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Karl Mewis 22 November 1907 in Hann Munden 16 Juni 1987 in Ost Berlin war Widerstandskampfer gegen den Nationalsozialismus Interbrigadist SED Funktionar und Vorsitzender der Staatlichen Plankommission in der DDR Karl Mewis 1960 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Ehrungen 3 Schriften 4 Familie 5 Sonstiges 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLeben BearbeitenMewis absolvierte eine Schlosserlehre bei der Eisenbahn Er trat 1922 der Sozialistischen Arbeiterjugend SAJ 1923 dem Kommunistischen Jugendverband Deutschlands KJVD und 1924 der KPD bei Von 1925 bis 1928 war er Vorsitzender des KJVD Hessen Waldeck und von 1929 bis 1932 Organisationssekretar der KPD Bezirksleitung Magdeburg Anhalt Von 1932 bis 1934 besuchte Mewis die Internationale Lenin Schule in Moskau danach war er bis 1936 illegal fur die KPD als Politischer Leiter des Parteibezirks Wasserkante tatig Er wurde 1935 Kandidat und 1939 Mitglied des Zentralkomitees der KPD 1936 emigrierte er nach Danemark von wo aus er die Abschnittsleitung Nord der illegalen KPD leitete Ende 1936 ging Mewis nach Frankreich Danach war er von 1937 bis 1938 Nachfolger von Franz Dahlem in der Leitung der Internationalen Brigaden im Spanischen Burgerkrieg Im April 1937 war er in Barcelona als hochrangiger Kominternvertreter tatig 1 Ab Mai 1938 war er Leiter der KPD Abschnittsleitung Mitte in Prag Nach der Besetzung der Tschechischen Republik durch die Nationalsozialisten fluchtete er uber Danemark nach Stockholm Dort war Mewis zunachst Leiter der neuen KPD Abschnittsleitung Zentrum Im Herbst 1939 wurde er nach Moskau zitiert Er wurde beauftragt gemeinsam mit Herbert Wehner und Heinrich Wiatrek eine neue Landesleitung der KPD in Schweden aufzubauen die illegale Aktivitaten im deutschen Reichsgebiet koordinieren sollte Es kam danach zu erheblichen Konflikten und Auseinandersetzungen mit Herbert Wehner Nach den Verhaftungen von Herbert Wehner und Heinrich Wiatrek wurde auch Mewis am 19 August 1942 festgenommen Bis Sommer 1943 war er in Smedsbo interniert Nach seiner Entlassung fuhrte Mewis die KPD Landesleitung in Schweden an Er arbeitete dabei eng mit Richard Stahlmann zusammen In dieser Zeit distanzierte sich Mewis zunehmend von orthodoxen kommunistischen Auffassungen und dem sowjetischen Modell des Kommunismus Er trat fur eine enge Zusammenarbeit mit sozialdemokratischen und burgerlichen Exil bzw Widerstandsgruppen ein Ab Herbst 1943 war Mewis war Mitglied der Landesgruppe deutscher Gewerkschafter in Schweden und fuhrendes Mitglied im Vorstand des Freien Deutschen Kulturbundes in Schweden Zugleich war er Herausgeber der Politischen Informationen und von Publikationen der deutschen Emigrationsleitung 2 Ende 1945 kehrte Mewis uber Polen in die Sowjetische Besatzungszone zuruck Zunachst ubernahm er fur die KPD die Funktion eines Sekretars in Mecklenburg Von Marz 1946 bis Mai 1949 war er Stadtverordneter und Mitglied des Sekretariats der SED in Berlin nbsp Karl Mewis begrundet in der Volkskammer den Beschluss uber den Volkswirtschaftsplan 1962Von 1950 bis 1963 war er Abgeordneter der Volkskammer 1950 bis 1952 Kandidat und 1952 bis 1981 Mitglied des Zentralkomitees sowie 1958 bis 1963 Kandidat des Politburos des ZK der SED 1963 wurde Mewis seiner Amter infolge der sogenannten Versorgungskrise in der DDR 1962 63 enthoben Er arbeitete danach bis 1968 als Botschafter in Polen Ab 1969 nahm er eine Tatigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts fur Marxismus Leninismus beim ZK der SED auf Als Erster Sekretar der Landesleitung Mecklenburg bzw Bezirksleitung Rostock der SED setzte er 1950 bis 1961 die Kollektivierung der Landwirtschaft durch Er gilt als Initiator des Baus des Rostocker Uberseehafens der Rostocker Ostseewochen und der Delegierung der vorher als Empor Lauter spielenden Oberliga Mannschaft des SC Empor Rostock nbsp GrabstatteZwischen 1960 und 1963 war er Mitglied des Staatsrates von 1961 bis 1963 Vorsitzender der Staatlichen Plankommission und Mitglied des Prasidiums des Ministerrates Mewis starb am 16 Juni 1987 Seine Urne ist in der Gedenkstatte der Sozialisten auf dem Zentralfriedhof Friedrichsfelde in Berlin Lichtenberg beigesetzt Ehrungen BearbeitenMewis erhielt am 6 