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Josephine Schulze auch Josephine Schultz und Josephine Schulz geborene Maria Josepha Killitschky 24 Juni 1791 in Wien Josefstadt 1 Janner 1880 in Freiburg im Breisgau war eine osterreichische Opernsangerin Sopran 1 Josephine Schultz Killitschky Lithographie um 1820 Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Opernrepertoire soweit dokumentiert 3 Familie 4 Literatur 5 EinzelnachweiseLeben BearbeitenJosephine Schulze Killitschky war die Tochter des Wiener Goldarbeiters Anton Joseph Killitschky und der Malerstochter Rosina geb Birkner 1 Ihre altere Schwester Barbara 3 Juni 1781 heiratete den Violinisten Ignaz Schuppanzigh 2 Josephine wurde von Antonio Salieri in Wien ausgebildet und trat dort schon als Kind in Kirchen auf Ihr offentliches Debut gab sie in dem grossen Konzert das Ludwig van Beethoven am 22 Dezember 1808 im Theater an der Wien gab wo sie fur Anna Milder einsprang und die Arie Ah perfido op 65 sang Der Musikkritiker Johann Friedrich Reichardt der sich unter den Zuhorern befand sprach anerkennend von Demoiselle Killizky der schonen Bohmin mit der schonen Stimme 3 4 Der Korrespondent der Allgemeinen musikalischen Zeitung hob zwar auch ihre sehr angenehme Stimme hervor vermerkte aber auch sehr wenig sichere und ofter falsche Tone die er als Folge von Schuchternheit ansah 5 1809 gab sie ihr Buhnendebut als Mitglied der Wiener Hoftheater in Joseph Weigls Singspiel Ostade 1 1810 erhielt sie ein Engagement in Breslau wo sie am 28 Februar 1812 bei der Premiere von Gaspare Spontinis Vestalin die Titelrolle sang und damit die erste Staffel ihrer Ruhmesleiter betrat 6 In demselben Jahr vermahlte sie sich mit dem Juristen Ludewig Schulze der spater als Justiz Commissarius am Berliner Kammergericht tatig war Nach ihrer Heirat fuhrte sie den Kunstlernamen Josephine Schulze Killitschky In zeitgenossischen Berichten kommen auch andere Schreibarten vor 1 Da sich das Breslauer Theater gegen Ende des Jahres 1812 in einer akuten finanziellen Krise befand wurden die Vertrage mit den Sangern und Sangerinnen zum Ostertermin 1813 gekundigt Zwar konnten die Kalamitaten des Theaters behoben und die Kundigungen zuruckgenommen werden 6 doch Josephine Schulze Killitschky verliess Breslau nachdem sie am 17 April 1813 Karfreitag letztmals aufgetreten war 7 1813 wurde sie als Erste Sangerin an die Konigliche Oper in Berlin verpflichtet Dort verkorperte sie bei der Berliner Erstauffuhrung von Beethovens Fidelio am 11 Oktober 1815 die Titelpartie Unter den Zuhorern dieser von Bernhard Anselm Weber geleiteten Auffuhrung war der Dichter Clemens Brentano der in seiner Besprechung bemerkte sie hatte die Rolle mit schoner Leidenschaft trefflich gesungen aber zugleich bedauernd festhielt dass nur die Verehrer des exzentrischen Bethovens die Vorstellung besuchten 8 Auch von anderer Seite wurden nun ihre trefflichen und unverwustlichen Mittel gelobt ihre gediegene Schule ihre glanzende Fertigkeit und uberhaupt ihre grundliche musikalische Bildung 9 Eine besondere Forderung erfuhr sie als 1820 Gaspare Spontini zum Generalmusikdirektor nach Berlin berufen wurde Nun ruckte sie zur bevorzugten Sangerin der grossen dramatischen Opernpartien auf 1 Wahrend ihres Berliner Engagements gastierte sie mit grossem Beifall in Kassel Frankfurt am Main und Leipzig 9 1831 wurde sie auf eigenen Wunsch aus gesundheitlichen Grunden entlassen bezog eine Pension von 1000 Reichstalern und zog sich ins Privatleben