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Die Nicolaikirche Robel ist eine gotische Pfarrkirche im historischen Stadtkern von Robel Muritz im Landkreis Mecklenburgische Seenplatte in Mecklenburg Vorpommern Die Kirchengemeinde Robel gehort zur Propstei Neustrelitz Kirchenkreis Mecklenburg der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland 1 Nicolaikirche in RobelAltar mit ChorgestuhlPortal Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte und Architektur 1 1 Turm 1 2 Spatgotische Malereien 2 Ausstattung 2 1 Altaraufbau 2 2 Chorgestuhl 2 3 Orgel 2 4 Taufstein 2 5 Grabplatte Kassubius 2 6 Sonstige Ausstattung 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte und Architektur BearbeitenRobel wurde 1226 gegrundet und 1250 zur Stadt erhoben Im 13 Jahrhundert wurden die Pfarrkirche St Marien um 1240 in der Altstadt und die Pfarrkirche St Nikolai in der Neustadt erbaut Die Stadtkirche St Nicolai geweiht um 1275 ist ein fruhgotischer Backsteinbau und ahnelt in der Anlage der St Marienkirche in Robel Der Turm das Langhaus die Sakristei und der Chor sind kubisch hintereinander gestellt Der rechteckige Chor aus Feldsteinen mit seinen zwei Jochen und einer Hangekuppel achtteiliges Domikalgewolbe entstand zuerst ab der Mitte des 13 Jahrhunderts Im Osten sind drei Fenstergruppen angeordnet Das Langhaus aus Backsteinen folgte etwas spater etwa am Ende des 14 oder Anfang des 15 Jahrhunderts als eine dreischiffige Hallenkirche mit drei Jochen und fast quadratischen Gewolbefeldern Dabei ist das Mittelschiff etwas schmaler als der Chor Das Kreuzgratgewolbe aus dem 14 15 Jahrhundert wurde bemalt und imitiert Es steht auf Achteckpfeilern mit halbrunden vorgelagerten Bundelpfeilern und hat eine spatgotische Malerei mit Rankenmotiven Die schlanken leicht spitzbogigen Fenster mit Rundstabprofilen sind paarweise angeordnet Schlanke Strebepfeiler stutzen das Gebaude Das Aussere wird gepragt durch die Zierfriese als so genanntes Deutsches Band die Rundbogenfriese am Chor den Treppenfries und die Bogenfriese mit Kleeblattern am Langhaus Der Chorgiebel mit Backsteinmustern ist pragnant Auch die Chorpforte am Anbau ist eigenwillig An der Sudseite befindet sich ein Portal mit einem fruhgotischen Wimperg das mit vier Rundstaben stark profiliert ist Ein einfaches Nordportal und ein Westportal zur Turmvorhalle mit Fialen in den Flanken und ebenfalls mit einem Wimperg erganzen die Eingange Die Sakristei am Chor an der Nordseite hat einen reich verzierten Staffelgiebel Die Kirche wurde 1867 saniert und dabei wurden die Gewolbemalereien des 14 15 Jahrhunderts ubermalt Der Gesamteindruck ist trotz unterschiedlicher Bauzeiten einheitlich Das Dach des Schiffes wurde von 1986 bis 1987 neu eingedeckt gleichzeitig wurden notwendige Aufraumarbeiten durchgefuhrt Die Bleiglasfenster wurden 1994 repariert der Vorbau einer Schutzverglasung erfolgte 1995 Der Fussboden im Altarraum wurde 1995 erneuert 1996 wurde eine Fussbodenheizung eingebaut Der Altarraum wurde ebenfalls 1996 malerisch ausgestaltet die Eingangsturen wurden 1997 renoviert Seit 1999 kann die Kirche fur Ausstellungen genutzt werden Das Kirchenschiff wurde 1999 malerisch renoviert und die Treppe zur Empore wurde 2002 repariert Von 1986 bis 1990 war Gottfried Timm Pastor der Nicolaikirche Turm Bearbeiten Der quadratische etwas gedrungene Westturm aus Backsteinen entstand wahrscheinlich auch im 15 Jahrhundert Er hat vier Giebel und einen achtseitigen Turmhelm uber vier mit Putzblenden versehenen Schildgiebeln Die Gliederung erfolgt durch Blendenschmuck Die Turmvorhalle wurde bei einem Umbau im 19 Jahrhundert eingerichtet sie ist durch seitliche Turen begehbar Die Turmhalle ist kreuzgewolbt und im Gegensatz zur sonstigen Kirche unrestauriert und wird zurzeit 2012 als Abstellraum genutzt 2 Das Turmdach wurde 1985 mit Mitteln der bayrischen Landeskirche neu eingedeckt nbsp Unrestauriertes Gewolbe in der Turmhalle nbsp Turmhalle zurzeit als Lager genutzt nbsp Turmhalle Eingang zum Schiff nbsp Turmhalle Gewolbe unrestauriertSpatgotische Malereien Bearbeiten Im Rahmen einer Restaurierung im Jahr 2000 wurden im Gewolbe