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Die Kreuzkirche ist eine evangelische Kirche in Bonn Sie ist seit 1871 die Kirche der Kreuzkirchengemeinde die zum Kirchenkreis Bonn der Evangelischen Kirche im Rheinland gehort und zudem die evangelische Stadtkirche von Bonn 1 Mit einer Sitzplatzkapazitat von 1200 Sitzplatzen ist sie die grosste evangelische Kirche im Rheinland und die grosste Kirche in Bonn 2 3 Die Kreuzkirche steht als Baudenkmal unter Denkmalschutz 4 Kreuzkirche zu Bonn 2013 InnenansichtLuftaufnahme der Kreuzkirche im Hintergrund die Hofgartenwiese Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Pfarrer und Pfarrerinnen an der Kreuzkirche 3 An der Kreuzkirche wirkende Kirchenmusiker und Organisten 4 Bekannte Gemeindemitglieder 5 Ausstattung 5 1 Orgeln 5 2 Kryptaorgel 5 3 Glocken 6 Einzelnachweise 7 Literatur 8 WeblinksGeschichte BearbeitenNachdem das Rheinland 1815 preussisch geworden war wurde 1816 die Evangelische Gemeinde aller evangelisch lutherischen und evangelisch reformierten Burger gegrundet 1817 uberliess Konig Friedrich Wilhelm III der Gemeinde die Schlosskapelle fur den Gottesdienstgebrauch In der Folgezeit entwickelte sich das evangelische Leben in Bonn u a mit der Eroffnung einer evangelischen Schule der Grundung des Rheinischen Provinzialausschusses fur die Innere Mission in Bonn und der Errichtung der Friedrich Wilhelm Stiftung Am 15 Dezember 1866 wurde der Grundstein fur die Kirche am Kaiserplatz gelegt die nach Planen des seinerzeitigen Bonner Universitatsbaumeisters August Dieckhoff entstand 5 Am 18 Dezember 1871 wurde die Kirche eingeweiht 6 1928 erhielt die Kirche die erste grosse Orgel 1935 wurde die Kirche renoviert wobei der neugotische Zierrat weitgehend entfernt wurde Nachdem die Kreuzkirche 1944 bei Bombenangriffen zerstort worden war wurde zunachst eine Notkirche eingerichtet 1947 erhielt sie den Namen Kreuzkirche In den Jahren 1951 bis 1954 wurde die Kirche nach Planen des Trierer Architekten Heinrich Otto Vogel wieder aufgebaut und eingeweiht Mit der Gestaltung der Innenraumgewolbe als Faltwerk auf schlanken Betonrundpfeilern nimmt er Bezug auf die neugotischen Rippengewolbe der Vorkriegszeit und nimmt Formen vorweg die er bei der Gestaltung der Langhausgewolbe in der Martinskirche Kassel seinem Hauptwerk wenige Zeit spater verwendet 1963 erhielt die Kirche ihr neues Gelaut 1967 wurde die Krypta zum Gottesdienstraum umgestaltet 7 Pfarrer und Pfarrerinnen an der Kreuzkirche BearbeitenAlbrecht Wolters 1871 1874 8 Friedrich Krabb 1871 1885 Ernst Dryander 1874 1883 Walter Bleibtreu 1883 1915 Karl Vieregge 1885 1892 Hugo Stursberg 1886 1912 Karl Pahnke 1892 1900 Karl Cartsburg 1898 1901 Eugen Strauss 1901 1932 Hermann Kremers 1902 1927 Albert Lorenz 1912 1929 Renatus Hupfeld 1916 1925 Friedrich Frick 1926 1951 Helmut Gutzlaff 1927 1957 Friedrich Mummenhoff 1930 1957 Herbert Hillert 1932 1963 Wilhelm Winterberg 1957 1973 Karl Heinz Meier 1958 1965 Gerhard Brandt Theologe 1959 1971 Klaus Wollenweber 1968 1988 Klaus Borchert 1972 1981 Joachim Mehlhausen 1973 1976 Karl Hermann Haverkamp 1977 1980 Dieter Hackler 1981 1991 Edzard