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Karl Bartenbach 29 November 1881 in Bockingen 24 Oktober 1949 in Ohringen war ein deutscher Vizeadmiral Karl Bartenbach Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1 1 Kaiserliche Marine 1 2 Tatigkeit nach dem Ersten Weltkrieg 2 Auszeichnungen 3 Anmerkungen 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenKaiserliche Marine Bearbeiten Bartenbach trat am 12 April 1898 im Alter von 17 Jahren in die Kaiserliche Marine ein Er durchlief die ubliche Grundausbildung auf dem Segelschulschiff Stosch bis zum 31 Marz 1899 Anschliessend wurde er an die Marineschule versetzt die er bis zum 30 September 1900 besuchte Am 13 September 1901 wurde er zum Leutnant zur See befordert und diente dann ab dem 1 Oktober 1900 zunachst als Wachoffizier auf dem Panzerschiff Sachsen ab dem 1 November 1901 auf dem Linienschiff Kaiser Wilhelm der Grosse und schliesslich ab dem 21 November 1901 auf dem Linienschiff Kaiser Friedrich III Am 28 Marz 1903 zum Oberleutnant zur See befordert wurde er ab dem 1 Oktober 1904 auf dem Torpedoschulschiff Blucher sowie auf dem Hilfsschiff SMS Otter fur den Dienst auf Torpedobooten ausgebildet Danach war er ab dem 13 Januar 1905 der 1 Matrosendivision sowie ab dem 1 April desselben Jahres als Kompanie Offizier der 1 Torpedo Division zugeteilt A 1 Wahrend dieser Zeit war er als Wachoffizier und als Kommandant auf verschiedenen Torpedobooten eingesetzt Ab dem 1 Oktober 1906 wurde Karl Bartenbach der Torpedo Inspektion und der im Aufbau befindlichen U Boot Waffe zugeteilt Vom 3 November 1906 bis zum 3 Marz 1908 fuhrte er ausserdem zugleich das Kommando uber das Torpedodivisionsboot D 10 Zum Kapitanleutnant befordert war er vom 4 Marz 1908 bis zum 31 Marz 1910 Kommandant des ersten deutschen U Boots U 1 Ab dem 1 April 1910 war Bartenbach dann Vorsitzender der U Boot Abnahmekommission und wiederum Kommandant auf D 10 Anschliessend wurde er vom 20 Februar 1912 bis zum 6 August 1914 als Dezernent in der Abteilung fur Torpedowesen und Funkentelegrafie B V im Werftdepartement des Reichsmarineamtes eingesetzt nbsp VulkanNach Ausbruch des Ersten Weltkriegs wurde Bartenbach zunachst bis September der Inspektion des U Bootwesens zur Verfugung gestellt Ab dem 3 September 1914 organisierte und leitete er als Kommandant des Torpedodivisionsbootes D 5 die Ausbildung der neu in Dienst gestellten U Boote Ab dem 5 November 1914 wurde er Kommandant des Dockschiffs Vulkan das als U Boot Schul und Sicherungsschiff eingesetzt wurde In dieser Funktion war Bartenbach zugleich Leiter der U Boot Ausbildung Ab dem 13 Marz 1915 wurde er Fuhrer der U Boote des Marinekorps Flandern und in dieser Funktion am 18 September zum Korvettenkapitan befordert In dieser Zeit versenkte die U Flottille Flandern insgesamt 2 554 Schiffe und Flugzeuge Ihr eigener Verlust betrug 80 U Boote mit den entsprechenden Offizieren und Mannschaften Ab dem 1 Oktober 1917 bis zum 31 Oktober 1918 war Bartenbach denn Chef aller U Boote in Flandern Kriegsbedingt wurde die Flottille Flandern im Oktober 1918 aufgelost Ab dem 1 November 1918 wurde Karl Bartenbach in das bereits in Auflosung befindliche Reichsmarineamt versetzt wo er ebenfalls fur U Bootflotte zustandig war Ab dem 16 Dezember 1918 fuhrte er als Leiter das U Bootdezernat der Reichsmarine Mit Datum des 26 Marz 1919 wurde das Reichsmarineamt aufgelost und durch die Admiralitat ersetzt Bartenbach fuhrte in dieser neuen Behorde ebenfalls zunachst das Dezernat der U Boote und wurde danach in das Marineamt versetzt Da Deutschland aber gemass dem Friedensvertrag von Versailles keine U Boote besitzen durfte erledigte sich