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Kahlden ist der Name eines alten ursprunglich rugischen Adelsgeschlechts das spater auch in Preussen zu Besitz und Ansehen gelangte Stammwappen derer von Kahlden rote Linie Stammwappen derer von Kahlden schwarze Linie Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 2 Besitz 3 Wappen 4 Bekannte Familienmitglieder 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Geschlecht erscheint zuerst urkundlich in den Jahren 1250 bis 1284 mit dem Ritter Jarezlaf de Kalende mit dem auch die durchgangige Stammreihe der Familie beginnt Die gesicherte Geschichte derer von Kahlden beginnt im Furstentum Rugen Die Familie teilte sich bereits im 14 Jahrhundert in einen roten Stamm auf Maltzien und einen schwarzen Stamm auf Grabow Mit Jarslav Kahlden urkundlich genannt ab 1520 Sohn Erbherrn auf Renz Erich Kahlende vormals Gardvogt in Garz stellte die Familie fur die Jahre 1536 bis 1551 den Landvogt von Rugen das hochste Amt des Adels auf Rugen Der herzoglich pommersche Landrentmeister und Erbherr auf Savenitz Henning von Kahlden 1614 1630 war der Verfasser der vorpommerschen Hufenmatrikel und leistete damit einen bedeutenden Beitrag zur Landesverwaltung 1 Im Jahre 1794 erfolgte die Anerkennung der mecklenburgischen Indigenatsrechte fur die Familie Mit dem Major Gustav Theodor Hans von Kahlden 1789 1835 stellten die von Kahlden einen grossherzoglich mecklenburgischen Hofmarschall Der kinderlose preussische Generalmajor Georg Balthasar von Normann 1721 1795 adoptierte seinen Neffen Balthasar Ernst Alexander Ferdinand von Kahlden 1766 1821 welcher die Familie von Kahlden Normann bzw Kahlden von Normann begrundete nachdem er mit koniglicher Erlaubnis vom 4 Dezember 1789 seinen angestammten Namen und Wappen mit dem Namen und Wappen derer von Normann vereinigte Kahlden von Normann selbst wurde ebenfalls preussischer Generalmajor und erhielt 1793 den Orden Pour le Merite seine Familie erlosch jedoch bereits mit den Enkeltochtern Die von Kahlden stellten zahlreiche Sohne als Offiziere in kaiserlichen sachsischen wurttembergischen danischen und schwedischen Militardiensten vor allem aber in der preussischen Armee Diese soldatische Tradition setzte sich bis in die jungste Vergangenheit fort Herausragend fur die Familie zu nennen ist der an seinen bei Zorndorf erhaltenen Wunden verstorbene preussische Generalmajor Henning Alexander von Kahlden 1713 1758 Oberstleutnant im Heer Hans Heinrich von Kahlden 1874 1933 erhielt am 6 November 1918 den Orden Pour le Merite Alexander Friedrich Hermann Henning von Kahlden 1914 1945 war Oberstleutnant und Kommandeur in der Fallschirm Panzer Division 1 Hermann Goring wahrend des Zweiten Weltkriegs Wolf von Kahlden 1901 1979 war Generalstabsoffizier der Wehrmacht spater Brigadegeneral des Heeres der Bundeswehr Fur die Jahre 1764 bis 1840 hatten die von Kahlden das mindensche Erbmarschallamt inne Dr phil Eberhard Anton Maria August Hubert von Kahlden 1866 1920 Sekretar des Landeskulturamtes in Dresden wurde unter der Nr 251 am 27 Juli 1906 in das koniglich sachsische Adelbuch eingetragen Auch wenn die folgenden drei Angehorigen in der Literatur mit dem Titel Freiherr oder Baron genannt werden lasst sich eine dahingehende Standeserhebung nicht nachweisen Der koniglich wurttembergische Kammerherr und Oberforstmeister Melchior Karl Friedrich von Kahlden 1785 1845 hielt sich um 1816 als Ordonnanzoffizier in Petersburg auf 2 Der preussische Leutnant a D und Generaldirektor in Rio Grande do Sul Karl Hermann von Kahlden 1831 grundete um 1855 mit deutschen Siedlern am Rande des Serra Geral Gebirges den Ort Santo Angelo 3 Im Jahre 1872 kaufte eine Aktiengesellschaft des preussischen Rittmeisters Friedrich Wilhelm August Otto von Kahlden 1829 1899 die Anlage des Seebades Heiligendamm fur 500 000 Taler 1885 wurde er Alleineigentumer Die oft postulierte agnatische Abstammung derer von Kahlden von dem mecklenburgischen Geschlecht Kalende auch Kahland oder ebenfalls Kahlden ist bisher nicht sicher zu belegen Diese Familie welche noch 1628 auf Rey begutert war fuhrte im Wappen auf blauem Felde einen roten Steighaken auf dem Helm mit blau roten Decken eine goldene mit drei Pfauenfedern besteckte Saule die an jeder Seite von dem Steighaken begleitet war Die in Schlesien beguterte Familie von Kahle oder von Kahlow fuhrte zwar ein den von Kahlden identisches Wappen jedoch ist auch hier der agnatische Zusammenhang nicht deutlich Dieses Geschlecht soll mit der Braut Herzog Heinrich des Treuen oder bereits zur Zeit der