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Karte mit allen Koordinaten OSM WikiMap Die Kunstlerkolonie Schreiberhau polnisch Kolonia artystow w Szklarskiej Porebie in Schreiberhau Landkreis Hirschberg Provinz Schlesien seit 1945 Szklarska Poreba in der Woiwodschaft Niederschlesien Polen ging aus dem Kreis der Intellektuellen um die Bruder Carl Hauptmann und Gerhart Hauptmann hervor die sich 1890 in Schreiberhau niedergelassen hatten Ihr Haus wurde zu einer Begegnungsstatte fur zahlreiche Schriftsteller und Maler Die eigentliche Kunstlerkolonie im Tal der sieben Hauser entstand um 1900 als sich zahlreiche Kunstler hier ansiedelten H Radzig Radzyk Der Kirchberg in Schreiberhau mit dem Reiftrager im Vordergrund das Tal der sieben Hauser Inhaltsverzeichnis 1 Geschichte 1 1 Ausstellungen der Kunstlervereinigung St Lukas 1 2 Nach 1945 2 Die Kunstlerkolonie 1900 bis 1944 2 1 Bewohner der ehemaligen Kunstlerkolonie Schreiberhau 2 2 Sagenhalle und Hendrich Haus 3 Rezeption 4 Mitglieder der Kunstlerkolonie und der Malergilde St Lukas 5 Literatur 6 Weblinks 7 EinzelnachweiseGeschichte BearbeitenDas Interesse der Kunstler am Riesengebirge hatte bereits in der Zeit des Klassizismus eingesetzt als Kunstler wie Christoph Nathe 1753 1806 und Sebastian Carl Christoph Reinhardt 1738 1827 ihre Ansichten in kolorierten Stichen vorlegten Unter den Malern des 19 Jahrhunderts waren insbesondere die Maler der Romantik Caspar David Friedrich 1774 1840 Carl Gustav Carus 1789 1869 Johan Christian Clausen Dahl 1788 1857 und Ludwig Richter 1803 1884 von der Landschaft fasziniert Die Riesengebirgs Ansichten der spatromantischen Landschaftsmaler Adelbert Wolfl 1823 1896 Albrecht Brauer 1830 1897 und Adolf Dressler 1833 1881 der ab 1867 als Freilichtmaler im Hirschberger Tal wirkte und als Begrunder der Schlesischen Landschaftsmalerei gilt sind meist im Stil einer Paysage intime gehalten 1 nbsp Ehemaliges Wohnhaus der Bruder Carl und Gerhart Hauptmann in SchreiberhauAm Ende des 19 Jahrhunderts entwickelte sich in Schreiberhau eine Kunstlerkolonie Im Jahr 1890 beschlossen die beiden Bruder Carl Hauptmann 1858 1921 und Gerhart Hauptmann 1862 1946 in Schreiberhau zu wohnen und wahlten ein altes Bauernhaus heute Museum Carl und Gerhart Hauptmann Haus im Ortsteil Tal der sieben Hauser poln Dolina Siedmiu Domow zum Ort ihrer kreativen Arbeit Das Haus der Hauptmanns zog viele Kunstler an darunter auch die Schriftsteller Wilhelm Bolsche 1861 1939 Bruno Wille 1860 1928 den Soziologen Werner Sombart 1863 1941 die Maler Hermann Hendrich 1854 1931 und Fritz Rumpf 1856 1927 und den Bildhauer Franz Metzner 1870 1919 Im Hause wohnten u a Otto Mueller 1874 1930 Max Wislicenus 1861 1957 und Fritz Erler 1868 1940 Professoren an der Koniglichen Kunst und Kunstgewerbeschule in Breslau sowie Paula Modersohn Becker 1876 1907 und Otto Modersohn 1885 1943 von der Kunstlerkolonie Worpswede Haufiger Gast war aber auch die Komponistin und Pianistin Anna Teichmuller 1861 1940 die zahlreiche Gedichte und Sonette Carl Hauptmanns vertonte Um 1900 liessen sich viele Maler und Schriftsteller sowie die Musikerin Anna Teichmuller in Mittel Schreiberhau im Tal der sieben Hauser nieder und das Haus der Hauptmann Bruder wurde zum Treffpunkt und zur Begegnungsstatte dieser ortlichen Kunstlerkolonie Sie einte vor allem die Liebe zur Natur zu den Bergen und Landschaften und zum Landleben im Riesengebirge Bei