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Pfleghard und Haefeli war ein Zurcher Architekturburo das im ersten Viertel des 20 Jahrhunderts auch durch Wettbewerbserfolge das Baugeschehen in Zurich und der Deutschschweiz mitpragte Neben zahlreichen Geschaftshausern und Villen sind Pfleghard und Haefeli vor allem auch im Krankenhausbau und im evangelisch reformierten Kirchenbau in Erscheinung getreten Das Geschaftshaus Zur Trulle von 1897 an der Zurcher Bahnhofstrasse Purifiziert und mehrfach umgebaut Inhaltsverzeichnis 1 Die Partner 1 1 Otto Pfleghard 1 2 Max Haefeli 2 Werk 2 1 Bauten und Entwurfe 3 Literatur 4 EinzelnachweiseDie Partner BearbeitenOtto Pfleghard Bearbeiten Otto Pfleghard 12 Dezember 1869 in St Gallen 30 Oktober 1958 in Zurich war Sohn eines St Galler Konditors Er studierte nach dem Besuch der Kantonsschule St Gallen gemeinsam mit dem gleichaltrigen Max Haefeli Architektur an der ETH Zurich wo er 1892 bei Friedrich Bluntschli die Diplom Prufung ablegte Nach einer Anstellung bei Heinrich Ernst und 1893 1895 zusammen mit Haefeli im Architekturburo von Schellenberg in Wiesbaden arbeitete er nach seiner Ruckkehr 1895 beim gerade neugewahlten Stadtbaumeister Gustav Gull Hier lernte er wie schon bei dem bautechnisch und okonomisch sehr ambitionierten Ernst wo er am Haus Metropol mitarbeitete die Behandlung grosser und komplexer Projekte kennen Gull baute damals gerade das Schweizerische Landesmuseum 1897 ubernahm er das Buro von Ernst und ein Jahr darauf grundete er mit Haefeli das gemeinsame Buro das bis 1925 bestand Er ubernahm rasch die technisch administrative Seite der Aufgaben Nach der Auflosung des gemeinsamen Buros fuhrte Pfleghard ein Buro mit seinem Sohn Otto Pfleghard jun weiter mehrere Warenhauser Geschaftshauser und viele Industriebauten fallen in diese Periode Otto Pfleghard engagierte sich fruh in seiner Standesvertretung Schweizerischer Ingenieur und Architektenverein SIA 1906 wurde er in den Vorstand von dessen Zurcher Sektion ZIA gewahlt deren Prasident er ab 1909 war Als Vorsitzender und Mitglied in zahlreichen Kommissionen vor allem zum Normenwesen aber auch zum Vertragswesen zur Honorarordnung der Architekten und zu verschiedenen baugesetzlichen Fragen war er entscheidend an der Festigung seines Berufsstands beteiligt 1920 wurde er deswegen zum Ehrenmitglied des SIA ernannt 1 Er war engagierter Alumnus seiner Hochschule und setzte sich fur die Berufung und den Zuschnitt von Lehrstuhlen ein so ging die Einrichtung der noch recht neuen Aufgabe einer stadtebaulichen Professur mit auf seine Initiative zuruck Mit Arthur Rohn sorgte er fur die Errichtung des ersten Studentenheims der ETH das 1930 eroffnet wurde Als Politiker der Freisinnigen war er langere Zeit sowohl im Zurcher Gemeinderat als auch im Kantonsrat Zurichs vertreten Fur kurze Zeit war er Nationalrat 2 Max Haefeli Bearbeiten nbsp Max HaefeliMax Haefeli 4 Dezember 1869 Giseli bei Luzern 27 Marz 1941 in Barbengo war Sohn eines Luzerner Hoteliers Er studierte wie sein Partner an der ETH wo er 1893 ebenfalls bei Bluntschli diplomierte bei dem er anschliessend auch arbeitete bis er mit Pfleghard gemeinsam nach Wiesbaden ging um bei Schellenberg zu arbeiten Anders als Pfleghard kehrte er aber 1895 noch nicht in die Schweiz zuruck sondern arbeitete 1896 bei Gustav Erdmann und Ernst Spindler Erdmann und