Rohland 1981 1992 Manfred Oeming 1988 1991 Gerhard Schaefer 1991 2020 Henning Theurich 1991 2004 Renate Gerhard 1993 2003 Rudiger Petrat 2004 2022 Ingrid Schneider 2020 2022 vertretungsweise 9 Martin Groeger 2022 Lea Wangen 2022 2023An der Kreuzkirche wirkende Kirchenmusiker und Organisten BearbeitenOtto Arndt 1871 1880 Arnold Mendelssohn 1880 1883 Wilhelm Kohler 1883 1912 Wilhelm Seidel 1912 1914 Willy Poschadel 1918 1945 Fritz Heller 1946 1954 Hans Geffert 1954 1979 Johannes Geffert 1980 1997 Karin Freist Wissing seit 1990 u a als Leiterin von Vox Bona Stefan Horz seit 1997Bekannte Gemeindemitglieder BearbeitenKarl Barth Presbyter Hermann Bleibtreu Hans Bonnet Presbyter Hermann Brassert Presbyter Ernst Heinrich von Dechen J F Gerhard Goeters Presbyter Antonius H Gunneweg Presbyter Hans Joachim Iwand Presbyter Hermann Kunst Berta Lungstras Friedrich Soennecken Guido Westerwelle Konfirmand Ausstattung BearbeitenDer Innenraum der Kreuzkirche ist schlicht gehalten und verfugt uber wenig Ausstattung 10 Die Chorfenster wurden von Hans Gottfried von Stockhausen Stuttgart geschaffen Sie zeigen Szenen aus dem Leben Jesu Bilder der Apostel und weitere biblische Szenen Der Altar und das Kreuz wurden von Arnold Rickert entworfen Der Altar ist aus Graubuttelbrunner Muschelkalk Das Kreuz ist aus Eiche mit Kupfer beschlagen Die Wundmale Jesu werden durch rote Halbedelsteine angedeutet An den Balkenenden finden sich die Symbole der Evangelisten Mensch Lowe Stier Adler Im Zentrum befindet sich das Lamm Gottes mit dem Kreuz Die Kanzel wurde von Rolf Scheibner gestaltet Ihr Fuss besteht aus Basalt Die Kanzel selbst ist mit Messing beschlagen Sie zeigt in der Mitte Christus als Lehrer der Welt rechts Moses und links den Apostel Paulus 11 Der Taufstein wurde von Eugen Keller entworfen Der Sockel besteht aus Basalt die Taufschale ist mit Goldmosaik ausgelegt Auf dem Taufstein findet sich eine Darstellung von besiegten Damonen Uber dem Hauptportal befindet sich eine grosse Fensterrose Die Orgel wurde von Baurat Heinrich Otto Vogel entworfen Bemerkenswert sind die Flugelturen am Orgelprospekt die von Hans Gottfried von Stockhausen bemalt wurden Die linke Tur zeigt David der vor Konig Saul Harfe spielt Die rechte Tur zeigt die Posaunen von Jericho Orgeln Bearbeiten Grosse OrgelDie grosse Orgel der Kreuzkirche wurde 1956 von der Orgelbaufirma Paul Ott Gottingen erbaut Das Schleifladen Instrument hat 65 Register auf vier Manualen und Pedal Die Spieltrakturen sind mechanisch die Registertrakturen sind elektrisch Die Koppeln sind wahlweise mechanisch oder elektrisch Die Orgel wurde 1982 und zuletzt im Jahre 2001 durch die Orgelbaufirma Karl Schuke Berlin umfassend renoviert und um eine 4000 fache Setzeranlage erweitert 12 I Ruckpositiv C g31 Quintadena 8 2 Gedackt 8 3 Prinzipal 4 4 Blockflote 4 5 Oktave 2 6 Nachthorn 2 7 Sifflote 1 8 Nasat 2 2 3 9 Terz 1 3 5 10 Quinte 1 1 3 11 Septime 1 1 7 12 None 8 9 13 Scharf IV14 Rankett 16 15 Krummhorn 8 Tremulant II Hauptwerk C g316 Quintade 16 17 Prinzipal 8 18 Gemshorn 8 19 Koppelflote 8 20 Oktave 4 21 Rohrflote 4 22 Quinte 2 2 3 23 Oktave 2 24 Grossmixtur VI 