den in Schreiberhau und Umgebung ansassigen Kunstlern war in ihren Werken kein einheitlicher Stil erkennbar sie betonten ihre kunstlerische Freiheit zwischen Jugendstil und Expressionismus Neoromantik und Heimatkunst Die Kunstlerkolonie wurde erstmals im Schreiberhauer Wochenblatt vom 8 August 1906 erwahnt obwohl sie damals schon einige Jahre existierte Nachdem Gerhart Hauptmann 1901 Schreiberhau verlassen und sein Haus Wiesenstein im benachbarten Agnetendorf bezogen hatte blieb Carl Hauptmann der Mittelpunkt der Kunstlerkolonie nbsp Die Lukasmuhle Grundungsort er Kunstlervereinigung St Lukas nbsp Georg Wichmann Blick zum Reiftrager 1923 nbsp Hans Emil Oberlander Reiftrager 1925 Nach dem Ersten Weltkrieg hatten sich die Landschaftsmaler Alfred Nickisch 1872 1948 Hans Emil Oberlander 1885 1944 Georg Wichmann 1876 1944 Paul Aust 1866 1934 Franz von Jackowski 1885 1974 und der Glasdesigner Alexander Pfohl 1894 1968 dauerhaft in Schreiberhau und Umgebung niedergelassen Zusammen mit den Malern Arnold Busch 1876 1951 Arthur Wasner 1887 1939 Hans Zimbal 1889 1961 Fritz Rumpf 1856 1927 und Werner Fechner 1892 1973 und dem Bildhauer Cirillo Dell Antonio 1876 1971 grundeten diese im Sommer 1922 die Kunstlervereinigung St Lukas in Schreiberhau Angeregt wurde die Bildung dieses Vereins in dem 14 Maler und 2 Bildhauer Mitglied waren durch den erblindeten Kunstler Hanns Fechner 1860 1931 Zunachst planten die Kunstler in der ehemaligen Sagemuhle die in Lukasmuhle 2 umbenannt wurde heute Restaurant Zlota Jama ul 1 Maja 16 nbsp 50 82558 15 52483 eine Art Bruderschaft bzw kunstlerische Kommune zu grunden Sie waren von der Riesengebirgslandschaft verzaubert und wollten zusammen leben und gemeinsam ihre Werke schaffen und ausstellen Diese Idee konnte aber auf Grund finanzieller Probleme und der hohen Nachkriegsinflation nicht umgesetzt werden Die Kunstler der Vereinigung bildender Kunstler St Lukas A Nickisch F Jackowski C del Antonio und W Oltmanns zeigt ein Foto aus den 1920er Jahren 3 Ziel des Vereins war die Pflege der einheimischen schlesischen Volkskunst und die Unterstutzung von Kunstlern die im Riesengebirge tatig waren 4 Der Maler Hermann Radzig Radzyk 1879 um 1945 hat in den 1920er Jahren ebenfalls Bilder in Schreiberhau gemalt vermutlich gehorte er zeitweilig auch zur Kunstlervereinigung Im Jahr 1935 wurde den herausragendsten Mitgliedern der Kunstlerkolonie Hermann Stehr 1864 1940 Wilhelm Bolsche und Hermann Hendrich von der Gemeindeverwaltung der Titel Ehrenburger von Schreiberhau verliehen Einige ortliche Strassen wurden nach den Kunstlern Carl Hauptmann jetzt ul Obroncow Pokoju Wilhelm Bolsche jetzt ul Siedmiorki jetzt ul Wlastimil Hofman Hermann Hendrich jetzt ul Muzealna Hanns Fechner jetzt ul Dolna und Hermann Stehr jetzt ul 1 Maja benannt Nach Wilhelm Bolsche wurde die Touristenstrasse Stara Droga im Ortsteil Marienthal Marysin benannt Das Andenken an die in Schreiberhau wohnenden Kunstler insbesondere an die Grunder der Kunstlerkolonie Hanns Fechner und Carl Hauptmann wurde besonders gepflegt Der Lebensunterhalt war fur die Kunstler nicht einfach oft mussten sie nach zusatzlichen Einnahmequellen suchen lebten auf Kredit und litten unter Armut insbesondere wahrend der Hyperinflation 1923 und in der Wirtschaftskrise Anfang der 1930er Jahre Das kunstlerische Milieu von Schreiberhau war weltanschaulich und ideologisch nicht einheitlich Die Kunstler