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Das Kloster Malchow ist ein ehemaliges Magdalenerinnenkloster in Alt Malchow im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern und liegt auf der Sudseite des Malchower Sees Klosterkirche 2023 Ansicht von der Altstadtinsel im See 2008 Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ordenszugehorigkeit 1 2 Klostergeschichte bis zur Sakularisierung 1 3 Umwandlung in ein Landeskloster 2 Klosteranlage 2 1 Baugeschichtliche Entwicklung 3 Klosterkirche 3 1 Orgelmuseum 4 Personlichkeiten 4 1 Propste 4 2 Klosterhauptmanner 4 3 Provisoren 4 4 Priorinnen 4 5 Konventualinnen 4 6 Dominae 4 7 Kuchenmeister 4 8 Syndicus 5 Siehe auch 6 Literatur 7 Quellen 7 1 Gedruckte Quellen 7 2 Ungedruckte Quellen 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenEin erstes Kloster der Magdalenerinnen Busserinnen in der Nachfolge Maria Magdalenas sorores penitentes s Marie Magdalene entstand vor 1274 in Neu Robel an der Muritz Ordenszugehorigkeit Bearbeiten Zwischen dem 21 Mai und dem 2 Juni 1298 wurde der Konvent des Ordens der Busserinnen durch Bischof Gottfried I von Bulow aus der Havelberger Diozese in das Archidiakonat Waren im Dorf Alt Malchow am Sudufer des Malchower See verlegt 1 Die Konventsgebaude in Robel ubernahmen Dominikaner Klostergeschichte bis zur Sakularisierung Bearbeiten Nikolaus II von Werle ubertrug unter Zustimmung seiner Mutter Sophia dem Frauenkloster 1298 die Kirchenpatronate zu Alt und Neu Malchow und Lexow Im 15 Jahrhundert galt der Konvent als zisterziensisch Umwandlung in ein Landeskloster Bearbeiten Nach der Reformation wurde das Kloster mit Artikel 4 der Sternberger Assekuration vom 2 Juli 1572 in ein adeliges Damenstift umgewandelt und den vereinten Landstanden uberwiesen Mit dem Kloster Dobbertin und dem Kloster Ribnitz bildete es die drei Landeskloster der mecklenburgischen Ritterschaft Die Voraussetzungen fur eine Aufnahme waren der Nachweis der Klosterfahigkeit dazu zahlten die adlige Herkunft mit Ahnenprobe die Jungfraulichkeit die christliche Religion und die schriftliche Erklarung zur inlandischen Abstammung Nur Angehorige des einheimischen und rezipierten Adels hatten das Recht ihre Tochter einschreiben zu lassen Eltern liessen schon wenige Tage nach der Geburt die alteste Tochter in Dobbertin die zweitgeborene in Malchow und die dritte Tochter in Ribnitz einschreiben Wenn ein Klosterplatz durch Abgang oder Tod frei wurde durfte nach der Einschreibeliste das nachste Fraulein einrucken Bis zur Aufforderung zum Einrucken in das Kloster waren Wartezeiten von 40 bis 50 Jahren auf einen freien Platz ublich Als Folge der Revolution 1918 wurden die Landstande als Korperschaft aufgehoben die Landeskloster zunachst der staatlichen Aufsicht unterstellt und durch die Verfassung fur den Freistaat Mecklenburg Schwerin und das Einfuhrungsgesetz vom 17 Mai 1920 ganz aufgehoben Zu diesem Zeitpunkt bestehende Einschreibungen blieben davon jedoch unberuhrt Die Klosteramtsgeschafte fuhrte ein Herr von Lucken Klosteranlage BearbeitenDie Klosteranlage liegt auf der Ostseite des Malchower Sees gegenuber der auf einer Insel liegenden Stadt Malchow und wird gepragt durch die Kirche Zur Klosteranlage gehort neben dem Friedhof auch der sogenannte Engel sche Garten der in der Zeit des Kuchenmeisters Christian Engel von 1786 bis 1818 angelegt und 1856 fertiggestellt wurde Baugeschichtliche Entwicklung Bearbeiten Bis zum grossen Umbau 1722 1729 und 1730 blieben