www.wikidata.de-de.nina.az
Die Kreuzkirche in Zurich Hottingen ist eine evangelisch reformierte Kirche an der Dolderstrasse 60 im Zurcher Quartier Hottingen Sie zahlt zu den herausragenden Kirchenbauten der Schweiz um 1900 und ist das Pendant zur auf der anderen Seeseite liegenden 1894 errichteten Kirche Enge 1 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Baubeschreibung 2 1 Aussenansicht und Umgebung 2 2 Innenraum 3 Orgel 4 Siehe auch 5 Literatur 6 Einzelnachweise 7 WeblinksGeschichte BearbeitenHottingen das uber Jahrhunderte hinweg durch Landsitze vornehmer Stadtzurcher gepragt war wurde im 19 Jahrhundert durch das Wachstum der Stadt zunehmend zu einem vornehmen Wohngebiet Kirchlich gehorten die Bewohner Hottingens bis ins 19 Jahrhundert zum Grossmunster Im Jahr 1612 entstand beim heutigen Kreuzplatz eine Begrabnisstatte samt kleiner Saalkirche in welcher ab 1706 auch Gottesdienste sowie an Feiertagen Abendmahlsgottesdienste erlaubt waren Der Name der Kirche Zum Kreuz leitete sich vom Grenzstein zwischen Stadt und Landschaft her und wurde beim Bau der heutigen Kirche wieder aufgegriffen Nachdem sich im Jahr 1833 die Gemeinden Hottingen Hirslanden und Riesbach vom Grossmunster losen durften wurde 1836 1839 durch die Bemuhungen des Pfarrers Johann Jakob Fussli die Kirche Neumunster errichtet sowie 1839 die alte Kreuzkirche abgerissen Aufgrund der regen Bautatigkeit in Hottingen beschloss die reformierte Kirchgemeinde Neumunster nach der Eingemeindung im Jahr 1893 in Hottingen eine reprasentative Kirche zu errichten 2 1897 erfolgte ein Architektenwettbewerb bei dem 28 Projekte eingereicht wurden Unter den pramierten Entwurfen waren die von Adolf Asper dem Erbauer der Kirche Oerlikon Emil Rudolf Friolet Hermann Luthy 3 Karl Coelestin Moser dem Erbauer der katholischen Kirche St Anton in Hottingen und der Neuen Kirche Fluntern sowie Otto Pfleghard und Max Haefeli Schliesslich wurde die Kreuzkirche Hottingen von 1902 bis 1905 nach den Planen von Pfleghard und Haefeli erbaut 1954 erfolgte die Loslosung der Kirchgemeinde Hottingen von der Neumunstergemeinde In den Jahren 1964 und 1965 wurde die Kreuzkirche im Aussenbereich saniert das Innere folgte in den Jahren 1974 und 1975 4 In den Jahren 2004 und 2008 wurde die Kirche von Pfister Schiess Tropeano renoviert wobei auch die Kuppel neu eingedeckt wurde 5 6 Baubeschreibung BearbeitenAussenansicht und Umgebung Bearbeiten Auf einer Gelandeterrasse am Zurichberg unweit vom Romerhof liegt die Kreuzkirche in einem parkartigen Areal zwischen der Dolder der Carmen der Ruti und der Bergstrasse Obwohl die Kreuzkirche erhoht erbaut wurde und als Pendant zur Kirche Enge auf der gegenuberliegenden Seeseite gedacht war ist sie heute den Blicken weitgehend entzogen und daher nur wenig bekannt In der Parkanlage die von den Architekten Pfleghard und Haefeli entworfen wurde befindet sich neben der Kreuzkirche das Sigristenhaus Uber eine monumentale symmetrisch errichtete Freitreppe gelangt der Besucher von der Rutistrasse hinauf zur Kirche an der Ecke Dolder und Carmenstrasse fuhrt ein Weg am Sigristenhaus zum hinteren Eingang der Kreuzkirche Die