waren durch erhebliche politische Meinungsunterschiede gespalten Einige von ihnen wie H Stehr A Ressel und zeitweise auch W Bolsche waren Anhanger des Nationalsozialismus wahrend andere wie W Fechner W Oltmanns M Uhlig und H v Hulsen diese Ideologie ablehnten Letztere waren vom Verbot offentlicher Gemaldeausstellungen durch das NS Regime betroffen Die Vereinigung bildender Kunstler St Lukas bestand in Schreiberhau bis zum Jahr 1944 5 Ausstellungen der Kunstlervereinigung St Lukas Bearbeiten Die erste Ausstellung der Kunstlervereinigung St Lukas fand bereits im Oktober 1922 in der Lukasmuhle statt aber unter schlechten raumlichen Bedingungen Gezeigt wurden Arbeiten von Paul Aust Hans Oberlander Alfred Nickisch Georg Wichmann Franz von Jackowski Hanns Fechner und Cirillo Dell Antonio Die Ausstellung stand im Zeichen des Impressionismus in der Berglandschafts Malerei und bezog sich vor allem auf die Tradition der Breslauer Landschaftsschule von Carl Ernst Morgenstern In spateren Jahren kamen unter anderem Herbert Martin Hubner 1902 1991 Friedrich Iwan 1889 1967 Artur Ressel 1896 1966 und Michael Uhlig hinzu Die weiteren Ausstellungen fanden alle in der Lukasmuhle statt Lediglich die Ausstellung im Jahr 1931 wurde in einem helleren und grosseren Saal im heute nicht mehr existierenden Hotel Zum Zackenfall in der ul Franciszkanska nbsp 50 82793 15 52401 durchgefuhrt Die letzte Ausstellung der Kunstlervereinigung fand 1932 zum 10 Jahrestag der Grundung mit Werken von Alfred Nickisch statt 5 Nach 1945 Bearbeiten Nach dem Kriegsende 1945 wurden die deutschen Kunstler und Schriftsteller soweit sie nicht schon vorher geflohen waren aus Schreiberhau vertrieben Damit war die Kunstlerkolonie Schreiberhau zu Ende und es kamen neue Bewohner ins Tal Von 1947 bis 1970 lebte der polnische Maler Wlastimil Hofman 1881 1970 hier in Szklarska Poreba Nach der Politischen Wende von 1989 wurde das Carl und Gerhart Hauptmann Haus Dom Carla i Gerharta Hauptmannow zu einem offentlichen Museum umgebaut Es ist eine Zweigstelle des Muzeum Karkonoskie in Jelenia Gora Hirschberg Die Kunstlerkolonie 1900 bis 1944 Bearbeiten nbsp Carl Ernst Morgenstern Schneegruben und Veilchenspitze 1910 in Schreiberhau entstanden nbsp Paul Aust Die Schneekoppe vom Grossen TeichZur alteren Gruppe von Landschaftsmalern die noch vor dem Ersten Weltkrieg nach Schreiberhau gekommen war gehorte Carl Ernst Morgenstern 1847 1928 der sich der der Freilichtmalerei verschrieben hatte Er ist insbesondere durch seine Kunstlerpostkarten bekannt geworden Viele der spateren Schreiberhauer Maler waren seine Schuler Zu diesem Kreis gehorten auch Alfred Nickisch Georg Wichmann und Franz von Jackowski Die Bilder von Hans Oberlander markieren den Ubergang zum Expressionismus Zu den jungeren Schreiberhauer Kunstlern gehoren die Maler Herbert Martin Hubner 1902 1991 und Willi Oltmanns 1905 1979 die unter dem Eindruck von Ernst Ludwig Kirchner und Otto Mueller standen Der Bauhausschuler Werner Fechner war nach dem Tod seines Vaters Hanns Fechner 1931 nach Schreiberhau gekommen sein Vorbild war Lyonel Feininger Michael Uhlig 1896 1966 naherte sich der abstrakten Malerei an wahrend Alexander Pfohl das Dekorative betonte Mehr zum Surrealismus neigte der Maler Arthur Ressel 1896 1966 Der Graphiker Erich Fuchs 1890 1983 der Maler Paul Aust 1866 1934 und der Bildhauer Cirillo Dell Antonio von der Holzschnitzschule Bad Warmbrunn