die meisten Gebaude erhalten nur in der Ausstattung wurden sie den veranderten Bedurfnissen angepasst Von der alten Anlage existieren noch Teile des Kreuzganges mit Klausurgebauden Klosterkirche Bearbeiten nbsp Damenchor mit Orgelempore vor dem Brand von 1888 Die Klosterkirche wurde von 1844 bis 1849 nach Planen Friedrich Wilhelm Buttels errichtet Zur Grundsteinlegung des Turmes am 3 April 1844 gab es ein spezielles Festprogramm 2 Am Westbau wurde ein 52 Meter hoher quadratischer Turm mit achteckigem Aufsatz angefugt und von 1847 bis 1849 das Kirchenschiff erneuert Nach einem Brand 1888 wurde die Kirche bis 1890 im neugotischen Stil nach den Planen Georg Daniels umfassend erneuert und eingewolbt 3 Orgelmuseum Bearbeiten In der Klosterkirche heute Konzertsaal und Orgelmuseum und im nahegelegenen ehemaligen Pfarrhaus befindet sich die Ausstellung zur Geschichte des mecklenburgischen Orgelbaus Das Mecklenburgische Orgelmuseum ist das erste seiner Art in den Neuen Landern der Bundesrepublik In der Klosterkirche selbst befindet sich eine Orgel von Friedrich Friese III Personlichkeiten BearbeitenListe der Personlichkeiten des Klosters Malchow 4 Propste Bearbeiten Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung als Propst und Pastor 5 1298 Albert 1303 Hermann 1309 Gerhard 1317 1318 Heinrich 1332 1333 Bodo 1338 1341 Johannes 1344 Johannes Katzow 1345 1348 Herman 1351 Johannes Budden 1352 Heinrich 1449 1520 Johannes Grabow 1534 1538 Heinrich von Bulow 1668 1699 Hartmann 1826 Christoph Gottlieb Diederich Prahst 1854 1856 SchevenKlosterhauptmanner Bearbeiten 1572 1584 Christoph von der Osten 1621 1637 Wiegand III Moltzan 6 1660 1708 Landrat Christoph Friedrich von Jasmund 7 1659 1674 Klosterhauptmann zu Dobbertin 8 erwahnt 1712 Ulrich Hans von Restorff 1717 auf Moderitz und Neuhof 9 10 erwahnt 1737 Marschall von Blucher 11 erwahnt 1724 von der Osten erwahnt 1755 Johann Wilhelm von Pressentin auf Prestin 12 erwahnt 1786 Kammerjunker von Raven auf Necheln 1829 1842 Landrat Ernst von Blucher auf Teschow 13 1845 1852 Kammerherr Carl August von Borck auf Mollenbeck 1855 1866 Kammerherr Carl Diedrich Nicolai von Oertzen auf Marin 1866 1884 Kammerherr August Baron von Maltzahn auf Schloss Grubenhagen 1886 1911 Landrat Emil Friedrich August von Gundlach auf HinrichsbergProvisoren Bearbeiten Andreas Pritzbuer auf Schwetz 1639 oder fruher erwahnt 1602 Levin von Linstow danach Klosterhauptmann im Kloster Dobbertin 1639 1658 Wentzloff IV von Knuth Jacob Ernst von Knuth Rittmeister 1675 Joachim Friedrich von Knuth Provisor 1684 erwahnt von Zulow 14 Jurgen von Sperling auf Wessin 1719 15 1734 1740 Hauptmann von Hobe 16 erwahnt 1740 Major von Schack auf Gross Raden 17 erwahnt 1764 Hauptmann von Bulow auf Camin erwahnt 1786 Hauptmann Georg Christoph von Pressentin auf Daschow erwahnt 1788 Hauptmann von Blucher 1845 1852 Kammerherr Carl August von Borck auf Mollenbeck Teilherzogtum Schwerin 1850 1854 Theodosius von Levetzow auf Koppelow Teilherzogtum Gustrow 1854 1858 Major Georg Emil von Bulow auf Rogeez Teilherzogtum Schwerin 1854 1857 Adolf August Helmuth Albrecht Freiherr von Maltzan auf Gross Luckow Teilherzogtum Gustrow 1860 1866 Kammerherr August Baron von Maltzahn auf Schloss Grubenhagen Teilherzogtum Gustrow 1862 1870 Wilhelm von Passow auf Grambow Teilherzogtum Schwerin 1866 1882 Rittmeister Friedrich Herrmann Otto von Pluskow auf Ahrenshagen Teilherzogtum Gustrow 1876 1880 Rittmeister Friedrich Christian von Bulow auf