlichte der Deutsche Reichsanzeiger die zweite Ausburgerungsliste des Deutschen Reichs durch welche er ausgeburgert wurde 1 Nach einem kurzen Aufenthalt in der Tschechoslowakischen Republik konnte er sich in Schweden niederlassen wo er sich als Holzarbeiter und Drucker unter teilweise armlichen Bedingungen durchschlagen musste und versuchte Exilstrukturen des Leninbundes aufrechtzuerhalten 1936 bis 1938 wahrend der Moskauer Prozesse die Urbahns scharf attackierte versuchte die sowjetische Botschaft in Stockholm unter Botschafterin Alexandra Kollontai seine Ausweisung aus Schweden zu erreichen was nur abgewendet werden konnte weil kein anderes Land Urbahns aufnehmen wollte Nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs lehnte Urbahns eine Ruckkehr nach Deutschland ab Literatur BearbeitenHugo Urbahns Kommunist und Revolutionar in Hamburg und seine Vorfahren In Zeitschrift fur Niederdeutsche Familienkunde Band 74 1999 ISSN 0945 7461 S 207 210 Andreas Herbst Urbahns Hugo In Neue Deutsche Biographie NDB Band 26 Duncker amp Humblot Berlin 2016 ISBN 978 3 428 11207 4 S 661 Digitalisat Urbahns Hugo In Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Marcel Bois Im Kampf gegen Stalinismus und Faschismus Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik 1924 1933 In Kora Baumbach u a Hrsg Stromungen Politische Bilder Texte und Bewegungen PDF 12 0 MB Neuntes DoktarandInnenseminar der Rosa Luxemburg Stiftung Berlin 2007 S 86 109 Marcel Bois Kommunisten gegen Hitler und Stalin Die linke Opposition der KPD in der Weimarer Republik Essen 2014 ISBN 978 3 8375 1282 3 Marcel Bois Thalmanns Gegenspieler Hugo Urbahns in der fruhen Hamburger KPD In Jahrbuch fur Historische Kommunismusforschung 2016 S 217 233 online Rudiger Zimmermann Der Leninbund Linke Kommunisten in der Weimarer Republik Beitrage zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien 62 Droste Dusseldorf 1978 ISBN 3 7700 5096 7 Zugleich Darmstadt Techn Hochsch Diss 1976 Weblinks BearbeitenLiteratur von und uber Hugo Urbahns im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek Zeitungsartikel uber Hugo Urbahns in den Historischen Pressearchiven der ZBW Hugo Urbahns in der Datenbank der ReichstagsabgeordnetenEinzelnachweise Bearbeiten Michael Hepp Hrsg Die Ausburgerung deutscher Staatsangehoriger 1933 45 nach den im Reichsanzeiger veroffentlichten Listen Band 1 Listen in chronologischer Reihenfolge De Gruyter Saur Munchen New York London Paris 1985 ISBN 978 3 11 095062 5 S 4 Nachdruck von 2010 Normdaten Person GND 126324743 lobid OGND AKS VIAF 37907427 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Urbahns HugoKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker KPD MdHB und MdRGEBURTSDATUM 18 Februar 1890GEBURTSORT Lieth DithmarschenSTERBEDATUM 16 November 1946STERBEORT bei Stockholm Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Hugo Urbahns amp oldid 236597356