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Dieser Artikel behandelt eine Pflanze aus der Gattung der Heidekrautgewachse zu anderen Bedeutungen siehe Kalifornischer Lorbeer Kalmia latifolia auch Breitblattrige Lorbeerrose oder Berglorbeer Kalmie genannt ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lorbeerrosen Kalmia innerhalb der Familie der Heidekrautgewachse Ericaceae 1 Kalmia latifoliaBluten des Berglorbeers Kalmia latifolia SystematikKerneudikotyledonenAsteridenOrdnung Heidekrautartige Ericales Familie Heidekrautgewachse Ericaceae Gattung Lorbeerrosen Kalmia Art Kalmia latifoliaWissenschaftlicher NameKalmia latifoliaL Inhaltsverzeichnis 1 Beschreibung 1 1 Vegetative Merkmale 1 2 Generative Merkmale 2 Blutenokologie 3 Vorkommen 4 Trivialnamen 5 Botanische Geschichte 6 Galerie 7 Nutzung 7 1 Verwendung als Zierpflanze 7 2 Holz 7 3 Traditionen der Native Americans 8 Giftigkeit 9 Berglorbeer in der Literatur 10 Literatur 11 Weblinks 12 EinzelnachweiseBeschreibung Bearbeiten nbsp Illustration aus American Medicinal Plants Tafel 103Vegetative Merkmale Bearbeiten Der Berglorbeer wachst als immergruner Strauch selten auch als kleiner Baum und erreicht Wuchshohen von 1 bis 12 uberwiegend von 2 bis 8 Metern Die Zweige mit rundem Querschnitt sind durch gestielte Drusen drusig klebrig 2 Die wechselstandig bis quirlig gehauft angeordneten Laubblatter sind in Blattstiel und spreite gegliedert Der Blattstiel ist 1 bis 3 Zentimeter lang Die einfache dickledrige ganzrandige Blattspreite ist bei einer Lange von 4 bis 12 Zentimetern sowie einer Breite von 1 5 bis 5 Zentimetern elliptisch bis lanzettlich oder eiformig bis verkehrt eiformig mit spitzem bis zugespitztem feinstachelspitzigem oberen Ende Auch sind die Blatter anfanglich durch Stieldrusen klebrig und verkahlen dann 2 Generative Merkmale Bearbeiten Die Blutezeit reicht von April bis Juni Die endstandigen klebrig drusig behaarten schuppigen und dichten schirmrispigen traubigen oder traubigen Blutenstande enthalten jeweils 20 bis 40 Bluten selten auch weniger Der schlanke Blutenstiel ist 2 bis 4 Zentimeter lang 2 Die zwittrigen langstieligen bis 3 Zentimeter grossen Bluten sind radiarsymmetrisch und funfzahlig mit doppelter Blutenhulle Die kurz verwachsenen kleinen und mehr oder weniger drusig behaarten Kelchblatter sind grun bis rotlich gefarbt sie sind eiformig und am Ende spitz Die funf aussen drusig behaarten rippigen Kronblatter sind breit glockenformig napfformig verwachsen mit einer kurzen Kronrohre und kurzen spitzen Zipfeln Die Bluten sind meist rosafarben konnen aber von weiss bis zu rot verschiedene Farben besitzen Innseitig sind Taschen fur die Staubbeutel und eine rote wellige Linie am Schlund sowie manchmal auch rote Flecken Es sind zehn Staubblatter und ein oberstandiger kugeliger behaarter Fruchtknoten mit langem Griffel und kopfiger Narbe vorhanden 2 Es ist ein lappiger Diskus vorhanden In Kultur gibt es verschiedene Cultivare mit dunkleren Blutenfarben bis hin zu Rot und Kastanienbraun Die bis 7 Millimeter grossen etwas abgeflacht rundlichen holzigen drusig behaarten septiziden Kapselfruchte mit bestandigem Kelch und langem Griffel sind funfkammerig Die flachen geflugelten Samen sind nur 0 5 bis 1 Millimeter lang 2 Die Fruchte bleiben noch lange an der Pflanze stehen Blutenokologie BearbeitenKalmia latifolia ist bemerkenswert durch die Methode ihre Pollen zu verteilen Wahrend die Bluten wachsen biegen sich die Staubfaden ihrer Staubblatter nach aussen und entwickeln Spannung Die Staubbeutel liegen bzw werden dabei in Taschen in den Kronblatter gehalten Sobald ein Insekt auf der Blute landet entladt sich die Spannung der Staubblatter die Staubbeutel springen aus den Taschen und sie schleudern so den Pollen auf das Insekt 3 Experimente ergaben dass die Bluten ihre Pollen bis zu 15 Zentimeter weit schiessen konnen 4 Der Physiker Lyman J Briggs beschaftigte sich in den 1950ern nach seiner Pensionierung vom National Bureau of Standards eingehend mit dem Phanomen 4 nbsp VerbreitungskarteVorkommen BearbeitenKalmia latifolia ist hauptsachlich in den ostlichen Vereinigten Staaten verbreitet Sie wird dort meist Mountain laurel genannt Sie kommt zwischen Maine und Florida