Rogeez Herzogthum Schwerin 1900 1908 Adolf Karl Otto Alexander Graf von Bassewitz Behr auf Lutzow Herzogthum Schwerin 1902 1906 Henning Wilhelm Julius Ludwig von Lucken auf Massow Herzogthum Gustrow erwahnt 1920 von Heyden auf Bredenfelde erwahnt 1920 von Mecklenburg auf Wieschendorf Priorinnen Bearbeiten 1339 1351 Elisabeth erwahnt 1351 Mechthild 1355 1374 Mechthild Sabekendorp 1383 1387 Ida van dem Hagen 1395 1396 Benedikta Gamm erwahnt 1402 Adriane Flotow 1410 1414 Ilsebe Pritzbuer 1482 1508 Jutta von Hahn 1508 1520 Katharina von Hahn erwahnt 1546 Anna von Wangelin erwahnt 1580 Barbara Rostken erwahnt 1942 Hedwig von FlotowKonventualinnen Bearbeiten Charlotte von Hobe 1792 1852 Schriftstellerin und Stiftsdame erwahnt 1945 Elisabeth von Preen erwahnt 1945 Martha von Schlieffen Helene von Oertzen Irmgard von Stenglin erwahnt 1946 Margarethe von BrandensteinDominae Bearbeiten nbsp Grab der letzten Domina 2019 erwahnt 1647 Anna von Maltzahn 18 1764 1786 Sophia Dorothea von Pritzbuer 1832 1837 Friederike von Below a d H Deven 1845 1853 Charlotte D F von Pressentin a d H Stieten 19 1859 1866 C L F von Flotow 1867 1878 F Baronesse von Hammerstein 1880 1999 Emma von Flotow 20 1902 1905 Julie von Mecklenburg 0000 1920 Jenny von Blucher 1925 1946 Eleonora von Bassewitz 21 1944 1972 Gertrud von Lucken 95 Jahre Kuchenmeister Bearbeiten nbsp Johann Jakob Christian Engel Kuchenmeister 17861677 1700 Heinrich Dug g en 1786 1840 Johann Jakob Christian Engel 1844 1855 Friedrich Jacob Wilhelm Engel 1855 1878 Heinrich Franz Albrecht Engel 1878 1902 Heinrich Engel 1902 1935 Karl Senst 22 war der letzte Kuchenmeister der mecklenburgischen Landeskloster 23 Syndicus Bearbeiten erwahnt 1786 Hermann Friedrich Beckmann zu Gustrow erwahnt 1845 Hofrat Schmidt zu Waren 1852 vakant 1855 1869 Wilhelm Friedrich August Schmidt zu Waren 1870 1878 Advocat Carl Meyer zu Malchow 1902 1905 Burgermeister Zelck zu Malchow Stellvertreter Burgermeister Warncke zu RobelSiehe auch BearbeitenPour la vertuLiteratur BearbeitenFriedrich Schlie Die Kunst und Geschichts Denkmaler des Grossherzogthums Mecklenburg Schwerin V Band Die Amtsgerichtsbezirke Teterow Malchin Stavenhagen Penzlin Waren Malchow und Robel Schwerin 1902 Neudruck 1993 ISBN 3 910179 09 6 S 391 414 David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Buch 1 19 in 5 Banden Gustrow Leipzig 1753 1758 III Buch S 232 238 Julius Wiggers Moritz Wiggers Geschichte der drei Mecklenburgischen Landeskloster Dobbertin Malchow und Ribnitz Erste Halfte Von der Stiftung der drei Kloster bis zur Uberweisung derselben an die Stande im Jahre 1572 G B Leopoldsche Universitatsbuchhandlung Rostock 1848 Digitalisat des Exemplars der Bayerischen Staatsbibliothek Dietrich Schroder Papistisches Mecklenburg Band 1 Wismar 1741 S 845 Karl Schmaltz Kirchengeschichte Mecklenburgs Schwerin 1935 Band 1 S 218 Band 2 S 85 90 Ursula Creutz Bibliographie der ehemaligen Kloster und Stifte im Bereich des Bistums Berlin des Bischoflichen Amtes Schwerin und angrenzender Gebiete Leipzig 1988 ISBN 3 7462 0163 2 S 399 401 Eberhard Frommhold Treu 700 Jahre Kloster Malchow Malchow 1998 Georg Dehio Handbuch der Deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Vorpommern Munchen Berlin 2000 ISBN 3 422 03081 6 S 335 336 Naturpark Nossentiner Schwinzer Heide Die Kloster Dobbertin und Malchow In Die Dorf Stadt und Klosterkirchen im Naturpark und seinem Umfeld Heft 3 2003 S 98 107 Axel Attula Dekorationen fur Damen Evangelische