gehorten ebenfalls zur Kunstlerkolonie Der Expressionist Otto Mueller war auch bei Gerhart Hauptmann im Haus Wiesenstein in Agnetendorf zu Gast Der Zusammenhalt der ansassigen 14 Maler und zwei Bildhauer wurde durch den erblindeten Kunstler Hanns Fechner hergestellt der 1922 die Grundung der Vereinigung bildender Kunstler St Lukas initiiert hatte Hauptmann und sein Kreis hatte auf die Kunstler in Schreiberhau einen starken Einfluss so z B auf Hermann Hendrich und seinen Rubezahl Wotan Zyklus in der Sagenhalle der die jungere Generation aber damit nicht mehr beeindrucken konnte 6 Bewohner der ehemaligen Kunstlerkolonie Schreiberhau Bearbeiten Oberhalb des Tals der Sieben Hauser in der Nahe des Carl und Gerhart Hauptmann Hauses ul 11 Listopada 23 nbsp 50 83928 15 52994 und des Bahnhofs Mittel Schreiberhau jetzt ul Muzealna entstanden am Anfang des 20 Jahrhunderts zahlreiche Villen die als Sommerhauser von Personlichkeiten des kulturellen und wissenschaftlichen Lebens Hermann Hendrich Werner Sombart Alfred Koeppen Bruno Wille Felix Deutsch oder Georg Reicke genutzt wurden Eine zeitgenossische Beschreibung der Kunstlerkolonie liegt von Hannah Fechner 1865 1934 vor Darin sind auch zahlreiche Holz Skulpturen der Kunstler abgebildet die der Holzbildhauer Cirillo Dell Antonio geschaffen hat 7 Der Maler Hermann Hendrich lebte von Mai bis Oktober in dem 1899 vom Architekten Paul Engler 1875 1954 entworfenen Sommerhaus Am Bahnhof jetzt ul Muzealna 5 Der Arzt und Schriftsteller Wilhelm Bolsche siedelte 1918 dauerhaft nach Schreiberhau uber wo er viele Jahre in der Villa Carmen in Ober Schreiberhau Um 1930 zog er dann ins Hendrich Haus und in den spaten 1930er Jahren wohnte er in der sog Turmvilla in der Winklerstrasse 736 8 jetzt ul 1 Maja 33 nbsp 50 82374 15 52908 Bruno Wille lebte ebenfalls im Hendrich Haus ul Muzealna 5 heute Haus Radosc Unmittelbar daneben hatte Hermann Hendrich unter konzeptioneller Beteiligung von Bruno Wille 1904 seine Sagenhalle poln Hala Basni errichten lassen eine holzerne Ausstellungshalle mit acht Monumentalgemalden zur Legende vom Berggeist Rubezahl nbsp Haus Dr Koeppen in SchreiberhauDer Kunsthistoriker Alfred Koeppen 1869 1940 wohnte im 1907 nach einem Entwurf von Bruno Mohring 1863 1929 erbauten Haus Am Bahnhof jetzt ul Muzealna 2 nbsp 50 83618 15 54152 In der Villa Haus im Felderbusch mit grossem Park Am Bahnhof jetzt ul Muzealna 3 jetzt Villa Polny krzew nbsp 50 83777 15 54373 aus dem Jahr 1909 die Martha Hauptmann geb Thienemann 1862 1939 der ersten Frau von Carl Hauptmann gehort hatte trafen sich lokale Kunstler und Schriftsteller zum Donnerstagstee Im Fachwerkhaus 1907 Am Bahnhof jetzt ul Muzealna 7 nbsp 50 83728 15 54204 wohnte Georg Reicke 1863 1923 ein ehemaliger Burgermeister von Berlin Gleich gegenuber in der Villa ul M Kopernika wohnte Felix Deutsch 1858 1928 ein Mitbegrunder und damaliger Vorstand des AEG Konzerns Ab 1917 wohnte Alfred Nickisch mit seiner Familie in einem Landhaus in Schreiberhau ul H Kollataja 14 nbsp 50 82714 15 54408 9 Der Schriftsteller John Henry Mackay 1864 1933 wohnte im Landhaus jetzt Haus Wolnosc ul W Hofmana 17 nbsp 50 83459 15 53498 das ab 1925 vom Schriftsteller Hans von Hulsen 1890 1968 bewohnt wurde Der Schriftsteller Hermann Stehr wohnte in Schreiberhau im Faberhaus und ab 1927 in der Villa ul B Prusa 4 nbsp 50 82578 15 52584 in der Nahe der Lukasmuhle Der Okonom Werner Sombart