sein Amt nach Abgabe der letzten Boote und er wurde am 26 Januar 1920 im Alter von 39 Jahren in den Ruhestand versetzt Tatigkeit nach dem Ersten Weltkrieg Bearbeiten Jedoch wurde bereits unter dem neuen Reichswehrminister Gustav Noske entgegen der Bestimmungen des Versailler Vertrages der am 10 Januar 1920 in Kraft trat mit der geheimen Wiederaufrustung Deutschlands begonnen A 2 Das betraf sowohl den Bereich der Luftflotte als auch den Bereich der Marine und speziell der zukunftigen U Bootflotte Im neu gebildeten Reichswehrministerium wurde Admiral Paul Behncke Chef der Admiralitat bzw ab 15 September 1920 Chef der Marineleitung In seinem Zustandigkeitsbereich lag ab 1920 die Abteilung Seetransport deren Chef Kapitan zur See Walter Lohmann war Hier angesiedelt war die geheime Beschaffung von Rustungsprodukten fur die Reichsmarine und der getarnte Bau von U Booten Fur diesen Aufgabenbereich war Karl Bartenbach von 1920 bis 1934 als Marineberater vorrangig in den Landern Finnland und Argentinien tatig Er betreute hier im Auftrag des Reichswehrministeriums den Transfer von ingenieur technischem Wissen den Einsatz von deutschen Technikern und Marineoffizieren die Beschaffung sowie Bereitstellung von technischem Know how und Bauteilen fur den geheimen U Bootbau in beiden Landern Dazu wurde im Juli 1922 in Den Haag am Kneuterdijk die Tarnorganisation der deutschen Marineleitung das Ingenieurskantoor voor Scheepsbouw in der Rechtsform Naamloze Vennootschap NV gegrundet Das Unternehmen wurde von der deutschen Marine finanziert und war ein Joint Venture der Unternehmen AG Vulcan Stettin mit Werften in Hamburg und Stettin Germaniawerft in Kiel und der AG Weser mit der Werft in Bremen Bartenbach sicherte uber seine Verbindungen zu den auswartigen Regierungsvertretern zum Admiralsstab der Lander sowie zu den Direktorien der Werften vor Ort ab dass die deutschen Kenntnisse zum U Bootbau erhalten weiterentwickelt und entsprechend dem internationalen technischen Niveau vertieft wurden Hier wurden dann nach den Bauplanen deutscher Ingenieure U Boote fur Deutschland ausserhalb des Landes gebaut Uber das Ingenieurskantoor wurden die Auftrage an die auslandischen Werften und Zulieferer vergeben kontrolliert und abgedeckt Auf diesem Weg wurde beispielsweise auf der finnischen Crichton Vulcan Werft in Turku der Prototyp der deutschen U Bootklasse IIA ab 1926 gebaut und ausgerustet 1 Die Geheimvertrage dazu wurden im November 1923 mit dem Direktor der Werft Allan Staffans 1880 1946 zum Bau von U Booten mit deutscher Technologie abgeschlossen Dieser gesamte Ablauf stand unter strengster Geheimhaltung und wurde durch den Marinenachrichtendienst abgesichert und uberwacht Aus diesem Grund weilte beispielsweise Wilhelm Canaris ab Mai 1928 fur sechs Wochen auf einer fur die Offentlichkeit abgedeckten Erholungsreise in Argentinien um sich uber den Stand der Umsetzung des U Bootbaus fur Deutschland und die Gewahrleistung der Sicherheit des Projekte vor Ort zu uberzeugen 2 Im Rahmen der Lohmann Affare ausgelost durch Veroffentlichungen des Wirtschaftsjournalisten Kurd Wenkel vom Berliner Tageblatt kamen 1927 1928 zahlreiche dieser geheimen Rustungsprojekte ans Licht der Offentlichkeit Darunter auch das Projekt zur Entwicklung eines modernen deutschen U Bootes mit blasenfreien Torpedos das unter anderen Akteuren auch durch Karl Bartenbach mit seinen Aktivitaten im Ausland auf dem Weg gebracht werden sollte Um den Schaden des offentlichen Skandals nicht noch zu vergrossern und weitere laufende Projekte nicht auch noch zu gefahrden wurde Walter Lohmann seines Amtes enthoben und auch sein Vorgesetzter der Leiter des