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Das Kaliwerk Wilhelmshall Olsburg ist ein stillgelegtes Bergwerk in der Nahe von Gross Ilsede im Landkreis Peine in Niedersachsen Von 1900 bis 1928 wurde dort Bergbau auf Kalisalze betrieben in den Jahren 1931 bis 1932 versuchte man mit massigem Erfolg Erdol zu gewinnen Zwischen 1935 und 1936 ist das Grubengebaude unbemerkt ersoffen Kaliwerk Wilhelmshall OlsburgAllgemeine Informationen zum BergwerkAndere Namen Gewerkschaft WilhelmshallAbbautechnik FirstenkammerbauSeltene Mineralien Hartsalz SylvinitInformationen zum BergwerksunternehmenBetreibende Gesellschaft Burbach Kaliwerke AG Heldburg GruppeBeschaftigte 150 im Jahr 1920 Betriebsbeginn 1 Juni 1900Betriebsende 1933Geforderte RohstoffeAbbau von KalisalzGrosste Teufe 800 mGeographische LageKoordinaten 52 15 19 N 10 11 58 O 52 255277777778 10 199444444444 Koordinaten 52 15 19 N 10 11 58 OKaliwerk Wilhelmshall Olsburg Niedersachsen Lage Kaliwerk Wilhelmshall OlsburgStandort Am Kalischacht 10 31241 IlsedeGemeinde IlsedeLandkreis NUTS3 PeineLand Land NiedersachsenStaat DeutschlandRevier Peine Salzgitter Revier Nordhannoverscher Kali Bezirk Inhaltsverzeichnis 1 Geologie 2 Geschichte und Technik 2 1 Aufschlussgeschichte 2 2 Schachtanlage Wilhelmshall 2 3 Stilllegung 3 Heutiger Zustand 2010 4 Literatur 5 WeblinksGeologie BearbeitenDer Salzstock von Olsburg ist eine von etwa 200 bekannten Lagerstatten dieser Art in Norddeutschland Die Salzschichten aus denen die Lagerstatte entstand bildeten sich zur Zeit des Zechsteins vor rund 260 Millionen Jahren als Meerwasser in einem flachen Becken verdunstete Spater wurden die Salzschichten durch weitere Ablagerungen uberdeckt und liegen heute in einer Teufe von circa 3000 Metern In einer Schwachezone des Grundgebirges haben die Salze die Hangendschichten durchstossen Halokinese Das Salz im oberen Teil des Salzstockes wurde durch das Grundwasser gelost und fortgeschwemmt Zuruck blieben schwerloslicher Anhydrit und Ton Diese bildeten den sogenannten Gipshut uber der eigentlichen Salzlagerstatte Geschichte und Technik BearbeitenAufschlussgeschichte Bearbeiten Die Gewerkschaft Wilhelmshall spater eine 99 ige Tochter der Heldburg AG fur Bergbau bergbauliche und andere industrielle Erzeugnisse fuhrte bereits 1872 erfolgreich Tiefbohrungen im Raum Ilsede auf der Suche nach Steinsalz durch Daraufhin wurden der Gewerkschaft am 9 Dezember 1874 Berechtsame vom Braunschweigischen Staat in der Grosse von 1 84 km verliehen Die Grubenfelder lagen in den Gemarkungen Olsburg Gross und Klein Ilsede Gadenstedt Oberg Schmedenstedt Dungelbeck Woltorf Berkum Molme Oedelum und Adenstedt Sie markscheideten mit den Berechtsamen der Hannoversche Kaliwerke AG der Kalibohrgesellschaft Adlum und der Eisenerzgrube Bulten Adenstedt Von 1880 bis 1887 wurde das Bergwerkseigentum an die Saline Olsburg AG verpachtet Im Anschluss fuhrte die Gewerkschaft insgesamt 5 Tiefbohrungen auf der Suche nach einer abbauwurdigen Kalisalzlagerstatte durch Wahrend eine Bohrung IV nicht fundig wurde wiesen die vier anderen Bohrungen Kalisalzlager zwischen 319 und 380 sowie in Bereichen zwischen 717 und 980 Metern Teufe nach Es handelte sich hierbei um Sylvinit mit einem Chlorkaliumgehalt von 46 8 und mehrere Hartsalzschichten Schachtanlage Wilhelmshall Bearbeiten Auf Grundlage der zufriedenstellenden Bohrergebnisse begann die Gewerkschaft Wilhelmshall am 1 Juni 1900 einen Schacht in der Nahe der Ortschaft Olsburg abzuteufen Die oberen 48 Meter des 5 5 bis 6 Meter weiten Schachtes wurden mit gusseisernen Tubbings wasserdicht gegen das wasserfuhrende Gebirge ausgebaut Darunter stand der Schacht in relativ trockenen Tonschichten mit Einlagerungen von Anhydrit Dieser Teil wurde mit Ziegelsteinen ausgemauert und die Mauerung im Salzstock fortgesetzt der bei 203 Meter Teufe angefahren wurde Der Salzspiegel fiel im Bereich des Schachtes mit 78 bis 100 gon steil ein so dass auf 30 Schachtmetern auf einer Seite im Schachtstoss Ton und Anhydrit anstanden und auf der anderen Seite Steinsalz Diese geologische Schwachstelle fuhrte am 21 August 1901 zu einem starken Wassereinbruch der den Schacht in kurzer Zeit vollstandig uberflutete Zu diesem Zeitpunkt hatte man den Schacht bereits