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Kraatz ist ein Ortsteil der Gemeinde Nordwestuckermark im Landkreis Uckermark im Nordosten des Landes Brandenburg Der Ort wurde am 1 November 2001 eingemeindet und war zuvor eine eigenstandige Gemeinde KraatzGemeinde NordwestuckermarkKoordinaten 53 23 N 13 40 O 53 390237 13 664981 92 Koordinaten 53 23 25 N 13 39 54 OHohe 92 m u NHNFlache 9 37 km Einwohner 142 31 Dez 2006 1 Bevolkerungsdichte 15 Einwohner km Eingemeindung 1 November 2001Postleitzahl 17291Vorwahl 039859Altes GemeindehausAltes Gemeindehaus Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte und Etymologie 2 1 13 und 14 Jahrhundert 2 2 15 Jahrhundert 2 3 16 bis 18 Jahrhundert 2 4 19 Jahrhundert 2 5 20 und 21 Jahrhundert 3 Sehenswurdigkeiten 4 Einwohnerentwicklung 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseLage BearbeitenKraatz liegt im Nordwesten der Uckermark im Naturpark Uckermarkische Seen 15 Kilometer nordwestlich der Kreisstadt Prenzlau und drei Kilometer vor der Landesgrenze zu Mecklenburg Vorpommern Die Gemarkung von Kraatz grenzt im Norden an den Ortsteil Hetzdorf der Gemeinde Uckerland im Osten an Schapow im Suden an Ferdinandshorst im Westen an Furstenwerder sowie im Nordwesten an Wolfshagen das wiederum zu Uckerland gehort Sonstige Nachbarorte sind Schlepkow Augustfelde Wittstock Wilhelmshayn Bulowssiege und Ottenhagen Zu Kraatz gehort der Gemeindeteil Damerow Kraatz liegt an der Kreisstrasse 7338 einem Abzweig der Landesstrasse 25 zwischen Furstenwerder und Prenzlau Die hochste Erhebung auf dem Gebiet von Kraatz sind die sudostlich des Kernortes gelegenen Muhlenberge mit einer Hohe von 103 6 m u NHN Geschichte und Etymologie Bearbeiten13 und 14 Jahrhundert Bearbeiten Der Ort Kraatz wurde vermutlich um das Jahr 1250 herum von Kolonisten aus der Altmark gegrundet und erstmals 1321 mit der Schreibweise in villa Craz urkundlich erwahnt Der Ortsname stammt aus dem altpolabischen und bedeutet in etwa schoner Ort 2 In dieser Zeit hatte vor 1321 die Vasallenfamilie von Kraatz einen Hof mit sechs Hufen sowie einen weiteren Hof mit acht Hufen von den Pommerherzogen als Kriegsentschadigung erhalten Der acht Hufen grosse Hof eines H von Craz wurde an einen R von Zernetin weitergereicht Die Familie von Kraatz besassen weiterhin zwei Pachthufen eines anderen Hofes die Muhlenpacht und andere Einkunfte Ein Hof des Dedelow war drei Hufen gross und von Abgaben befreit Im Landbuch Karls IV erschienen im Jahr 1375 bereits drei Pfarrhufen so dass im Dorf vermutlich zu dieser Zeit bereits eine Dorfkirche stand 3 Eine Frau von Hagen besass Anspruche uber Hebungen auf Lebenszeit ein B Hase uber die Bede mit Ausnahme 19 freier Hufen Im genannten Landbuch war Kratz insgesamt 50 Hufen gross Es gab den Hof den B Kratz mit acht freien Hufen in Kultur und zwei Pachthufen eines anderen Hofes sowie den Hof des K Dedelow mit drei freien Hufen in Kultur sowie drei freien Hufen die dem H Kratz gehorten In Summe waren 19 Hufe frei Es gab bereits einen eigenen Krug sowie eine Windmuhle die jedoch nicht mehr besetzt war 15 Jahrhundert Bearbeiten Kraatz wurde bereits fruh zu einer Wustung und wurde 1472 als Feldmark Kraatz und 1486 als wuste Feldmark Kraatz gefuhrt Spatestens seit dem 15 16 Jahrhundert sind vier Besitzanteile nachweisbar Die von Arnim aus Biesenthal spater zu Boitzenburg und Gerswalde besassen vor 1472 insgesamt 1 3 der wusten Feldmark Kraatz 1472 1598 und verkauften hiervon im Jahr 1612 1 6 an die von Gloden aus Lemmersdorf Von dieser Familie erwarben sie 1716 wiederverkaufsweise eine Halfte des Dorfes und erhielten fur einen Hof den sie in Klinkow besassen im Jahr 1721 den Hof des Raven mit einer Grosse von drei Hufen Im Jahr 1747 erwarben sie einen dritten Anteil der zuvor der Familie von Klutzow gehorte und ein Viertel des Dorfes umfasste Die bereits erwahnten von Gloden besassen vor 1536 ein Drittel der Feldmark das Kirchenpatronat sowie die Strassengerichtsbarkeit 1536 1598 Im Jahr 1612 hielten sie einen Teil