zuruck 10 Ausschlaggebend fur den Rucktritt waren auch Missfallenskundgebungen des Publikums bei einer Vorstellung von Mozarts Don Giovanni in der sie neben der Primadonna Henriette Sontag Donna Elvira die Rolle der Donna Anna sang 11 Bis 1872 lebte sie in Berlin zuletzt am Schiffbauerdamm 33 seit 1874 in Freiburg im Breisgau wo sie zuletzt in der Wilhelmstrasse 26a wohnte Als sie dort in der Nacht zum 1 Januar 1880 starb 12 wurde ihr Alter in der Sterbeurkunde mit 84 Jahren angegeben ebenso in den Hinterlassenschaftsakten 13 Die Angabe durfte jedoch falsch sein denn dann ware sie bei ihrem Debut 1808 erst ca 13 Jahre gewesen Realistischer waren wohl die Angaben in den Nekrologen der Fachpresse 14 Opernrepertoire soweit dokumentiert BearbeitenAlphabetisch nach Komponisten Titel kursiv Rollen in Klammern 1 15 16 11 Daniel Francois Esprit Auber Das Concert bei Hofe Signora Carlini Ludwig van Beethoven Fidelio Titelrolle Gottlob Benedict Bierey Rosette Hannchen Luigi Cherubini Der Wassertrager Grafin Armand Die Abenceragen Noarime Domenico Cimarosa Il matrimonio segreto Elisetta Theatralische Abenteuer Rosalba Nicolas Dalayrac Lehmann oder der Neustadter Thurm Amelina Dominique Della Maria Der Gefangene Frau von Bellnau Andre Ernest Modeste Gretry Richard Lowenherz mit einer Ouverture von Joseph Weigl Margarethe Christoph Willibald Gluck Iphigenie in Aulis Titelrolle Nicolas Isouard Das Fruhstuck der Junggesellen Frau von Alwill Roschen genannt Aescherling Chlorinde und Thisbe Bernhard Klein Dido Selene Adolph Bernhard Marx Jery und Bately Bately Etienne Nicolas Mehul Ariodant Ina Euphrosine Grafin Arles Stratonice Titelrolle Giacomo Meyerbeer Emma von Roxburg Edmund Wolfgang Amade Mozart Die Entfuhrung aus dem Serail Konstanze Don Giovanni Donna Anna Donna Elvira Figaros Hochzeit Grafin Titus Vitellia Die Zauberflote Konigin der Nacht und Pamina Ferdinando Paer Sargines Sargines Sohn Camilla Titelrolle Johann Peter Pixis Almazinde Titelrolle Gioachino Rossini Elisabeth Titelrolle Semiramis Arsace Tancred Titelrolle Antonio Salieri Palmira regina di Persia Titelrolle Georg Abraham Schneider Die Verschworenen Ludmilla Louis Spohr Faust Kunigunde Jessonda Titelrolle Gaspare Spontini Agnes von Hohenstaufen Constantia Alcidor Relaide und Oreane Fernand Cortez Amazily La vestale Julia und Ober Vestalin Nurmahal Zelia und Namuna Olympia Titelrolle und Statira Ignaz Umlauf Die schone Schusterin Susanne Bernhard Anselm Weber Sulmalle Titelrolle Carl Maria von Weber Abu Hassan Fatime Euryanthe Eglantine Der Freischutz Agathe Joseph Weigl Die Schweizer Familie Emmeline Nachtigall und Rabe Damon Ostade Marie Peter von Winter Opferfest Elvira und Myrrha Niccolo Antonio Zingarelli Julie und Romeo Giulietta Familie BearbeitenAus ihrer 1812 geschlossenen Ehe mit dem Polizeirat und Justiz Commissar Carl Ludewig Schulze 1841 17 hatte Johanna Schulze Killitschky mehrere Kinder Ihre Tochter Hedwig Schulze 1815 in Berlin 15 Mai 1845 ebenda wurde gleichfalls eine erfolgreiche Sangerin die 1836 der Carl Friedrich Zelters Sing Akademie 18 und seit 1939 dem Koniglichen Theater angehorte das sie 1843 verliess um nach Breslau zu gehen 19 Ausserdem hatte Johanna Schulze einen Sohn Carl Friedrich Schulze 12 Februar 1817 in Berlin der Jura studierte und 1837 sein Referendariat am Kammergericht absolvierte Bei einem Streit mit seinem Referendarskollegen Carl Andreas Rudolph Langerhans 20 9 Juli 1810 in Berlin 29 Mai 1837 ebenda 21 kam es bei Steglitz zu