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Szklarska Poreba ˈʃklarska pɔˈrɛmba deutsch Schreiberhau ist eine Stadt im Powiat Jeleniogorski in der Woiwodschaft Niederschlesien in Polen Neben Karpacz Krummhubel ist sie der zweite bedeutende polnische Ort im Riesengebirge und ein Zentrum des Tourismus Die Stadt gehort zur Euroregion Neisse Szklarska PorebaSzklarska Poreba Polen Szklarska PorebaBasisdatenStaat PolenWoiwodschaft NiederschlesienPowiat Jelenia GoraFlache 75 42 km Geographische Lage 50 50 N 15 32 O 50 8275 15 5275 Koordinaten 50 49 39 N 15 31 39 OHohe 440 886 m n p m Einwohner 6653 31 Dez 2020 1 Postleitzahl 58 580Telefonvorwahl 48 75Kfz Kennzeichen DJEWirtschaft und VerkehrStrasse E 65 Jelenia Gora PragEisenbahn Jelenia Gora Szklarska Poreba KorenovNachster int Flughafen BreslauGminaGminatyp StadtgemeindeEinwohner 6653 31 Dez 2020 1 Gemeindenummer GUS 0206041Verwaltung Stand 2007 Burgermeister Arkadiusz WichniakAdresse ul Buczka 2 58 580 Szklarska PorebaWebprasenz www szklarskaporeba pl Inhaltsverzeichnis 1 Geographie 2 Geschichte 2 1 Glasindustrie 3 Sehenswurdigkeiten 4 Sport 5 Personlichkeiten 5 1 Tochter und Sohne der Stadt 5 2 Weitere mit dem Ort verbundene Personen 6 Partnerstadte 7 Literatur 8 Weblinks 9 EinzelnachweiseGeographie BearbeitenSzklarska Poreba ist 20 Kilometer lang und neun Kilometer breit Es liegt zwischen dem Nordhang des Riesengebirges und den ostlichen Auslaufern des Isergebirges Der hochste Berg der Stadt ist die 1 362 m hohe Szrenica Reiftrager Der sudwestliche Stadtteil Jakuszyce Jakobsthal liegt am Neuweltpass polnisch Przelecz Szklarska in 886 m Hohe Einen Kilometer sudlich der Passhohe befindet sich der Grenzubergang zwischen Polen und Tschechien an der Europastrasse 65 die vom Ostseehafen Stettin nach Prag verlauft Die fruher als Zackenbahn bezeichnete Bahnlinie die von Jelenia Gora kommt hat mehrere Halte in Szklarska Poreba Nach jahrzehntelanger Unterbrechung fahrt diese seit 2010 wieder bis ins tschechische Tanvald Tannwald Geschichte Bearbeiten nbsp Schreiberhau um 1900 nbsp Szklarska Poreba Gorna Oberschreiberhau das ZentrumSchreiberhau dessen Ortsname sich auf die mittelalterliche Rodung bezieht wurde erstmals 1366 als Schribirshau erwahnt und 1372 als Schreibershow bezeichnet Es gehorte zum Herzogtum Schweidnitz Jauer das 1368 an die Krone Bohmen gelangte Vom Mittelalter bis 1945 befand sich der gesamte schlesische Teil des Riesengebirges wie auch des Isergebirges im Besitz der Grafen Schaffgotsch 1545 bemuhten sich diese denen auch Schreiberhau gehorte vergeblich um die Ernennung zu einer Bergstadt In der zweiten Halfte des 16 Jahrhunderts kamen zahlreiche Einwanderer aus Bohmen wo sie wegen ihres evangelischen Glaubens verfolgt wurden Exulanten Nach dem Ersten Schlesischen Krieg fiel Schreiberhau 1742 zusammen mit Schlesien an Preussen Nach der Neugliederung Preussens gehorte es seit 1815 zur Provinz Schlesien und war zwischen 1816 und 1945 dem Landkreis Hirschberg eingegliedert Schreiberhau bildete eine eigene Landgemeinde und war Sitz des gleichnamigen Amtsbezirks Im 19 Jahrhundert entwickelte es sich zu einem beliebten Erholungs und einem bekannten Wintersportort Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Schreiberhau 1945 wie fast ganz Schlesien an Polen und wurde in Szklarska Poreba umbenannt Die deutsche Bevolkerung wurde vertrieben Die neuen Bewohner waren zum Teil Heimatvertriebene aus Ostpolen 1975 1998 gehorte Szklarska Poreba zur Woiwodschaft Jelenia Gora Vom 22 bis 27 September 1947 fand in Szklarska Poreba die Grundungskonferenz des Kommunistischen Informationsburos Kominform statt 1954 wurde Szklarska Poreba zu einer stadtartigen Siedlung und 1959 zur Stadt erhoben Der Tourismus ist der grosste Wirtschaftsfaktor dieses Ortes wobei wegen der schneesicheren Lage der Wintersport eine besondere Rolle spielt