des Arnimschen Besitzes erblich und verkauften ihren Besitz im Jahr 1716 an den Schwiegersohn von Arnim zu Gotschendorf wiederverkaufsweise 1732 erblich Weitere vier Hufen besassen vor 1486 die von Klutzow aus Dedelow 1486 1542 bzw die halbe wuste Feldmark mit Ober und Untergerichtsbarkeit 1556 1705 bzw ein Viertel des Dorfes sowie neun Ritterhufen mit Gebauden und Garten 1747 bevor dieser Teil im Jahr 1747 an die von Arnim erblich verkauft wurde Weitere funf Hufen waren vor 1540 im Besitz der von Holzendorf aus Zernikow 1540 1621 bzw uber drei Ritterhufen 1713 1725 bzw einem Bauernhof mit drei Hufen 1751 Der dritte Anteil kam im Jahr 1747 an die von Arnim Im Jahr 1774 kam der Arnimsche Anteil des Dorfes sowie des Ritterguts an die Familie von Brosicke die 1779 auch den Dreihufnerhof derer von Holzendorf ubernahmen 1780 aber wieder abtraten Ihr Anteil kam im Jahr 1789 an die von Wedel l 4 In dieser Zeit hatten die von Ingersleben den Holzendorfschen Anteil ubernommen und verkauften ihn 1797 an das Gut Sabinenkloster Von dort kam es ebenfalls an die Familie Wedell 16 bis 18 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1528 besass das Schloss Boitzenburg das Jagdrecht auf dem Felde Kraatz Diese bestanden auch im neuen Jahrhundert fort 1617 allerdings blieb der Ort im Dreissigjahrigen Krieg unbesiedelt Aus dem Jahr 1666 sind vereinzelte Siedlungsspuren bekannt 1701 erfolgte auf dem von Glodenschen Anteil die Wiederbesiedlung der wusten Feldmark Kraatz Viel kann es nicht gewesen sein denn noch im Jahr 1712 war der Acker zum grossten Teil mit Busch bewachsen 3 In dieser Zeit gab es den Bauernhof der von Holzendorfs mit drei Ritterhufen 1714 Zwei Jahre spater verkauften die von Gloden das halbe Dorf an die von Arnim einschliesslich der Gerichtsbarkeit und des Kirchenpatronats Die Statistik verzeichnet der Kaufer fand keine Saat geackertes Land und kein Vieh vor Ebenso muss das Gutshaus in einem baufalligen Zustand gewesen sein Die von Arnim warben erfolgreich um Hugenotten aus Frankreich die dort wegen ihres Glaubens verfolgt wurden Sie errichteten 1720 eine neue Fachwerkkirche Nun kam es zu einem Aufschwung im Dorf Im Jahr 1734 lebten in Kraatz neun Kossaten 13 Hauslinge ein Leineweber ein Schneider ein Radmacher ein Zimmermann ein Schafer ein Hirte und ein Schmied Sie wurden von 25 Knechten und Magden unterstutzt Fur das Jahr 1740 ist erstmals eine Schule in Kraatz nachweisbar Bis 1745 hatte sich Kraatz zu einem Freidorf mit Vorwerk entwickelt in dem sieben Kossaten und 17 Hauslinge lebten Im Schmettauschen Kartenwerk von 1767 1787 taucht der Ort als Strassendorf mit dem Namen Kratz auf Im Jahr 1775 gab es eine Schaferei und eine Windmuhle sowie zwei Vorwerke von denen eines jedoch unter zwei Ackerleuten aufgeteilt war Im Dorf lebten 29 Budner oder Einlieger die 33 Feuerstellen in 26 Hausern betrieben Aus dem Jahr 1786 ist ein Wohnhaus der von Brosigkes mit funf Scheunen und Stallen bekannt Es gab ein Torhaus ein Hirtenhaus ein Schmiedshaus und eine Schmiede sowie sieben Familienhauser mit je zwei Stuben Hinzu kamen ein Radmacherhaus mit zwei Stuben ein Krughaus ein Schaferhaus sowie eine lange Reihe mit acht Stuben Es gab eine Kirche eine Schule und zwei Bauernhofe 19 Jahrhundert Bearbeiten nbsp DorfkircheZur Jahrhundertwende standen im Dorf ein adeliges Gut mit zehn Einliegern eine Schmiede ein Krug und eine Windmuhle Die Einwohner betrieben 14 Feuerstellen Haushalte Die von Wedell gerieten im Jahr 1816 in finanzielle Schwierigkeiten und mussten 1819 Konkurs anmelden Ihr Anteil gelangte im Jahr 1822 an die Familie Schroder uber die das Dorf schliesslich im Jahr 1890 an eine Familie Wendland kam Der damalige Gutsbesitzer Wilhelm Schroder der auch das Kirchenpatronat innehielt liess eine neue Kirche im neogotischen Stil errichten die am 2 Dezember 1855 eingeweiht wurde 3 Zehn Jahre zuvor wurde die Konzession erteilt einen Ziegelofen beim Rittergut zu erreichten Im Jahr 1860 bestand das Gut aus zwei offentlichen zehn Wohn und 20 