Marineamtes Admiral Hans Zenker wurde zum 30 September 1928 entlassen 3 In der Zeit von 1927 bis 1933 wurden in Finnland funf deutsche U Boote gebaut und in Dienst gestellt Im Marz 1934 wurde Karl Bartenbach von der Reichsmarine reaktiviert und im Juni zum Kapitan zur See E befordert Vom 1 Juni 1934 bis zum 31 Oktober 1934 war er zur Verfugung des Chefs der Marineleitung kommandiert Danach leitete er bis zum 23 September 1935 als Chef die U Boot Abwehr Abteilung im Oberkommando der Marine OKM Anschliessend arbeitete er als Chef der Abteilung fur U Boot Angelegenheiten am Wiederaufbau der U Bootwaffe Danach war er ab dem 18 Oktober 1935 Leiter der statistischen Abteilung Im Februar 1938 wurde er unter gleichzeitiger Verleihung des Charakters als Konteradmiral in den Ruhestand verabschiedet Am 15 Februar 1939 wurde er zur Verfugung der Kriegsmarine gestellt und am 19 August 1939 erhielt er den Charakter als Vizeadmiral Am 31 Mai 1943 wurde seine Mobilmachungsbestimmung aufgehoben Karl Bartenbach verstarb am 24 Oktober 1949 in Ohringen Auszeichnungen BearbeitenRoter Adlerorden IV Klasse 4 Eisernes Kreuz 1914 II und I Klasse 4 Ritterkreuz des Koniglichen Hausordens von Hohenzollern mit Schwertern 4 Pour le Merite 4 am 27 Oktober 1917 Bayerischer Militarverdienstorden IV Klasse mit Schwertern und mit Krone 4 Hanseatenkreuz Lubeck 4 Ritterkreuz II Klasse des Herzoglich Sachsen Ernestinischen Hausordens 4 Friedrich August Kreuz II und I Klasse 4 Ritterkreuz des Ordens der Wurttembergischen Krone mit Schwertern 4 Anmerkungen Bearbeiten Anfang des 20 Jahrhunderts waren Torpedodivisionen formiert worden aus denen die Besatzungen der Torpedoboote rekrutiert wurden Weil der Ausdruck Torpedodivision zur Verwechslung mit Torpedobootsdivision fuhrte wurden seitdem die letzteren als Torpedobootshalbflottillen bezeichnet Siehe Eberhard von Mantey So war die alte Kriegsmarine Berlin Frundsberg 1935 S 107 So war es nach Artikel 190 Deutschland verboten irgendwelche Kriegsschiffe zu bauen oder zu erwerben ausser zum Ersatz der in Dienst befindlichen Einheiten dazu gehorte ein Totalverbot fur U Boote und nach Artikel 181 durften die deutschen in Dienst befindlichen Seestreitkrafte nicht mehr betragen als 6 Schlachtschiffe der Deutschland oder Lothringen Klasse 6 kleine Kreuzer 12 Zerstorer 12 Torpedoboote oder eine gleiche Zahl von Schiffen die zu ihrem Ersatz gebaut werden Literatur BearbeitenDermot Bradley Hrsg Hans H Hildebrand Ernest Henriot Deutschlands Admirale 1849 1945 Die militarischen Werdegange der See Ingenieur Sanitats Waffen und Verwaltungsoffiziere im Admiralsrang Band 1 A G Biblio Verlag Osnabruck 1988 ISBN 3 7648 1499 3 S 57 58 Hans Moller Geschichte des Ritter des Ordens Pour le Merite im Weltkrieg Band 1 A L Verlag Bernard amp Graefe Berlin 1935 S 39 40 Einzelnachweise Bearbeiten Eberhard Rossler Die deutschen U Boote und ihre Werften Band 1 Bernhard und Graefe Verlag Munchen 1979 Seiten 74 ff Karl Heinz Abshagen Der deutsche Geheimdienst Union Verlag Stuttgart 1959 Seiten 83ff Bernd Remmele Die maritime Geheimrustung unter Kapitan zur See Lohmann Veroffentlicht in Militargeschichtliche Mitteilungen Jahrgang 1997 Heft 56 Seiten 313ff a b c d e f g h i Rangliste der Kaiserlich Deutschen Marine Marinekabinett Hrsg E S Mittler amp Sohn Berlin 1918 S 22 Normdaten Person GND 1012764311 lobid OGND AKS VIAF 171540320 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Bartenbach KarlKURZBESCHREIBUNG deutscher VizeadmiralGEBURTSDATUM 29 November 1881GEBURTSORT BockingenSTERBEDATUM 24 Oktober 1949STERBEORT Ohringen Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Karl Bartenbach amp oldid 238461961