der sich auch mit Literatur und Malerei beschaftigte wohnte ab 1909 in der Villa ul Bukowy Gaj 2 Auch die Malerin und Kunstweberin Wanda Bibrowicz 1878 1954 hat von 1911 bis 1919 in Schreiberhau gewohnt und dort die Schlesische Werkstatte fur Kunstweberei betrieben 10 11 Der Maler Georg Wichmann wohnte im OT Marienthal in der Nahe der Lukasmuhle nach 1945 ul Paderewskiego 5 nbsp 50 82509 15 52349 Franz von Jackowski wohnte ab 1920 in Schreiberhau im Friedrichsweg 22 jetzt ul Turystyczna 22 nbsp 50 81982 15 51798 Die Kunstliebhaber und Sammler Johann Guthmann 1876 1955 und Johannes Zimmermann 1875 1947 lebten ab 1921 in der monumentalen Villa am Ober Weg jetzt ul Gorna 4 nbsp 50 84171 15 52409 jetzt Haus Zakret ehem mit Wetterfahne von Max Slevogt Der spater erblindete Maler Hanns Fechner wohnte im Landhaus genannt Haus Hegal Fechner Weg jetzt ul Dolna 11 nbsp 50 84052 15 52692 Er war der Grunder des Schlesischen Bundes fur Heimatspiele und des Festivals Johanniswoche Seine Frau Hannah Fechner geb Riehm wirkte ursprunglich in einer katholischen Missionsstation in Indien Ihr Sohn der Maler Werner Fechner liess um 1924 auf dem benachbarten Grundstuck am Fechner Weg jetzt ul Dolna 13 nbsp 50 84115 15 52672 ein modernes Haus im Bauhausstil errichten Der Bildhauer Franz Metzner 1870 1919 wohnte im Bauernhaus am Ober Weg jetzt ul Gorna 10 nbsp 50 84291 15 53181 Um 1900 liess sich der Antiquar Olly Oltmanns um 1900 ein Haus am Fechner Weg jetzt ul Dolna 7 nbsp 50 84032 15 52589 erbauen Dessen Bruder der Maler Willi Oltmanns lebte ab 1930 im Haus ul 11 Listopada 8 nbsp 50 8367 15 53039 Oberhalb im Haus ul 11 Listopada 21 nbsp 50 83807 15 52908 wohnte der Arzt Paul Ripke der Freund und Hausarzt der Familie von Carl Hauptmann Der Maler und Grafiker Friedrich Iwan lebte von 1924 bis 1946 in Hirschberg im OT Cunnersdorf in der Goethestrasse 3 jetzt ul Zeromskiego 3 nbsp 50 89253 15 72444 Die Kunstler und Schriftsteller der Kunstlerkolonie Carl Hauptmann und seine geschiedene Frau Martha Hauptmann Wilhelm Bolsche und seine Ehefrau Johanna Bolsche Hanns Fechner und seine Ehefrau Hannah Fechner Georg Wichmann und Hans Oberlander wurden auf dem evangelischen Friedhof in Nieder Schreiberhau beigesetzt 12 Sagenhalle und Hendrich Haus Bearbeiten nbsp Das ehem Hendrich Haus in Mittelschreiberhau ul Muzealna 5 nbsp Die ehem Sagenhalle in Mittelschreiberhau ul Muzealna nbsp Gemalde Der schlafende Riese Kleiner Teich aus der SagenhalleHermann Hendrich hatte sein Wohnhaus das sogenannte Hendrich Haus in der Strasse An Bahnhof jetzt ul Muzealna 5 nbsp 50 83626 15 54201 erbauen lassen im sogenannten Nordischen Riesengebirgs Jugendstil Gleich daneben hat Hendrich unter konzeptioneller Beteiligung von Bruno Wille 1902 03 eine holzerne Ausstellungshalle errichtet die sogenannte Sagenhalle poln Hala Basni nbsp 50 83632 15 54244 nach einem Entwurf von Paul Engler 1875 Im sogenannten Marchensaal wurden acht Monumentalgemalde von Hendrich zur Legende vom Berggeist Rubezahl prasentiert den der Kunstler als Personifizierung der Naturgewalten verstand 1 Rubezahls Garten 2 Die Fruhlingsgottin 3 Die Riesenburg oder Rubezahls Schloss 4 Der Wolkenschatten oder Hohes Rad Wielki Szyszak 5 Der Donnergott oder Schneegruben Sniezne Kotly 6 Der schlafende Riese oder Kleiner Teich Maly Staw 7 Die Nebelfrauen oder Zackelfall Wodospad Kamienczyk und 8 Der Wolkenwanderer oder Gebirgskamm Gorska gran