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Kuzova deutsch Wallisgrun ist ein Ortsteil der Gemeinde Cista Tschistay in Tschechien Er liegt sieben Kilometer nordostlich von Kralovice Kralowitz und gehort zum Okres Rakovnik KuzovaKuzova Tschechien BasisdatenStaat Tschechien TschechienRegion Stredocesky krajBezirk RakovnikGemeinde CistaFlache 115 1 haGeographische Lage 50 2 N 13 32 O 50 0377636 13 5291644 495 Koordinaten 50 2 16 N 13 31 45 OHohe 495 m n m Einwohner 28 2011 Postleitzahl 270 34Kfz Kennzeichen SVerkehrStrasse Nova Ves KuzovaDorfplatzKapelle auf dem Dorfplatz Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 3 Ortsgliederung 4 Sehenswurdigkeiten 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenDas Langsangerdorf Kuzova erstreckt sich an einem aus dem Novovesky les Neuwallisdorfer Hau kommenden namenlosen Zufluss zur Javornice der auf dem Dorfanger in zwei Teichen angestaut wird in der Rakovnicka pahorkatina Rakonitzer Hugelland Das Dorf liegt in waldreicher Gegend auf dem Gebiet des Naturparks Jesenicko Nordwestlich erhebt sich der Lhotsky vrch Welhotenberg 606 m n m Nachbarorte sind Smrk und Zdeslavsky Dvur Deslawener Hof im Norden Na Pile Zdeslav Deslawen und Krekovice Krekowitz im Nordosten V Lomu und Vsesulov Schlosselhof im Osten Pod Vrabikovem Cista und Zatisi im Sudosten Nad Mostem Valcha und V Lukach im Suden Strachovice Strachowitz und Vysoka Libyne Hochlibin im Sudwesten Zeleny Dul Gruntal im Westen sowie Lhota Welhoten und Nova Ves Neu Wallisdorf im Nordwesten Geschichte BearbeitenDie erste schriftliche Erwahnung des Dorfes Kuzova erfolgte im Jahre 1410 als Besitz der Burg Krakovec Wahrend der Hussitenkriege kam es bei Kuzova zu einem Gefecht zwischen dem Heer Jan Zizkas und den Truppen des westbohmischen Landfrieds bei denen das Dorf zerstort wurde Am 3 Juli 1437 verkaufte Johann Bechynek von Lazan zusammen mit der Burg Krakovec auch seine Besitzungen in Kuzova an den Hauptmann von Tabor Johann Bleh von Teschnitz Dessen Sohn verausserte die Guter 1443 an Johann Wek von Miletitz der sie noch im selben Jahre an Albrecht von Kolowrat auf Bezdiek weiterreichte Danach wurde das wuste Dorf nicht mehr erwahnt Zwischen 1695 und 1697 liess der Besitzer des Gutes Hoch Libin Albrecht Heinrich Kolowrat Krakovsky auf der Wustung Kuzova ein neues Dorf anlegen dem er den Namen Heinrichsdorf gab Jede der zehn Siedlerfamilien erhielt neun Strich Land Die neuen Siedler hatten ihre Robot auf dem Meierhof Grunthal abzuleisten Im Jahre 1700 verkaufte Albrecht Heinrich Kolowrat Krakovsky das Gut an den Kreishauptmann des Saazer Kreises Karl Maximilian Prichowsky von Prichowicz auf Libotschan Prichowsky liess 1722 bei Heinrichsdorf einen neuen Meierhof anlegen 1722 erbte Prichowskys Witwe Ludmila den Besitz 1728 ubernahmen ihre sechs Sohne das Gut Hoch Libin 1731 verausserten die Bruder das inzwischen uberschuldete Allodialgut Hoch Libin an Georg Olivier von Wallis auf Koleschowitz 1745 erbte dessen minderjahriger Sohn Stephan Olivier von Wallis den umfangreichen Gutsbesitz In der zweiten Halfte des 18 Jahrhunderts begann die verstarkte Ansiedlung von deutschen Siedlern und von Juden auf dem Gebiet der Grundherrschaft Stephan