Bepflanzung der Parkanlage konzipierte Evariste Mertens die Brunnenanlage am Fusse der Freitreppe stammt von Pfleghard und Haefeli Die Kreuzkirche ist ein Zentralbau mit Kuppeltambour reprasentativem Haupteingang als Saulenportikus der auf vier ionischen Saulen im Westen ruht und einem dreiseitigen Chorabschluss im Osten Entsprechend der Namensgebung besitzt die Kirche einen kreuzformigen Grundriss In den Vierungsecken befinden sich flach gehaltene Baukuben und Satteldacher uber den Kreuzarmen Der offene Kuppeltambour ruht wie der Haupteingang der Kirche auf ionischen Saulen und wird von einer kupfergedeckten Haube abgeschlossen die selber wieder durch einen Glockenstuhl mit Tambour bekront wird Gut ablesbar ist am Ausseren der Kirche das Selbstverstandnis der aufstrebenden Hottinger Kirchgemeinde die Bauformen der Kirche werden vom Ubergang des Historismus zur fruhen Moderne gepragt Elemente des Klassizismus und des Jugendstils finden sich sowohl im Ausseren als auch im Inneren der Kirche 7 August Bosch schuf die Reliefs fur die Kirche Das funfstimmige Gelaut wurde im Jahr 1904 von der Glockengiesserei H Ruetschi erstellt 8 Dieses wird von einer historischen um 1910 rein mechanisch ausgelegten Lautemaschine angetrieben welche sich in der Kuppel befindet nbsp Historische LautemaschineNummer Gewicht Ton1 5100 kg as02 2536 kg c13 1479 kg es14 683 kg as15 400 kg c2Innenraum Bearbeiten nbsp KirchenraumDer Innenraum der Kreuzkirche ist ein lichterfullter Predigtraum dessen Banke im Erdgeschoss und auf den drei Emporen 1 400 Personen Platz bieten Die Banke sind auf den Liturgiebereich ausgerichtet der vom Abendmahlstisch der Kanzelwand sowie der Kanzel bestimmt wird Hinter der Kanzelwand erhebt sich die Orgelempore die vom Prospekt der Orgel im nordostlichen Kreuzarm abgeschlossen wird Die Thermenfenster mit den Ranken wurden von Georg Rottinger gestaltet die Fenstergruppen mit den floralen Mustern stammen von Paul Abry Das elegante Flachrelief auf der Kanzelwand zeigt Die klugen Jungfrauen und wurde von August Bosch aus Savonniere Kalkstein gehauen Der Abendmahlstisch aus schwarzem schwedischem Granit sowie der senfgelbe Teppich mit blau umwundenem Kranz in Gelb und Violett um den Abendmahlstisch wurden von Pfleghard und Haefeli entworfen Von ihnen stammen auch die kirchlichen Gerate fur das Abendmahl 9 Orgel Bearbeiten nbsp Blick auf die OrgelDie Orgel wurde 1905 von der Orgelbauwerkstatt Goll AG Luzern mit 47 Registern ca 3000 Pfeifen erbaut Das Instrument hatte ein rohrenpneumatisches System und wurde uber einen Wassermotor betrieben 1926 und 1943 wurde das Instrument von der Goll AG auf 62 bzw 67 Register erweitert 1974 wurde die Orgel durch die Orgelbauwerkstatt E F Walcker amp Cie im Sinne der Orgelbewegung umfassend umgebaut Die Pneumatik wurde durch elektrische Spiel und Registertrakturen ersetzt Es wurden zahlreiche Prinzipale und Mixturen eingebaut und das Oberwerk als Barockpositiv hinzugefugt Die romantischen Stimmen von Goll blieben jedoch erhalten Das Schleifladen Instrument hat 74 Register auf vier Manualen und Pedal 10 Im Jahr 1990 wurde die Orgel von Norbert Stengele Horgen