Der Marchensaal war auch ein Treffpunkt der ortlichen Kunstlerkolonie und zur Prasentation ihrer Werke Im Vorraum der Halle befand sich eine uberlebensgrosse Rubezahl Holzskulptur die von Hugo Schuchardt nach einem Gemalde von Moritz von Schwind 1804 1871 gestaltet worden war Nach 1947 wurde die Sagenhalle einschl der Rubezahl Gemalde zerstort weil die neuen Bewohner kein Interesse an diesen deutschen Legenden hatte Am Anfang der 1950er Jahre wurden die Sammlungen des Museums das seit 1936 im ehemaligen Haus von Carl und Gerhart Hauptmann in Mittel Scheiberhau untergebracht war ausgelagert Um 1970 wurde auf dem Platz der ehemaligen Sagenhalle ein Schulungs und Freizeitzentrum der Breslauer Universitat das Haus Radosc erbaut Das Archiv des Naturkunde und Geologie Museums des Riesen und Isergebirges das Wilhelm Bolsche eingerichtet hatte befindet sich jetzt in der Handschriftenabteilung der Universitatsbibliothek Breslau 13 14 15 Rezeption BearbeitenDas Wirken der Kunstlerkolonie Schreiberhau war nach 1945 so gut wie vergessen Mit der Grundung des Carl und Gerhart Hauptmann Hauses wird seit 1995 im polnischen Szklarska Poreba an die deutsche Kunstlerkolonie erinnert Der Museums Forschungs und Publikationstatigkeit des polnischen Kunsthistorikers Dr Przemyslaw Wiater 1958 2020 ist es namentlich zu verdanken dass das kulturelle Erbe der Kunstlerkolonie Schreiberhau vor Ort wieder mehr ins Bewusstsein ruckte Erst in neuerer Zeit wurde auch in Deutschland durch Ausstellungen an die Kunstlerkolonie wieder erinnert So veranstaltete die Gemaldegalerie Dachau von November 2008 bis Marz 2009 eine Ausstellung von Bildern der ehemaligen Kunstlerkolonie Schreiberhau im Riesengebirge Die Ausstellung zeigte uber funfzig Werke der Malerei sowie Grafiken und Skulpturen In der Mitte des Raumes wurden in Vitrinen die Erstausgaben der literarischen Werke von Carl und Gerhart Hauptmann gezeigt und damit auf die Verbindung der Bildenden Kunstler mit den Schriftstellern verwiesen Gezeigt wurden auch Arbeiten von mit der Kunstlerkolonie Schreiberhau verbundenen Kunstlern Bilder von Max Wislicenus und Wandteppiche seiner Frau Wanda Bibrowicz ausserdem Werke von den Pionieren der Landschaftsmalerei im Riesengebirge Carl Ernst Morgenstern und Adolf Dressler sowie dessen Schulerin Gertrud Staats 1859 1838 1 Eine weitere Ausstellung fand im Jahr 2011 unter dem Titel Das Riesegebirge in der Malerei im Haus Schlesien in Konigswinter statt Gezeigt wurden Werke von Adolf Dressler seinem Schuler Georg Muller Breslau 1856 1911 Carl Ernst Morgenstern Alfred Nickisch Hans Oberlander und Franz von Jackowski In der Ausstellung Zauroczeni Karkonoszami Malarstwo pejzazowe do 1945 roku Begeistert vom Riesengebirge Landschaftsmalerei bis 1945 die im Jahr 2020 im Riesengebirgsmuseum Hirschberg stattfand wurden etwa 90 Kunstwerke aus dem Fundus dieses Museums gezeigt Zahlreich vertreten waren dabei die bekanntesten Mitglieder der Vereinigung bildender Kunstler St Lukas in Schreiberhau 16 Die Ausstellung Inspiration Riesengebirge uber Landschaftsmalerei fand 2021 22 im Schlesischen Museum Gorlitz statt 17 Mitglieder der Kunstlerkolonie und der Malergilde St Lukas BearbeitenZur Kunstlerkolonie werden folgende Personen gezahlt Carl und Gerhart Hauptmann Wilhelm Bolsche Bruno Wille Hanns und Hannah Fechner Anna Teichmuller John Henry Mackays Georg Wichmann Alfred Koeppen Werner Sombart Hans von