Olivier von Wallis liess 1779 den Meierhof Heinrichsdorf aufheben und grundete auf seinen Fluren das Dorf Neuwallisdorf Heinrichsdorf benannte er in Wallisdorf um Kurze Zeit spater wandelte sich der Ortsname in Wallisgrun In der Topographie des Konigreichs Bohmen von 1785 wurde Heinrichsdorfel auch Wallisgrun bzw Kusowa genannt ohne Angabe der Hauserzahl aufgefuhrt 2 Wallisgrun entwickelte sich zum religiosen Zentrum der Juden auf dem Gebiet des Allodialgutes Hoch Libin Die alte judische Begrabnisstatte auf dem Galgenberg bei Kozlan wurde 1783 als Friedhof der Judengemeinde wieder aufgenommen Der Bau der Synagoge erfolgte 1812 Da in Tschistay ausschliesslich in tschechischer Sprache unterrichtet wurde und die deutsche Schule in Chmeleschen nur die Kinder aus dem eigenen Pfarrsprengel aufnahm beschaftigte die Gemeinde einen eigenen Wanderlehrer der wochentlich in einem anderen Haus unterrichtete und dort zumeist auch verkostigt wurde Spater wurde ein festes Schulzimmer angemietet so dass die Zeit der Wanderschule beendet werden konnte Daneben unterhielt auch die judische Gemeinde eine eigene Schule Im Jahre 1832 erbte Stephans Sohn Rudolf Olivier Graf von Wallis den Besitz ihm folgte 1838 dessen Sohn Friedrich Olivier Graf von Wallis Im Jahre 1843 bestand das im Rakonitzer Kreis gelegene Dorf Wallisgrun bzw Kuzowa aus 35 Hausern mit deutschsprachigen 355 Einwohnern darunter 22 judische Familien Im Ort gab es ein Wirtshaus und eine Synagoge Pfarrort war Tschistay 3 Bis zur Mitte des 19 Jahrhunderts blieb Wallisgrun der Allodialherrschaft Hoch Libin untertanig Nach der Aufhebung der Patrimonialherrschaften bildete Wallisgrun Kuzova ab 1850 einen Ortsteil der Gemeinde Deslawen im Gerichtsbezirk Jechnitz Ab 1868 gehorte Wallisgrun zum Bezirk Podersam Im Jahre 1869 bestand das Dorf aus 37 Hausern und hatte 258 Einwohner Auf der Grundlage des neuen Volksschulgesetzes wurde 1872 die Schulgemeinde Neuwallisdorf gebildet die auch Smrk und Wallisgrun umfasste Der bisherige Wallisgruner Schulraum war dafur vollig unzureichend so dass die Schulgemeinde das Privathaus c p 39 in Wallisgrun aufkaufte und zur Schule umbaute Als 1881 der zweiklassige Unterricht aufgenommen wurde musste eine Klasse in einem angemieteten Raum unterrichtet werden Das am 4 Oktober 1885 eingeweihte Schulhaus entstand am nordwestlichen Ortsrand von Wallisgrun gehorte aber durch seine Konskriptionsnummer bereits zu Neuwallisdorf Zu den Baukosten steuerte der deutsche Schulverein 4900 Gulden bei ein Zuschuss des Landesausschusses von 1900 Gulden konnte durch das Engagement des Jechnitzer Politikers Wilhelm Pichler erlangt werden Den katholischen Religionsunterricht erteilte der Oberlehrer den mosaischen der Rabbiner 1885 loste sich Wallisgrun von Deslawen los und bildete einen Ortsteil der Gemeinde Neuwallisdorf beide Dorfer lagen nur 150 m entfernt Im Jahre 1900 hatte Wallisgrun 186 Einwohner 1910 waren es 148 Die Hauser reihten sich zu beiden Seiten des langgestreckten Angers mit der Kapelle und drei Teichen aneinander Die Landwirtschaft war wegen des rauen Klimas wenig ertragreich die meisten Bewohner gingen zum Haupterwerb in die Fremde Nach dem Ersten Weltkrieg zerfiel der Vielvolkerstaat