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Das Dominikanerkloster in Robel bestand von 1285 bis zur Auflosung infolge der Reformation in den 1540er Jahren Kirche und Klostergebaude wurden bis 1602 abgetragen und sind nicht erhalten An das Kloster und seine ungefahre Lage erinnern in Robel die Predigerstrasse und der Monchteich Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Amter im Kloster 2 1 Prioren 2 2 Subprioren 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Bruder des 1215 gegrundeten Bettelordens der Dominikaner kamen zwischen 1285 und 1287 nach Robel wie aus dominikanischen Konnventslisten und Beschlussen der Ordenskapitel dieser Zeit hervorgeht Zwei Faktoren begunstigten die Ansiedlung des Ordens in dieser Stadt Nikolaus I Herr der Herrschaft Werle zu der die Stadt Robel am Ende des 13 Jahrhunderts gehorte pflegte Kontakte zum Dominikanerkloster in Rostock Die Dominikaner waren in den 1270er Jahren die Beichtvater des herrschaftlichen Hauses Werle das auch in Robel einen Furstensitz unterhielt In der Neustadt von Robel bestand seit vor 1274 eine Niederlassung der Magdalenerinnen Sorores paenitentes s Mariae Magdalenae Busserinnen von der heiligen Maria Magdalena Von 1286 bis 1296 war durch papstliche Entscheidung die Seelsorge an diesen Ordensfrauen und deren Vertretung nach aussen cura monialium den Dominikanern ubertragen worden so dass Furst Nikolaus I der die Ansiedlung der Nonnen initiiert hatte zusammen mit seiner Mutter Sophia von Lindau Ruppin die ihm bekannten Dominikaner nach Robel eingeladen haben konnte so der Historiker Ingo Ulpts Neben der Betreuung der Magdalenerinnen durften sie auch seelsorgerisch am Werleschen Hof gewirkt haben 1 Die Ordensbruder die wahrscheinlich aus dem Rostocker Kloster kamen wohnten zunachst in einem Haus in der nordlich der Neustadt gelegenen Altstadt von Robel Moglicherweise bestand schon vorher eine Terminei des Rostocker Klosters in der Stadt 2 1285 wurde die Niederlassung von der Ordensleitung als Konvent bestatigt 3 Als erster ist Johannes Lysen namhaft zu machen der im Februar 1298 als Zeuge bei einem Stiftungsverfahren urkundlich genannt und als der Hausoberer der Robeler Dominikaner prior domus fratrum in Robele bezeichnet wird 4 Die cura monalium der Dominikaner fur die Magdalenerinnen ging 1296 in Robel und anderswo auf andere Vorgesetzte Propste praepositi uber und es erwies sich dass in einer kleinen Stadt wie Robel auf Dauer nicht zwei Ordensgemeinschaften bestehen konnten die auf die Spendenbereitschaft der Burger angewiesen waren Furst Nikolaus II verlegte daher am 21 Mai 1298 das Magdalenerinnenkloster nach Malchow wo er den Nonnen das Patronat uber die beiden Kirchen in Malchow und die Kirche in Lexow ubertrug und sie dafur zu regelmassigen Memorien Gebeten fur das Seelenheil der Furstenfamilie verpflichtete Am 29 Mai 1298 bestatigte der Schweriner Bischof Gottfried diese Verlegung 5 nachdem auch Bischof Johann II von Havelberg zu dessen Bistum die Neustadt von Robel gehorte seine Zustimmung erteilt hatte Beide Bischofe mussten beteiligt werden weil seit 1242 zwischen der Altstadt und der Neustadt von Robel die Bistumsgrenze zwischen den Bistumern Havelberg und Schwerin verlief Die Magdalenerinnen zogen unverzuglich nach Malchow und erbauten dort neben der Altstadtkirche ein Kloster Die Dominikaner ubernahmen sofort die Klostergebaude der Schwestern in der Robeler Neustadt Der Konvent fuhrte jetzt auch ein eigenes Siegel Es wird vermutet dass das Haus Werle sich durch Forderung der Dominikaner in deren Kloster eine Memoria schaffen wollte Die enge Beziehung des Furstenhauses zu den Dominikanern wird auch dadurch deutlich dass Bernhard und Heinrich die beiden jungeren Bruder von Furst Nikolaus II und Sohne der Furstin Sophia die in Robel Hof hielt in den 1290er Jahren bei den Dominikanern eintraten 6 Die Klosteranlage befand sich unmittelbar und baulich mit dieser verankert an der nordlichen Stadtmauer der Neustadt in Nachbarschaft zum Burgberg mit dem Schloss verkehrsmassig gunstig nahe den Stadttoren dem Wiesentor im Westen und dem Mittleren Tor im Norden und der durch die Stadt fuhrenden Handelsstrasse Es liegen keine Urkunden uber das Aussehen der Baulichkeiten vor die nach Auflosung des Klosters im 16 Jahrhundert abgerissen worden waren Auch ist nicht mehr zu ermitteln ob die Dominikaner Um oder Ausbauten am Schwesternkloster vornahmen Aus einem erhaltenen Konventssiegel kann geschlossen werden dass das Kloster ein Heilig Kreuz Patrozinium trug Es gehorte anfangs zur Ordensprovinz Teutonia ab 1303 zur neugegrundeten Provinz Saxonia und von 1503 bis 1517 stand es unter der Aufsicht des Generalvikars der Congregatio Hollandiae einer observanten Richtung im Dominikanerorden die sich um eine konsequentere Einhaltung vor allem der Armutsgelubde bemuhte Da 1308 die Furstin