Spindler in Berlin und 1897 bei Rudolf Schilling und Julius Graebner Schilling und Graebner in Dresden Als er mit Pfleghard das gemeinsame Buro grundete ubernahm er die Leitung des technischen Buros und war wohl massgebend fur die Entwurfe verantwortlich war seine kunstlerische Seele 3 Ende 1925 verliess er das gemeinsame Buro um wie sein Partner mit seinem Sohn Max Ernst Haefeli gemeinsam weiterzuarbeiten Haefeli fuhrte regen Austausch mit den Kollegen und hatte ein offenes Haus in den von ihm geplanten eigenen Wohnsitzen Im Guggi und Doldertal in Zurich und dem Alterssitz Campo d Oro bei Lugano 3 Werk Bearbeiten nbsp Das Utoschloss als neobarocke Schlossarchitektur am Zurcher Utoquai 1898 nbsp Boothaus des Yachtclubs Zurich 1917Das Buro konnte zunachst nahtlos an die Bauaufgaben des Vorgangerburos von Heinrich Ernst anknupfen Die ersten historistischen durchaus reprasentativen Wohn und Geschaftshauser wie das aus gotisierenden und Neorenaissanceformen bestehende Haus zur Trulle an der Bahnhofstrasse 4 oder das barockisierende Utoschloss am Zurichsee ahnelten vom Bauprogramm der von englischen Vorbildern stammenden Bauausstattung wie vom uppigen Dekor her sehr dem Haus Metropol und dem Roten Schloss Nachdem die jungen Architekten 1898 von Willem Jan Holsboer mit dem Bau des Sanatoriums Schatzalp beauftragt worden waren 5 konnten sie in der Folge einige Sanatorien und Krankenhausbauten verwirklichen Daneben bauten sie mehrere reformierte Kirchen wie die Reformierte Kreuzkirche in Zurich eine Hommage an ihren Lehrer Bluntschli 6 und die Kirche Weinfelden Nach der Jahrhundertwende gehorte das Buro zu den erfolgreichsten Zurichs Es entstanden unter anderem neben vielen privaten Wohnhausern bei denen sie als Vertreter des Heimatstils die Anwendung neuer Baumaterialien beherrschten und eine spezifische Wohnkultur entwickelten 7 eine Reihe Geschafts und Kontorhauser fur die florierende Seidenstickerindustrie St Gallens 8 Dort baute das Buro das seit 1904 in St Gallen ein Zweigburo hatte 9 auch die Hauptpost 10 Bauten und Entwurfe Bearbeiten Geschaftshaus zur Trulle in Zurich 1897 Utoschloss in Zurich 1898 Reorganisation und Neubauten der Fabrikanlage Gebruder Buhler in Uzwil 1898 1912 Sanatorium Schatzalp bei Davos 1899 1900 Erweiterung des Sanatoriums Schweizerhof bei Davos 1902 Kreuzkirche in Zurich Hottingen 1902 Renovation 2008 Pfister Schiess Tropeano Reformierte Kirche in Weinfelden 1902 Wohnhaus Zum Opfelbaumli Eigenheim von Otto Pfleghard in Zurich 1903 Geschaftshaus Dornroschen in Zurich 1904 Geschaftshaus Werdmuhle in Zurich 1904 Kaiser Wilhelm II Pavillon der Deutschen Heilstatte in Davos 1904 1905 Stickereigeschaftshaus Oceanic in St Gallen 1904 1905 Villa Sohnlein in Wiesbaden 1904 Villa Ernst in Zurich 1905 Landhaus Notzli in Meggen 1905 Villa Sunneschy in Stafa 1906 11 Stickereigeschaftshaus in St Gallen 1906 Wohnhaus Maiensass in Kilchberg 1906 1907 Sanatorium Queen Alexandra in Davos 1906 1909 1911 nbsp Aktie des Savoy Hotel Baur en Ville von 1919 mit Abbildung des Hotels Baur en Ville nach dem UmbauUmbau des Hotels Baur en Ville in Zurich 1907 Villa Guarda in Davos 1908 Lungensanatorium Allerheiligen in Hagendorf 1908 Kirche Oberstrass in Zurich 1908 Umbau des Hotels Schweizerhof in Zurich 1908 Wohnhaus fur den Unternehmer Adolf Buhler jun gen Landhaus Sonnenhugel in Uzwil 1908 Haus