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Die Kapelle St Ursula ist eine romisch katholische Kirche in Kempraten und Rapperswil zwei Ortsteilen der Schweizer Gemeinde Rapperswil Jona im Kanton St Gallen Kapelle St Ursula in Kempraten Rapperswil Inhaltsverzeichnis 1 Lage 2 Geschichte 3 Architektur 4 Ausstattung 5 Orgel 6 Literatur 7 Weblinks 8 EinzelnachweiseLage BearbeitenDie heute als Friedhofskapelle dienende Kirche liegt ausserhalb der Altstadt von Rapperswil an der Kreuzstrasse stadtauswarts Richtung Kempraten Im Friedhof fur die romisch katholischen Bewohner der Ortsteile Kempraten und Rapperswil fanden sich bei archaologischen Grabungen Mauerreste aus dem 2 3 Jahrhundert von galloromischen Gebauden des Vicus Centum Prata 1 und 1944 wurde bei Grabungen ein romischer Topferofen freigelegt Geschichte BearbeitenBei dem auf romischen Grundmauern erbauten ersten Kirchengebaude konnte es sich um einen Zeugen des spatromischen Christentums in der gallo romischen Siedlung Centum Prata Kempraten handeln 2 Nach einer in Fulda aufbewahrten Urkunde aus dem 9 Jahrhundert befand sich in Kempraten ein weithin bekannter Wallfahrtsort Urkundlich erstmals erwahnt wird das Gebaude im Jahr 835 im Zusammenhang mit der Ubertragung von Reliquien des Martyrers Alexander Ein Diakon der Abtei Fulda wurde auf seiner Ruckreise aus Italien von einem segensreich wirkenden Priester in Kempraten freundlich aufgenommen Zum Dank uberlassene Reliquien des Heiligen begrundeten die Geschichte des Wallfahrtsorts an dem viel Volk Heilung in leiblicher und geistiger Not erflehte wie der Monch Rudolf von Fulda aufzeichnete 1 Um 847 niedergeschriebene Legenden erzahlen von einer Wallfahrtsbasilika mit einem Pfarrer in Kentibruto womit die Kapelle St Ursula gemeint sein durfte Seit dem 13 Jahrhundert diente Kempraten als Filialkirche der Pfarrei Busskirch in der die Reisenden Jakobsweg Pilger Bedurftigen und Glaubigen im Gebiet Lenggis Kempraten von einem Priester betreut wurden Der Kirchensatz gehorte bereits seit Mitte des 12 Jahrhunderts dem Kloster Pfafers fur die Gottesdienste diente die Katharinenpfrunde der Pfarrei Rapperswil 1 Im reformatorischen Bildersturm wurde 1531 die gesamte Ausstattung der Kapelle zerstort aber trotz der Ruckkehr zum alten Glauben erfolgte die Kirchweihe erst 76 Jahre spater Im Jahr 1553 ermoglichte die Dotierung des Junkers Adam von Rapperswil eine Umgestaltung 1 Wahrend der Belagerung von Rapperswil 1656 wurde das Kirchengebaude von den Zurcher Truppen geplundert und weitgehend zerstort Die kostbaren Wandmalereien wurden mit Lanzenstichen traktiert die Glocken gestohlen und die Altarsteine im Zurichsee versenkt Die neuerliche Weihe war im August 1667 2 Vom 23 bis zum 25 September 1607 weihte Bischof Johannes Flugi von Chur in Rapperswil das Kapuzinerkloster eine Kirche zwei Kapellen und Firmlinge und am 24 September den Choraltar zu Ehren der Ursula von Koln 3 2 1609 wurde der Chorbereich erweitert Mit dem Einmarsch der Franzosischen Revolutionstruppen erfolgte 1799 eine neuerliche Schandung der Kapelle ab 1813 fanden wieder Gottesdienste statt 1 Pater Albert Kuhn liess 1905 das Kirchengebaude im neugotischen Stil umgestalten und eine Inschrift uber dem Eingang anbringen 1 Diese Wallfahrtskapelle den heiligen vierzehn Nothelfern geweiht ward 885 gegrundet kam um 1150 als Filiale von Busskirch an das Klosters Pfafers wurde 1531 der St Katharinenpfrunde in Rapperswil einverleibt ann 1553 durch Adam Junker von Rapperswil umgebaut und dotiert den 24 September 1607 durch Bischof Johannes Flugi von Chur eingeweiht und 1905 mittels einer hochherzigen Schenkung restauriert 1953 entfernte Inschrift von 1905 Infolge des raschen Bevolkerungswachstums Ende des 19 Jahrhunderts kam es zu Streitereien zwischen der Pfarrei Busskirch und derjenigen der