2 2 3 25 Scharf IV 1 3 26 Trompete 16 27 Trompete 8 Zimbelstern III Schwell Oberwerk C g328 Stillgedackt 16 29 Praestant 8 30 Spitzgedackt 8 31 Dolkan 8 32 Schwebung 8 33 Prinzipal 4 34 Trichterflote 4 35 Praestantflote 2 36 Weitprinzipal 2 37 Mixtur IV 1 1 3 38 Zimbel II 1 6 39 Dulzian 16 40 Trompete 8 41 Oboe 8 42 Schalmey 4 Tremulant IV Brust Schwellwerk C g343 Holzgedackt 8 44 Holzflote 4 45 Waldflote 2 46 Prinzipal 2 47 Quintflote 1 1 3 48 Terzzimbel III 1 6 49 Baerpfeife 8 Tremulant Pedal C f150 Prinzipal 16 51 Subbass 16 52 Quintbass 10 2 3 53 Oktave 8 54 Gedackt 8 55 Oktave 4 56 Hohlflote 4 57 Gemshorn 2 58 Schwiegel 1 59 Sesquialtera II 5 1 3 60 Rauschpfeife III 4 61 Hintersatz V 2 2 3 62 Basszimbel III 1 63 Posaune 16 64 Trompete 8 65 Trompete 4 Koppeln I II III II III I I P II P III PKryptaorgel Bearbeiten Die Kryptaorgel wurde seit dem Jahr 2012 geplant Gleichzeitig wurde eine Spendenaktion gestartet 13 Sie wurde von der Orgelbauwerkstatt Klais Bonn gebaut 14 Das Eroffnungskonzert fand am 1 Oktober 2016 statt 15 Disposition und Konzept stammen von Stefan Horz in Zusammenarbeit mit der Orgelbauwerkstatt Klais Das Instrument basiert auf historischen Vorbildern die in eine zeitgemasse Formensprache ubersetzt werden In Anlehnung an diese Vorbilder wurde das Instrument mit einer handbetriebenen Schopfbalganlage ausgestattet Um dem historisierenden Charakter des Instruments vollends Rechnung zu tragen ist die Orgel mit einer ungleichstufigen Stimmung versehen Unterschiedliche Tonarten werden horbar und fuhlbar 16 Damit ist im Herzen Bonns in der Krypta der Bonner Kreuzkirche eine Orgel zum Anfassen entstanden um die man herumgehen und in die man hinein sehen kann In Fuhrungen und Konzerten konnen Jung und Alt ganz neue Einblicke gewinnen in das Innere der Orgel Eine sichtbare Windversorgung erklart den Weg der Tonerzeugung und visualisiert den Atem der Orgel Mit Hilfe dieser handbetriebenen Schopfbalganlage konnen Besucher aktiv am Entstehen des Orgelklangs mitwirken 17 Die Disposition lautet Manual C f31 Suavial 8 2 Bordun 8 3 Principal 4 4 Holzflote 4 5 Principal 2 6 Quinte 1 1 3 Pedal C d17 Subbass 16 Koppel Man P Effektregister Tremulant fur das ganze Werk Stimmung Bach KellnerGlocken Bearbeiten Das erste Gelaut der Kreuzkirche wurde im Jahre 1879 von der Glockengiesserei Petit amp Gebr Edelbrock gegossen Die drei Glocken mit den Schlagtonen a0 c1 und d1 wogen 3 651 1 974 und 1 356 kg Nebenbei existierten zwei kleine Glocken fur den Uhrschlag die im Ersten Weltkrieg abgeliefert wurden Fur den Zweiten Weltkrieg wurden die beiden grossen Glocken abgenommen sodass lediglich die kleine Lauteglocke d1 ubrigblieb Sie uberstand die Bombardements des Krieges und wurde nach dem Wiederaufbau 1954 bis zur Anschaffung des neuen Gelauts gelautet Die Glocken und Kunstgiesserei Rincker goss 1963 funf neue Glocken die drei grossen Glocken haben ahnliche Ausmasse und die gleiche Tonhohe wie ihre Vorgangerinnen des 19 Jahrhunderts Das Gelaut ist abgestimmt auf nahezu alle Innenstadtkirchen insbesondere auf das der Munsterbasilika Am 4 Juni 1966 zur 150 Jahr Feier der evangelischen