Wirtschaftsgebauden darunter eine Getreidemuhle und eine Ziegelei 20 und 21 Jahrhundert Bearbeiten Im Jahr 1900 gab es in Kraatz lediglich noch zehn Hauser sowie den Rittergutsbesitzer der 558 Hektar bewirtschaftete Im Jahr 1902 erhielt der Ort einen Bahnhof an der Bahnstrecke Dedelow Furstenwerder 1921 wurde Kraatz von der Siedlungsgesellschaft Joh Hoffmann aus Berlin gekauft die im Suden des Ortes an der Strasse nach Prenzlau eine Ausbausiedlung mit 43 Siedlerstellen anlegen liess Am 30 September 1928 wurde der Gutsbezirk Kraatz mit dem Gutsbezirk Damerow b Wolfhagen zu der neuen Landgemeinde Kraatz vereinigt Kraatz wuchs aus 29 Wohnhauser an 1931 Es gab einen land und forstwirtschaftlichen Betrieb mit mehr als 100 Hektar funf zwischen 20 und 100 Hektar 24 zwischen 10 und 20 Hektar einen zwischen 5 und 10 Hektar und 12 mit 0 5 bis 5 Hektar 1939 Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam es nochmals zu einem Anstieg der Einwohnerzahl nachdem im ehemaligen Gutshaus Fluchtlinge aus den deutschen Ostgebieten untergebracht wurden Nach der DDR Kreisreform 1952 gehorte die Gemeinde Kraatz zum Kreis Prenzlau im Bezirk Neubrandenburg Im Jahr 1960 grundete sich eine Landwirtschaftliche Produktionsgenossenschaft Typ I mit 104 Mitgliedern und 542 Hektar Flache sowie eine LPG Typ I in Kraatz Damerow mit 35 Mitgliedern und 193 Hektar Flache die 1967 an die LPG in Kraatz angeschlossen wurde Zehn Jahre spater erfolgte der Anschluss an die LPG Schapow Diese bestand im Jahr 1978 als LPG Schapow Wittstock Abteilung Kraatz Im Jahr 1968 wurde die Grundschule in Kraatz geschlossen 4 Der Betrieb des Bahnhofes wurde 1978 eingestellt Seit der Wende und der brandenburgischen Kreisreform 1993 gehort Kraatz dem Landkreis Uckermark an Am 1 November 2001 fusionierten die Gemeinde Kraatz und neun weitere Gemeinden zu der neuen Gemeinde Nordwestuckermark Sehenswurdigkeiten BearbeitenSiehe auch Liste der Baudenkmale in Nordwestuckermark Kraatz nbsp GefallenendenkmalDie evangelische Dorfkirche in Kraatz wurde im Jahr 1854 errichtet am 2 Dezember 1855 wurde sie eingeweiht Das Gebaude ist ein Saalbau aus Spaltstein im neugotischen Stil mit dreiseitigem Ostschluss Die Ausstattung des Gebaudes stammt aus der Bauzeit 5 Bereits im Zuge der Dorfgrundung im 13 Jahrhundert entstand eine Kirche in Kraatz jedoch fiel der Ort bereits kurz darauf wust Wahrend der Neubesiedelung des Ortsgebietes entstand um 1720 eine Fachwerkkirche ahnlich der Dorfkirche in Dargersdorf bei Templin Anfang des 19 Jahrhunderts wurde diese inzwischen baufallige Kirche bei einem Sturm zerstort 6 Ebenfalls 1854 entstand in Kraatz ein Gutshof das Herrenhaus wurde als zweigeschossiger Putzbau mit Satteldach errichtet Zeitgleich wurde ein kleiner Park angelegt Zu dem Gutshof gehorten noch ein Speicher und eine Ziegelscheune aus dem Jahr 1865 sowie ein Spritzenhaus und ein Stallgebaude aus dem fruhen 20 Jahrhundert 1995 wurden Teile des Gutshofes abgerissen Einwohnerentwicklung BearbeitenJahr Einwohner1875 2081890 1611925 242 Jahr Einwohner1933 2931939 3991946 531 Jahr Einwohner1950 5151964 3251971 289 Jahr Einwohner1981 1861985 1541989 127 Jahr Einwohner1995 1212000 136Gebietsstand des jeweiligen Jahres 7 Anm 1 Literatur BearbeitenLieselott Enders Historisches Ortslexikon fur Brandenburg Teil VIII Uckermark Weimar 1986 ISBN 3 7400 0042 2 S 526 bis 528Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kraatz Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Kraatz auf der Seite der Gemeinde NordwestuckermarkEinzelnachweise Bearbeiten Gemeinde und Ortsteilverzeichnis Nicht mehr online verfugbar In geobasis bb de Landesvermessung und Geobasisinformation Brandenburg archiviert vom Original am 16 August 2017 abgerufen am 18 Februar 2019 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www geobasis bb de Reinhard E Fischer Die Ortsnamen der Lander Brandenburg und Berlin Alter Herkunft Bedeutung be bra Wissenschaft Berlin 2005 S 95 a b c 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