Mai 1955 den Vaterlandischen Verdienstorden in Silber Ebenfalls erhielt er 1960 und 1972 den Vaterlandischen Verdienstorden 1967 den Karl Marx Orden 1970 die Ehrenspange zum Vaterlandischen Verdienstorden und 1977 den Stern der Volkerfreundschaft 1975 wurde er Ehrenburger von Rostock diese Wurde wurde ihm im Dezember 1990 jedoch wieder aberkannt 3 Schriften BearbeitenIm Auftrag der Partei Erlebnisse im Kampf gegen die faschistische Diktatur Dietz Berlin 1971 DNB 720061822Familie BearbeitenEr heiratete 1927 in Kassel Auguste Reichert Scheidung 1934 1939 heiratete er die Tochter des kommunistischen Politikers Franz Dahlem Luise genannt Liesel die mit ihm in Stockholm 4 lebte 1919 Scheidung 1953 1957 5 Als sein Forderer Franz Dahlem unter dem Vorwand abgelost wurde Beziehungen zu den Field Brudern gehabt zu haben die als amerikanische Spione denunziert worden waren beteiligte sich Mewis zwar nicht an der Kampagne gegen ihn verteidigte ihn aber auch nicht Er trennte sich spater von dessen Tochter die todlich an Krebs erkrankt war 6 Aus beiden Ehen gingen Kinder hervor darunter Liesel Catherine 1941 verh Haacke habilitierte Afrikanistin Franz langjahriger Opernsanger in Rostock und Annette promovierte Medienwissenschaftlerin 7 Sonstiges BearbeitenIm Rahmen seiner Recherchen fur den Roman Die Asthetik des Widerstands fuhrte Peter Weiss mit Karl Mewis ein langeres Gesprach uber dessen Emigrationszeit 8 Literatur BearbeitenFranz Menges Mewis Karl In Neue Deutsche Biographie NDB Band 17 Duncker amp Humblot Berlin 1994 ISBN 3 428 00198 2 S 283 f Digitalisat Michael F Scholz Mewis Karl In Wer war wer in der DDR 5 Ausgabe Band 2 Ch Links Berlin 2010 ISBN 978 3 86153 561 4 Hermann Weber Andreas Herbst Deutsche Kommunisten Biographisches Handbuch 1918 bis 1945 2 uberarbeitete und stark erweiterte Auflage Dietz Berlin 2008 ISBN 978 3 320 02130 6 Gottfried Hamacher und andere Gegen Hitler Deutsche in der Resistance in den Streitkraften der Antihitlerkoalition und der Bewegung Freies Deutschland Kurzbiographien Rosa Luxemburg Stiftung Berlin Manuskripte 53 ISBN 3 320 02941 X PDF Siegfried Mielke Stefan Heinz Eisenbahngewerkschafter im NS Staat Verfolgung Widerstand Emigration 1933 1945 Metropol Verlag Berlin 2017 ISBN 978 3 86331 353 1 S 575 f Karl Mewis in Der Spiegel vom 23 Juli 1958 Karl Mewis in Der Spiegel vom 1 Mai 1963Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Karl Mewis Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Literatur von und uber Karl Mewis im Katalog der Deutschen NationalbibliothekEinzelnachweise Bearbeiten Willy Brandt Erinnerungen ISBN 3 549 07353 4 3 Auflage Seite 118 Karl Mewis im DRAFD Wiki Gaucks zweifelhafte Vorganger SVZ de 5 Marz 2012 Dahlem Franz Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED Diktatur Abgerufen am 26 Juli 2020 Deutsche Biographie Mewis Karl Deutsche Biographie Abgerufen am 26 Juli 2020 Horst Brie Erinnerungen eines linken Weltburgers Dietz Verlag Berlin 2006 S 61 Personliche Korrespondenz mit Familienangehorigen Deutsche Digitale Bibliothek Abgerufen am 26 Juli 2020 Besuch bei Peter Weiss In Neues Deutschland 26 April 1975 S 4Landesvorsitzende der SED Mecklenburg Carl Moltmann 1946 1949 ehem SPD Kurt Burger 1946 1951 ehem KPD Karl Mewis 1951 1952 ehem KPD Erste Sekretare der SED Bezirksleitung Rostock Karl Mewis 1952 1961 Harry Tisch 1962 1975 Ernst Timm 1975 1989 Ulrich Peck 1989 1990 Vorsitzende der Staatlichen Plankommission der DDR Heinrich Rau 1950 1952 Bruno Leuschner 1952 1961 Karl Mewis 1961 1963 Erich Apel 1963 1965 Gerhard Schurer 1965 1989 Botschafter der DDR in Polen Friedrich Wolf 1949 1951 Aenne Kundermann 1951 1953 Stefan Heymann 1953 1957 Josef Hegen 1957 1961 Richard Gyptner 1961 1963 Karl Mewis 1963 1968 Rudolf Rossmeisl 1968 1973 Gunter Sieber 1973 1980 Horst Neubauer 1980 1988 Jurgen van Zwoll 1988 1990 Normdaten Person GND 118733265 lobid OGND AKS LCCN n90645884 VIAF 35251626 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Mewis KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher Politiker SED MdV Vorsitzender der Staatlichen Plankommission in der DDRGEBURTSDATUM 22 November 1907GEBURTSORT Hann MundenSTERBEDATUM 16 Juni 1987STERBEORT Ost Berlin Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Mewis amp oldid 232595120