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Hildesheim um 1750Die alte Kartause 1388 1632 Die neue Kartause 1659 1777 Die Kartause Hildesheim ist ein ehemaliges Kloster der Kartauser in Hildesheim im Bistum Hildesheim und befindet sich heute innerhalb des St Bernward Krankenhauses Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Erhaltene Bauwerke 3 Literatur 4 Weblinks 5 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDie Kartause Domus Claustri Beatae Mariae wurde durch Bischof Gerhard Bischof von 1365 bis 1398 gegrundet als Dank fur den Sieg uber Herzog Magnus I von Braunschweig Wolfenbuttel in der Schlacht von Dinklar Die Stiftungsurkunde wurde am 2 Mai 1388 ausgestellt Die ersten Monche kamen aus dem Kartauserkloster Erfurt 1 Die Klosteranlage legte man zunachst ausserhalb der Stadt Hildesheim an vor dem Dammtor einem Tor der Dammstadt im Westen der Stadt auf Grund und Boden der Patrizierfamilie von Rossing wo zuvor die Bennoburg stand Erst im Jahr 1448 konnte die Kartause volle Eigentumerin des bebauten Grundes werden 2 Am 20 Juni 1522 wurde die Kartause durch Einwohner der Stadt Hildesheim wahrend der Stiftsfehde in Brand gesteckt Im Jahr 1542 beschloss der Rat der Stadt die Reformation in Hildesheim einzufuhren und nach mehrmaliger Plunderung des Klosters in den Jahren 1542 und 1543 zogen sich die Monche unter ihrem Prior Dietrich Loher um 1495 1554 zunachst nach Koln zuruck Als Loher im Jahr 1543 Prior der Kartause Buxheim bei Memmingen wurde folgten ihm einige Bruder auch nach Oberschwaben nbsp nbsp Die alte Kartause 1388 1632 im Jahr 1586 unten rechts im Bild Am 30 Juli 1545 wurde das Kloster erneut geplundert Den Klosterschatz und die Dokumente ubernahm der Stadtrat Teile der Gebaude nutzte man als Stadtbefestigung Erst im Jahr 1613 konnten die Kartauser das Kloster wieder besiedeln Am 23 Juli 1626 wahrend des Dreissigjahrigen Krieges zerstorten danische Truppen und Einwohner Hildesheims die Kartause Die Gebaude wurden im Jahr 1632 vollstandig abgerissen In den 1650er Jahren wurde das Kloster unter Furstbischof Maximilian Heinrich zum besseren Schutz in Gebaude innerhalb der Stadtmauern verlegt zwischen Domhof und Langelinienwall Dort erfolgte an der heutigen Treibestrasse fruher Neue Strasse 1659 1663 ein vollstandiger Neubau des Klosters beginnend mit den Gebauden vorne an der Strasse so dass die Ordensleute am 14 Mai 1663 einziehen konnten Die nachgotische Kirche wurde 1666 geweiht 3 der Giebel tragt als Datierung die Jahreszahl 1664 Im Jahr 1708 trat Bernhard Aly ein sogenannter Beuteturke in das Kloster ein Aly der bei seiner Taufe den Namen Weissenburg erhielt nach dem deutschen Namen seiner Heimatstadt Belgrad war noch 1758 unter dem Ordensnamen Pater Josephus in der Kartause nachweisbar 4 nbsp Kartauserkirche und Nordflugel 2022 Im Jahr 1777 hob man das Kloster auf nachdem der Hildesheimer Furstbischof Friedrich Wilhelm von Westphalen im Einvernehmen mit Papst Pius VI und Kaiser Joseph II das Vermogen und die Liegenschaften der Kartause zur Verbesserung der Einkunfte des Priesterseminars bestimmt hatte 5 Die Monche verlegte man in auswartige Kartausen Der letzte Prior des Klosters Carl Unkraut 1731 1823 ging in die Kartause Vogelsang bei Julich wo er im Jahr 1796 Prior wurde und dort bis zur Auflosung 1802 blieb 6 Einen Teil der Klosterbibliothek erhielt die Dombibliothek Die Gebaude wurden zunachst als Priesterseminar spater als Armenhaus genutzt 7 Am 11 Juni 1852 grundete der Hildesheimer Bischof Eduard Jakob Wedekin im sogenannten Karthaus dem Sudflugel der sakularisierten