einem Duell auf Pistolen Dabei totete Carl Friedrich Schulze seinen Gegner den einzigen Sohn des Stadtgerichtsrats Carl August Langerhans 1776 1844 Bruder des Architekten Friedrich Wilhelm Langerhans und der Christine Elisabeth Langerhans geb Schlegel um 1783 1833 die ihrerseits von 1799 bis 1803 der Sing Akademie angehorte 22 Dieser Fall erregte grosses Aufsehen bei den Zeitgenossen 23 und in der damaligen Presse 24 1820 wohnte die Familie Schulze in Berlin in der Kronenstrasse 10 25 Am 10 November 1824 kam ein weiterer Sohn Hermann Carl zur Welt 26 Spater lebte die Familie in der Berliner Friedrichstrasse 153a 27 Nach dem Tod ihres Mannes wohnte die Witwe einige Jahre lang mit ihrer Tochter Henriette Schulze in der Leipzigerstrasse 29 28 Josephine Schulze Killitschkys Bruder Rudolph Killitschgy 1797 in Wien 6 Januar 1851 in Berlin kam um 1810 nach Berlin wurde von Ludwig Berger zum Pianisten ausgebildet und war von 1838 bis zu seinem Tod Klavierlehrer am Koniglichen Institut fur Kirchenmusik 29 Ihre Schwester Barbara Killitschky 3 Juli 1781 30 in Wien war seit dem 7 Mai 1807 mit dem Geiger und Beethoven Freund Ignaz Schuppanzigh verheiratet 31 Literatur BearbeitenKarl Theodor von Kustner Gustav Schauer Album des Konigl Schauspiels und der Konigl Oper zu Berlin fur die Zeit von 1796 bis 1851 Berlin 1858 S 53 f Textarchiv Internet Archive Carl von Ledebur Tonkunstler Lexicon Berlin s von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart Ludwig Rauh Berlin 1861 S 537 f urn nbn de bvb 12 bsb10931847 2 Textarchiv Internet Archive Constantin von Wurzbach Schulz Josephine In Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich 36 Theil Kaiserlich konigliche Hof und Staatsdruckerei Wien 1878 S 181 f Digitalisat Ludwig Eisenberg Grosses biographisches Lexikon der Deutschen Buhne im XIX Jahrhundert Verlag von Paul List Leipzig 1903 S 939 f Textarchiv Internet Archive Karl Josef Kutsch Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Band 4 Munchen 2003 S 4294 f books google de Einzelnachweise Bearbeiten a b c d e f C Hoslinger Schulz Josefine Maria Josepha geb Killitzky Kunstlername Schulz e Kil l itschgy 1791 1880 Sangerin In Osterreichisches Biographisches Lexikon 1815 1950 OBL Band 11 Verlag der Osterreichischen Akademie der Wissenschaften Wien 1999 ISBN 3 7001 2803 7 S 348 Vgl den Eintrag im Taufbuch St Ulrich bei Michael Lorenz Four more months for Ignaz Schuppanzigh 13 August 2012 Klaus Martin Kopitz Rainer Cadenbach Hrsg u a Beethoven aus der Sicht seiner Zeitgenossen in Tagebuchern Briefen Gedichten und Erinnerungen Band 2 Lachner Zmeskall Hrsg von der Beethoven Forschungsstelle an der Universitat der Kunste Berlin Henle Munchen 2009 ISBN 978 3 87328 120 2 S 668 Johann Friedrich Reichardt Vertraute Briefe geschrieben auf einer Reise nach Wien und den Oesterreichischen Staaten zu Ende des Jahres 1808 und zu Anfang 1809 Band 1 Amsterdam 1810 S 256 Allgemeine musikalische Zeitung Band 1 Leipzig 25 Januar 1809 Nr 17 Sp 268 Textarchiv Internet Archive a b Maximilian Schlesinger Geschichte des Breslauer Theaters Berlin 1898 S 126 ff Textarchiv Internet Archive Maximilian Schlesinger Geschichte des Breslauer Theaters Berlin 1898 S 130 Textarchiv Internet Archive C lemens B rentano Erste Vorstellung des Fidelio von Bethoven in Berlinische Nachrichten von Staats und gelehrten Sachen Nr 124 vom 17 Oktober 1815 a b Karl Theodor von Kustner Gustav Schauer Album des Konigl Schauspiels und der Konigl Oper zu Berlin fur die