Damenstifte Norddeutschlands und ihre Orden Thomas Helms Verlag Schwerin 2011 ISBN 978 3 940207 21 0 Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte Kommenden und Prioreien 10 11 16 Jahrhundert Band 1 Rostock 2016 ISBN 978 3 356 01514 0 S 442 475 Quellen BearbeitenGedruckte Quellen Bearbeiten Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB Mecklenburgische Jahrbucher MJB Ungedruckte Quellen Bearbeiten Landeshauptarchiv Schwerin LHAS LHAS 1 5 4 1 Kloster Broda LHAS 1 5 5 Parchimsche Kirchenbriefe LHAS 3 12 1 18 Streitsachen der Herzoge untereinander und mit den Standen LHAS 2 12 3 2 Kloster und Ritterorden Kloster Malchow LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 265 Notizen zur Stadtgeschichte und zum Kloster Malchow zusammengestellt 1871 Nr 328 Ubersicht uber Dorfer Kapellen Kirchen Zollstellen Kruge Muhlen Grenzen Schmieden des Klosteramtes Malchow 1703 1704 Nr 337 Liste samtlicher Untertanen des Klosters Malchow 1815 Nr 2150 Ubergang des Klosters Malchow in staatliche Verwaltung 1916 1926 LHAS 9 1 Reichskammergericht LHAS 11 11 Regesten Landesamt fur Kultur und Denkmalpflege LAKD Bauarchaologische und Restauratorische Untersuchungen und Gutachten Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kloster Malchow Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Mecklenburgisches Orgelmuseum im Kloster Malchow Literatur uber Kloster Malchow in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten MUB IV 1867 Nr 2505 LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 408 2172 Georg Dehio Malchow Lkr Muritz 2000 S 335 LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 8 Verzeichnis der Domina der Provisoren und der Klosterhauptleute des Klosters Malchow 1552 1697 1914 Gustav Willgeroth Die Mecklenburgisch Schwerinschen Pfarren seit dem dreissigjahrigen Kriege Band III Wismar 1925 Berthold Schmidt Geschichte des Geschlechts von Maltzan und von Maltzahn 1913 S 230 231 LHAS 2 12 3 2 Kloster und Ritterorden Nr 16 LHAS 3 2 3 1 Landeskloster Klosteramt Dobbertin Nr 371 b Einfuhrung der Klostervorsteher und Provisoren David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Sechzehndes Buch 1756 S 328 Angaben von Prof Wulf von Restorff vom 28 Juli 2022 David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Achtzehntes Buch 1757 S 201 David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Neunzehntes Buch 1757 S 148 Lebrecht von Blucher Kuppentin in Mecklenburg 2010 S 3 4 David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Sechzehntes Buch 1756 S 328 beigesetzt in der Marienkirche Plau am See David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Achtzehntes Buch 1757 S 201 David Franck Des Alt und Neuen Mecklenburgs Achtzehntes Buch 1757 S 276 LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 1917 Ubersichtsliste der Dominae im Kloster Malchow 1552 1935 LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 1838 Ableben der Domina von Pressentin 1764 1853 Wegen Krankheit auf eigenen Wunsch zuruckgetreten Geheimes und Hauptarchiv Schwerin 6 Februar 1936 LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 1856 Domina von Bassewitz LHAS 3 2 3 2 Landeskloster Klosteramt Malchow Nr 1913 Kuchenmeister Senst i R 1935 1937 Axel Attula Dekorationen fur Damen 2011 S 46 mit Foto Normdaten Korperschaft GND 4514582 9 lobid OGND AKS 53 471518 12 431465 Koordinaten 53 28 17 5 N 12 25 53 3 O Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kloster Malchow amp oldid 236007392