Hulsen Bernhard und Alfred Wilm Paul Aust Friedrich Iwan Erich Fuchs Franz Metzner Willi Oltmanns Alfred Nickisch Werner Knips Hasse Georg und Sabine Reicke Felix und Lili Deutsch die Schriftstellerin Ruth Storm 1905 1993 und Hermann Hendrich 18 Im Jahr 1922 wurde auf Anregung von Hanns Fechner die Vereinigung bildender Kunstler St Lukas in Schreiberhau gegrundet Zu den Grundungsmitgliedern zahlten Architekt Franz E Schumann und die Maler Paul Aust Arnold Busch Alfred Nikisch Werner Fechner Franz von Jackowski Hans Emil Oberlander Herman van Rietschoten 1883 1962 Ludwig Schmidbauer 1890 1974 Sidonie Springer 1878 1937 Arthur Wasner und der Glaskunstler Alexander Pfohl 19 Spater kamen noch Herbert Martin Hubner 1902 1991 Friedrich Iwan 1889 1967 Arthur Ressel 1896 1966 Michael Uhlig 1896 1966 Hans Zimbal und die Bildhauer Cirillo Dell Antonio und Oskar Wache 1892 1980 hinzu so dass die Kunstlergilde aus 12 bis 14 Malern und zwei Bildhauern bestand Als Ehrenmitglieder wurden Gerhart Hauptmann und Hermann Stehr aufgenommen 20 Anmerkung VbK StL Mitglied in der Vereinigung bildender Kunstler St Lukas Paul Aust VbK StL ab 1922 Helmut Benna Bildhauer Wanda Bibrowicz Wilhelm Bolsche Arnold Busch VbK StL ab 1922 Cirillo Dell Antonio VbK StL Hanns Fechner VbK StL ab 1922 Werner Fechner VbK StL ab 1922 Erich Fuchs VbK StL Carl Hauptmann Gerhart Hauptmann Hermann Hendrich Herbert Martin Hubner VbK StL 6 Hans von Hulsen VbK StL ab 1925 Friedrich Iwan VbK StL ab 1924 Franz von Jackowski VbK StL ab 1922 Alfred Koeppen 1869 1926 John Henry Mackay Franz Metzner Carl Ernst Morgenstern Alfred Nickisch VbK StL ab 1922 Hans Emil Oberlander VbK StL ab 1922 Willi Oltmanns VbK StL ab 1922 Alexander Pfohl VbK StL ab 1922 Arthur Ressel VbK StL Hermann van Rietschoten VbK StL ab 1922 21 Fritz Rumpf VbK StL Ludwig Schmidbauer VbK StL ab 1922 Sidonie Springer VbK StL ab 1922 Hermann Stehr Ruth Storm 22 Anna Teichmuller Michael Uhlig VbK StL 6 Oskar Wache VbK StL Arthur Wasner VbK StL ab 1922 Paul Weimann Georg Wichmann VbK StL ab 1922 Bruno Wille Hans Zimbal VbK StL nbsp Carl Hauptmann nbsp Gerhart Hauptmann nbsp Paul Aust nbsp Wanda Bibrowicz nbsp Wilhelm Bolsche nbsp Hanns Fechner nbsp Erich Fuchs nbsp Hermann Hendrich nbsp Friedrich Iwan nbsp Franz Metzner nbsp Hans Emil Oberlander nbsp Arthur Ressel nbsp Fritz Rumpf nbsp Georg Reicke nbsp Hermann Stehr nbsp Paul Weimann nbsp Bruno Wille nbsp Ruth StormLiteratur BearbeitenGunther Grundmann Schreiberhau im Riesengebirge In Gerhard Wietek Deutsche Kunstlerkolonien und Kunstlerorte Verlag Karl Thiemig Munchen 1976 ISBN 3 521 04061 5 S 136 141 Przemyslaw Wiater Stowarzyszenie Artystow sw Lukasza w Schreiberhau Die Kunstlervereinigung St Lukas in Schreiberhau poln Kazimierz Dolny 2006 Bozena Danielska Hrsg Die Kunstler in Schreiberhau Die Geschichte der Kunstlerkolonien im 19 20 Jahrhundert Museum Karkonoskie Jelenia Gora 2007 ISBN 978 83 87732 62 2 113 S Elisabeth Boser Ursula Katharina Nauderer Jutta Mannes Das Riesengebirge Die Kunstlerkolonie Schreiberhau Rubezahl der Berggeist des Riesengebirges Ausstellungskatalog Dachau 2008 ISBN 978 3 930941 59 9 119 S Przemyslaw Wiater 1958 2020 Zauroczeni Karkonoszami Stowarzyszenie Artystow sw Lukasza w Szklarskiej Porebie Gornej Bezaubert vom Riesengebirge Kunstlervereinigung St Lukas in Oberschreiberhau Jelenia Gora Ad Rem 2020 Weblinks Bearbeiten nbsp Commons Kunstlerkolonie