Sophia im Konvent beerdigt wurde muss zu diesem Zeitpunkt mindestens der Chor einer Klosterkirche bestanden haben Weitere Grablegungen von Mitgliedern der Werleschen Familie bei den Dominikanern in Robel sind fur 1331 Mechtild von Pommern Frau von Johann III und 1425 nachgewiesen Im 14 Jahrhundert wird ein Terminierhaus des Klosters zum Almosensammeln in Parchim urkundlich erwahnt im 15 Jahrhundert waren die Dominikaner kurzzeitig im Besitz einer Windmuhle die nach dem Abriss des landesherrlichen Schlosses auf dem Burgberg errichtet worden war 7 Die Reformation mit der Aufhebung der meisten Kloster kam verglichen mit einigen Nachbarstadten erst spat nach Robel Erst gegen Ende der 1530er Jahre berief Herzog Heinrich V Mecklenburg evangelische Prediger in die Stadt Bis dahin standen die Dominikaner unter dem Schutz seines Bruders Albrecht so dass 1535 die Kirchenvisitationen im Umland Robel aussparten Anfang der 1540er Jahre lebten noch Dominikaner im Konvent auch wenn so Ulpts offentliche katholische Messfeiern zu dem Zeitpunkt wohl nicht mehr stattfinden konnten ein letztes Vermachtnis zugunsten des Klosters in Form eines Ackers ist 1543 aktenkundig Prior Thomas Lamberty wurde 1541 als arger papist beschimpft Er war offenbar der letzte Bruder im Konvent und bezog Einkunfte aus zwei benachbarten Pfarrstellen er starb 1558 und bald nach seinem Tod wurden die Konventsgebaude abgerissen das Material wurde in Wredenhagen verbaut Bis spatestens 1602 wurde auch die Klosterkirche niedergelegt 8 Das 1519 von dem Dominikaner Urbanus Schumann gefertigte Chorgestuhl gelangte in die Robeler Nicolaikirche wo es als einziges erhaltenes Zeugnis des Dominikanerklosters bis heute zu sehen ist 9 Amter im Kloster BearbeitenEin Archiv des Klosters ist mit Ausnahme weniger Urkunden nicht erhalten Daher sind nur wenige Obere des Konvents im Dominikanerorden Prior genannt vertreten durch den Subprior namentlich bekannt Ausserdem finden sich in den Quellen drei Bruder die als Lektoren und Magister studentium bezeichnet werden Dies kann darauf hindeuten dass in Robel zeitweise ein Hausstudium zur Ausbildung des Ordensnachwuchses bestand Die Robeler Dominikaner konnen diese Lehrtatigkeit auch in anderen Klostern ausgeubt haben Kaspar Bucholtz ist von 1526 bis 1526 als Studentenmeister im Kloster Soldin erwahnt 1528 wird er als Prior von Robel genannt 10 Prioren Bearbeiten Namen und Jahreszahlen bezeichnen die nachweisbare Erwahnung Johannes Lysen 1298 Johannes Cargow 1304 11 Johannes Rosenow 1479 Nicolaus Smyth 1503 1515 Caspar Buchholtz Kaspar Bucholtz 1526 1528 Thomas Lamberti Lamberty 1541 1558 12 Subprioren Bearbeiten Johannes Floringk 1485 Engelbert Schomaker 1515 Dominikus von Zwolle 1518 Albert Steen 1523 Literatur BearbeitenCornelia von Hessberg Robel Kloster Heilig Kreuz Ordo Fratrum Praedicatorum Dominikaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Handbuch der Kloster Stifte Kommenden und Prioreien 10 11 16 Jahrhundert Band II Rostock 2016 ISBN 978 3 356 01514 0 S 839 845 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Ein Beitrag zur Geschichte der Franziskaner Klarissen Dominikaner und Augustiner Eremiten im Mittelalter Saxonia Franciscana Band 6 Werl 1995 ISBN 3 87163 216 3 S 87 95 294 314 384f Weblinks BearbeitenLiteratur uber Dominikanerkloster Robel in der Landesbibliographie MVEinzelnachweise Bearbeiten Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 88f 95 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 310 Cornelia von Hessberg Robel Kloster Heilig Kreuz Ordo Fratrum Praedicatorum Dominikaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band II Rostock 2016 S 839 845 hier S 840 Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB IV 1867 Nr 2486 S 43f Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 88f Mecklenburgisches Urkundenbuch MUB IV 1867 Nr 2505 Cornelia von Hessberg Robel Kloster Heilig Kreuz Ordo Fratrum Praedicatorum Dominikaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band II Rostock 2016 S 839 845 hier S 840 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 89f 93 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 90ff 93 95 312 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 384f Cornelia von Hessberg Robel Kloster Heilig Kreuz Ordo Fratrum Praedicatorum Dominikaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band II Rostock 2016 S 839 845 hier S 840 Cornelia von Hessberg Robel Kloster Heilig Kreuz Ordo Fratrum Praedicatorum Dominikaner In Wolfgang Huschner Ernst Munch Cornelia Neustadt Wolfgang Eric Wagner Mecklenburgisches Klosterbuch Band II Rostock 2016 S 839 845 hier S 842 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 94 Ingo Ulpts Die Bettelorden in Mecklenburg Werl 1995 S 384 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Dominikanerkloster Robel amp oldid 230297088