und im Westen noch in Indiana und Louisiana vor Kalmia latifolia ist die Staatsblume von Connecticut und Pennsylvania Mountain laurel ist auch Namensgeber fur die Stadt Laurel Mississippi gegrundet 1882 Kalmia latifolia gedeiht in Hohenlagen zwischen 0 und 1900 Metern Die Naturstandorte von Kalmia latifolia befinden sich an steinigen Berghangen und als Unterbewuchs in Waldern Sie gedeiht auf sauren Boden am besten mit pH Werten von 4 5 5 5 Oft bildet sie grosse Dickichte In den Appalachen erreicht sie gelegentlich Baumhohe 5 und bildet einen wichtigen Bestandteil der Oak heath forests 6 7 In niedrigen nassen Gebieten wachst sie sehr dicht in trockeneren Hochlagen entwickelt sie zunehmend lockeren Wuchs Trivialnamen BearbeitenEnglischsprachige Trivialnamen sind beispielsweise Mountain laurel Calico bush Ivybush Sheep laurel Lambkill Clamoun Spurwood Sporenholz und Spoonwood 1 Loffelholz Die beiden letzten Namen gehen darauf zuruck dass die Indianer einst ihre Sporen und ihre Loffel daraus fertigten Botanische Geschichte BearbeitenDiese Art wurde in Amerika zuerst 1624 von dem englischen Abenteurer John Smith erwahnt aber spater nach Pehr Kalm benannt der Proben an Carl von Linne sandte Galerie Bearbeiten nbsp Laubblatter und erste Knospen der Sorte Olympic Wedding nbsp Knospen nbsp Erbluhen nbsp Volle Blute nbsp Bluhende und verbluhte Bluten an einem Blutenstand der Sorte Olympic Wedding Nutzung BearbeitenVerwendung als Zierpflanze Bearbeiten Die Breitblattrige Lorbeerrose wurde im 18 Jahrhundert als Zierpflanze nach Europa importiert Wegen seiner schonen Bluten wird sie gepflanzt Es gibt eine ganze Reihe Cultivare mit unterschiedlichen Blutenfarben Viele davon entstammen der Connecticut Experiment Station in Hamden oder aus der Pflanzschule von Richard Jaynes Jaynes hat viele Cultivare benannt und gilt als Autoritat auf dem Gebiet der Kalmia latifolia 8 9 Der Cultivar Pink Charm 10 hat den Award of Garden Merit der Royal Horticultural Society gewonnen Holz Bearbeiten nbsp Gelander aus Zweigen des BerglorbeersDas Holz des Berglorbeers ist mittelschwer und recht hart aber sprode mit einer engen geraden Maserung 11 Es wurde nie zu kommerziellen Zwecken genutzt weil es nicht in grosseren Mengen vorkommt 12 Aber es ist gebrauchlich fur Kranze Mobel Gefasse und Haushaltsgegenstande 11 Im fruhen 19 Jahrhundert wurde es in Holzuhren verwendet 13 Maserknollen fanden Verwendung als Pfeifenkopfe 12 Die Aste finden auch Verwendung als Handlaufe und Gelander Traditionen der Native Americans Bearbeiten Die Cherokee benutzen Pflanzenauszuge als Analgetikum indem sie einen Aufguss der Pflanze auf die schmerzende Stelle aufbringen oder in Kratzer an der schmerzenden Stelle reiben 14 Sie reiben auch die borstigen Blattkanten uber rheumatische Stellen benutzen die Blatter als Desinfektionsmittel von Wunden sowie Auszuge als Mittel gegen Ungeziefer und Krampfe Sie benutzen das Holz auch zum Schnitzen 15 Die Hudson Bay Cree benutzen einen Trank aus den Blattern als Mittel gegen Durchfall halten die Pflanze jedoch allgemein fur giftig 16 Die Mahuna halten die Pflanze fur giftig benutzen aber die Blatter als Futter fur Hirsche und als Parfumstoffe 17 Giftigkeit BearbeitenAlle Pflanzenteile sind giftig 5 Berglorbeer ist giftig aufgrund von Grayanotoxin 18 und Arbutin 19 fur Pferde 20 Ziegen Rinder und Hirsche 21 sowie Affen und Menschen 22 Alle Pflanzenteile 22 sowie Nahrungsmittel Honig aus Pflanzenteilen konnen zu Beschwerden des Verdauungstrakts fuhren 18 Glucklicherweise ist der entsprechende Honig ziemlich bitter Fur Bienen ist er ungiftig und kann als Winterfutter genutzt werden Vergiftungserscheinungen machen sich etwa 6 Stunden nach der Aufnahme des Giftes bemerkbar 22 Symptome umfassen unregelmassige Atmung Appetitlosigkeit Schluckbeschwerden vermehrter Speichelfluss Tranenfluss Herzbeschwerden Koordinationsschwierigkeiten Depression Ubergeben Durchfall Schwache und Krampfe 19 bis hin zur Lahmung 19 und selten Koma und Tod Obduktionen von Tieren die an spoonwood poisoning verendeten zeigen innere Blutungen 22 Berglorbeer in der Literatur BearbeitenCalico Bush ist ein Roman von Rachel Field Die Geschichte dreht sich um eine franzosische Waise die