Schreiberhau Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien nbsp Commons Riesengebirge in art Sammlung von Bildern Videos und Audiodateien Anna Jezierska Das Riesengebirge Die Kunstlerkolonie Schreiberhau Ausstellung der Gemaldegalerie Dachau 2008 09 poln abgerufen am 12 Mai 2023 Rengha Rodewill Kunstlerkolonie Schreiberhau Riesengebirge in Schlesien 1890 1945 erscheint 2025 abgerufen am 12 Mai 2023 Dr Przemyslaw Wiater Wikipediaeintrag poln abgerufen am 3 August 2023 Einzelnachweise Bearbeiten a b Anna Jezierska Das Riesengebirge Die Kunstlerkolonie Schreiberhau Ausstellung der Gemaldegalerie Dachau 2008 09 In Bd 11 Nr 1 2009 Quart The Quarterly of the Institute of Art History at the University of Wroclaw S 93 98 poln abgerufen am 12 Mai 2023 Przemyslaw Wiater Die St Lukas Muhle in Szklarska Poreba Schreiberhau abgerufen am 12 Mai 2023 Przemyslaw Wiater Malarze ze mlyna 4 aus Glos Szklarskiej Poreby Mai 2019 poln abgerufen am 5 Juni 2023 Przemyslaw Wiater Mlyn sw Lukasza w Szklarskiej Porebie Lukasmuhle in Schreiberhau poln abgerufen am 10 Juni 2023 a b Przemyslaw Wiater Kolonia artystyczna w Szklarskiej Porebie do 1945 r Kunstlerkolonie Schreiberhau poln abgerufen am 12 Mai 2023 a b c Kettererkunst Kunstlerkolonie Schreiberhau abgerufen am 12 Mai 2023 Hannah Fechner Schreiberhau als Kultstatte 1933 Forderverein des Malers Hermann Hendrich e V abgerufen am 12 Mai 2023 laut Adressbuch 1937 von Schreiberhau Przemyslaw Wiater Malarze ze mlyna 3 Alfred Nickisch aus Glos Szklarskiej Poreby 25 Februar 2019 poln abgerufen am 7 Juni 2023 Przemyslaw Wiater Dawna kolonia artystow Ehemalige Kunstlerkolonie poln abgerufen am 12 Mai 2023 Przemyslaw Wiater Zarys dziejow dawnej kolonii artystow i uczonych Geschichte der ehemaligen Kolonie der Kunstler und Wissenschaftler poln abgerufen am 12 Mai 2023 Przemyslaw Wiater Der ehemalige evangelische Friedhof von Nieder Schreiberhau Szklarska Poreba In Grabstellenbuch von Nieder Schreiberhau 2017 abgerufen am 12 Mai 2023 Die Sagenhalle Forderverein des Malers Hermann Hendrich e V abgerufen am 12 Mai 2023 Hala Basni i dom Hendricha w Szklarskiej Porebie Die Sagenhalle und das Hendrich Haus in Schreiberhau poln abgerufen am 12 Mai 2023 Marta Mackowiak Hermann Hendrich i Hala Legend w Szklarskiej Porebie Hermann Hendrich und die Sagenhalle in Schreiberhau mit zahlreichen Bildern poln abgerufen am 12 Mai 2023 Michalina Cieslicki Kunstausstellung Begeistert vom Riesengebirge Landschaftsmalerei bis 1945 abgerufen am 5 Juni 2023 Inspiration Riesengebirge Zur Entwicklung einer Kunstlerlandschaft im 19 und 20 Jahrhundert abgerufen am 5 Juni 2023 Die Schreiberhauer Kunstlerkolonie Forderverein des Malers Hermann Hendrich e V abgerufen am 12 Mai 2023 Ullrich Junker Dr Paul Aust Landschaftsmaler Radierer Dichter Musiker und Schriftsteller Doktor der Naturwissenschaften in VSK Schlesien Dezember 2020 Nr 65 S 47 52 abgerufen am 9 Juni 2023 Przemyslaw Wiater Gerhart Hauptmann a kolonia artystow w Szklarskiej Porebie Gerhart Hauptmann und die Kunstlerkolonie Schreiberhau in Rocznik Jeleniogorski Towarzystwo Przyjaciol Jeleniej Gory 2011 t XLIII PL ISSN 0080 3480 S 61 66 poln abgerufen am 9 Juni 2023 artnet Hermann van Rietschoten abgerufen am 12 Mai 2023 Kulturstiftung Ruth Storm abgerufen am 9 Juni 2023 Normdaten Korperschaft Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Kunstlerkolonie Schreiberhau amp oldid 236357364