Stadt Rapperswil uber die Nutzung der Filialkirche Mit der Auflosung der Pfarrei Busskirch gelangte sie 1945 zum damaligen Ortsteil Kempraten politisch der Gemeinde Jona zugehorig aber der Pfarrei Rapperswil unterstellt Da die St Ursula Kapelle mit 120 Sitzplatzen fur die Katholiken von Kempraten im Verlauf der zweiten Halfte des 20 Jahrhunderts zu klein wurde errichtete man in den Jahren 1978 bis 1979 an der Fluhstrasse beim Bahnhof Kempraten nach den Planen des Architekten Walter M Forderer die Kirche St Franziskus Bis zur Gemeindefusion von 2007 gehorten die Glaubigen von Kempraten Lenggis zur Katholischen Kirchgemeinde Rapperswil 1 Architektur Bearbeiten nbsp InnenansichtDer Haupteingang liegt in der westlichen Giebelfront Die Kapelle weist ein rechteckiges Kirchenschiff und einen fast quadratischen Chor auf Das Satteldach ist uber dem Chor abgesetzt Das 1609 erweiterte Kreuzrippengewolbe hat Konsolen mit Blattranken und einen runden Schlussstein Mit der Umgestaltung von 1905 wurden die je zwei seitlichen und drei Fenster in jeder Langswand des Schiffs in neugotischem Masswerk ausgefuhrt und anstelle der ehemaligen Zwiebelhaube einen mit Spitzhelm gedeckten offenen Dachreiter mit zwei Glocken eingebaut Die Kirchenglocke von 1761 stammt aus der 1803 abgebrochenen Fluhkapelle in Kempraten die andere wurde 1899 gegossen 2 Die Inschrift wurde anlasslich der Umgestaltung des Abdankungsplatzes mit einem Verputz abgedeckt Eine Gesamterneuerung erfolgte 1953 wobei an der nordlichen Aussenwand des Chors das Fragment eines gotischen Wandgemaldes freigelegt wurde eine Darstellung des heiligen Christophorus geschaffen um 1400 2 1990 brachten archaologische Grabungen im Kircheninnern keine neuen Erkenntnisse zur Entstehungsgeschichte bestatigten aber die dokumentierten Bauphasen des Kirchengebaudes 1 Ausstattung Bearbeiten nbsp nbsp Fresko von 1400 an der Aussenwand nbsp Dachreiter mit zwei Glocken nbsp ChorgewolbeTeile der Innenausstattung stammen aus der einstigen Fluhkapelle ebenso 1813 deren Kirchengut zusammen mit einem Zeremonienbuch Anspruche des gleichfalls aufgehobenen Krankenhauses vermutlich Siechenhaus Fluh an der Fluhstrasse gingen an die Ursulakapelle zu Gunsten der Stadt Rapperswil und nicht der Pfarrei Busskirch Das Innere wurde 1905 mit einer flachen Holzdecke nach gotischem Muster Dekorationsmalereien und Schnitzaltaren versehen 1 Orgel Bearbeiten nbsp Chorgestuhl und OrgelDie Orgel wurde 1992 von Spath Orgelbau AG aus Rapperswil erbaut Das Instrument hat zehn Register und zwei Vorabzuge auf zwei Manualen und Pedal 4 I Manual C g3Prinzipal 8 Rohrflote 8 Oktave 4 Spitzflote 4 Nasat aus Sesquialtera 2 2 3 Sesquialter II 2 2 3 Oktave aus Mixtur 2 Mixtur III 2 II Manual C g3Gedackt 8 Flote 4 Regal 8 Tremulant Pedal C f1Subbass 16 Literatur BearbeitenPeter Rollin Kulturbaukasten Rapperswil Jona 36 Museen ohne Dach Rapperswil Jona 2005 ISBN 3 033 00478 4 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kapelle St Ursula Kempraten Rapperswil Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Katholische Kirchgemeinde Rapperswil JonaEinzelnachweise Bearbeiten a b c d e f g h i Norbert Lehmann Informationsbroschure zur Kapelle St Ursula Herausgegeben von der Katholischen Kirchgemeinde Rapperswil Jona Stand September 2013 a b c d e Katholische Kirchgemeinde Rapperswil Jona Kapelle St Ursula abgerufen am 24 April 2013 Linth Zeitung 22 September 2007 Vor 400 Jahren wurden die Kapuzinerkirche deren Totenkapelle und St Ursula eingeweiht PDF 453 kB Memento vom 21 Februar 2014 im Internet Archive Nahere Informationen zur Orgel Memento vom 23 Marz 2014 im Internet Archive 47 235677 8 819667 Koordinaten 47 14 8 4 N 8 49 10 8 O CH1903 704570 232559 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kapelle St Ursula Kempraten amp oldid 219109982