Herrschaft seines Vaters Herzog Heinrichs III mit ins Herzogtum Glogau gelangt sein Ebenfalls adelsrechtlich nicht zur Familie gehoren die Geschwister Ursula 1907 und Kurt 1909 Gliszczynski uneheliche Kinder des Hauptmanns Kurt von Kahlden 1878 1914 welche jedoch mit Ermachtigung des preussischen Justizministeriums in Berlin aus dem Jahre 1920 den Namen von Kahlden fuhren durften Besitz BearbeitenDie von Kahlden besassen auf Rugen Buse Dumsevitz Duntz Grabow Karnitz Kollhof Kotelvitz Kubitz Maltzien Neklade Poppelvitz Renz Savenitz Gross Schoritz Klein Schoritz Silchow Silmitz Tangmitz Tegelhof Uebechel Unrow Gr u Kl Warksow Zanow Zicker und Zudar Weiterhin besassen sie in Pommern im Landkreis Franzburg Barth Berendshagen Daskow Dittmannsdorf Alten Willershagen sowie Gottberg im Landkreis Pyritz und Pustar im spateren Landkreis Kolberg KorlinAb 1749 machte sich die Familie in der Altmark besitzlich Arensberg Bartelshof Berge Busch Beverlack Busch Giesenschlage Iden Kannenberg Hohenberg und Roebel Um 1800 gehorten den von Kahlden auch die Mecklenburgischen Guter Babelitz und Gutendorf Tangrim wohl schon vor 1795 da am 30 Marz 1795 die Zwillingstochter Wilhelmine und Caroline von Hans Adam von Kahlden im Einschreibebuch des Klosters Dobbertin eingetragen wurden 1850 besassen sie auch Soykowo bei Inowrazlaw und breiteten sich von dort weiter nach Kurowice bei Warschau aus nbsp Wappen von J T Bagmihl 1843 nbsp Wappen von J T Bagmihl 1843Wappen BearbeitenDas Stammwappen zeigt in Silber einen roten Lowenkopf Auf dem Helm mit rot silbernen Helmdecken der Lowenkopf Die schwarze Linie der Familie fuhrte anstelle dessen einen schwarzen Lowenkopf im Schild Das Wappen der Kahlden von Normann zeigt im silbern eingefassten der Lange nach geteilten Schild rechts quer geteilt oben in Silber ein aufwachsender rechtssehender schwarzer Adler unten in Blau drei nebeneinanderstehende rote Rauten links in Silber ein vorwartssehender roter Lowenkopf Auf dem Schilde stehen zwei Helme Der rechte Helm tragt hinter zwei ins Andreaskreuz gelegten goldenen nach einigen Abbildungen silbernen Grabscheiten drei Pfauenfedern der linke einen vorwartssehenden roten Lowenkopf Die Helmdecken sind rechts und links rot und silbern Bekannte Familienmitglieder BearbeitenHenning Alexander von Kahlden 1713 1758 preussischer Generalmajor Balthasar Ernst Alexander Ferdinand Kahlden von Normann 1766 1821 preussischer Generalmajor August Paul von Kahlden 1823 1894 preussischer Generalmajor Clemens von Kahlden 1859 1903 Pathologie Professor in Freiburg im Breisgau Hans Heinrich von Kahlden 1874 1933 deutscher Offizier und Trager des Pour le Merite Militarorden Naema von Kahlden 1854 1927 deutsche Schriftstellerin Wolf von Kahlden 1901 1979 Brigadegeneral des Heeres der BundeswehrLiteratur BearbeitenJohann Samuel Ersch Allgemeine Encyclopadie der Wissenschaften und Kunste Leipzig 1882 Band 32 S 60 61 Gustav von Lehsten Der Adel Mecklenburgs seit dem landesgrundgesetzlichen Erbvergleiche 1755 1864 S 117 Ernst Heinrich Kneschke Die Wappen der deutschen freiherrlichen und adeligen Familien Leipzig 1855 Band 1 S 226 228 Ernst Heinrich Kneschke Neues allgemeines deutsches Adels Lexicon Leipzig 1863 Band 4 S 621 622 Leopold von Ledebur Adelslexikon der preussischen Monarchie Berlin 1854 Band 1 S 405 406 Julius Theodor Bagmihl Pommersches Wappenbuch Stettin 1846 Band 2 S 143 147 Leopold von Zedlitz Neukirch Neues preussisches Adelslexicon Leipzig 1837 Band 3 S 51 Otto Titan von Hefner Johann Siebmachers Grosses Wappenbuch Der Adel des Konigreichs Preussen Nurnberg 1587 Band 3 Ausgabe 1 S 189 190 Genealogisches Handbuch des Adels Band V Band 24 der Gesamtreihe Limburg Lahn 1960 S 117 150 StAG Genealogisches Handbuch des Adels Adelslexikon Band VI Band 91 der Gesamtreihe S 89 C A Starke Verlag Limburg Lahn 1987 ISSN 0435 2408Weblinks BearbeitenLiteratur uber Kahlden lt Familie gt in der Landesbibliographie MV Familie von Kahlden im Schlossarchiv Wildenfels Familie von Kahlden auf Adel der Altmark Schloss Krumke und seine Herren Wappen der Kahlen in Johann Siebmachers Wappenbuch von 1701 Band 3 Tafel 156Einzelnachweise Bearbeiten Robert Klempin Gustav Kratz Hrsg Matrikeln und Verzeichnisse der pommerschen Ritterschaft vom XIV bis in das XIX Jahrhundert Berlin 1863 S 306f Hauptstaatsarchiv Stuttgart Wurttembergische Gesandtschaft in St Petersburg 8 3 Kurierangelegenheiten Signatur E 72 Bu 194 Zweite Einwanderungswelle 1845 1859 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kahlden Adelsgeschlecht amp oldid 231273823