Wegelin Neff in Zurich 1909 Geschaftshaus Kriesemer in St Gallen 1909 Villa fur Dr Frischknecht in St Gallen 1909 Reformierte Kirche in Romanshorn 1909 Erweiterungsbauten des Warenhauses Jelmoli in Zurich 1909 und 1924 Geschaftshaus Mohrli in St Gallen 1909 Geschaftshaus fur die Eidgenossische Bank in St Gallen 1909 Geschaftshaus Labhard in St Gallen 1909 Wohn und Geschaftshaus Walz in St Gallen 1910 Haus im Guggi erstes Eigenheim von Max Haefeli in Zurich 1910 nbsp Warenhaus Brann in ZurichWarenhaus Brann in Zurich 1910 bis 2020 Warenhaus Manor Wohn und Geschaftshaus Zur Egge in St Gallen 1911 Konditorei Pfleghard in St Gallen 1911 Chirurgische Uniklinik Schwesternhaus vom Roten Kreuz in Zurich 1912 Arbeiterhauser fur Lindt amp Sprungli in Kilchberg 1912 Hauptpostgebaude in St Gallen 1912 Villa Coninx in Zurich 1912 Bezirksgebaude in Zurich 1914 1916 Bankgebaude Munzhof in Zurich 1914 1917 Bootshaus des Yachtklubs in Zurich 1917 Wohnuberbauung der Nordstrasse in Zurich 1917 1919 Kirchgemeindehaus Enge Zurich 1921 1926 Dermatologische Klinik des Kantonsspitals in Zurich 1921 1926Otto Pfleghard Umbau des Warenhauses Jelmoli in Zurich 1928 Lagerhaus fur Lindt amp Sprungli in Kilchberg 1912Max Haefeli Wohnhaus im Waldtobel Doldertal zweites Eigenheim von Max Haefeli in Zurich 1925 Umbau fur die Eidgenossische Bank in Bern 1932 Wohnhaus Wegelin in Zurich 1932 Wohnhaus Casoro drittes Eigenheim von Max Haefeli in Barbengo 1939Literatur BearbeitenQuintus Miller Pfleghard und Haefeli In Isabelle Rucki und Dorothee Huber Hg Architektenlexikon der Schweiz 19 20 Jahrhundert Birkhauser Basel 1998 ISBN 3 7643 5261 2 Daniel A Walser Pfleghard amp Haefeli Bauten fur die Gebruder Buhler in Uzwil Zurich 1998 2002 Online P M Max Haefeli In Architektur und Kunst Bd 28 1941 S 14 Einzelnachweise Bearbeiten Schweizerische Bauzeitung Jahrgang 1920 Halbband 114 S 277 W J Otto Pfleghard In Schweizerische Bauzeitung Band 76 1958 Heft 47 S 713 f a b Carl Jegher Max Haefeli In Schweizerische Bauzeitung Jahrgang 1941 Halbband 117 Heft 22 S 261 264 Schweizerische Bauzeitung Bd 35 1899 Heft 1 S 21 f Hanspeter Rebsamen Werner Stutz INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Davos Bd 3 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1982 S 355 ff Hanspeter Rebsamen Cornelia Bauer Jan Capol INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Zurich Bd 10 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1992 S 264 Hanspeter Rebsamen Cornelia Bauer Jan Capol INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 Zurich Bd 10 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1992 S 264 f Peter Rollin Daniel Studer INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 St Gallen Bd 8 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1996 S 62 66 Ernst Kuhn Chronik der Familie Kuhn des Stammes Wilhelmen Zitiert nach Daniel A Walser Pfleghard amp Haefeli Bauten fur die Gebruder Buhler in Uzwil 1998 2002 S 8 Online Peter Rollin Daniel Studer INSA Inventar der neueren Schweizer Architektur 1850 1920 St Gallen Bd 8 Gesellschaft fur Schweizerische Kunstgeschichte Bern 1996 S 72 73 Heinrich de Fries Hrsg Moderne Villen und Landhauser 3 Auflage Wasmuth Berlin 1925 S 134 138 mit Abbildungen bezeichnet als Villa Baumann Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Pfleghard und Haefeli amp oldid 232770494