Die Stadt verfugt uber rund 9 000 Gastebetten Glasindustrie Bearbeiten nbsp Josephinenhutte im Ortsteil Weissbachtal um 1900 nbsp Eintrittskarte zur Besichtigung der Josephinenhutte von 1928Bereits 1366 bestand in Schreiberhau eine Glashutte die im Laufe der Jahrhunderte tiefer in das Gebirge verlegt wurde 1575 grundete der aus Kreibitz in Nordbohmen stammende Johann Friedrich eine neue Glashutte in Schreiberhau Dessen Vater Christoph Friedrich betrieb seit 1545 eine Glashutte im unweit gelegenen Kindelsdorf 2 Die Schaffgotschsche Grundherrschaft erteilte 1617 einer weiteren aus Bohmen eingewanderten Glasmacherfamilie Preussler die Erlaubnis zum Bau und Betrieb einer Glashutte Die Preusslers betrieben die Hutte uber 200 Jahre 1839 und 1840 liess die preussische Regierung in Liegnitz den Gewerbedezernenten Alexander von Minutoli Berichte uber die Glasfabrikation und den Handel in Niederschlesien anfertigen 3 Er ausserte sich besonders positiv uber den begabten Glasmacher Franz Pohl den Schwiegersohn des letzten Preussler Auf Anregung des Gewerbedezernenten wurde fur Franz Pohl 1841 in Ober Schreiberhau Ortsteil Weissbachtal durch die Grundherren Schaffgotsch eine dritte Glashutte gegrundet 4 Sie wurde am 7 Juli 1842 eroffnet und nach der Grafin Josephine von Schaffgotsch als Josephinenhutte bezeichnet Deren Leiter war bis 1882 Franz Pohl Die Josephinenhutte entwickelte sich zu dem bedeutendsten Industriebetrieb des Ortes Franz Pohls weiss opake Kristallemail Glaser und die mit farbigen Einlagen in Spitzenfiligran Technik wurden auf diversen internationalen Ausstellungen gezeigt und bis nach England verkauft Die Hutte war bis 1923 im Besitz der Familie Schaffgotsch Im selben Jahr erfolgte die Zusammenlegung mit der Heckertschen Glashutte in Petersdorf und der Hermsdorfer Firma Neumann amp Staebe zu der Josephinenhutte A G die bis 1945 in Betrieb blieb Nach dem Ubergang an Polen wurde die Produktion in Schreiberhau schon ab 1946 fortgefuhrt wobei ein Teil der alten Belegschaft teils unter Zwang teils aufgrund materieller Anreize weiterhin tatig war Nach einem verlorenen Prozess gegen die von Friedrich Schaffgotsch gegrundete Neue Josephinenhutte in Schwabisch Gmund musste die Firma 1956 ihren Namen in Huta Szkla Julia andern 5 Die Hutte ist heute stillgelegt Kleinere Betriebe in der Region fuhren die Glasmachertraditionen fort Sehenswurdigkeiten BearbeitenDas Museum Carl und Gerhart Hauptmann Haus Dom Carla i Gerharta Hauptmannow in Mittelschreiberhau Die Friedhofskirche St Maria Rosenkranz Kosciol MB Rozancowej wurde ursprunglich als Corpus Christi Kirche geweiht und erstmals 1488 erwahnt Im 17 Jahrhundert wurde sie neu errichtet und 1888 umgebaut Hauptaltar und Kanzel stammen aus dem zweiten Viertel des 17 Jahrhunderts An den Aussenwanden befinden sich Epitaphien verstorbener Mitglieder der Glasmacherfamilien u a C C Preussler 1803 Die katholische Filialkirche Unbeflecktes Herz Maria Kosciol Niepokalanego Serca NMB im Ortsteil Nieder Schreiberhau wurde 1755 vom Baumeister Christian Feister als evangelisches Gotteshaus erbaut Im Inneren befinden sich Emporen die mit dem Kanzelaltar verbunden sind Die Kristallluster wurden von ortsansassigen Kristallschleifern im 18 und 19 Jahrhundert geschaffen Huttenhalle der ehemaligen Josephinenhutte im Tal des Flusses Zacken Kamienna mit den Glasofen von 1841 und einem vorgelagerten Portalbau Zahlreiche Wohnhauser und Villen in der ehemaligen Kunstlerkolonie Schreiberhau Der Zackelfall Wodospad Kamienczyka ist der hochste Wasserfall in den polnischen Sudeten Siehe auch Liste der denkmalgeschutzten Objekte in Szklarska PorebaSport Bearbeiten1925 fanden die Winterspiele der 1 Arbeiterolympiade in Schreiberhau statt 6 Auf der 1500 m langen Zackelfall Bobbahn des Ortes wurden 1932 die deutschen Meisterschaften ausgetragen bei welchem sich ein