Kartause das heute noch bestehende St Bernward Krankenhaus 8 Innerhalb der Anstalt hielt man noch 1886 eine Kartauser Monchswohnung zur Erinnerung an die Bedeutung des Gebaudes vollig erhalten 7 Erhaltene Bauwerke Bearbeiten nbsp Barockportal der Kartause an der Treibestrasse 2011 Die in den 1970er Jahren wiederhergestellte Kirche des 17 Jahrhunderts sowie mehrere Wirtschaftsgebaude und das barocke Torhaus des Kartauserklosters an der Treibestrasse sind bauliche Zeugnisse der Hildesheimer Kartause Uber dem Portal des Torhauses befinden sich Skulpturen einer Strahlenmadonna Johannes des Taufers und des Heilige Bruno von Koln Grunder des Ordens der Kartauser Die Gebaude werden heute vom benachbarten St Bernward Krankenhaus genutzt die alte Klosterkirche wurde zur Krankenhauskirche und ist dem Patrozinium Maria Heil der Kranken geweiht Literatur Bearbeiten chronologisch Cuno Die Kloster Anlagen des Mittelalters insbesondere zu Hildesheim In Deutsche Bauzeitung Jg 20 1886 Nr 20 vom 10 Marz 1886 Digitalisat auf opus4 kobv de abgerufen am 14 Juli 2022 S 117 120 Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd II 4 Stadt Hildesheim Kirchliche Bauten Bearbeitet von Adolf Zeller Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulzes Buchhandlung Hannover 1911 S 280 284 Digitalisat auf archive org abgerufen am 28 Juni 2022 Friedrich Eymelt Zur Geschichte der Hildesheimer Kartause In Die Diozese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart Jahrbuch des Vereins fur Heimatkunde im Bistum Hildesheim Band 55 1987 S 79 88 Gerhard Schlegel Anmerkungen zur Geschichte der Kartause Hildesheim In Die Diozese Hildesheim in Vergangenheit und Gegenwart Jahrbuch des Vereins fur Heimatkunde im Bistum Hildesheim Band 56 1988 S 7 17 Harald Goder Die Aufhebung der Kartause Hildesheim im Jahre 1777 In Die Kartauser im 17 und 18 Jahrhundert Akten des VIII Internationalen Kongresses fur Kartauserforschung Ittingen 1988 S 185 211 Sonke Lorenz Hrsg Bucher Bibliotheken und Schriftkultur der Kartauser Festgabe zum 65 Geburtstag von Edward Potkowski Franz Steiner Verlag Stuttgart 2002 ISBN 3 515 08093 7 Harald Goder Hildesheim in Monasticon Cartusiense Hrsg Gerhard Schlegel James Hogg Band 2 Salzburg 2004 740 747 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kartause Hildesheim Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Aaron Schwarz Hildesheim Kartauser auf landesgeschichte uni goettingen de abgerufen am 12 Juli 2022 Das Kartauserkloster auf hildesheimer geschichte de abgerufen am 12 Juli 2022 Kartause Hildesheim auf inschriften germania sacra de abgerufen am 12 Juli 2022 Einzelnachweise Bearbeiten Sonke Lorenz Oliver Auge Robert Zagolla Bucher Bibliotheken und Schriftkultur der Kartauser Festgabe zum 65 Geburtstag von Edward Potkowski Franz Steiner Verlag Stuttgart 2002 S 139 Edmund Koken Hermann Adolf Luntzel Mittheilungen geschichtlichen und gemeinnutzigen Inhalts Zeitschrift fur das Furstenthum Hildesheim und die Stadt Goslar Verlag Gerstenberg Hildesheim 1832 S 263 267 Die Kunstdenkmaler der Provinz Hannover Bd II 4 Stadt Hildesheim Kirchliche Bauten Bearbeitet von Adolf Zeller Selbstverlag der Provinzialverwaltung Theodor Schulzes Buchhandlung Hannover 1911 S 280 284 hier S 281 Muhammad Salim Abdullah Geschichte des Islams in Deutschland Verlag Styria Graz Wien Koln 1981 S 19 ISBN 3 222 11352 1 Martin Homza Mitteleuropaische Kartausen in der Familie des Kartauserordens Verlag Institut fur Anglistik und Amerikanistik der Universitat Salzburg Salzburg 2008 S 34 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