Osterreich Ungarn Wallisgrun wurde 1918 Teil der neu gebildeten Tschechoslowakischen Republik Beim Zensus von 1921 lebten in den 35 Hausern von Wallisgrun 126 Personen davon 125 Deutsche und ein Tscheche 4 Der tschechische Ortsname wurde 1924 in Kuzova geandert 1930 lebten in den 33 Hausern von Wallisgrun 127 Personen Nach dem Munchner Abkommen wurde Wallisgrun im Oktober 1938 dem Deutschen Reich zugeschlagen und gehorte bis 1945 zum Landkreis Podersam Die judische Gemeinde wurde in der Zeit des Nationalsozialismus ausgeloscht Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges kam Kuzova zur wiedererrichteten Tschechoslowakei zuruck Nach der Aussiedlung der meisten deutschen Bewohner wurde das Dorf mit Tschechen wiederbesiedelt 1949 erfolgte die Umgliederung in den Okres Plasy 1950 lebten in den 30 Hausern von Kuzova nur noch 50 Personen Bei der Gebietsreform von 1960 erfolgte die Aufhebung des Okres Plasy Kuzova wurde Teil des Okres Rakovnik Am 1 Januar 1980 wurde Kuzova nach Cista eingemeindet Beim Zensus von 1991 lebten in den 26 Hausern von Kuzova 30 Personen 2011 hatte das Dorf 28 Einwohner und bestand aus 29 Wohnhausern Ortsgliederung BearbeitenDer Ortsteil Kuzova ist Teil des Katastralbezirkes Nova Ves u Rakovnika 5 Sehenswurdigkeiten BearbeitenKapelle auf dem Dorfanger Steinernes Kreuz am sudostlichen Ende des Dorfangers errichtet 1898 anlasslich des 50 Regierungsjubilaums Kaiser Franz Josephs I Gusseisernes Kreuz sudwestlich des Dorfes am Waldrand Richtung Strachovice Gedenkstein fur die Gefallenen des Ersten Weltkrieges an der Ortsgrenze mit Nova Ves Chaluppe Nr 12 mit Schnitzwerk aus dem Anfang des 20 Jahrhunderts im oberen Teil des Giebels Ehemalige Schule Ehemalige Synagoge heute Wochenendhaus c p 38 Zizkovy valy Zizka Walle Befestigungsanlage aus den Hussitenkriegen angelegt 1424 im Wald Novovesky les Neuwallisdorfer Hau sudwestlich des Dorfes Nach der Volksuberlieferung wurde sie den Schweden im Dreissigjahrigen Krieg zugeschrieben und deshalb als Schwedenschanze bezeichnet Linde im Tal der Javornice bei V Lomu BaumdenkmalLiteratur BearbeitenHistoricky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres Rakovnik Wenzel Rott Der politische Bezirk Podersam Gerichtsbezirke Podersam und Jechnitz eine Heimatskunde fur Schule und Haus Podersam 1902 S 776 779Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kuzova Cista Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Wallisgrun Heimatkreis Podersam JechnitzEinzelnachweise Bearbeiten Abecedni prehled sidelnich jednotek podle stavu uzemni struktury k 1 lednu 2021 Stredocesky kraj CSU Jaroslaus Schaller Topographie des Konigreichs Bohmen Erster Theil Rakonitzer Kreis Prag und Wien 1785 S 162 Johann Gottfried Sommer Das Konigreich Bohmen Band 13 Rakonitzer Kreis 1845 S 29 Chytiluv mistopis CSR 2 aktualisierte Ausgabe 1929 S 597 Kuttenplan Kurt Historicky lexikon obci Ceske republiky 1869 2011 Teil 3 Pocet obyvatel a domu podle kraju okresu obci casti obci a historickych osad lokalit Okres RakovnikOrtsteile von Cista Cista Krekovice Kuzova Lhota mit Zeleny Dul Nova Ves Smrk Strachovice Zdeslav Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kuzova amp oldid 224181948