bis 520 m Teufe fertiggestellt Versuche den Schacht nachtraglich schrittweise mit Tubbings bis zum wasserundurchlassigen Gebirge auszubauen schlugen fehl Da die Kosten der Aufwaltigung einem Neubabteufen gleichkamen entschied die Heldburg AG den Schachtbau im Oktober 1906 einzustellen Zu diesem Zeitpunkt waren bereits ein grosser Teil der Tagesanlagen fertiggestellt Die Kuxe an der Gewerkschaft Wilhelmshall wurden an ein Konsortium aus verschiedenen Bankhausern aus Hannover Berlin und Koln fur 1 Million Mark in Form einer Hypothek veraussert Konsortialfuhrer war der Bankier Wilhelm Schmitz Unter den neuen Eigentumern wurden die Arbeiten zur Sumpfung des Schachtes wieder aufgenommen und es gelang den Schacht bis 1912 vollstandig abzudichten und trockenzulegen Von der Rasenhangebank bis in 258 Meter Teufe stand der Schacht schliesslich in Tubbings Der Schacht Wilhelmshall erhielt eine Endteufe von 770 Metern Tiefbausohlen wurden bei 500 640 720 und 750 Metern Teufe an den Schacht angeschlossen eine 800 Meter Sohle wurde als Unterwerksbau aufgefahren Am 1 Januar 1914 trat das Kaliwerk Wilhelmshall Olsburg dem Deutschen Kalisyndikat bei und am 1 Juni 1915 wurde die Forderung offiziell aufgenommen Zunachst hatte die Gewerkschaft durch den Ersten Weltkrieg mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten zu kampfen In den Jahren 1918 bis 1920 wurden 30 000 bis 65 000 Tonnen Steinsalz im Jahr gefordert 1920 wurde eine Genehmigung fur die Einleitung von Abwassern aus der Verarbeitung von taglich 250 Tonnen Carnallit beantragt Im gleichen Jahr wurde die Gewerkschaft Wilhelmshall von der Gewerkschaft Volkenroda ubernommen Die Gewerkschaft Volkenroda gelangte selbst 1922 an die Kaliwerke Krugershall und somit in die Hande der Burbach Kaliwerke AG Da das Bergwerk zum grossten Teil auf einer braunschweigischen Enklave im hannoverschen Staatsgebiet lag wurde kein zweiter Schacht als unabhangiger Fluchtweg abgeteuft Das braunschweigische Bergrecht schrieb dies nicht zwingend vor Stilllegung Bearbeiten Es setzte 1924 eine Rezession auf dem Kalimarkt ein so dass der Betrieb 1924 und 1925 bis auf Unterhaltungsarbeiten vollstandig ruhte 1926 bis 1927 wurden Aufschlussarbeiten im Sylvinitlager auf der 750 m Sohle durchgefuhrt Nachdem 1928 eine kleinere Menge Kalisalz abgebaut wurde wurde am 12 Dezember 1928 die Liquidation der Gewerkschaft Wilhelmshall beschlossen das Vermogen ging an die Burbach Kaliwerke uber Diese versuchte zwischen 1931 und 1932 von der Schachtanlage aus Erdol durch horizontale Bohrungen auf der 720 m Sohle zu gewinnen Der Erfolg blieb unbefriedigend und der Bergwerksbetrieb wurde 1933 endgultig stillgelegt In den darauffolgenden Jahren wurde der grosste Teil der ubertagigen Gebaude und Einrichtungen abgerissen Als im Dezember 1936 das Fordergerust demontiert werden sollte stellten Arbeiter fest dass die Schachtrohre bis in 16 Meter Teufe unter Wasser stand Da der Schacht zuletzt im Jahr 1934 kontrolliert worden war muss das Kaliwerk 1935 oder 1936 unbemerkt ersoffen sein Heutiger Zustand 2010 BearbeitenDas ehemalige Zechengelande befindet sich in Olsburg parallel der Strasse Am Kalischacht Auf einem von Norden nach Suden ausgerichteten langsrechteckigen Grundstuck steht im Norden noch ein Werkstattgebaude in dessen Nahe sich heute eine Siloanlage befindet Im Suden ist noch die Kaue und Verwaltung erhalten Zwischen den beiden Relikten des Kaliwerks befindet sich der abgedeckte Schacht Die Wohnkolonie der Arbeiter bestand aus Wohnhausern an den Strassen Am Kalischacht An der Fuhse und Gotzenburg Literatur BearbeitenRainer Slotta Technische Denkmaler in der Bundesrepublik Deutschland Band 3 Die Kali und Steinsalzindustrie Deutsches Bergbaumuseum Bochum 1980 S 530 536 Otto Bilges et al Die Lichter sind erloschen Uber den historischen Bergbau im Landkreis Peine Doris Bode Verlag Haltern 1987 ISBN 3 925094 07 5 S 226 229 Weblinks Bearbeitenk s Die Geschichte der K S Gruppe abgerufen am 16 Marz 2018 Bergbau im Landkreis Peine Grube Barbecke Grube Bulten Adenstedt Grube Lengede Broistedt Grube Peine Hannoversche Kaliwerke Kaliwerk Wilhelmshall Olsburg Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kaliwerk Wilhelmshall Olsburg amp oldid 224980594