Zeit von 1796 bis 1851 Berlin 1858 S 53 f Textarchiv Internet Archive Ferdinand Simon Gassner Hrsg Universal Lexikon der Tonkunst neue Hand Ausgabe in einem Bande mit Zugrundlegung des grosseren Werkes Stuttgart 1849 Digitalisat a b Karl Josef Kutsch und Leo Riemens Grosses Sangerlexikon Band 4 Munchen 2003 S 4294 f books google de Theater und Kunst In Norddeutsche Allgemeine Zeitung Jg 19 Nr 9 7 Januar 1880 Morgen Ausgabe S 2 Web Ressource Freiburg im Breisgau Stadtarchiv Sterbebuch Eintrag 2 1880 und Verlassenschaftsakt H 13228 Todtenschau In Musikalisches Wochenblatt Organ fur Musiker und Musikfreunde Jg 11 Nr 6 30 Januar 1880 S 74 Web Ressource Karl Theodor von Kustner Gustav Schauer Album des Konigl Schauspiels und der Konigl Oper zu Berlin fur die Zeit von 1796 bis 1851 Berlin 1858 S 53 f Textarchiv Internet Archive Carl Freiherr von Ledebur Tonkunstler Lexicon Berlin s von den altesten Zeiten bis auf die Gegenwart Berlin 1861 S 537 Textarchiv Internet Archive Vgl das Register zu E T A Hoffmann Juristische Arbeiten Hrsg und erlautert v Friedrich Schnapp S 589 Schreibung Schulze in allen dort angegebenen Dokumenten Hinrich Lichtenstein Zur Geschichte der Sing Akademie in Berlin Nebst einer Nachricht uber das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung und einem alphabetischen Verzeichniss aller Personen die ihr als Mitglieder angehort haben Trautwein Berlin 1843 S 38 Web Ressource Johann Valentin Teichmanns Literarischer Nachlass hrsg v Franz Dingelstedt J G Cotta Stuttgart 1863 S 189 Web Ressource Langerhans C A In Allgemeiner Wohnungsanzeiger fur Berlin Charlottenburg und Umgebungen 1837 S 199 Vgl die bei FamilySearch ausgewerteten Angaben in den Geburts und Sterbebuchern Web Ressource Web Ressource nach Anmeldung kostenfrei zuganglich Hinrich Lichtenstein Zur Geschichte der Sing Akademie in Berlin Nebst einer Nachricht uber das Fest am funfzigsten Jahrestage ihrer Stiftung und einem alphabetischen Verzeichniss aller Personen die ihr als Mitglieder angehort haben Trautwein Berlin 1843 S 39 Web Ressource Hieronymus Truhn an Robert Schumann 31 Mai 1837 Biblioteka Jagiellonska Krakau Korespondencja Schumanna Band 5 Nr 642 Digitalisat der Briefdatenbank der Schumann Briefedition Schumann Gesamtausgabe Der Friedens und Kriegs Kurier mit Sr Koniglichen Majestat allergnadigstem Privilegium Jg 163 Nr 156 5 Juni 1837 Web Ressource Nr 157 6 Juni 1837 Web Ressource Schulze C L In Allgemeiner Wohnungsanzeiger fur Berlin Charlottenburg und Umgebungen 1820 S 402 Vgl die Angaben in dem bei FamilySearch ausgewerteten Taufbuch Eintrag Web Ressource nach Anmeldung kostenfrei zuganglich Schulze C L In Allgemeiner Wohnungsanzeiger fur Berlin Charlottenburg und Umgebungen 1841 S 385 Schulze geb Killitschgy In Berliner Adressbuch 1843 S 418 Hermann Mendel Hrsg Musikalisches Conversations Lexikon Band 6 Berlin 1876 S 45 f Textarchiv Internet Archive Michael Lorenz Four more months for Ignaz Schuppanzigh Wien 2012 Lorenz 1012 Normdaten Person GND 117282022 lobid OGND AKS VIAF 10619209 Wikipedia Personensuche PersonendatenNAME Schulze Killitschky JosephineALTERNATIVNAMEN Schultz Killitschgy Josephine Schultz Josephine Schulz Josephine Killitschky Maria Josepha Taufname KURZBESCHREIBUNG osterreichische Opernsangerin Sopran GEBURTSDATUM 24 Juni 1791GEBURTSORT Wien JosefstadtSTERBEDATUM 1 Januar 1880STERBEORT Freiburg im Breisgau Abgerufen von https de wikipedia org w index php title Josephine Schulze Killitschky amp oldid 228645580