Gemeinde Bonn wurde abends um 19 Uhr zum ersten Mal gelautet Die vorhandene Turmuhr ist nicht mehr uber ein Schlagwerk mit den Glocken verbunden Alle Glocken hangen in einem monumentalen vierstockigen Stahlglockenstuhl an geraden Stahljochen Aus statischer Sicht wurden fur alle Glocken Gegenpendel installiert Im Jahre 2011 wurden die vier vorhandenen Schallfenster auf die ursprungliche Hohe vergrossert und mit eichenen Schalljalousien versehen um sich dem historischen Ausseren anzunahern und die Akustik der Glockenstube zu verbessern Nr Name Funktion Gussjahr Giesser Gussort Durchmesser mm Masse kg Schlagton HT 1 16 1 Liebe Kreuzglocke 1963 Glocken und Kunstgiesserei Rincker Sinn 1 830 3 606 a0 42 Hoffnung 1 558 2 300 c1 23 Glaube 1 383 1 605 d1 34 Freude Taufglocke 1 230 1 151 f1 15 Friede Vaterunserglocke 1 100 831 g1 2Mittags um 12 Uhr und abends um 18 Uhr erfolgt das Gebetlauten mit den Glocken 4 und 3 Freitags um 15 Uhr zur Sterbestunde Christi lautet die grosse Glocke Zur Wochenschlussandacht werden um 17 50 Uhr die Glocken 5 4 und 2 gelautet Eine halbe Stunde vor Beginn des Hauptgottesdienst an Sonn und Feiertagen erfolgt ein Vorlauten was in der Regel durch die Glocken 4 3 und 2 erfolgt Das Zusammenlauten bis Gottesdienstbeginn ubernehmen die Glocken 4 3 2 und 1 Glocke 5 wird an Festtagen erganzt Sie selbst wird auch zum Vaterunser gelautet Die grosse Glocke lautet alleine am Karfreitag Glocke 4 zu Taufen Einzelnachweise Bearbeiten Zur Kreuzkirche Kreuzkirche steht deutschlandweit im Rampenlicht Bonner General Anzeiger vom 26 September 2011 Kanzelreden in der Bonner Kreuzkirche am Kaiserplatz bonn evangelisch de vom 24 Januar 2010 Denkmalliste der Stadt Bonn Stand 15 Januar 2021 S 29 Nummer A 798 Willy Weyres Albrecht Mann Handbuch zur Rheinischen Baukunst des 19 Jahrhunderts 1800 1880 Peter Jurgilewitsch Wolfgang Putz Liebenow Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein Sieg Kreis Informationen zur Geschichte Vgl Heyer Die Kreuzkirche in Bonn S 176 Evangelische Kreuzkirchengemeinde Bonn Nahere Informationen zur Ausstattung Heyer Die Kreuzkirche in Bonn S 119 Nahere Informationen zur Geschichte und Disposition der Orgel gesehen am 1 September 2011 Evangelische Kreuzkirchengemeinde Bonn Hrsg Gemeindebrief Dezember 2012 https Klais de Einladungskarte Philipp Klais Die Kryptaorgel der Kreuzkirche Bonn Hrsg Prospekt der Evangelischen Kreuzkirchengemeinde Bonn Schriftliche Erlauterung vom Orgelbauer Philipp Klais am 23 Oktober 2021Literatur BearbeitenPeter Jurgilewitsch Wolfgang Putz Liebenow Die Geschichte der Orgel in Bonn und im Rhein Sieg Kreis Bouvier Verlag Bonn 1990 ISBN 3 416 80606 9 S 25 30 Helmut Heyer Die Kreuzkirche in Bonn Entstehung und Schicksal der evangelischen Stadtkirche Rohrscheid Bonn 1988 ISBN 3 7928 0584 7 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kreuzkirche Bonn Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Website der KirchengemeindeNormdaten Geografikum GND 4208198 1 lobid OGND AKS 50 731933 7 10243 Koordinaten 50 43 55 N 7 6 8 7 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kreuzkirche Bonn amp oldid 234503625