revidiert 1997 erfolgte durch denselben Orgelbaumeister die Installation einer elektronischen Setzeranlage 11 I Hauptwerk C g3Principal 16 Bourdon 16 Principal 8 Flote 8 Gemshorn 8 Bourdon 8 Octave 4 Flote 4 Quinte 2 2 3 Octave 2 Cornet V 8 Mixtur VI 1 1 3 Scharf IV 2 3 Trompete 8 Clairon 4 II Schwellwerk C g3Principal 8 Gedackt 8 Dulciana 8 Spitzflote 8 Principal 4 Traversflote 4 Principal 2 Waldflote 2 Larigot 1 1 3 Sesquialtera II 2 2 3 Mixtur IV 1 Rankett 16 Krummhorn 8 Schalmey 4 Tremulant III Schwellwerk C g3Gedackt 16 Principal 8 Rohrflote 8 Waldflote 8 Gedackt 8 Salicional 8 Voix Celeste 8 Unda Maris 8 Aeoline 8 Principal 4 Flote 4 Nasard 2 2 3 Flautino 2 Terz 1 3 5 Sifflote 1 Mixtur V 2 Cimbel III 1 Bombarde 16 Trompette harm 8 Oboe 8 Clairon 4 Tremulant IV Oberwerk C g3Principal 4 Gedackt 8 Flote 4 Octave 2 Superquinte 1 1 3 Cimbel III 1 1 2 Vox Humana 8 Regal 4 Tremulant Pedal C f1Untersatz 32 Principalbass 16 Subbass 16 Echobass 16 Gedacktflote 16 Principal 8 Pommer 8 Flote 8 Octave 4 Flote 4 Mixtur VI 2 Posaune 16 Fagott 16 Trompete 8 Clairon 4 Normalkoppeln Spielhilfen elektronische Setzeranlage mit 192 freien KombinationenSiehe auch BearbeitenListe der Kirchen in ZurichLiteratur Bearbeiteno V Die Kreuzkirche zu Zurich Erbaut von den Architekten Pfleghard amp Haefeli in Zurich In Schweizerische Bauzeitung Jahrgang 1905 Halbband 45 Heft 8 vom 25 Februar 1905 S 91 ff doi 10 5169 seals 25388 Heft 9 vom 4 Marz 1905 S 111 Heft 10 vom 11 Marz 1905 S 123 f Gunther Hauff Marius Winzeler Die Kreuzkirche in Zurich Hottingen Schweizerische Kunstfuhrer Nr 547 hrsg von der Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern 1994 ISBN 978 3 85782 547 7 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Hrsg Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 Einzelnachweise Bearbeiten Hochbaudepartement der Stadt Zurich Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 S 161 Website zh kirchenspots ch Abschnitt Kreuzkirche ZH Hottingen vor 1902 Abgerufen am 1 Juli 2016 Abbildungen der Entwurfe von Friolet und Luthy Abgerufen am 9 August 2015 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Hrsg Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 S 160 162 Website Zh Kirchenspots ch Abschnitt Kreuzkirche ZH Hottingen Renovationen Abgerufen am 1 Juli 2016 Evangelisch Reformierte Kreuzkirche Zurich Abgerufen am 17 Mai 2022 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 S 160 162 Informationen auf YouTube Abgerufen am 29 Juni 2016 Hochbaudepartement der Stadt Zurich Hrsg Reformierte Kirchen der Stadt Zurich Spezialinventar Zurich 2006 S 161 162 Eintrag Goll Walker Orgel Kreuzkirche Hottingen im Orgelverzeichnis Zurich Orgelverzeichnis Schweiz und Liechtenstein Abschnitt Ref Kreuzkirche Zurich Hottingen Abgerufen am 9 August 2015 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Hottingen Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der Kirchgemeinde Glocken auf YouTube47 370416666667 8 5618888888889 Koordinaten 47 22 13 5 N 8 33 42 8 O CH1903 684839 247226 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzkirche Zurich Hottingen amp oldid 235330375