Ungluck ereignet hatte der Vierer Bob kam nach einem Steuerbruch von der Bahn ab sturzte einen Hang hinunter und verletzte nahe stehende Zuschauer Zwei Personen kamen zu Tode und zwanzig wurden erheblich verletzt 7 Die Veranstaltung wurde abgebrochen Trotzdem wurde 1933 die Bob Weltmeisterschaft hier organisiert In den Jahren 1921 1932 1933 und 1935 fanden in Schreiberhau die deutschen Rennrodelmeisterschaften statt Im 21 Jahrhundert findet bei Szklarska Poreba mit dem Bieg Piastow ein Skimarathon der Worldloppet Serie statt Am 18 19 Januar 2014 war hier eine Station des Skilanglauf Weltcups Personlichkeiten BearbeitenTochter und Sohne der Stadt Bearbeiten Joseph Partsch 1851 1925 Geograph Max Standfuss 1854 1917 Theologe und Entomologe Carl Partsch 1855 1932 Chirurg Paul Gerhardt 1867 1941 Sonderpadagoge und Schriftsteller Gotthard Feist 1906 1993 deutscher Gewerkschaftsfunktionar FDGB Gerhard Kosel 1909 2003 Architekt des Berliner Fernsehturms Roswitha Emonts Gast 1944 belgische Leichtathletin Claudia Keller 1944 Schriftstellerin Bernd Ohnesorge 1944 1987 Tierpraparator und AgentWeitere mit dem Ort verbundene Personen Bearbeiten Ernst Bail 1871 1951 Ministerialbeamter und Wirtschaftsjurist Wilhelm Bolsche 1861 1939 Schriftsteller Hanns Fechner 1860 1931 Maler Grafiker Medailleur und Schriftsteller Carl Hauptmann 1858 1921 Schriftsteller Gerhart Hauptmann 1862 1946 Schriftsteller Nobelpreistrager Hermann Hendrich 1854 1931 Maler Wanda Bibrowicz 1878 1954 aus Polen stammende in Deutschland wirkende Malerin und Bildwirkerin Wlastimil Hofman 1881 1970 Maler John Henry Mackay 1864 1933 Dichter Hans Emil Oberlander 1885 1944 Maler Werner Sombart 1863 1941 Soziologe Hermann Stehr 1864 1940 SchriftstellerPartnerstadte BearbeitenBad Harzburg Niedersachsen Harrachov Riesengebirge Tschechien Korenov Isergebirge TschechienLiteratur BearbeitenHugo Weczerka Hrsg Handbuch der historischen Statten Band Schlesien Kroners Taschenausgabe Band 316 Kroner Stuttgart 1977 ISBN 3 520 31601 3 S 487 488 Dehio Handbuch der Kunstdenkmaler in Polen Schlesien Munchen Berlin 2005 S 903 904 ISBN 3 422 03109 XWeblinks Bearbeiten nbsp Commons Szklarska Poreba Album mit Bildern Videos und Audiodateien Website der Stadt Website in polnischer Sprache Dort kann auch ein Werbezettel fur Touristen heruntergeladen werden PDF wahlweise in Deutsch Englisch Tschechisch oder Russisch Website des Museums Carl und Gerhart Hauptmann HausEinzelnachweise Bearbeiten a b Population Size and Structure by Territorial Division As of December 31 2020 Glowny Urzad Statystyczny GUS PDF Dateien 0 72 MB abgerufen am 12 Juni 2021 Vaclav Splichal Jaroslav Sula Bedrichovsko kaiserwaldsky sklarsky okruh In Kladsky sbornik 5 2003 S 127 142 ISSN 1212 1223 Margret Dorothea Minkels Alexander von Minutoli der Grunder des 1 Kunstgewerbemuseums der Welt 1844 Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7460 6982 1 S 94 104 Minkels Margret Dorothea Alexander von Minutoli der Grunder des 1 Kunstgewerbemuseums der Welt 1844 Norderstedt 2018 ISBN 978 3 7460 6982 1 S 141 144 Wojciech Trznadel Huta Szkla Krysztalowego Julia w Szklarskiej Porebie w latach 1841 1963 Monografie Slaskie Ossolineum Bd 13 Zaklad Narodowy im Ossolinskich Wydawnictwo Wroclaw Warszawa Krakow 1966 S 170 ISSN 0077 0523 Christa Muths Der Un vergessene Widerstand Bob Ungluck in Schreiberhau Vossische Zeitung 13 Januar 1932 Gemeinden im Powiat Karkonoski Stadtgemeinden Karpacz Krummhubel Kowary Schmiedeberg i Riesengeb Piechowice Petersdorf Szklarska Poreba Schreiberhau Landgemeinden Janowice Wielkie Jannowitz Jezow Sudecki Grunau Myslakowice Zillerthal Erdmannsdorf Podgorzyn Giersdorf Stara Kamienica Alt Kemnitz Normdaten Geografikum GND 3017257 3 lobid OGND AKS LCCN n85137428 VIAF 129070734 Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Szklarska Poreba amp oldid 236190869