spatgotische Malereien freigelegt wissenschaftlich dokumentiert und anschliessend wieder ubertuncht Ein Kopf in den Gewolbezwickeln ist wieder freigelegt Ausstattung BearbeitenAltaraufbau Bearbeiten nbsp HochaltarDer Hochaltar im Chor wurde um 1280 geweiht Der neugotische Altaraufbau ist eine Arbeit aus der Zeit von 1867 bis 1869 Er ist aus Holz gearbeitet und in Form einer gotischen Blendnische gestaltet Er wird von zwei Strebepfeilerpaaren und einigen Fialturmchen flankiert Der Spitzbogen ist mit einem Wimperg bekront In der Mitte der Altarwand hang ein aus Holz geschnitztes Kruzifix Es wurde von einem Kunstler aus Paderborn geschaffen Chorgestuhl Bearbeiten nbsp ChorgestuhlDas bemerkenswerte Chorgestuhl der Nikolaikirche von 1519 mit dreissig Sitzen stammt aus dem fruheren Dominikanerkloster Robel Es wurde von Bruder Urban Schumann gefertigt 3 An den Seiten sind geschnitzte Frauen und Mannerkopfe die Wangen weisen Rankenschnitzereien auf und an der Ruckwand im Chorgestuhl Dorsale sind geschnitzte Inschriften uber Rundbogen Uber den Inschriften werden bei dreizehn Chorstuhlen Stadte aufgefuhrt in denen in der Ordensprovinz Saxonia Konvente des Dominikanerordens bestanden und zwar unter Angabe der Jahreszahl der Grundung des jeweiligen Konvents Das Gestuhl ist unvollstandig und wurde nicht mehr in seiner ursprunglichen Reihenfolge aufgestellt Orgel Bearbeiten nbsp Die OrgelDie Orgel wurde 1894 in Frankfurt Oder von Wilhelm Sauer fur die Johanniskirche in Neubrandenburg gebaut Die zwanzig Register sind auf zwei Manuale und ein Pedal verteilt Das Instrument ist mit einer Kegellade mit pneumatischer Register und mechanischer Tontraktur ausgestattet Die Johanniskirche bekam 1987 eine neue Orgel und so kaufte die Gemeinde das Instrument Die Aufstellung wurde durch die Ereignisse der Wendezeit verzogert und wurde 1993 realisiert Taufstein Bearbeiten Der gut erhaltene Taufstein ist mit einer Darstellung rundbogiger Arkadenarchitektur mit einem Blattrankenfries geschmuckt stammt aus der ersten Halfte des 13 Jahrhunderts Ein anderer alter Taufstein steht vor dem Eingangsportal Grabplatte Kassubius Bearbeiten nbsp Grabplatte KassubiusEine eiserne Grabplatte von 1673 fur die Familie Kassubius ist mit deren Wappen und Symbolen der Evangelisten sowie der Darstellung von Pastoren aus der Familie versehen Sie wurde aus Eisen gegossen Ursprunglich lag sie im Mittelschiff uber dem Grab des Pastors Laurentius Kassubius er verstarb 1638 in Robel Sonstige Ausstattung Bearbeiten Am Triumphbogen findet sich eine Aposteldarstellung aus der Zeit vom Ende des 15 Jahrhunderts Der Schalldeckel der neugotische Kanzel am sudlichen Pfeiler ist von einer durchbrochenen Turmspitze bekront Sie wurde Anstelle einer barocken Kanzel von 1667 angebracht Von den ursprunglich drei Bronzeglocken ist nur eine erhalten Ansichten nbsp Alter Taufstein vor der Kirche nbsp Gedenkkapelle nbsp Fragment der freigelegten Malerei nbsp Taufstein mit neuzeitlicher Erganzung nbsp Die KanzelLiteratur BearbeitenGeorg Dehio Handbuch der deutschen Kunstdenkmaler Mecklenburg Deutscher Kunstverlag Munchen Berlin 1980 Marianne Mehling Hrsg Knaurs Kulturfuhrer Mecklenburg Vorpommern Droemer Knaur Munchen 1991 ISBN 3 426 26490 0 Verena Friedrich Robel an der Muritz St Marien St Nikolai Kunstverlag Peda ISBN 3 89643 587 6 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Nikolaikirche Robel Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Klang der Glocke Abgerufen am 21 Juni 2012 Einzelnachweise Bearbeiten Website des Evangelisch Lutherischen Kirchenkreises Mecklenburg und des Pommerschen Evangelischen Kirchenkreises in der Evangelisch Lutherischen Kirche in Norddeutschland Geschichte Schumann Urban In Hans Vollmer Hrsg Allgemeines Lexikon der Bildenden Kunstler von der Antike bis zur Gegenwart Begrundet von Ulrich Thieme und Felix Becker Band 30 Scheffel Siemerding E A Seemann Leipzig 1936 S 341 biblos pk edu pl 53 37723 12 606164 Koordinaten 53 22 38 N 12 36 22 2 O Normdaten Geografikum GND 7560580 6 lobid OGND AKS VIAF 235706692 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Nicolaikirche Robel amp oldid 221550022