auf einer Farm in Neuengland als Hausangestellte gehalten wird Der Titel bezieht sich weiters auf eine Ballade die in dem Buch erwahnt wird Literatur BearbeitenLeopold Dippel Handbuch der Laubholzkunde Erster Teil Parey 1889 S 388 ff Charles Sprague Sargent The Silva of North America Volume V 1893 S 137 140 Pl CCXXXVI online auf biodiversitylibrary org Marilena Idzojtic Dendrology Academic Press 2019 ISBN 978 0 444 64175 5 S 356 Rudolf Hansel Horst Rimpler u a Hagers Handbuch der Pharmazeutischen Praxis 5 Auflage Drogen E O Springer 1993 ISBN 978 3 642 63427 7 Reprint S 608 611 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kalmia latifolia Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien USDA Plant Profile Kalmia latifolia Connecticut Botanical Society Profile Kalmia latifolia Kalmia latifolia images at bioimages vanderbilt eduEinzelnachweise Bearbeiten a b Kalmia latifolia im Germplasm Resources Information Network GRIN USDA ARS National Genetic Resources Program National Germplasm Resources Laboratory Beltsville Maryland Abgerufen am 12 November 2015 a b c d e Gordon C Tucker Ericaceae In Flora of North America Association Hrsg Flora of North America Volume 8 Magnoliophyta Paeoniaceae to Ericaceae Kalmia latifolia S 480 482 textgleich online wie gedrucktes Werk McNabb W Henry Kalmia latifolia L In United States Forest Service United States Department of Agriculture abgerufen am 27 April 2015 a b John R Nimmo Paula M Hermann M B Kirkham Edward R Landa Pollen Dispersal by Catapult Experiments of Lyman J Briggs on the Flower of Mountain Laurel In Physics in Perspective 16 Jahrgang Nr 3 2014 S 371 389 doi 10 1007 s00016 014 0141 9 a b Harriet L Keeler Our Native Trees and How to Identify Them Charles Scribner s Sons New York 1900 S 186 189 The Natural Communities of Virginia Classification of Ecological Community Groups Memento des Originals vom 5 Januar 2011 im Internet Archive nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot www dcr virginia gov Version 2 3 Virginia Department of Conservation and Recreation 2010 M P Schafale A S Weakley 1990 Classification of the natural communities of North Carolina third approximation North Carolina Natural Heritage Program North Carolina Division of Parks and Recreation Sharon Shreet Mountain Laurel Flower and Garden Magazine 1996 archiviert vom Original am 26 Mai 2012 abgerufen am 23 November 2010 nbsp Info Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht gepruft Bitte prufe Original und Archivlink gemass Anleitung und entferne dann diesen Hinweis 1 2 Vorlage Webachiv IABot findarticles com Richard A Jaynes Kalmia Mountain Laurel and Related Species Timber Press Portland OR 1997 ISBN 0 88192 367 2 RHS Plant Selector Kalmia latifolia Pink Charm Abgerufen am 26 Juni 2022 a b Species Kalmia latifolia In Fire Effects Information Service United States Forest Service abgerufen am 3 Oktober 2011 a b Mountain Laurel Wood Magazine com abgerufen am 3 Oktober 2011 Gene Galbraith The legacy of the Ogee Clock 12 September 2006 abgerufen am 3 Oktober 2011 Linda Averill Taylor Plants Used As Curatives by Certain Southeastern Tribes Cambridge MA 1940 Botanical Museum of Harvard University S 48 Paul B Hamel Mary U Chiltoskey Cherokee Plants and Their Uses A 400 Year History Sylva N C 1975 Herald Publishing Co S 42 E M Holmes Medicinal Plants Used by Cree Indians Hudson s Bay Territory In The Pharmaceutical Journal and Transactions 1884 Volume 15 S 302 304 S 303 John Bruno Romero The Botanical Lore of the California Indians New York 1954 Vantage Press Inc S 52 a b Grayanotoxin FDA Bad Bug Book Memento vom 11 Marz 2011 im Internet Archive a b c Kalmia latifolia NC State Extension Gardener Plant Toolbox abgerufen am 26 Juni 2022 Mountain Laurel American Society for the Prevention of Cruelty to Animals ASPCA abgerufen am 3 Oktober 2011 Jenner L Horton W Daniel Edge Deer resistant Ornamental Plants PDF Oregon State University Extension Juli 1994 abgerufen am 26 Juni 2022 englisch a b c d Kalmia latifolia University of Pennsylvania School of Veterinary Medicine Memento vom 22 Dezember 2017 im Internet Archive Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kalmia latifolia amp oldid 230304547